Statik Presse??

Torsten Pohl

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Hy Frage an die Statiker und Maschinenbauer im Forum.
Angeregt durch den Hydraulikspalter Damastpressenthread hab ich mir einen Kurzhubzylinder mit 100t Kraft nebst Handpumpe besorgt.
Der ist zwar langsam und es treten sicher Probleme mit der Temp auf aber das ist hier nicht die Frage. Dafür habe ich eine Lösung.
Ich habe keine Idee wie ich den Rahmen (in der Zeichnung schwarz) dimensionieren muß, bei 100t will ich da aber nicht nach der bei mir sonst üblichen try und error methode vorgehen.
Spontan hatte ich an 200er U-Eisen gedacht als Seite und 200er Doppel T als Boden sowie Kopf, kommt das hin??

Tschau Torsten


251472.jpg
 
Hallo Torsten,

Trial and Error ist hier wirklich fehl am Platz. Für die Auslegung müssen Parameter wie z. B. die Breite der Konstruktion definiert sein. Auch die korrekte Verbindung der Rahmenteile ist entscheidend wichtig.

Vielleicht hast Du die Möglichkeit, im "Tabellenbuch Metall" vom Europa-Verlag das Kapitel "Festigkeitslehre" anzuschauen. Dann erkennst Du, worauf es bei der Konstruktion grundsätzlich ankommt. Falls die dann erforderliche Rechenarbeit nicht Dein Ding ist, kannst Du Dir ja dabei helfen lassen.

Schöne Grüße
foxy
 
Danke newtoolsmith
darauf hab ich gehofft:super: , naja Tabellenbuch hab ich auch irgendwo das heiß aber noch nicht das ich damit umgehen kann.
Wenn ich eine Statik für mein Geschäft brauche lass ich das berechnen bin eher Praktiker und setze um was vorgegeben ist.
Einzigstes bisher vorgegebenes Maß ist der Zylinderdurchmesser von
150mm Ich hätte gern 200mm Durchlass zum arbeiten mehr brauch ich dafür nicht.

Muß auch nicht aus Profilen bestehen kann bis 25mm Blech per Plasma schneiden wenn das besser ist, da alle druckbelasteten Verbindungsmöglichkeiten ja dann wegfallen bzw. beim Zuschnitt berücksichtig werden können.

Tschau und Danke Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Newtoolsmith,

für mein befinden sollten die Träger das mitmachen, aber wie sieht es mit der Befestigung selbiger aus?

Ich denke wohl, dass man sich primär hierüber Gedanken machen muss.

Gruss

JM
 
actio = reactio

Oder mit anderen Worten: es kommt nicht darauf an ob dein Zylinder mit 100 to drückt, es kommt darauf an wieviel Widerstand dein glühendes Werkstück entgegensetzt, soll heissen wenn dein Stahlpaket bei 12 to Druck davonfliesst, dann kommen auf die Konstruktion auch keine grösseren Kräfte. Was natürlich nicht heissen soll dass man hier bei der Dimensionierung nach gefühl arbeiten sollte.
 
Und ob das mit 200er Doppel T hinkommt ist von der Breite der Konstruktion abhängig. Viel interessanter ist die Frage wie man die einzelnen Teile verbindet. Ich hab das vor 2 Jahren mal gerechnet und kam dann mit 12 Schrauben in M20 (12.9) dahin, dass man damit ca 20 to auf Reibung gerechnet abfangen kann, allerdings unter Annahme bester Haftreibungskoeffizienten und ohne jegliche Reserve
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm

also Schrauben, wie wäre es wenn ich ein kompletten Rahmen aus zwei Platten brenne auf einen Rahmen aus 200er U-Eisen schweiße und 2 Platten oder auch 2 doppelte als max 50mm stark ebenfalls mit 200er U unterfüttert, oben und unten anschweiße also so siehe
Skizze:rot Schweißstellen, hellgrau fest, dunkelgrau beweglich, dunkelgrau mit Schweißpunkten natürlich nicht.

Irgendwie traue ich Schweißnähten halt mehr zu als schrauben.

252061.png


Profilansicht Seite von oben und seitlich

252066.jpg


So wären dann die U-Eisen angeordnet: gestrichelte Linien.

252068.jpg



Tschau Torsten

PS ich habe schon vor die 100t auch auszunutzen wenn ich sie brauche, allerdings wohl kaum zum Feuerschweißen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Idee, den Rahmen aus zwei (einteiligen) plasmageschnittenen Platten aufzubauen, ist gut und eindeutig zu bevorzugen.

Ohne zu rechnen darf ich Dir versichern, daß Du bei 200mm lichtem Durchlass sicher mit 15mm Blechstärke auskommst, beim oberen und unteren Gegenlager genügen 50mm starke Platten vollauf.

