Strider-SNG- CC-Regrind - Convex down to zero …

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Moin,

lange hat es in der Ecke rumgelegen. Mal wieder mit unterwegs gelegentlich - aber nee. Irgendwie nicht so richtig mein Ding. Das Messer schon. Aber die Geometrie :bi_polo: …

Im Vergleich mit meinen Schneidfreudigen hat es mich immer wieder frustriert. Ich war so unverschämt und hab‘ mal mit dem Digitalen hinter die Wate gelukt. Und zwar im Vergleich zur Frobergschen Seekuh.

Die hat auch einen Flachschliff. Aber bei der haben wir 0,3 mm - genau 1 mm aufwärts von der scharfen Schneide gemessen. Denn geht es exzellent schlank ballig auf Null.

Beim Strider ist die Klinge auf 0,7 mm runtergeschliffen. Und dann kommt eine V-Fase mit Winkel von irgendwas um 40 Grad. Man stellt beim vergleichenden Schneiden einen kleinen Unterschied fest :glgl:

Ich hab’ vorgestern einen Bogen 1200er Naßschleifpapier von unten angefeuchtet und auf die Vorderkante des Küchentresens gepappt. Hat sich bewährt bei verschiedenen anderen Messerchen. Die Kante am Übergang zur V-Fase etwas verrundet und einen balligen Ausgang hergestellt.

Im Ergebnis - gemessen am konischen Zuschneiden zweier Hölzer - hatte ich eine deutlich spürbare Verbesserung erreicht. Etwas flacherer Schneidenwinkel, besserer Biß, leichteres Schärfen.

Im Vergleich zu Thomas Frobergs „Hobel“ allerdings immer noch klar und deutlich unterlegen. Kein Wunder bei den Daten. Heute habe ich die zugestaubten Shaptons aus der Ecke gekramt. Nasses Spültuch auf die Vorderkante vom Küchentresen, Shapton 500 drauf und los. Ich hatte es geahnt. S30V ist ein elendes Sauzeug. Es hat gedauert und gedauert.

Irgendwann schien es mir gut zu sein und bin auf den 2000er umgestiegen. Es hat gedauert und gedauert. Dann die Nacharbeit mit Schleifleinen auf Mousepad. 1.800, 2.400, 4.000, 6.000. Mir hat das dann erst mal gereicht. Sieht schon recht ordentlich aus jetzt (schneidet auch so). Bis auf den Klingenspiegel. Hoffe, unser Finishbeauftragter in Wien kann gut schlafen :lemo: ...

Morgen mal Hölzchen und Stöckchen. Und gegebenenfalls nochmal die Shaptons auf die Theke. Hinter der Wate haben wir btw schon mal 1/10 weniger zu vermelden. Mit 0,6 mm immer noch doppelt so viel wie beim Froberg-Klapper …

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To be continued

R’n‘R
 
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Servus,

Ich hatte es geahnt. S30V ist ein elendes Sauzeug. Es hat gedauert und gedauert. Es hat gedauert und gedauert. Sieht schon recht ordentlich aus jetzt (schneidet auch so). Bis auf den Klingenspiegel. Hoffe, unser Finishbeauftragter in Wien kann gut schlafen :lemo: ...

dieses herumgeschleife erspar ich mir schon lange und kaufe entweder gleich ausgedünnte und ballig abgezogene Klingen, oder überlasse das Könnern mit den passenden Schleifmitteln, noch dazu wenn es sich um S30V handelt! Was für ein Krampf! :steirer:

Die S30V Klinge von meinem Mayo schaut nach kundiger Bearbeitung auch vom Finish her, sehr akzeptabel aus. Auch das Geschreibsel auf den Flanken ist jetzt futsch:

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An meinem Buck ist sowieso nix mehr Original, also weder der Schliff noch das Finish der Klinge und schon gar nicht mehr die Griffoberflächen!

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Deshalb habe ich ja allergrößtes Verständnis für deine Bemühungen aus einem Brecheisen ein Messer zu machen, aber dann bitte mit einem solchen Abschluss, dass meinen Nachtstunden nicht darunter leiden!;)

Wer in Eigenregie individualisieren will, muss halt leiden! :hehe: Die schönen Shaptons haben das Bad erst richtig gemütlich gemacht und jetzt sowas! :haemisch:

Gruß, güNef
 
An meinem Buck ist sowieso nix mehr Original, also weder der Schliff noch das Finish der Klinge und schon gar nicht mehr die Griffoberflächen!

