Stoffsammlung Umfrage bester Rostschutz / bestes Pflegemittel

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Hallo,

bei der Suche nach anderen Meinungen zum Thema Pflege / Rostschutz von Messern ist mir aufgefallen, dass es dazu viele unterschiedliche Meinungen gibt.

Hier wäre doch mal eine Umfrage interessant, was das meistgenutzte, bzw. beste Mittel ist.



Ich fange mal an:

- Babyöl
- Vaseline
- Balistol
- WD40
- Kamelienöl
- Nelkenöl
- Salami / fettige Nahrungsmittel und gut is..
- Hautfett ( falls ausreichend vorhanden )
- Nur ausreichend abtrocknen ( Klimaabhängig )

Für weitere Vorschläge bin ich dankbar.

Sollte hier Interesse an einer Umfrage da sein, wäre ich für Hilfe, wie man so eine Umfrage macht dankbar.

Beste Grüße

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Nehme seit mehr als einem Jahr Bio-Olivenöl aus dem portugiesischen Alentejo. Das, worin auch mein Thunfisch, die Schweinelende oder die Knoblauch-Tomatensoße schmurgeln. Nicht dasselbe - das gleiche :super: !!

R'n'R
 
Umfragen kann man als Themenstarter unter dem Textfeld einrichten (runterscrollen - nach "Anhänge" und "Abonnement").

Ob das für diese Frage sinnvoll ist, sei mal dahingestellt...
Rostschutz/Pflegemittel-Diskussionen wurden hier schon vielfach und leidenschaftlich - und vor allem ohne Kompromiss, Konsens oder gar allgemeingültiges Ergebnis - diskutiert. ;)
 
- Hautfett ( falls ausreichend vorhanden )
- Nur ausreichend abtrocknen ( Klimaabhängig )

Beides sowie auch das genannte Olivenöl für wirklich rostempfindliche Materialien tödlich.

Das Hautfett kann man nicht von den aggressiven stahl angreifenden Bestandteilen des Schweises trennen. Ich hatte schon bei einem Messer bei dem man Fingerabdrücke die sich in leichten Rost umgewandelt.

Olivenöl ist ebenfalls säurehaltig es schützt nur wenn das Messer vollständig in Öl eingelegt ist.

Siehe auch:

http://www.christian-merten.de/DAF/Rostschutztest/Rostschutzmitteltest_Oele.htm

Gruß
El
 
Dazu gabs doch einen netten Test im Messermagazin, bei dem z.B. das "normale" Ballistol nicht gerade berauschend abgeschnitten hat (andere Produkte des selben Herstellers waren besser soweit ich das in Erinnerung habe). Empfohlen wurde Brunox, wobei die "Genusstauglichkeit" der Probanten nicht wirklich durchleuchtet wurde / bzw. werden konnte - so gesehen vielleicht doch in Olivenöl ertränken :D
 
Meine Erfahrung mit dem erstklassigen Olivenöl von „Risca Grande“ aus dem Alentejo sieht so aus:

Seit September 2012 liegt mein Raidops Little John aus M2-Toolsteel absolut unbeeindruckt von der in den Wintermonaten bis zu 90prozentigen Luftfeuchtigkeit an der Algarve im ungeheizten Roadhouse. So sieht das auch aus mit den 5 Messern von Mario Leao. Alle aus ausgesprochen rostfreudigem O1-Stahl. Die liegen da seit Dezember 2012. Null Rost nirgends. Die Bronzewasher meiner Sebenzas sind auch alle noch da. Selbst mein Brad Southard ist noch ganz :D!!

R’n‘R
 
Moin zusammen,

zum Thema Ölen und Schmieren möchte ich gern noch ein paar Anmerkungen hinzufügen:

Was die Aussagekraft von Tests angeht, bin ich mittlerweile mehr als skeptisch. Insbesondere, wenn sie (nach eigener Aussage) eher laienhaft durchgeführt werden. Es wurden ja nun schon zwei zitiert. Ich kann gerne noch einen hinzufügen. Die Zeitschrift Oldtimer-Markt hat im Jahr 2013 einen 5jährigen aufwändigen Rostschutz-Test abgeschlossen, dessen 3teiliges Ergebnis man in Form von pdf-Dateien kostenlos einsehen und/oder herunterladen kann (http://www.oldtimer-markt.de/rostschutztest).

28 renommierte Produkte wurden auf ihre Rostschutz-Tauglichkeit hin getestet. Hier liegt dann Mike Sanders auf Platz 2 und Ballistol Usta Werkstattöl nach 1 Jahr auf Platz 28 und nach 5 Jahren auf Platz 27. Was allen diesbezüglichen Test gemeinsam ist, sind die meist gegensätzlichen Ergebnisse.

