St37 Härtbarkeit + Bezug einfacher Stähle?

hundehirn

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Tach :)
hab irgendwo gelesen das sich der ST 37/2 (Baustahl)nicht härten läßt,stimmt das ?Der Händler bei dem ich mir heut ein Stück gekauft habe konnte das nicht genau sagen.Ist das Material was für den ersten Versuch ?:ack:
Hh


[HankEr: Titel erweitert :hmpf:]
 
St 37 ist so ziemlich das billigste was es gibt. Zum Messermachen nicht geeignet (zumindest laut roman landes, der hat Ahnung von), weil meistens von der Qualität her recht schlecht. Ob mans härten kann weiß ich nicht, wahrscheinlich schon, aber welche Härten da rauskommen und mit welcher Schnitthaltigkeit:confused:
Ich würd mir was besseres kaufen.

P.S. never give up, never surrender :D

Galaxy Quest ist genial, ich liebe den Film
 
Herzlich willkommen im Forum.
St 37 kann nicht gehärtet werden. Am besten suchst Du im Archiv nach Stahlsorten und Wärmebehandlung, das Thema wurde schon oft behandelt.
Zum anfangen ist ein einfacher Kohlenstoffstahl, z.B. 1.2842, gut geeignet. Das ist die Materialnummer aus dem Stahlschlüssel. Die Anderen können Dir bestimmt damit aushelfen, der Stahl wird von einigen hier gern verwendet.:super:
 
Das trifft sich gut, dass ihr gerade über Anfängerfragen redet:
Wie macht man überhaupt ein Meser?
Das größte Problem wäre doch erstmal, die Grundform hinzubekommen?
Oder habt ihr alle eine Stanze bzw. Laser-Anlage... damit gehts natürlich gut..

thorsten
 
Tja... Laser haben wahrscheinlich nur manche in der Firma zur Verfügung... dann in der Mittagspause mal gerade 50 Messer lasern! Das hat doch was!
Ja, Säge und Feile wäre dann auch meine Wahl.
Und den Stahl kauft man als plattgewalzte Platte in handlichen Maßen?
Was kostet so ein schöner Stahl denn so ungefähr pro QM und vorallen: hat sowas ein normaler Eisen-Dealer überhaupt?

Thorsten
 
Also den Stahl kriegste im Versandhandel für 'nen Appel und 'nen Ei.
Hab vor einiger Zeit eine kleine Menge 1.2842 für ca. 4 Messer bei Fa. Recknagel (www.praezisionsstahl.de) geordert. Ging superschnell und ist nen freundlicher Kontakt.

Also das aussägen der Grundform (ca. 27cm Gesamtlänge, 4mm stark) hat mit der Eisensäge gerade mal 2h gedauert - der Entwurf hat mehr Zeit in Anspruch genommen...

Viel Spaß beim werkeln!

rfindigo
 
Ohne klugscheißern zu wollen:
Benutzt beide doch einfach mal die Suchfunktion und lest halt eine halbe Stunde. Im Grunde steht hier alles was ihr wissen wollt, ihr müßt nur ein bischen suchen. Ihr werdet nämlich mit Sicherheit ganz schnell weitere Fragen haben: Über das Härten, Polieren, Griffbefestigung und und und...
(Soviel hab ich bisher mitbekommen. :D)
Unb ich denke es ist besser das alles zu klären bevor ihr loslegt.
Sprich erst Informieren dann planen und dann loslegen. :)
Sonst bekommt ihr nur Frußt. :D

Also einfach wahllos hier rumlesen und notieren dann bekommt Ihr recht schnell einen Überblick davon was mann braucht etc..

Vielleicht setzt ja auch noch einer der netten Forenkenner einige interessannte Links hier rein. Ich kenne das Forum noch nicht gut genug um Euch da helfen zu können.

@Hundehirn
Möchtest Du mit mir zusammen Stahl organisieren sprich zusammen bestellen?


Viel Erfolg Ihr beiden. :)
Gruß
El
 
Zuletzt bearbeitet:
@ El
is schon klar das man erstmal selber sucht
habe aber über ST 37 nur rausbekommen das das Zeug jetzt
s235jrbla bla bla heist:staun:
was die gemeinsame Bestellung angeht ,so will ich erstmal die Händler in Berlin abgrasen.Wenn sich hier keine Quelle auftut können wir gerne zusammen bestellen.Anfang nächster Woche weiß ich mehr.
Hh
 
Hallo Hundehirn!

Wenn du die Händler abgrast frag nach unlegiertem oder niedriglegiertem Werkzeugstahl.
Oder Federstahl.
Zum beispiel den 1.2842 oder 1.2510.
Oder Ck60 (1.1221) oder C60W (der hat die Nummer 1.1740)

Der service von Recknagel ist aber schwer zu übertreffen.
Bei den meisten Händlern musst du 6Meter kaufen. Recknagel fängt bei 500mm an.

Zorro
 
Händler in Berlin gefunden
Dr.Wilhelm Mertens GmbH
12167 Berlin(Steglitz)
Tel.030/779908-0

Die fühlen weichgeglühte Walzstähle
zB 1.2842 50cm ca 25€ Mindestabnahmmesumme 50 €
als Messerstahl wurde mir der 3343 empfohlen.Vom 2496 den Recknagel anbietet hat man mir abgeraten:angst: :ack: .weil der für Messer ungeeignet sein soll??.Also alles noch ziemlich verwirrend für mich was die Stahlsorten angeht.Aber egal ich hab ja jetzt eine Quelle aufgetan und dem ersten Messer steht nun nichts mehr im wege.
Hh
 
HSS

Bleib weg von dem 1.3343! Das ist ein Schnellarbeitsstahl und somit ein material, das auch schon im weichen Zustand nicht leicht zu bearbeiten ist. Härten ist deutlich schwieriger als bei niedriglegierten Stählen. Und als Klingenstahl ist es deutlich schlechter als 1.2842.