So ist das richtig. Gilt für eine Vielzahl meiner Messer mittlerweile auch. Die Freude ist umso größer, wenn dabei Blut, Schweiß und Tränen geflossen sind - die eigenen :chuncky: ...

Das Finish der Klinge meines SNG hat sich bereits wieder - zum Besseren - verändert. Fernseher an, Füße hoch, Packung Schliefleinen .....

Das Buck Mayo gefällt mir. Wenn Du es nicht mehr brauchst ..... :steirer: ...


Gruß R'n'R
 
Das SNG hat durch die Beauty-OP offensichtlich auch an Performance gewonnen oder war das jetzt umgekehrt gedacht? :steirer:

Als Sparschäler ist das Messer ja nicht designed. Aber genau daraus ergibt sich das Potential für die Verbesserung der Schneidleistung, was hier mal wieder überzeugend demonstriert wurde. :D

Ich sehe das SNG auch ambivalent. Die Griffform finde ich wirklich genial. Die Klinge, naja. Durch das Finger Choil geht mM ein guter Zentimeter Schneide verloren. Die Geometrie kann man ja anpassen, wie oben gezeigt. Ansonsten (relativ) klein, leicht und die Stabilität hat auch noch keiner ernsthaft in Frage gestellt. Meins habe ich wieder verkauft und frage mich seither immer mal wieder, ob das so klug war. Aber naja ...
 
Moin klingler,

das Strider SNG war das Messer, das mich neben dem Techno bei Eintritt ins „Messergeschäft“ am nachhaltigsten beeindruckt hat. An den Fotos habe ich mich regelrecht festgefressen. Konnte aber irgendwie keins kriegen. Dann aber doch ein PT. Das habe ich - weil mir zu klein und Freund Smith von der Tankstelle die Augen verdrehte - an diesen abgegeben. Als Geschenk für gute freundschaftliche Dienste.

Irgendwann ist mir dann hier im Forum - gut erhalten - das CC über den Weg gelaufen. Es kamen viele andere Messer. Auch welche, die schneiden :p! Das Strider lag viel rum. Irgendwann kriege ich dann aber den Nerv und greife hier oder da zu. Und versuche, ob es nicht doch schneidet und wie es sich im Vergleich anfühlt.

Letztens war ich - Du hast es ja auch festgestellt - wieder mal ganz zufrieden mit dem generellen Design. Klingenlänge reicht für meine Belange auch in der Regel aus. Längere hab‘ ich, wenn’s pressiert. Zum Rumliegen einfach zu schade. Nur die Geometrie …

Und da kommt es mir bei meinen Mods nicht darauf an, aus jedem Bolzen einen Filetierer zu machen. Es gibt auch Messer, da gehe ich nicht ran. Die bleiben so, wie sie sind. Das Hinderer Harpoon Fatty z.B. Das muß so und bleibt so! Und superschlanke hab‘ ich ja. Attilas Karpaten-Opinel z.B. :joyous: …

Aber ein Strider braucht keine 0,7 mm hinter der Wate und einen Gesamtschneidenwinkel von 40 Grad +. Auch nicht bei S30V, der ja gelegentlich zu Microausbrüchen neigt. Das Para Millie ist hier eine gute Referenz für mich. Das hat eine Klinge von 3,7 mm Flachschliff (Strider 4,14 mm), 0,6 mm hinter der Wate und einen Gesamtschneidenwinkel von knapp 30 Grad. Das schneidet - wenn gut geschärft - fabelhaft. Nicht nur vorne an der Spitze (distal tapered blade) sondern auch hinten in Griffnähe. Bei guter Stabilität. Da stört mich dann auch die V-Fase nicht. Nicht ALLES muß ballig ;) ..

Das Strider hat mittlerweile die 0,6 mm erreicht, der Schneidenwinkel ist - wenn auch bereits deutlich besser - noch nicht ganz befriedigend. Direkt hinter der Schneide muß noch bissi verflacht werden. Das zahlt sich dann auch bezüglich Schärfen aus. Abziehen wird ein Kinderspiel. Und da stehe ich absolut drauf!!

