Stahl-Kupfer Mokume

Black_Anvil

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Hallo,
ich habe in letzter Zeit ein bisschen mit Stahl und Kupfer rumprobiert.

Dieser Ring ist heute dabei rausgekommen. Er ist noch etwas stark weil die Drehmaschine im Betrieb kaputt ist und ich ihn erstmal am Bandschleifer in Form bringen musste. Daher ist er nicht überall gleich stark (0,5mm) und wird, sobald ich mal an ner funktionierenden Drehmaschine stehe, noch abgedreht und auch richtig rund.

Zur Vorgehensweise:
Kupfer und Stahlbleche metallisch blank machen.
In ein Rohr stapeln, welches dann komplett zugeschweißt wird.
In die Esse und auf Schweißtemperatur des Stahls gebracht.
Dann unter die Presse und mit ca.70-75 Tonnen gepresst.
Das Zeug hält erstaunlich gut und lässt sich dunklelrot sehr gut schmieden.
Wenn der Stahl gebläut ist, gibt das nen richtig guten Kontrast.

Aber hier endlich die Fotos
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Sehr schöner Ring!!
Aber lass ihn doch so, wie er ist. Gerade das etwas "unrunde" gibt ihm einen individuellen Touch. Mir gefällt das.
 
Hallo,
ich habe die Hoffnung aufgegeben,dass die Drehmaschine im Betrieb überhaupt mal wieder läuft.

Hat jemand im Raum Aachen eine Drehbank, wo ich mal abends, so 18-19.00 Uhr vorbei kommen könnte um ein paar Ringe zu drehen.
Das soll natürlich euer Schaden nicht sein. Ich würde auch dafür bezahlen.

Gruß
Enrico
 
So, weiter gehts mit dem Mokume...

Hier hab ich mal ein Stück gemustert und schön dünn ausgeschmiedet.
Einfach mal, um zu sehen wo so die Grenzen bei dem Material sind.
Also das ausrecken, mustern und dünn ausschmieden sind kein Problem.
Und da ihr so auf Streichholzbilder steht, habe ich da auch mal eins gemacht:steirer:.

Dann habe ich mit einem Reststück mal eine Torsion versucht.
Wenn man da außerhalb des optimalen Temperaturbereiches Arbeitet, kommt man aber sehr schnell an die Grenzen.
Allerdings ist es, wenn man (gaaaaaanz) vorsichtig ist, möglich.

Da muss ich mal noch ein paar Versuche machen, bei welcher Temperatur die Außenlagen nicht delaminieren.

Ich weis, das mit dem Fotografieren muss ich noch üben, aber immerhin sinds Bilder geworden....und bunt:hehe:
Hier die Bilder:
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Vielleicht hat sich ja auch mal jemand außer mir damit beschäftigt. Für Tips währe ich sehr Dankbar.

PS: Das mit der Drehmaschine hat sich vorerst erledigt, wenn sich aber doch noch jemand findet währe ich sehr dankbar.
 

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Hallo

Ersteinmal freut es mich das du mit dem Material gut zurecht kommst. Da gehört wie ich finde schon ein wenig Fingerspitzengefühl dazu es so zu schmieden ohne das es reist oder überhitzt.

Meinst du mit dem Delaminieren die Randlagen im Ausgangspaket oder passiert das immer wieder wenn du die Randlagen runtergeschliffen hast und dann neu erwärmst?

Falls es die Randlagen an der Rohrwandung meinst das ist bei mir auch immer der Fall das liegt an der Presse da die Rohrwandung sehr schnell abkühlt und die darunterligenden Lagen auch. dadurch werden die Spannungen zu hoch und Sie lösen sich. Anfangshabe ich die dann immer abgelöst und soweit runter geschliffen das keine Fehler mehr da sind dann ein Muster rein und ausschmieden (Schmieden!!! Wichtig den beim Pressen passiert sonst wieder das Selbe).

Das Problem habe ich mitlerweile so gelöst das ich im Rohr oben und untern mehrere Lagen Kupfer einstapel. Das Kupfer wied zu einer Platte und die hat genügend Zeit sich zu verformen bevor sie kalt ist.

Beim Pressen auch nicht mit Schmacke drauf sondern kurz Pressen dann wieder Temperatur im Paket verteilen lassen und dann nochmal.

Beim Tordieren ist wirklich die Temperatur das wichtigste.

Ich hoffe das war soweit verständlich.

Gruß Uwe
 
Hallo,
also mit dem delaminieren, das habe ich nur beim tordieren.
Ist mir sonst nicht wirklich passiert.

Dass sie Presse sehr viel Wärme rauszieht ist mir auch beim ersten mal schon aufgefallen. Ich presse das Rohr aber auch immer erst nur kurz (wie ich schon geschrieben hatte) mit 30-40 Tonnen und dann warte ich bis es überall wieder die gleiche Glühfarbe hat und presse dann nochmal mit mehr Druck. Dann tut sich aber auch nicht mehr viel am Paket.

