streckgrenze 1.2210

baupi

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Hoch verehrte Forumiten,

ich hätte da eine Frage zur Streckgrenze von 1.2210. Auf der Homepage eines Stahlhändlers habe ich den Wert 500 bzw. 550 N/mm² (je nach Durchmesser) gefunden. Die Streckgrenze ändert sich wohl stark mit der Wärmebehandlung, oder? Ist dieser angegebene Wert jetzt das Maximum oder bezieht er sich auf den weichgeglühten Zustand oder ist es ein Durchschnitt...?

Und hätte jemand einen Tipp, wo man die Streckgrenzen von Stählen in Abhängigkeit von der Anlasstemperatur finden könnte?

Ich danke vielmals,
Baupi
 
Die Streckgrenze ist ein Wert, der beim Zugversuch gemessen wird und für Baustähle und Vergütungsstähle eine Rolle spielt.
Voll gehärtete Werkzeugstähle werden im Zugversuch eigentlich nicht getestet, da die Werte zu sehr streuen würden und für die Bewährung als Werkzeug auch nicht aussagekräftig wären.
Als Faustregel kann man für unlegierte normalgeglühte Stähle sagen, daß die Streckgrenze etwa bei 70 % der Zugfestigkeit liegt.
Eine Streckgrenze von 500 bei einem Werkzeugstahl bezieht sich auf den nicht gehärteten Zustand. Sie ist ein recht geringer Wert, da die Zugfestigkeit des Stahls unter besonders günstigen Bedingungen durch Patantieren auf ca 4000 N/mm2 gebracht werden kann.
Für die Beurteilung der Eignung eines Stahls für ein schneidendes Werkzeug ist sie bedeutungslos.
Ähnliche Fehlvorstellungen bestehen beim Elastizitätsmodul, einer Rechengröße für die Steifigkeit. Ein hoher Elastizitätsmodul bedeutet nicht, daß der Stahl besonders elastisch ist-eher das Gegenteil.
MfG U. Gerfin
 
Hallo,

vielen Dank für die raschen Antworten.

@Zyklus19: Aha, also weichgeglüht. Gehärtet wird die Streckgrenze wohl um einiges höher liegen. Der Wert bei Premium-Stahl dürfte v.a. deshalb höher sein, weil er sich auf die Zugfestigkeit und nicht auf die eigentliche Streckgrenze bezieht.

@U. Gerfin: Ich weiß, das ist das Messerforum und da gehts nun mal um Schneidwerkzeuge. Ich hätte genauer schreiben sollen, worums mir geht.

Ich verwende den Silberstahl in diesem Fall tatsächlich als Baustahl. Wir haben an unserem Institut (Zoologie) viele verschiedene Käscherringe. Aber es ist immer das gleiche: Entweder sie sind stabil, oder sie sind leicht. Die Ausführung "Kriegselefant" mag man halt nicht immer herumschleppen, die leichten verbiegen sich bei heftigerem Gebrauch ständig. Ich überlege jetzt, ein paar Ringe aus Silberstahl selber zu machen, zu härten und dann blau anzulassen und wollte mal abchecken, ob das klug sein könnte. Neben der Streckgrenze wäre da vermutlich auch die Brucharbeit noch interessant.

Danke Dir jedenfalls für Deine allgemeinen Betrachtungen, das ermutigt mich ein wenig, es zu probieren. Evtl. könnte man diese Daten für Federstähle finden, aber wo könnte man denn da beginnen zu suchen?

PS: Das mit dem E-Modul hab ich gecheckt, wir hatten Gott sei Dank einen guten Lehrer in MechTech.

Lie Grü,
Baupi
 
Streckgrenze 1.2210

....Ich verwende den Silberstahl in diesem Fall tatsächlich als Baustahl. Wir haben an unserem Institut (Zoologie) viele verschiedene Käscherringe. Aber es ist immer das gleiche: Entweder sie sind stabil, oder sie sind leicht.....
Verstehe ich das richtig, dass mit dem Material die Fangnetze für den Gebrauch in Aquarien aufgezogen werden sollen? Dann hängt vieles auch vom Kraftverlauf ab. An der Aufnahme im Stiel müsste der Querschnitt sinnvoller Weise größer sein und im Idealfall mit "tapering" zum geringsten Durchmesser verlaufen. Das hätte die höchste Festigkeit bei geringstem Gewicht.

Federstahl müsste - vom Faktor Korrosion einmal abgesehen - die beste Eignung haben.

Gruß

sanjuro
 
Hallo,

ja, so auf die Art. Allerdings nicht für Aquarien, sondern für alle aquatischen und terrestrischen Lebensräume.

Mit Deinem Konstruktionsvorschlag hast Du sicher recht. Allerdings wird es glaub ich schnell unlustig, einen Stab von 4mm Durchmesser und 840mm Länge in der Mitte dünner zu schmieden. Kühlt ja doch sehr schnell aus. Auch Drehen wird eher kompliziert werden. Wäre mit stückchenweisem Nachspannen vielleicht möglich. Ich denke, ich werde mir das sparen, zumal ja auch auf den vorderen Bügelrand z.T. stärkere Schläge kommen können.

Die Steckangel, die ja besonders stark auf Biegung beansprucht wird, möchte ich allerdings nicht quadratisch sondern hochkant rechteckig machen.

Lie Grü,
Norbert
 
Nimm doch ein rostfreies 6mm-Rohr. Jeder Schlosser kann das ohne Eindellungen nach Skizze biegen. Anschließend wird es in ein größeres Rohr eingelötet und bekommt einen Stiel. Stabil und leicht. Wenn es noch robuster sein soll einfach ein dickeres Rohr verwenden.
 
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