Ich würde dann so vorgehen :

-2 Rahmenteile auf eine ebene Hilfsplatte stellen
-Aufstellflächen evtl. planfräsen
-Als Abstandshalter mehrere gleichlang gedrehte Hohlwellen
-Diese Hohlwellen rechts + links an den Zugstreben anbringen
-Mittels Gewindestangen festziehen
-Oberes und unteres Gegenlager mit Schraubzwingen befestigen und ausrichten
-Die ganze Konstruktion gut punkten und anschließend verschweißen

Du solltest bedenken, daß die Zylinderpackungen empfindlich auf Wärme reagieren und entsprechende Vorkehrungen treffen, damit die vom Werkstück aufsteigende Wärme diese nicht weichkocht.

Verrätst Du mir, wie Du die erforderliche Umformgeschwindigkeit erreichst ?

@ newtoolsmith : Ich weiß, daß man das auch rechnen kann, aber wollen wir wetten, daß Deine Berechnungen meine These bestätigen ?
[f max. < 0.5 (elastisch), Sigma B <<< Sigma B zul. an jeder beliebigen Stelle des Rahmens.]

Gruß

Michael
 
Hallo Torsten

Ich habe heute unsere 60T Presse fotografiert.
Eine Excelberechnung liegt auch bereit.
Bei bedarf sende mir doch eine Mail.

mit freundlichen Grüssen

Balduin
 
Naja das mit der Umformgeschwindigkeit ist natürlich ein Problem,
ich hoffe das ich schnell genug pumpen kann:D ,

Nein im Ernst ich habe eine E-Hydraulikpumpe die 180bar bei (muß ich erst ablesen um das genau zu sagen) bei reichlich Literleitung macht. (Laut meinem Hydraulikspezi sollte sie bei diesem zylinder etwa für 15-20t gut sein.)
Stammt uhrsprünglich aus einer Funierpresse. Ist diese am Ende will ich per Handpumpe nachdrücken, wird also irgenwie in Richtung dreiwegeventil oder ähnliches gehen.

Den Zylinder selbst will ich relativ weit von der Hitze wegpacken denke da so an 20cm distance zur Platte mit der ich drücke.
Diese will ich um etwas zeit zu schinden leicht beheizen damit der Wärmeverlust des Schweißgutes nicht gleich so drastisch ist.

Tschau Torsten
 
Wenn Du zwei Platten schneiden lassen kannst, möchte ich meine Vorredner bestätigen. Das ist zwar nicht billig aber gut und sehr sicher.
Die 200er Träger aussen rum kannst du dir getrost sparen.
Je eine Quer-Platte oben und unten im Ausschnitt ist gut und muss gerade mal geheftet werden weil sie ja in Druckrichtung auf den Seitenplatten aufliegt.
Dicke sollte man rechnen, hängt natürlich von der Tiefe deine Presse und dem Zylinderdurchmesser ab.

Ohne Biegebelastung, rein auf Zug braucht man über den Daumen gepeilt in den Seitenteilen 5000mm2 Stahlquerschnitt. Nur um mal ein Gefühl zu haben. Mit 15mm sollte man arbeiten können, aber dicker kann nicht schaden.
 
Sorry, ich komm heute zu nichts, hab morgen um acht Uhr eine Präsentation und schon die Hälfte fertig...



Schau mal nach dem Wirkdurchmesser des Zylinders und dem Druck der Pumpe, dann kann man was über die erreichbare Kraft sagen.


Mit deinem Rahmen hab ich mich noch gar nicht beschäftigt, sorry, ging nicht.



@mic:

Das Kriterium ist nicht die Festigkeit, die kriegt man leicht.

Es kommt hier darauf an, die Dehnung des Rahmens, die unvermeidlich ist, so gering wie möglich zu halten.

Der Weg, den der Hydraulikzylinder zurücklegt, wird sonst nicht im Werkstück umgesetzt sondern durch Dehnung aufgezehrt.

Wenn der Hub dann auch noch sehr gering ist...

Dafür setzt man dann nicht Rm an, sondern einen Bruchteil von Rp02.

Für S235JRG2 könnten das zum Beispiel 100 N/m² sein.

Des Weiteren muss die Länge die gedehnt wird kurz gehalten werden.

Beispiel: Ziehe ich an einem kurzen Draht, so wird er unmerklich länger. Ein identischer, jedoch viele Kilometer langer Draht, wird sich bei gleicher Zugkraft um viele Meter verlängern!


MfG
newtoolsmith
 
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen

Bei unserer Presse im Geschäft ist die Zugspannung in den Säulen 100N/mm2 sie haben eine Dehnung von 0.45 mm.
Ich habe eine Exzelberechnung wie im " Projekt Exzenterpresse " erstellt.
Bei 3 mm Hub ist die Dehnung ein grosses Problem, da ja vom Hub nichts
übrig bleibt.
Nur wie bringe ich diese Berechnung und Fotos hier ins Forum ? :confused:


Gruss Balduin
 
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