Meines Erachtens nach der wichtigste Tipp, den ich als Anfänger erhalten hatte: Kauf Dir einen kleinen Stahlschlüssel (ISBN 3-922 599-13-3), kostet ca. 10 Euro im Buchhandel und leistet unglaublich gute Dienste als Nachschlagewerk.

Achim
 
@Achim
Danke für den Tip ,ich befürchte nur dieser Stahlschlüssel setzt Grundkenntnisse voraus die ich nicht habe .Werde aber mal in der Bücherei stöbern und mal reinschauen.
@ Alle
Danke für die schnelle Hilfe.
Hh
 
Naja, 1.2842 zu besorgen düfte wirklich nicht das Problem sein. Im Zweifelsfall einfach mal einen Werkzeugbauer, oder so, fragen. Die oben angegebenen Händler sind natürlich auch nicht schlecht. Wie Du daraus mit einfach(st)en Mitteln zu einem ersten selbstgebauten Messer kommt kannst Du z.B. hier nachlesen: zweites selbstgebautes Messer
 
Hallo ich hätt da noch ne frage woh bekommt ihr den 1.1740 her den ich versuch schon seid ner ewig keit den in franken her zu krigen und finde nichts ich wer euch ser dankbar wen mir da jemand helfen kann
mfg.
Joe
 
^Hallo
Es gibt die alte Story St 37 im Gasofen, Holzkohlebedeckt aufzukohlen und so eine Oberflächenhärte zu erreichen. Bzw. aufzukohlen und anschließend Oberflächen zu Härten. Ich hatte mal nach einer Wärmebehandlung erhebliche Probleme mit Gewindeschneiden. Die Sache bedarf aber nachhaltiger Prüfung.
Stefan
 
Es gibt die alte Story St 37 im Gasofen, Holzkohlebedeckt aufzukohlen ...
Die Sache bedarf aber nachhaltiger Prüfung.
Stefan

Nee, Stefan - ist keine alte "Story":
Früher, zu Urgroßvaters Zeiten und davor, nannte man das "Zementieren", dazu wurden Eisenstücke in nahezu hermethisch verschlossenen Tiegeln rundum mit Kohle, Hornspänen und anderen C-haltigen Stoffen eingepackt, und dann mehrere Tage unter Luftabschluss "geschmort", so dass das Eisen durch Diffusion Kohlenstoff aufnehmen konnte.
Danach war es Stahl, und der konnte verschmiedet oder "normal" gehärtet (Voll oder Rand) werden.

Heutzutage geht das wesentlich schneller mit modernen Methoden und Techniken, und man nennt es aufkohlen. Diese Technik wird unter anderem auch zum "Buntfärben" von Stählen für bestimmte Verwendungen (z.B. Revolver im Bisley Stil, oder auch für Edeljagdwaffen aus Suhl benutzt)

Auch hier wieder eine sehr empfehlenswerte Buchanschaffung:
"Die Kunst des Messerschmieds" von Landrin, Reprint des Originals von 1836 - da steht ausführlich drin, wie es vor 170 Jahren gemacht wurde ;)

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
luftauge schrieb:
Nee, Stefan - ist keine alte "Story":
Früher, zu Urgroßvaters Zeiten und davor, nannte man das "Zementieren", dazu wurden Eisenstücke in nahezu hermethisch verschlossenen Tiegeln rundum mit Kohle, Hornspänen und anderen C-haltigen Stoffen eingepackt, und dann mehrere Tage unter Luftabschluss "geschmort", so dass das Eisen durch Diffusion Kohlenstoff aufnehmen konnte.
Danach war es Stahl, und der konnte verschmiedet oder "normal" gehärtet (Voll oder Rand) werden.

Heutzutage geht das wesentlich schneller mit modernen Methoden und Techniken, und man nennt es aufkohlen. Diese Technik wird unter anderem auch zum "Buntfärben" von Stählen für bestimmte Verwendungen (z.B. Revolver im Bisley Stil, oder auch für Edeljagdwaffen aus Suhl benutzt)

Auch hier wieder eine sehr empfehlenswerte Buchanschaffung:
"Die Kunst des Messerschmieds" von Landrin, Reprint des Originals von 1836 - da steht ausführlich drin, wie es vor 170 Jahren gemacht wurde ;)

Gruß Andreas
Hallo
Ich wollte ersteinmal Vorsicht walten lassen, bevor mich irgendein Stahlfachmann in der Luft zerreist. In meinen Gesellenjahren als Werkzeugmacher habe ich ein paar mal St 37 und etwas höherwertigen Baustahl ´aufgekohlt`so nannte man das dort wo ich damals arbeitete.
In eine Blechkiste schichtet man unten Holzkohle, dann kam soweit ich mich erinnere Blutlaugensalz. Ich glaube das ist eine Cyanidverbindung.
Gabs in der Apotheke. Darin bettete ich den Stahl. Das ganze wurde wieder mit Holzkohle abgedeckt, Deckel drauf und ab in den Ofen. Die Temperaturen weiß ich nicht mehr, das Ergebnis jedenfalls war ein durchaus klasse härtbarer Baustahl.
Grüße Stefan
 
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