Stahlsorte (Edelstahl) erkennen?

speedy81

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Hi,

hab hier zwei große Blechplatten geschenkt bekommen die angeblich Edelstahl (V2A) sein sollen. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten zu erkennen was für ein Stahl das genau ist (also Edelstahl oder nicht) und ob das Zeug härtbar ist?

Ein Magnet haftet auf jeden Fall an dem Blech...


Danke und Gruß
Roland
 
Wenn es VA ist, ist es oft (meist) draufgelasert, entweder 1.4301 = V2A oder 1.4571 = V4A.

Übrigens ist jeder Werkzeugstahl auch ein Edelstahl, nur ist VA umgekehrt kein Werkzeugstahl, weil nicht härtbar.

Gruß Andreas
 
Okay, dann ist das zumindest kein V2A.

Gibts sonst noch irgendwelche Möglichkeiten rauszufinden was für ne Stahlsorte das in etwa ist? Anätzen (Vorhanden wäre Schwefel-, Salz-, Phosphorsäure) oder ähnliches was man auch ohne Labor durchführen kann?

Müsste halt nur wissen ob das wirklich rostfreier Edelstahl ist und wie's mit der härtbarkeit aussieht.
 
Hallo.
Also ich an deiner Stelle würde ein Stück abschneiden und anschleifen. Beobachte den Funkenflug.
Viele "Sterne" bedeutet viel Kohlenstoff. Und damit gute Härtbarkeit.

mfg
 
V4a oder auch 1.4571 is auch nicht magnetisch nicht mal schwach.
...

:confused: Das ist so nicht richtig.

1.4301, 1.4401, 1.4571 usw. bestehen zwar hauptsächlich aus "nichtmagmetischen" Austenit, haben aber oft einen (kleinen) Anteil von Delta-Ferrit der magnetisch ist.
Durch Kaltverfestigung EDIT: kann sich dann noch Umklappmartensit bilden der diesern Anteil noch erhöht. :D

- Besonders deutlich sieht man dieser Effekt z.B. an "PAL-Muttern"
nach DIN 7967. (bleiben teilweise am Magneten hängen)
- Schrauben (gewalzt und gestaucht) sind meist nur sehr schwach magnetisch,

- Es ist richtig das man an dicken Blechen den Delta-Ferrit Anteil mit dem
Magneten meist nicht nachweisen kann (= "nichtmagnetisch")

"Edelstahl" ist jedoch in der Werkstoffkunde ein weitgefasster Begriff und umfasst nicht nur für den Bereich der "Rost- und Säurebeständigen Stähle" die uns gerne als "Edelstahl Rostfrei" verkauft werden. Auch C22 kann IHMO ein Edelstahl sein.

Genaueren Aufschluß über den Werkstoff gibt eine Spektralananlyse.
Angeblich ( ;) ) gibt es auch Leute im Forum die anhand der Funken etwas zu den Legierungsbestandteilen sagen können... ;)
 
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...
Auch C22 kann IHMO ein Edelstahl sein.
Es heist, dass ein Stahl dann ein Edelstahl ist, wenn der Anteil von Schwefel und Phosphor jeweils weniger als 0,03% beträgt. Steht auch irgendwo im Stahlschlüssel, bzw. Fachbuch Metall.
Der C-Anteil ist im Prinzip für den Titel "Edelstahl" egal :D

Gruß Andreas
 
Ich hätte da auch eine Frage:

Mir wurde auch ein wenig Material geschenkt - Rundmaterial in verschiedensten Durchmessern (Abschnitte 7 - 20cm lang).

War angeblich für Stempel, am Ende ist immer eine runde "Platte" aus selbem Material dran, scheint durch Erhitzen aufgebracht zu sein.

Habe das mit der Flex angeschliffen, viele Explosionen, orangene Farbe, recht enger Funkenregen.
Was könnte das sein? Denkt Ihr dass der Stahl für Messer taugt bzw. wie wärmbehandeln? (Habe Stahlschlüssel da).

Danke und gruß
reno
 
Hab jetzt mal die Korrosionsbeständigkeit mit ein paar Spänen von dem Blech geprüft...

Salzwasser mit einem kleinen Schluck Wasserstoffperoxid versetzt und die Späne da rein.

Fazit: Die Lösung wurde Braun und die Späne waren anschließend angerostet.


Funkenprobe gibts dann nächste Woche mal ;)


Ergänzung: Die Oberfläche von dem Blech kam mir eh etwas komisch vor, daher mal nen Blechstreifen in Salzsäure gehalten und siehe da: Es blubbert und eine Zinkschicht ätzt sich ab... Daher geh ich jetzt mal stark davon aus, dass das normales verzinktes Schwarzblech ist...
 
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Hallo Speedy,

dieser Test bringt Dich eigentlich nicht weiter. Auch Messerstähle wie z.B. D2 und Böhler N690 "rosten". Deswegen nennt man sie auch "rostträge". Wirklich rostfreie Messerstähle gibt es (fast) nicht. Kontakt mit Salzwasser, längerer Kontakt mit Wasser oder Schweiß läßt auch diese Stähle etwas rosten. Bei Kontakt mit Chemikalien kann auch extremer Rost auftreten.

Ich habe mal mit einer Klinge aus N690 einen kleinen Batteriesäure-Behälter aufgeschnitten, man kann jetzt noch erkennen wo die Klinge den Kanister berührt hat.

Ich möchte Dich nicht entmutigen, aber auch durch die "Funkenprobe" wirst Du wohl auch nicht die genaue Stahlsorte herausfinden. Das muss die Härterei aber wissen, sonst ist Deine Arbeit für die Herstellung des Messers umsonst.

Lieber ein Stück Stahl kaufen, dann weißt Du was Du hast und derjenige, der die Klinge härten soll, weiß wie er den Stahl behandeln soll.

Gruß
Olli

EDIT: Dein edit und mein post haben sich überschnitten
 
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Wird wohl das beste sein, ja...

Na irgendwas wird mir für die rund 3m² Blech hier schon noch einfallen... Vielleicht ungehärtete Übungs-Wurfmesser basteln oder so ;)
 
Vorderkanten für Werkbänke?
Später mal als Schutzblech am Bandschleifer?

Ich sehe viele Möglichkeiten das Mat. einzusetzen.
Nurmalso

Stefan
 
....Na irgendwas wird mir für die rund 3m² Blech hier schon noch einfallen... Vielleicht ungehärtete Übungs-Wurfmesser basteln oder so ;)

Nee, bei der Größe und einer Stärke von 2-4mm ergibt das einen perfekten Grill. Der hält ein Leben lang:)

Also, wenn Du es umsonst bekommen kannst...zugreifen.

Gruß
Olli
 
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