Stahlreifen von Holzwagenrad

Streitburger

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Ich habe 4 alte Holzwagenräder bekommen.
Da nach meinem Wissensstand die Reifen feuerverschweisst wurden müsste damit Schmieden möglich sein.
Ich weiß aber nix über den damals verwendeten Stahl :(
Ist härten / anlassen von daraus geschmiedeten Klingen möglich ??
( Ich will die Dinger nur zerlegen, wenn daraus vernünftige Messer gemacht werden können)

Gruß Wolfgang
 
Hallo Ich habe mal aus einem Metalreifen von einer Alten Kutsche ein stück genommen und daraus ein 3 lagen bowie geschmiedet.

Das metall ist halt renneisen und meistens halt nicht soo sauber ,mich hat es allerdings nicht gestört, da es der Klinge einen Rustikalen Tutsh gegeben hat.

Durch gutes ausschmieden (öfter falten und wieder ausschmieden)könnte mann das auch beheben, bzw. den stahl " sauberer " machen.

Hier mal ein paar Bilder vom San Mai Bowie:

Gruß Murat

Ps. Das Härten und das schmieden hat wunderbar geklappt ;)
 

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Ich würde die Räder nicht zerlegen, wenn sich sich in einem einer Maßen erhaltungswürdigen Zustand befinden.
Einmal offen wirst du es schwer haben sie wieder loszuwerden.
 
Hallo,

nachdem was ich gelesen habe ( Infos von Fliege/Dr. Stefan Kühne) müsste es sich bei dem Material um Puddelstahl oder Schweisseisen handeln. Zu dessen Härtbarkeit weiß ich leider wenig, jedoch hat das Material eine schöne Strucktur (ähnlich dem Damast). Das Beste wäre deshalb ihn mit härtbarem C-Stahl zu laminieren um einerseits eine harte Schneide zu erzeugen und andererseits optisch hervorstechende Außenlagen zu haben ( So wie bei der Klinge von Murat) :super:

Gruß

Mirco
 
Der Reifen ist zum Laminieren bestens geeignet. Das Puddeleisen lässt sich aufgrund des niedrigen Kohlenstoffgehaltes (< 0,5 %) nicht härten.
Die "Maserung" im Schweißeisen kommt von der Schlacke, den bei der Stahlherstellung (Zusammenschmieden der "Luppen") eingeschlossenen Verunreinigungen (P, S, Si).
Gruß Stefan Kühne
 
Es ist nicht ganz einfach zu bestimmen, aus welchem Stahl die Radreifen bestehen. Ich hatte mal Stücke, die, nachdem sie als Radreifen ausgedient hatten, in Häusern aus dem 17/18 Jhd als Dachanker gedient hatten. Die stammten also noch aus der "Vorpuddeleisenzeit" Eine Analyse ergab erstaunlich gute Werte für die Sauberkeit, also die Freiheit von Eisenschädlingen, wie Schwefel und Phosphor. C war auch nur in Spuren vorhanden. Eisen, das bei der Herstellung "gepuddelt" wurde, hat oft relativ viele Silikateinschlüsse, die das Eisen faserig machen. In alten Beschreibungen findet man ja immer wieder die Vorstellung, daß gutes Eisen sehnig, also aus Längsfasern aufgebaut ist. Der Vorteil dieses Eisens ist die vorzügliche Schweißbarkeit. Im Katalog von F. Dick findet man Stechbeitel, die von Kiiomi Nishiki unter Verwendung von Ankerkettenstahl=Puddeleisen geschmiedet wurden. Der Puddelstahl erlaubt ein sehr schonendes Aufschweißen des Schneidstahls und zeichnet auch sehr interessant. Ich habe einige Kochmesser nach dieser Methode gefertigt und die Eisenlagen zeichnen wie ein feiner, blasser, wilder Damast.
Wenn Du die Radreifen verwenden willst, kommen sie als Außenlage für die Dreilagentechnik oder als Furnierdamast in Betracht. Ich würde mal ein Stück sauber anschleifen und anätzen, dann kann man sehen, ob der Stahl homogen ist oder ein Muster zeigt. Danach könnte sich dann auch der Einsatz richten.
MfG U. Gerfin
 
Danke für eure Hilfe. :super:
Es macht anscheinend doch Sinn, den Reifen zum laminieren eines Messers zu verwenden.
Wenn ich in Kürze meine eigene Schmiede fertig habe
( ich hoffe in spätestens einem Monat)
werde ich das ausprobieren und wede dann über meine (Miss)Erfolge berichten.

Gruß Wolfgang
 
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