Stahl 1.2436 ????

Nidan

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Hallo,

ich bin grad bei web page rumgesurft (danke für den Tipp dcjs) und da ist mir der Stahl 1.2436 aufgefallen, laut dem Stahllexikon auf der HP von denen hat der 2,03 C und sogar 11,49 CR.

Bitte sagt mir daß der auch noch gut mit einfachen Mitteln zu bearbeiten ist.
Bei dem Kohlenstoff müßte der doch rattenscharf zu machen sein und sogar noch rosträge wegen dem Chrom <IMG SRC="smilies/cwm24.gif" border="0">
 
Ja , ich schliesse mich Nidans Frage an . Ich habe auch mal bei Recknagel von dieser Stahlsorte gelesen und mir Gedanken gemacht , ob es nicht toll für Messer sein wird . Allerdings glaube ich nicht , daß es einfach zu bearbeiten sein wird ! Die Zusammensetzung erinnert stark an 1.2379 = D 2 (scharf dabei ! <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0"> ) , nur es hat weniger V und mehr W (sollte sich das Zeug also nicht feiner schärfen lassen als D 2 ?) ...und D 2 gilt als recht "hartnäckig" zu bearbeitende Stahlsorte .
Also , Stahlexperten : Ihr habt das Wort <IMG SRC="smilies/zwinker.gif" border="0"> !
Martin
 
hallo nidan,

kohlenstoff ist nicht das, was einen stahl fuer "rattenschaerfe" eignet. also: nicht je mehr kohlenstoff, desto schaerfer!

einen reinen kohlenstoffstahl mit 0.83% C kann man extrem schaerfen. die karbide beingen nicht die schaerfe, das sind eher brocken in der schneide, die mitunter stoeren.

wenn diese broeckelchen allerdings klein genug sind, sorgen die fuer eine gute schnitthaltigkeit. also: kleine karbide: gute schnitthaltigkeit. und vanadin ist nun ein grob-karbid-bildner. also nicht fuer feine schneiden geeignet. (einzige ausnahme: in ganz geringen mengen, dann wirkt's nicht als karbidbildner sondern kornverfeinernd). wolfram hingegen bildet feine und sehr harte karbide. somit sehe ich den 2436 als den geeigneteren stahl an (vergleich zu 2379, den ich nicht mag).

bei derartig hohen legierungsgehaeltern (11-12%Cr 0.8%W) ist eine menge des kohlenstoffs in sonderkarbige gebunden, so dass die verbleibende matrix deutlich weniger C hat. man darf dies daher nicht mit den unlegierten staehlen so ohne weiteres vergleichen. wenn aber im stahlschluessel steht: stanzwerkzeug, dann bin ich vorsichtig. die haben hohe standzeiten bei 90° schneidwinkel! besser sind die staehle die fuer holzwerkzeug, feinen schnitt, etc... kreiert wurden.

georg
 
Hallo Georg,

danke für deine interessanten Ausführungen, da hab ich wieder was dazugelernt !

Über die Bearbeitkeit kamen leider keine Hinweise, aber da der Stahl ja D2-ähnlich ist, denk ich mal der wird ziemlich hart zu feilen sein.

Ich hab mir auf jeden Fall gestern noch den 1.2842 bestellt, vielleicht probier ich den 1.2436 das nächste Mal wenn ich dann schon mehr Erfahrung hab.

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nun, habe bisher weder d2 noch andere hochlegierte staehle verarbeitet, kann hier also nur aus der theorie schliessen:

der 2436 sollte besser als der 2379 verarbeitbar sein. wolfram bildet kleinere karbide, so dass diese beim feilen einfacher aus der matrix herausgetrennt werden koennen. allerdings sind diese karbid sehr hat, so dass gute feilen (mit gutem biss) erforderlich sind. diese muessen auch beissen und nicht nur gleiten, also nicht tot-kreiden und auf eine saubere oberflaeche achten. regelmaessig sauberbuersten.

am schleifer sollte das keinen unterschied machen. aber auch hier gilt: vorsicht vor zu hohen temperaturen. frische baender, wenn die schneide schmaler wird.

gruesse georg

p.s. ich feile, habe gar keinen bandschleifer.
 
Hi leute,
nun der 2436 ist ein guter stahl... für stumpfwiklige schneidgeometrien und flächigen verschleiß stranzen schermesser gleitplatten... auch wenn der ein wenig W drin hat ist er wenn man das gefüge anschaut (man kanns auch aus der zulegierten menge an legierungselementen ableiten) ein stahl mit sehr groben gefüge. riesige chromkarbidbrocken noch größer als 2379 und noch mehr. von der verwendung für feine schneiden würde ich völlig absehen das zeug ist wie die meisten der ledeburitischen 12%Cr stähle für unsere zwecke schlicht überlegiert und unpassend (was viele leute nicht davon abhält trotzdem ein messer daraus zu machen). dieser stahl wurde auch nie wie fast all die anderen stähle als ein stahl für die anwendung messer geschaffen.
natürlich wenn mann aus der metallverarbeitenden industrie kommt hat man solche materialien oft zur verfügung und wegen der hohen verschleißbeständigkeit erliegt man oft dem trugschluß verschleißbeständigkeit = schneidhaltigkeit z.B weil man die erfahrung gemacht hat nach dem man den wunderstahl xxx mit mondscheinhärtung in die stanze eingebaut hat geht diese plötzlich doppelt so gut und macht doppelt so viel schnitte....(und sollte dann auch für messer gelten...leider nein!)
der georg hat das genau richtig erklärt mit den brocken in der Schneide.
also mein tip probiers mal aus und mach dir noch ein anderes messer mal aus einer alten werkstattfeile und vergleich die mal miteinander... <IMG SRC="smilies/cwm42.gif" border="0">
von der verarbeitbarkeit schneken sich die 12%Cr stähle fast nix
 
hallo roman,

ich liebe den smily hinter dem "vergleich die miteinander".

nun, ich will den sehn, der mit einem d2 ein haar spaltet.

georg
 
hab das schon gemacht ist aber wie du weist perlen vor die säue.... <IMG SRC="smilies/eek.gif" border="0">
 
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