Da gehe ich heute wohl noch einmal ran. Dann hat das Strider am Ende keinen nennenswerten Stabilitätsverlust bei einem erheblichen Gewinn an Schneid- und Schärffähigkeit für die gesteigerte Schneidfreude. Und muß nicht nur rumliegen …

Sowas lasse ich nicht machen, sondern mache es gerne selber. Denn ich habe etwas sehr Wertvolles - Zeit! Und die will mit erfreulichen Dingen verbracht werden. Dazu zählt für mich alles rund ums Messer. Und über Stahl und seine Eigenschaften sowie das Potential diverser Schleifmedien kann man ja kaum mehr lernen, als wenn man mal per Hand eine Geometrie komplett umgearbeitet hat. Dazu kommt die Freude über die gelungene Aktion. Bisher hatte ich keinen Grund zur Klage :)


Grüße aus sunny Monte Gordo

R’n‘R
 
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Moin zusammen,

gute Vorsätze sind dazu da, um in die Tat umgesetzt zu werden. Am Morgen dann also mal geschaut, wie es schneidet, das „neue“ Strider SNG. Spürbar besser als zuvor. Aber wie schon vermutet, noch nicht hinreichend gut, um glücklich zu sein.

Zurück im Roadhouse hab‘ ich mal den Fundus überprüft. Ob nicht noch was rumliegt, was dem 500er Shapton Paroli bieten kann. Ich fand zwei Blättchen 320er Aluminium Oxide Paper. Und dann ein drittel Blatt "Fast 400" Naßschleifpapier.

Warum nicht mal ausprobieren. Wo der S30V doch so ein widerlicher Hund ist. Der Klingenspiegel war im Nu hinüber vom 320er. Die Mühe vom gestrigen Abend vorm Fernseher vergeblich. Aber dafür ging es hinter der Wate gut weiter.

Das Papier habe ich wieder - von unten angefeuchtet - auf den Tresen gepappt. Als ich einigermaßen zufrieden war mit dem Abtrag, habe ich das Blatt auf ein Mousepad gelegt, um die Konvexität zu fördern. Und noch etwas weiter abgezogen.

Dann das "Fast 400" auf das Pad, um die schlimmsten Schleifspuren erstmal zu bereinigen. Und da habe ich eine sehr angenehme Überraschung erlebt. Das 400er Naßschleifpapier haut beim S30V fabelhaft rein. Und trägt exzellent ab. Also noch etwas hinter der Wate weitergemacht. Wenn wir schon mal dabei sind …

Nach einer genaueren Inspektion der Klinge habe ich leichte Schwächen in Griffnähe und im vorderen Bereich ausgemacht. Die Papprolle fiel mir ein, die ehemals den Kern einer Garnrolle der Fischer gebildet hatte. Das 400er stramm drumgewickelt ergibt ein Schleifmedium, das an konkreten Stellen der Klinge - hinter der Wate genau dort, wo noch Nachholbedarf besteht - die Ausübung von forciertem Druck ermöglicht. Ein fetter Sinterrubin sozusagen.

Das hat Wirkung gezeigt. S30V good bye :glgl:! Dann kam das 1200er Naßschleifpapier um die Rolle. Und hat mir auf sehr einfache Weise den Klingenspiegel gerichtet. Mit Druck die flache Klinge über die Rolle und die fetten Kratzer waren im wesentlichen Geschichte. Die Feinarbeit habe ich mit ein paar kleinen Streifen nassem 1200er per Hand erledigt.

Die Klinge spiegelt jetzt, wobei ganz leichte Kratzer - wie vom Gebrauch - im Sonnenlicht sichtbar geblieben sind. Am Übergang zum Ricasso geht das Finish jetzt schleichend in den ursprünglichen Stonewash über. Gefällt mir ausgesprochen gut so. Wie’n User halt aussieht :p

Aber wir sind ja noch nicht fertig. Abziehen auf Schleifleinen von 1.800 bis 12.000. Wobei das kontraproduktiv ist. Ab 4.000 bekommt das dem S30V nicht mehr wirklich gut. Die beste Schärfe erreicht er bei 1.800 und 2.400. Gefolgt von ein paar leichten Zügen über den Sinter. Dann rasiert das Sauzeug Schneisen. Geht Doch!!!

Und sind wir glücklich? Jawohl, wir sind glücklich! Nach 30 Minuten Atlantikbegehung unter Fortführung des Schnitzvorgangs am konischen Hölzchen von gestern und heute früh steht fest. Der ganze Wiggel hat sich gelohnt.

Ein Strider SNG mit Klinge aus S30V, das schneidet wie ein Para Millie, Schneisen rasiert, sich durch Papier schieben läßt, als wäre es nicht da - ballig auf Null mit einem Gesamt-Schneidenwinkel von jetzt 30 Grad - das hat schon was.