Es kommt hier bei der Beurteilung immer auch besonders darauf an, wer sie wie durchführt und wie sie finanziert/gesponsert werden. Als geborener Skeptiker und Mensch mit Lebenserfahrung weiß ich, daß so gut wie alles in irgendeiner Form interessengeleitet und leider auch häufig unprofessionell abläuft.

Ich persönlich stütze mich bei meinen Entscheidungen auf den Rat von Freunden, die zu diesem Thema aus eigener Erfahrung etwas zu sagen haben (in der Regel Schrauber mit eigener Werkstatt) und probiere dann selbst aus und sammele eigene Erfahrungen. Ich nutze Ballistol seit mehr als 20 Jahren und habe (nur mal als ein Beispiel) beim Einsatz zu Schmier- und Schutzzwecken der sehr korrosionsempfindlichen Land-Rover-Türschaniere gute Erfahrungenn gemacht. Alle Tür-Schaniere meines Landys Baujahr 1997 sind noch original.

Gleichgute Erfahrungen habe ich persönlich - wie schon erwähnt - mit (meinem ganz bestimmten) Olivenöl bezüglich der Messerpflege gemacht. Hier war schlicht Bequemlichkeit der erste Ratgeber. Ich hatte welches im Schrank und da ja Ballistol bezüglich Edelmetallen als bedenklich gilt, kam eben Olivenöl zum Einsatz. Die paar „Rostenden“ sind seit 1,5 Jahren absolut unversehrt und die olivale Schmierung der Vielzahl an Titan/Edelstahl-Foldern hat bisher keinem geschadet, wobei mein Erfahrungszeitraum allerdings auch hier 1,5 Jahre bisher nicht überschreitet. Auch von Verharzung/Verklebung oder ranzigem Geruch keine Spur :p!

Was den spezifischen Frucht-Säuregehalt von (zumindest meinem) Olivenöl angeht, scheint dieser Metallen nichts anzuhaben. Es wäre meines Erachtens auch ansonsten kaum nachvollziehbar, warum ein nach strengen europäischen Hygienevorschriften zertifizierter Bio-Olivenöl-Betrieb seine gesamten Ölvorräte in Edelstahl-Tanks lagert, wovon ich mich bei meinem letzten Besuch anläßlich der Neubevorratung wieder einmal überzeugen konnte. Hier dazu ein paar Fotos:


Gelände und Abfüllanlage des kleinen portugiesischen Bio-Olivenöl-Betriebs Risca Grande

DSC09122-2.jpg DSC09123-2.jpg DSC09126-2.jpg DSC09141-2.jpg



R’n‘R
 
Nehme seit mehr als einem Jahr Bio-Olivenöl aus dem portugiesischen Alentejo. Das, worin auch mein Thunfisch, die Schweinelende oder die Knoblauch-Tomatensoße schmurgeln. Nicht dasselbe - das gleiche :super: !!

R'n'R

Das schmeckt sicher auch feinstens - zum Braten wie für die Salatsauce. Und wie eigentlich alle Landwirtschaftsprodukte aus dem Alentejo. Aber zurück zum Thema. Mein Vorschlag:

In kleine Fläschchen abfüllen, spezifische Ettikette, und voilà das neue Messerpflegeprodukt! Sprich doch bei Deinem nächsten Besuch mit dem Produzenten darüber. Da könnte ich mir glatt vorstellen, auf "mein" Ballistol weitgehend zu verzichten.

Und dann noch ein weiteres, bewährtes Klingenpflegemittel für unterwegs:

Immer ein Stück Wurst dabei zum Abschneiden.... :steirer:
 
Boas

@Droppoint
Sehr schön der Hinweis und lesenswert. Cheez hat anläßlich des Tests ja 2004 ebenfalls gute Noten für Olivenöl gegeben. Und Vaseline, die sehr gut im Rennen liegt, habe ich auch schon probiert. Aber zur Schmierung der Achsen ist die Konsistenz von Olivenöl ja genau richtig und im Roadhouse regnet es auch sehr selten, insbesondere kaum Salzwasser :eek:. So kann das Olivenöl auch nicht abgewaschen werden, wenn ich eine Klinge ebenfalls damit behandele. Ansonsten habe ich Isana-Vaseline von Rossmann für kleinstes Geld an Bord - Deutsche Arzneibuchqualität, ph-neutral, parfümfrei. Für meine Messer nur das Beste …

@Paedu
Den Vorschlag werde ich dem Schweizer, der Risca Grande betreibt, bei meinem nächsten Besuch unterbreiten. Schweizer sind ja - was Vermarktung angeht - sehr umtriebig :D! Und Wurst, sagen wir mal so‘n echter Eichsfelder Strackefeldkieker, hat noch keinem meiner Messer geschadet :).

