Stahlsorte für handgefertigtes Jagdmesser

Kevin Wilkins schrieb:
Kauft euch ein weisser Misarka Stein von www.feinewerkzeuge.de ! Der Stein benutzt man trocken (mit Gummi halter!) und es schneidet alle Stähle sehr schnell. Pronto hast du ein Grat. Dann auf einen schwarzen Arkansas Stein (mit Öl auch in Gummihalter) und Grat weg, dann Schneide polieren. Dann kannt ihr machen wie ich: alle die lästige Wasserstein verkaufen! :lach:
die steine sind echt zu empfehlen! und wenns mal was feiner werden soll, nehmt den orangeroten stein dabei. die weissen haben imho 500korn und der rote 800korn, aber vom anfuehlen her kann man es mal 3 nehmen. ach, bevor ich es vergesse: kauft am besten gleich ne grosse packung radiergummis dabei mit zum reinigen.
 
Tja, was ist besser?

Ein Land Rover oder ein Ferrari?

Was meinst Du mit "bewertet sie anders"? Hinsichtlich erreichbarer Schärfe, Standzeit der Schneide, Neigung zu Ausbrüchen, Zähigkeit, Sprödigkeit...

ein "XY ist besser als YX" wird hier im Forum generell nicht so stehen gelassen! ;)

Hehn steht mehr auf der Land-Rover Seite, Roman mehr auf der Ferrari Seite. Ich hatte Messer von beiden in der Hand. Kann man normalerweise nicht direkt miteinander vergleichen.

Trotzdem: Wenn Du Dir klar bist, wo für dich die Anforderungen liegen, schau nochmal in Romans Buch. Du wirst sehen, dass es wirklich objektiv ist, wenn mans richtig liest.

-Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Thorsten S. schrieb:
Wie zum Beispiel die CPM T440 Stähle. Richard Hehn zu beispiel
bewertet diese Stähle ganz anders.

Gruß

Thorsten

Bei allem Respekt, aber seine Bewertung der Zähigkeit von CPM war der Grund sein Buch grad nicht zu kaufen. Wenn man sieht, bzw. gesehen hat, was andere Stähle leisten, kann man bei CPM nicht von Zähigkeit sprechen ohne groben Unfug zu erzählen.

Was Roman schreibt, ist naja, schwer verdaulich.

In dem Bereich, der Deiner Anwendung entspricht, werden Romans Erkenntnisse für Dich fast gar nicht spürbar. Den Flextest erlebst Du bei Kneipchen / Hümmeken oder wie auch immer die kleinen Schälmesser genannt werden, z. B. von Herder, bei Rasierklingen etc.

Wenns Dir gefällt holst Du Dir mal so ein kleines Ding von Herder und läßt es über den Daumennagel gehen, ist einfach klasse. Aber ich glaube, so dünn soll Dein Messer nicht werden. Deshalb ist Romans Betrachtung für Dich nicht so wichtig. Tatsache ist aber, dass die CPMs eine solche dünne Wandstärke nicht mitmachen -Punkt-

Aber, wie gesagt, bei Deiner Verwendung kommt das nicht vor.

P.S. Das kann sein, dass die Dinger in Sibirien aussehen, wie Küchenmesser. Ist mir aber egal, denn ich sprach nicht vom Umriss sondern vom Querschnitt des Messers.

Ist Mic Dein Messermacher?

Wenn ja, setzt Dich mehr mit ihm auseinander. Und frag bzw. such vielleicht spezieller. Welchen Sinn hat es, Dir 1.2379 oder 1.2550 zu empfehlen, wenn Mic den Elmax besser kennt und weiß was dabei rauskommt? Gar keinen IMO.
 
es ist müßig, die Stahleigenschaften per Skriptum erklären zu wollen. Es gibt nun einmal unterschiedliche Eigenschaften und jeder muss für sich herausfinden, was er mag.
Ist natürlich blöd, wenn Du eine (teure) Entscheidung treffen musst.
Fahr doch mal auf ein Treffen, wo verschiedene Messer aus verschiedenen Stählen gezeigt werden. Vielleicht wohnt ja auch jemand aus dem Forum bei Dir um die Ecke und kann Dir was zeiegn. Möglicherweise hat sich dann schon viel erledigt.

Um die Objektivität mal aussen vor zu lassen:

ich denke, dass du mit elmax, mick und kati als Graveurin glücklich werden wirst.
Richtig schlechte Stähle sind das alles nicht.
Zum Schnitzen würde ich von cpm und elmax und co abraten, ansonsten ists Geschmackssache.
Lass Dich nicht zu sehr dadurch verunsichern, was andere denken. Schaue es Dir an und mache das, wobei Du das beste Gefühl hast.

