AW: Steckangel Fehlkonstruktionen
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Du hast es richtig erkannt das Bild stellt einen Grabendolch dar.
Ich verstehe nicht was das für einen Unterschied macht. Ob es nun ein Grabendolch, ein Bowiemesser oder ein Skinner ist, Hauptsache der Griff hält. Ich kann deine Argumentation hier nicht verstehen.
Das habe ich nun schon zweimal zu erklären versucht:
Der Grabendolch ist ursprünglich eine improvisierte, modifizierte Waffe, abgewandelt aus dem Bajonett, eine reine Stichwaffe. Zuerst noch in Gräben oder militärischen Feldschmieden, später dann industriell in Serie gefertigt, ebenfall in Flacherlbauweise.
Dieses Bild zeigt einen dieser improvisierten Grabendolche (mal im Guten angenommen), die im Graben gemacht worden sein soll, darum der ergänzende Zusatz "Grabenarbeit" - die Konstruktion ist deshalb nicht aussagekräftig, weil sie aus der Not heraus so gemacht wurde, wie sie ist. Hätte der kaiserliche Bastler besseres oder anderes Material und mehr Zeit gehabt, hätte er das ganz sicher auch entsprechend verwendet. Das ist ein reiner "Notgriff", weil nichts anderes verfügbar war, Not im Sinne von Material- und Zeitnot.
Es ist ein Einzelstück, das nur zum Zwecke des Nahkampfes mit der Verwendung "stechen" zusammengestrickt wurde. Da kam es nicht auf irgendwelche Belastungen oder Festigkeiten an, sondern nur auf einen sicheren, einfachen Handhabungsgriff, egal wie befestigt, aussehend oder haltbar. Das Bild führt Dich zu einer Fehlannahme.
Darum auch der Hinweis auf den Hintergrund zum Grabendolch, mit dem Du dich hättest befassen sollen, bevor Du ausgerechnet dieses Bild als Bezugspunkt für deine These oder Theorie herangeholt hast.
Ich werde noch im Stephens nachsehen, ob da ähnliche Montagen gezeigt werden, der Handschutz erinnert mich an einen holländischen Dolch, während die Klinge eher nach Standardbajonett aussieht und die Griffform an einen DEMAG-Dolch erinnert.
Jetzt klarer ?
Gruß Andreas