Stahl 1.2883

Streetbandit

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Hallo Leute

Ich könnte den 1.2419 und den 1.2883 X80CrCo13-1 sehr günstig:hehe: bekommen. Leider ist der 1.2883 nicht im kleinen Stahlschlüssel enthalten, somit kann ICH nur sagen, dass es sich um einen hochlegierter Stahl mit Chrom(13%?) und CO ( Cobalt?) handeln müßte. Wieviel Kohlenstoff darin enthalten ist kann ich leider nicht rauslesen somit weiß ich natürlich auch nicht, ob sich der Stahl für Messer eignet! Habe gerade mit Hilfe von Google auch nichts rausfinden können und die Suche hir im Forum gibt auch nichts über den Stahl her! Vielleicht könnte mir wer die Zusammensetzung des 1.2883 mitteilen, die über den 1.2419 ist bekannt!
Vielen Dank und Gruß aus München, Manfred
 
Als kleine Hilfe zur Vermeidung vieler weiterer Anfragen:
Stähle, die mehr als 5 % eines Legierungselements oder mehr als 5 % wesentlche Legierungselemente enthalten, gelten als hochlegiert und werden in Deutschland mit einem X vor ihrem Kurznamen gekennzeichnet. Die erste Zahl im Kurznamen bezeichnet den ungefähren C-Gehalt mal 10, die übrigen Zahlen geben die exakte Legierung mit dem jeweiligen Element an, wobei das massenmäßig überwiegende zuerst genannt wird.
Im Beispielsfall ergibt sich also: C ca 0,8 %, Cr 13 %, Co 1 %. Damit ist die Legierung hinreichend festgelegt und- ja, man kann aus diesem Stahl ordentliche korrosionsbeständige Messerklingen fertigen.

Bei niedrig legierten Stählen wird der ungefähre C-Gehalt dem Kurznamen ebenfalls vorangestellt und mit 100 multipliziert, der Multiplikator für
Co, Cr, Mn, Ni, Si und W ist 4, für Al, Cu, Mo, Ti und V ist 10, für C, N, P und S ist 100. Geringfügige Beimengungen bleiben unberücksichtigt.
Beispiel: Der dankenswerter Weise von Achim wieder auf den Markt gebrachte 1.2442 heißt mit Kurznamen nach DIN 115 W 8. Daraus ergibt sich ein C-Gehalt von ca 1,15 % und ein Wolframgehalt von ca 2 %, die übrigen Legierungsbeimengungen sind für die Eigenschaften weniger bedeutend und werden daher nicht genannt.

Die angenehme Situation, daß ein Stahl mit seiner Werkstoffnummer oder seinem Kurznamen nach DIN bezeichnet wird, findet sich leider nicht immer. Ausländische Bezeichnungen oder Werksbezeichnungen sind oft phantasievoll und aus sich heraus nicht zu enträtseln.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Danke für eure Ausführungen!
Daraus ergibt sich für mich eine Wärmebehandlung:
Vorwärmen 600C°
Vorwärmen 900C°
Härten 1050-1070C° 20 min halten ( vor Entkohlung zu schützen)
Anlassen bei 200C° 1std
Tiefkühlung min -70C° min 1.std
Anlassen 200C° 1std

Ich hoffe ich habe die richtigen Themperaturen für die Wärmebehandlung gewählt! Eigentlich habe ich die Wärmebehandlung von den 13% Chrom abgeleitet, weiterhin nehme ich an, dass der Stahl wegen seiner nur 0,8% Kohlenstoff weder "ledeburitisch" ist und auch kein "sekundäres" anlassen benötigt wie z.b der 1.2379. Weiterhin hoffe ich, dass er keine Monsterkarbide hat wie der D2 oder der 1.2080.
Bitte berichtigt mich , wenn ich mich irre!
Danke, Manfred
 
Grundsätzlich kannst Du so vorgehen. Mir scheint die Temperatur des Härtens und die Haltezeit ein bißchen zu hoch bzw. zu lang. Mir würden 5 Min Haltezeit bei 1030 Grad genügen-das ist aber eher Ansichtssache.
Mit 0,8 % C und 13 % Chrom ist der Stahl schon an der Grenze der Ledeburitbildung. Monsterkarbide muß er von Natur aus aber nicht haben und durch sorgfältige Wärmebehandlung sind die Karbide weitestgehend zu lösen und zu verfeinern.
Das klingt also alles recht gut. Bei den Härtewerten wird man eine gewisse Einschränkung in Kauf nehmen müssen, da der Stahl -wie alle martensitischen korrosionsbeständigen Stähle- stark zur Bildung von Restaustenit neigt. Einsatzhärten von 60 HRC sollten aber zu erreichen sein.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Danke, jetzt weiß ich alles was ich wissen wollte und sollte!
So soll ein Forum funktionieren, vielen Dank!
Gruß, Manfred
 
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