Stahlwürfel, Materialbestimmung, aber wie?

Sooo, gesagt getan. Meine Würfel sind "mal eben" analysiert worden :
C 0.022
Cr 22.4
Ni 11.2
Mn 1.89
Nb 0.81
Si 0.17
Mo 0.11

Al 0.006
Co < 0.003
Cu 0.036
Ti < 0.001
V 0.05
W 0.05
Zr 0.006
B 0.023
Ce 0.016
Fe 63.3

soweit ich bisher gesucht habe, finden ich keinen "Standard"-Werkstoff.
hmmm....X2CrNi22-11, eventuell 1.4833 oder was ??

Weiss jemand, wofür diese Stahlsorte verwendet wird und was man Sinnvolles daraus machen könnte?

Viele Grüße

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Schau mal hier nach.http://www.nirosta.de/fileadmin/media/PDF/thermax.pdf

Zumindest findest Du hier den .4833, der es meiner Einschätzung nach nicht ist.

Für meinen Geschmack sind bei dem Stahl zuviele Begleitelemente enthalten, oder die Analyse ist nicht entsprechend kommentiert (vernachlässigbare Parameter nicht ausgewiesen).
Der C Gehalt ist derart nieder, wie man ihn eigentlich erst bei moderneren Stählen der Reihe 1.44... findet, allerdings mit bedeutend weniger Cr.
Schau halt mal, vielleicht findest Du etwas.
U.U. sollte Dir der Analytiker des Stahlwerkes, das Du bemüht hast etwas dazu sagen können.
 
Hallo diesel,

über die Thermax-Stähle bin ich jetzt auch schon gestolpert :), bei meiner Elemente-Liste handelt es sich um den "raw" output des Spektrometers nach der Messung. Die vernachlässigbaren Legierungsbestandteile sind daher noch aufgeführt.
Für 1.4833 spricht die Herkunft des Stahls und die möglichen Toleranzen der Analyse. Auffällig ist allerdings der sehr niedrige C-Gehalt.

Die erste Idee, die mir zur Verwendung des Materials kam, war ein geschmiedeter Edelstahl-Grill :D , dafür scheint der Stahl perfekt geeignet.

Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit diesem Werkstoff

Rainer
 
Es dürfte sich um einen rostfreien Standard - Edelstahl 20/10 handeln, der normalerweise für Bestecke wie Gabeln und Löffel verwendet wird.
 
Bei meinen weiteren Recherchen bin ich noch über den Niob-Gehalt von 0,8% gestolpert. Ist dieser Legierungs-Bestandteil möglicherweise eine Erklärung für den auffällig geringen C-Gehalt? :confused:
Da dieser Niob-Gehalt kein Zufall sein kann, gehe ich davon aus, dass es sich um nicht um einen Standard-Werkstoff handeln kann.

Schönen Abend noch

Rainer
 
Du schreibst, dass die Würfel "mal eben" analysiert worden sind. Aus dieser Aussage schließe ich, dass man nicht die volle Genauigkeit aus dem Meßgerät gekitzelt hat.
Ich selber hatte mal ein Spektralanalysengerät, dass bei niedrig legierten Stählen mit hoher Genauigkeit gearbeitet hat, bei hoch legierten aufgrund der hohen Schmelz- bzw. Verdamfungstemperatur jedoch sehr ungenau war. So was vermute ich in deinem Fall auch. Vielleicht einfach noch mal nachfragen, ob das bei dem benutzten Gerät auch sein kann.
 
Ich würde es dabei belassen. Ihr wisst doch jetzt, dass es sich um einen austenitischen,rostfreien, hitzebeständigen Stahl handelt. Auch wenn man ihm jetzt keine Werkstoffnummer zuordnen kann. (Vielleicht war es mal eine Versuchsschmelze) Für Klingen ist er sicher nicht geeignet. Für einen Edelstahlgrill schon eher.;)

Und wegen der Genauigkeit der Analyse würde ich mir jetzt überhaupt keinen Kopf zerbrechen. Das Ergebnis was vorliegt ist mit Sicherheit 15432mal genauer als eine Funkenprobe. Wen interessiert da, ob nun 0,81 oder 0,784% Nb drin sind. Ansonsten haben neue, mobile Spectrometer heutzutage eine überraschend gute Genauigkeit die mit älteren Laborspectrometern durchaus vergleichbar ist.

Klaus
 
Zurück