Und wenn du irgendwann nicht mehr damit zufrieden bist, dann ist es meist auch möglich das gute Stück wieder zu veräußern uns sich etwas anderes zu besorgen - was vielen so geht, die einmal über das MF gestolpert sind, gelle? :steirer:

gruß,
torsten
 
... versucht über die FAQs
... oder über die Suchfunktion näheres über einzelne Stahlsorten

Das eine (FAQ) ist für den Überblick der vorhandenen und gängigen Stahlsorten allgemein, das andere (Suche) ist dann detailierter. Man kann also in beiden Ecken fündig werden, und da zu den besprochenen Stählen diese Angaben meist im Thema angesprochen sind, bräuchte es theoretisch auch nicht mehr in die FAQ's - ist zwar bequemer, aber ob es auch einfach "so" machbar ist, ist eine andere Frage.

Und die Anhänge aus Romans Buch sind eben in Romans Buch, die kann man nicht einfach übernehmen, dafür gibt es ja das Buch. Das zweite Buch, quasi die Fortsetzung davon, ist in Arbeit, irgendwann im nächsten Jahr ist es soweit.

Das andere Problem ist, dass es manche Stähle gibt, die nicht im Stahlschlüssel enthalten sind, weil sie unter ihrem Handelsnamen (z.B. Elmax, RWL, ATS) angesprochen werden, diese Legierungen haben (noch) keine DIN-Entsprechung im Stahlschlüssel.

Den Rest muss man sich wohl oder übel aus mehreren Quellen anlesen und zusammensuchen, da geht es uns auch nicht viel besser ;)

Gruß Andreas
 
Ich wundere mich etwas, warum für das Jagdmesser niemand den 1.4o34 vorschlägt. Natürlich ist dieser Stahl seit etwa 8o Jahren bekannt, billig und in der Wärmebehandlung einfach. Er bietet aber nach wie vor viele Vorteile.
Die erreichbare Härte liegt entgegen der allgemeinen Meinung nur geringfügig unter der der höher legierten Stähle. 58 HRC im angelassenen Zustand sind ohne weiteres zu erreichen.
Der Stahl ist durch eine geeignete Wärmebehandlung feinkörnig einzustellen, sodaß eine feine geschlossene Schneide angeschliffen werden kann. Die Schnitthaltigkeit der feinen Schneide ist ebenfalls recht gut, da die relativ wenigen nach dem Härten verbliebenen freien Karbide klein genug sind, um in der Matrix eine ausreichende Stütze zu finden.
Durch die feine Kornstruktur und die relativ geringe Zahl freier Karbide ist der Stahl sowohl gut zu gravieren, wie auch leicht auf Spiegelglanz zu bringen. Die Zähigkeit im Makrobereich ist ebenfalls zufriedenstellend.
Bei höheren Ansprüchen würde sich ein feinkörniger Rasiermesserstahl empfehlen.
Die höher legierten rostbeständigen Stähle sind ledeburitisch, haben also schon in der Schmelze ausgeschiedene grobe Primärkarbide, die durch eine Wärmebehandlung nicht zu verfeinern sind. Diese groben Karbide machen eine feine geschlossene Schneide unmöglich. Ihr Potential liegt dort, wo bei Schneiden mit großem Schneidwinkel größte Verschleißfestigkeit auch bei härtestem Schneidgut verlangt wird- etwa bei Blechstanzen. Deutlich besser sind die pulvermetallurgisch hergestellten Stähle, bei denen durch die besondere Herstellungsweise Karbidgrößen von 3- 5 mü eingestellt werden können. Wegen des hohen Karbidanteils in Relation zur Grundmasse sind diese Stähle im Mikrobereich nicht besonders zäh. Bei enormer Verschleißfestigkeit im allgemeinen ist auch bei ihnen die feine Schneide ausbruchsgefährdet.
Zum Schärfen würde ich für den ersten Schritt einen nicht zu feinkörnigen Siliziumkarbidstein mit weicher Bindung empfehlen. Der nutzt sich zwar schnell ab, arbeitet aber auch sehr effizient.
Nur für die letzte Verfeinerung der Schneide ist ein feiner Stein mit einer Körnung von 6.ooo oder feiner sinnvoll. Wenn sich dem dann noch eine Behandlung mit dem Abziehriemen anschließt, sollte eine optimale Schärfe vorhanden sein. Für wirklich feinste Schneiden würde allerdings ein nicht rostträger Werkzeugstahl die beste Wahl sein
 
Du sprichst mir aus dem Herzen
Mir auch.
Der 1.4034 hat ,ähnlich wie der 440c,das problem daß er nicht neu ist.
Aber was den beide Stählen richtig den Ruf ruiniert hat sind die Massen von Billigmessern aus Fernost,bei denen auf jedem Schrott 420 od. 440 steht.
 
Es gibt also doch noch Leute, die zum 1.4034 halten!
Das freut mich sehr!
Und die "Verwechselung" mit "420" ist auch endlich geklärt.

Grüße aus Esslingen
Matthias.
 
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