Ich hatte mir schonmal überlegt, das Rohr zwichen 2 vorgewärmten Platten (um die 800°C) zu pressen oder auf die Ober- und Unterseite des Rohres einfach noch ein paar Flacheisen draufzuschweißen.


Ich werde beim nächsten mal tordieren wohl mal mit dem Brenner nachhelfen, ich hatte das Reststück einfach nur in der Esse erwärmt und dann einfach mal drauf los gedreht.

Welche Temperatur hast du beim Tordieren? Ich denke mal höher als beim ausrecken oder? Das ausrecken mache ich immer so bei ca. 700°C. Tordiert hatte ich zwichen circa 850 und 700°C. Das kleine Stück ist aber halt ziemlich schnell abgekühlt.
 
Hallo

Ich tordiere bei der gleichen Temperatur aber meine Querschnitte sind da meist über 1-1,5cm Vierkannt das hällt die Wärme schon recht gut. Wo mir die Pakete immer aufreißen ist beim Edlestahl-Kupfer-Mokume das lässt sich einfach nicht tordieren.

Die Idee mit dem Brenner ist garnichtmal schlecht am besten so positionieren das das Werkstück immer die gleiche Temperatur hat also in der Flamme tordieren. Das werde ich auch mal ausprobieren bei meinem Edelstahl-Kupfer.

Danke für die Idee :))

Gruß Uwe
 
Ich presse mich jetzt auch einfach mal in den Thread rein, ich hoffe das geht ok :rolleyes:
Ich hab vor zwei Wochen auch ein Packet gebacken. Nach vielen Versuchen mit Schmelzen und Gießen hab ichs dann auch mal mit dem Rohr probiert. Und ich muss sagen ich fand die Kombo eigentlich ziehmlich einfach handzuhaben. Das Ausschmieden ging ohne große Probleme, delaminiert hat sich nur ein Stückchen am Rand.
Kupfer und Messing haben mich da schon eher zur Weißglut gebracht.
Und ich möchte mal andere ermutigen, da ich es auch ohne Presse hinbekommen habe, da es immer so klingt als wäre diese ein muss.

Wobei ich sagen muss, dass auch gerne eine hätte :lach:

Anbei noch die Fotos (besser gehts nich auf die schnelle).
Die Bleche sind grob angeschliffen und n bisschen hitzegefärbt zum testen.

Habt ihr schon mal probiert die Bleche kalt weiter zu walzen?
Beim Schmieden sind ja irgendwann mal Grenzen gesetzt das ganze plan und mit gleicher dicke hinzubekommen.

Gruß Max
 

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Klar darf man.

Zum Ausgangpaket:

Ich hab einfach Kupferbleche und verzinntes Blechs in Streifen geschnitten. (Verzinnt eigentlich nur weil grad nix anderes da war in der Stärke). Das ganze dann in ein am einen Ende zusammengefaltetes und zugeschweißtes Vierkantrohr zusammen mit ein bischen Borax reingepackt und ab ins Feuer. Wenns schön rot glüht erstmal Borax oben ins Rohr und dann schön gleichmäßig auf Temperatur bringen(war so ca. helles orange also so um die 1000). Dann raus aus dem Feuer und Vorsichtig! mit dem Hammer vom verschweißten Ende zur Öffnung hin das Paket mit dem Handhammer massieren, wenn nix spritzt dann das ganze nochmal mit etwas kräftigeren Schlägen. Wieder ins Feuer und nochmal gut auf Temperatur gebracht, wobei dann das Vierkantrohr beim schmieden langsam an der Seite aufgegangen ist und n bisschen Kupfer zäh herausrauskam. Dann abkühlen lassen und das Vierkanntrohr abgeflexen bzw. abmeißeln.

Musterung:
Zuerst wurde das Paket bei Rotglut vorsichtig ausgeschmeidet. Ging schön weich und zu meiner Verwunderung drückte sich das Kupfer nur minimal an der Seite heraus. Ich hab immer so lange bis zur Schwarzglut geschmeidet und dann wieder erhitzt. Ab so 4mm hab ich dann begonnen 5mm löcher anzubohren, die ich dann wieder durch anschließendes ausschmieden 'geplant' habe. Das ganze 2 oder 3 mal bis die Musterung und die Dicke gepasst haben. Anschleißend noch die letzen Macken mit dem Kugelhammer rausmassiert und mit dem Schlichthamme geglättet.

Fazit: Ging alles in allem recht gut. Das Mustern könnte man noch verbessern bzw die löcher tiefer machen.
Das Zinn könnte die Verbindung vieleicht fördern. So als ne Art Lot das die Oxidation verhindert, bis es sich mit dem Kupfer legiert.... Ist aber bisher nur Spekulation, da es der erste Versuch war und ich auch schon blankes Eisen ganz gut mit Kupfer verbunden habe, (wenn man mal von Einschlüssen etc. absieht).

Ich hoffe das war jetzt kein zu langer Monolog ;)

Gruß Max
 
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