Hinter der Wate sehen wir nach der Aktion in der Klingenmitte auf etwa 3 cm Länge 0,5 mm. An der Spitze und in Griffnähe sind die 0,6 mm stehen geblieben. Gute Stabilität ist also nach wie vor gewährleistet. Der heutige Aufwand: Exakt drei Stunden konzentrierte Arbeit. Mit einfachsten Mitteln :adoration: …


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R’n‘R
 
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Servus,

da dieser Regrind ja nicht dein Erster ist und wohl nicht dein Letzter sein wird, frage ich mich, warum du nicht dem Beispiel von Centurio folgst und dir maschinelle Unterstützung holst?

Seine Regrinds von ein paar Spyderco's, allesamt um die 0.60mm an der Wate, sind effizient runtergeschliffen auf 0,25mm in einem Bruchteil der Zeit und das Finish war selbst mit den Keramikbändern bereits sehr ansehnlich. Seine Nachbearbeitung von Hand hat das ganze fast professionell aussehen lassen!

Schon mal erwogen?

Gruß, güNef
 
Moin güNef,

erwogen ja - aber verworfen. Kein Platz, kein Bock, viel Zeit, kein wirklicher Bedarf am Ausdünnen mehr, erfreulicher Lernprozeß bei der Handarbeit, das Ergebnis meiner Aktivitäten ist MIR professionell genug - sowas verkauf ich eh nie wieder ....

Die 0,25-mm-Klasse - und weniger - hab' ich (sehr professionell dazu) ausreichend. Was da bisher von mir geschliffen wurde, waren ein paar BRKT und Altlasten. Heute kaufe ich eher so, wie ich das am Ende auch haben will. Hasenfüße z.B. schneiden trotz satter Klinge für meine Belange exzellent. Die Geometrie stimmt halt. Würd' ich nie rangehen. Oder zu Gerd schicken. Hinderer Harpoon Fatty muß wie gesagt so. Ein Para Millie auf 0,25 runterzuschleifen - auf die Idee käm ich auch nicht. Die Spydies, die ich habe, schneiden aus meiner Sicht alle zufriedenstellend ...

Und Boll, Froberg oder Attila - bin ich irre :irre:???

Also wozu Maschinen. Obwohl - V8 Big Block 427 cu mit ordentlicher Wasserkühlung - mal sehen :adoration: ....


Gruß aus sunny Monte Gordo

R'n'R
 
Boas,

noch ein paar Anmerkungen zu dem, worum es mir überhaupt geht. Mein Anliegen ist es nicht, jedes Messer maximal dünn auszuschleifen. Ich will lediglich einen vertretbaren Schneidenwinkel - gern so 30 Grad.

20 bis 22 sind sehr cool. Aber das nur bei geeignetem Stahl und gesamt dünner Klinge. Dafür habe ich Schanz, Boll, Froberg, Attila. Höchstprofessionell, schneidfähig auf Top-Niveau und Finish :p!! Bei vernünftiger Stabilität. Königsklasse halt.

Denn habe ich fette Klingen. Welche mit akzeptabler Geometrie. Die will ich auch nicht weiter ausdünnen. Wozu einen Brecher mit 5,5 mm Klinge kaufen und denn die Klinge auf 0,25 mm hinter der Wate ausschleifen. Ich jedenfalls nicht …

Nur schneiden sollten auch diese Messer. Tun die meisten, die ich habe, auch. Weil der Macher eine korrekte Geometrie angelegt hat. Und schärfen lassen sollten sie sich auch ohne Probleme. Ich schärfe leidenschaftlich gern mit Schleifleinen und nicht mit Sharpmaker und Konsorten. Weil ich den Winkel sowieso nicht genau treffe. Und alle Klingen auch auf diese Weise irgendwann ballig werden.

Dann nehme ich gleich Schleifleinen :)! Das aber geht nicht mit jeder Klinge gut. Dann nicht, wenn hinter der Wate der fette Speck lauert oder der Schneidenwinkel zu groß ist. Da gehe ich dann dran. Angefangen hat es mit dem Ultralight Bushcrafter von BRKT. Und dem Kephart. Die wurden beim Abziehen stumpf anstatt scharf. Fat Bevel Geometry!

Das gibt es bei balligen und bei flachgeschliffenen Klingen mit V-Fase. Ich hab‘ dann das Benchmade 710 hergenommen. Und da, weil es so schön voran ging, gleich die ganze Klinge ballig geschliffen (Bild #2). Muß nicht. Dem Zsolt Silverstar Kompakt hab‘ ich auch einen balligen Ausgang verpaßt und hinter der Wate aufgeräumt (Bilder #3 und 4). Aber nicht runtergeschliffen auf 0,25 etwa. Im wesentlichen verdeutlicht mein Anliegen das Bild #1, das hier symbolisch für ballige und flachgeschliffene Klingen zeigen soll, worum es MIR geht.