Gruß R’n‘R
 
Hi!

Wennd er Thread schon etwas älter ist, möchte ich doch noch eine Anmerkung machen:

Was den spezifischen Frucht-Säuregehalt von (zumindest meinem) Olivenöl angeht, scheint dieser Metallen nichts anzuhaben. Es wäre meines Erachtens auch ansonsten kaum nachvollziehbar, warum ein nach strengen europäischen Hygienevorschriften zertifizierter Bio-Olivenöl-Betrieb seine gesamten Ölvorräte in Edelstahl-Tanks lagert, wovon ich mich bei meinem letzten Besuch anläßlich der Neubevorratung wieder einmal überzeugen konnte.
Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Eine Messerklinge muß gehärtet werden, ein Tank nicht. Das bedeutet, daß der Letzterer aus einem stark nickelhaltigen und deshalb nicht härtbaren Stahl hergestellt werden kann, der eben durch das Nickel recht säurefest ist. Ohne Nickel wird das mit Säurefstigkeit nicht viel.

Grüße

fqd-oe
 
Ein paar Mittel wurden vergessen:
Zapon-Lack (extrem haltbar)
Schellack
Carnabaumwachs

Ich benutze was gerade da ist. Neuerdings wieder Kamelienöl, vorher günstiges Olivenöl. Früher mal Ballistol, fand ich aber doof als Rotschutz, weil nicht Geschmacksneutral (ist aber gut für Lederpflege).
Gerade gute extranative Olivenöle reagieren mit chromfreien Stahl und Bilden und Bilden über ein paar Tage eine eigene hauchfeine Patina, welche aber sogar leicht Wasserabweisend ist (Eisenstearat oder sowas) und sich mit Seife teilweise wieder löst.

Werde demnächst mal Schellack oder vor allem Zapon-Lack ausprobieren. Die muss man nicht nach jeder Benutzung des Messer komplett erneuern und der Schutz ist effektiver, gerade auch zum Einmotten/Lagern der Messer.
Problem beim Zapon-Lack ist nur einen ohne Zusätze zu finden (ohne unnötige Weichmacher etc., der bis auf das schützende Cellulosenitrat rückstandsfrei verdunstet) - falls da jemand einen empfehlen kann, sagt bescheid ^^

Den Oldtimer-Test von oben finde ich übrigens nicht ganz passend. Erstens wurden hauptsächlich nicht lebensmitteltaugliche Produkte verwendet, zweitens muss Messerrostschutzöl nur für kurze Zeit halten. Für längeren Schutz kann/sollte man wie die Japaner Zapon-Lack verwenden, der hält 100% vom Rost ab, wenn er ordentlich aufgetragen wurde.
 
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Als kompletter Laie habe ich eine Frage:

Sind normale Speiseöle (Rapsöl, Sonnenblumenöl,...) möglich ?
Ja, schützen auch gut vor Rost, sind aber nicht ganz so gut wie andere, vor allem nicht für sehr lange Lagerung, weil sie ranzig/harzig werden können, nicht so gut benetzen etc., die Säure im Öl eine Patina auf dem Metall bilden kann etc..
Aber sie sind deutlich besser als nix, gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit in der Küche!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

Wennd er Thread schon etwas älter ist, möchte ich doch noch eine Anmerkung machen:


Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Eine Messerklinge muß gehärtet werden, ein Tank nicht. Das bedeutet, daß der Letzterer aus einem stark nickelhaltigen und deshalb nicht härtbaren Stahl hergestellt werden kann, der eben durch das Nickel recht säurefest ist. Ohne Nickel wird das mit Säurefstigkeit nicht viel.

Grüße

fqd-oe

+1!
Olivenöl enthält bis zu 2% freie Fettsäuren
Die freien Fettsäuren sind aber vielfach schwächer als z.B. Essigsäure, Citronensäure und co, aber selbst die lösen Edelstahl kaum an. Zudem bilden Fettsäuren in Gegensatz zu Essig- und Fruchtsäuren mit Metallen auch in Wasser- und Öl unlösliche Salze, somit bildet sich auf dem Stahl eine unlösliche Schutzschicht, sollten die beiden miteinander reagieren.
 
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