Also - ich möchte vernünftig und einfachst schärfen können und einen vertretbar flachen Schneidewinkel. Ballig ist schön. Flachschliff oder Hohlschliff gehen auch in Ordnung. 30 Grad - wie bei einem Para Millie - gefallen mir schon recht gut. Und hinter der Wate muß da auch nix weg. Ich will ja nicht ständig Möhren schneiden. Sondern ein stabiles Messer haben, daß auch mal einen Besenstiel durchschneiden kann, ohne daß die Klinge dabei abschmiert. Und ebenso flach Rinde abschälen kann. Ihr kennt ja mein Hobby. Für den finalen Genuß inkl. Möhren hab‘ ich ja die Königsklasse :adoration: ...

Was das Finish angeht, halte ich das Ding mit der Maschine für komplett überbewertet. Die Klinge vom Benchmade 710 z.B. hab‘ ich per Hand klasse hinbekommen (siehe unten). Andere zahlen gern extra für handsatiniert :cool:. Die Klinge des in zwei Stufen angepaßten Zsolt könnte genauso aussehen. Dauert auch per Hand nicht sehr lange. Ist mir aber nicht so wichtig.

Und jetzt nochmal zum Strider SNG. Ich war noch nicht ganz zufrieden. War dann heute beim örtlichen Dealer und habe - der Vereinfachung wegen - etwas eingekauft. Paar Blättchen 280er Naßschleifpapier. Mich der Klinge noch einmal angenommen. Die komplette, einfache Ausstattung: Papprolle und jeweils ein Streifen 280er, 400er und 1200er Papier. Spültuch, Mousepad, Satz Schleifleinen. Die Pozedur ist bekannt. Bildchen von der Verarbeitung hab‘ ich mir daher gespart. Anschließend Schärf- und Schnitt-Test.

Schneidenwinkel im Vergleich mit dem Para-Millie identisch, 0,5 mm hinter der Wate über die gesamte Klinge jetzt, abziehen ok. Locker rasurscharf. Das Messerchen schneidet beliebig aus allen Richtungen feinste Schnitte in Fuddelpapier wie auf den letzten Bildern gezeigt. Was will ich mehr!!

Das Finish hab‘ ich mal erst nicht verfeinert. Man weiß ja nie :glgl:


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R’n‘R
 
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Boas,

ich war Früchte ernten. Nein, nicht die des Zorns, die der Mühe! Angefangen habe ich mit einem Apfel. Habe ihn geschält mit dem Strider. NUR das! Im Gegensatz zu gestern gleitet die Klinge jetzt unter die Schale. Kein einziger Spritzer mehr. Gestern ist der Fruchtsaft noch quer über den Tresen geschossen. Über alle Küchenmesser. Die aus Carbon natürlich auch …

Na da habe ich mich was gefreut, weil ich mit diesem durchschlagenden Erfolg nicht gerechnet hatte. Es kommt aber besser :emmersed:!! Bin dann bei vorzüglichem Wetter (etwas kälter zwar, aber Azurro) ins Feuchtgebiet. Das Mopped in Cacela Velha, das ich auf dem Weg passiert habe, möchte ich Euch nicht vorenthalten. Portugiesischer Klassiker. Marke Famel, Motor Sachs :super:

Ich hatte ein neues Holz aus gut „abgehangenem“ Eukalyptus dabei. Knochentrocken, knüppelhart. Mit diversen Verästelungen. Elf an der Zahl hab' ich gezählt. Noch härter. Ich wollte es wissen. Was die Geometrie, die ich dem Strider SNG zugefügt habe, aushält.

Ich habe den Knüppel bewußt rigoros runtergeschnitten. Alle Verästelungen scheibchenweise weggeraspelt. Eine echte Knechterei. Die gesamte Rinde runter, den Knüppel dann im Durchmesser runtergeschnitten. Etwas gekürzt. Die Späne sind geflogen.

Als Referenz hatte ich mein altes Para Millie S30V mit dem geglätteten Griff und den „Königstiger“ - Thomas Frobergs Seekuh-Klapper - dabei. Der Schneidenwinkel ist in der Tat gefühlt absolut identisch mit dem des Para Millie, hat also jetzt die 30 Grad gesamt. Die Schneidleistung ist nicht wirklich zu unterscheiden. Egal, in welchem Bereich der Klinge man schneidet. Beide Messer waren optimal geschärft vorher.

Die Handlage ist sehr ähnlich. Ich habe die ganze Zeit mit dem Zeigefinger im Fingerchoil gearbeitet. Trotz großem erforderlichen Druck an den Verästelungen keine Ermüdungserscheinungen in der Hand. Gutes druckvolles Arbeiten möglich.

Der „Königstiger“ beißt ein ganzes Pfund mächtiger zu. Soll und darf er auch. Oder besser: Muß er!! Messer, Stahl, Wärmebehandlung, Geometrie, Macher … Absolute Referenz in meinem Fundus für die Kategorie Stabiler Folder mit überragender Schneidleistung/Performance :love_heart::love_heart:.

Aber zurück zum Strider. Insgesamt 1 ¾ Stunde mit kleinen Unterbrechungen für ein paar vergleichende Schnitte mit den beiden Kollegen hat das Gerödel gedauert. Am Ende war das Holz deutlich dünner, von Ästen befreit und blank wie ein … Ich war mehr als skeptisch :p ...


Zum Ergebnis:

Die Klinge hat sich in ihrer Gesamtverfassung im Vergleich zu gestern nicht im Geringsten verändert. Sie rasiert wie zuvor, schneidet feinste Schnitte in Fuddelpapier, läuft seidenweich über den Daumennagel, zeigt bei akribischer Prüfung der Schneide im Sonnenlicht keinerlei Beeinträchtigung.

Ich bin mehr als zufrieden mit diesem insgesamt „astreinen“ Ergebnis. Und habe festgestellt, daß S30V auch knackscharf zu kriegen ist. Mit einfachen Mitteln. Wenn die Geometrie stimmt. Und daß er bei den vorliegenden Werten (0,5 mm hinter der Wate über die gesamte Klinge und ballig auf Null, Gesamtschneidenwinkel 30 Grad, mehrfach geschärft) wohl kein so schlechter Stahl ist. Wir werden sehen. Denn das Strider wird wieder häufiger mit unterwegs sein. Ist ein vollkommen anderes Messer jetzt :)


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Aus sunny Monte Gordo

R’n‘R
 
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Moin,

ich leg‘ noch einen nach. Gestern Abend habe ich das SNG und vier meiner wohl am schärfsten ausschleifbaren großen und stabilen Folder mit aller Sorgfalt auf Leistung gebracht. Sie dann heute mit zu Augusto genommen und noch einmal vergleichsweise auf das verschlankte Eukalyptus-Hölzchen losgelassen.

Es feinst „poliert“ mit den Messern. Jede erdenkliche Unebenheit versucht zu beseitigen. Um zu erfühlen, ob ich wirklich zufrieden sein kann mit dem Ergebnis. Kann ich und bin ich. An der Geometrie werde ich nichts mehr verändern. Auch am Finish nicht. DAS hat jetzt auf beiden Seiten über die gesamte Klinge bis auf das Ricasso eine schräg verlaufende Satinierung. Auf dem Ricasso ist der Stonewash stehengeblieben.

Was die Schneidleistung angeht, habe ich mit dieser Geometrie ein nach wie vor sehr stabiles Strider mit einem für meinen Geschmack ausreichend flachen Schneidenwinkel, das sich jetzt auch sehr gut für feine Abträge eignet. Was nicht zuletzt der nun sehr einfach durch Stroppen erreichbaren Rasurschärfe geschuldet ist. Ein weiterer - für mich sehr wesentlicher - Pluspunkt.

Der Vergleich hat zudem mal wieder Gelegenheit geboten, meine schärfsten großen Klapper zu genießen. Der 5160 des Buck schneidet hier ebenfalls erfreulich ab. Die unschlagbaren Drei sind aber nach wie vor ganz klar und mit Abstand Thomas Frobergs „Seekuh“, der „Redrocka“ von Daniel und Gerds Shirogami-Kracher „Dorian Gray“. Wobei diese schneidtechnisch auf gefühlt demselben Niveau unterwegs sind :fat: …

Ich kann mir trotz des sehr unterschiedlichen Charakters der fünf Messer durchaus vorstellen, mit jedem einzelnen eine Woche Wanderurlaub im Alentejo zu machen, ohne ein weiteres Messerchen dabei zu haben ...

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Aus sunny Monte Gordo

R’n‘R
 
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