...es sollte unbestritten sein das ein harteloxiertes gewinde stabieler ist als eines das nach dem eloxieren geschnitten wurde...
Woraus leitest du denn diese These ab?
Gibts da irgendwelche Untersuchungen drüber?
Wenn du da was zur Hand haben solltest, würde mich das
auch aus beruflichen Gründen schon interessieren.
Meine Überlegung ist bisher einfach Folgende
(man möge mich bitte korrigieren, wenn ich da einem Denkfehler unterliegen sollte):
Eine Harteloxal-Schicht ist ca. 25-60µm ( = 0,025-0,06mm) dick, wobei
sich die Hälfte nach außen und die andere Hälfte im Grundmaterial
aufbaut. Daraus resultiert eine sehr gute Verschleiß-und
Abriebfestigkeit und eine verhältnismäßig hohe Härte der Schicht –
ein Vergleich mit einem einsatzgehärteten Stahlteil bietet sich an.
Das innere Gefüge aber ändert sich nicht, da es halt nur
eine Oberflächenbehandlung ist. Deshalb werden entsprechende
Verbindungselemente aus Stahl (Schrauben, Muttern, etc.) vergütet,
um je nach Festigkeitsklasse auf die (nach DIN)
geforderte Streckgrenze bzw. Zugfestigkeit zu kommen.
Eine verschleißfeste Eloxalschicht in einem Gewinde würde sicher etwas
bringen, wenn es ein Bewegungsgewinde wäre.
Bei einem Befestigungsgewinde aber, was hier vorliegt, wird eine
Schraube in einem Muttergewinde
einer Zugbelastung ausgesetzt (d.h. angezogen), dabei wird axialer
Druck (Keilwirkung) auf die Gewindeflanken
übertragen (vereinfacht gesagt). Wenn diese Zugbeanspruchung
axialer Richtung (einmal durch die Vorspannung beim anziehen und dann
durch die zusätzliche Belastung durch die wie auch immer geartete
Benutzung) die Materialfestigkeit übersteigt, werden
die Gewindeflanken des Gewindesteils mit der geringeren Festigkeit
abgeschert (alte Mechanikerweisheit beim einleiten des Drehmoments
an Schrauben o.ä.: nach fest kommt lose…

).
Wie eine verschleißfeste Oberfläche diesem Prozeß entgegenwirken
soll, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Aber wie gesagt, ich lerne gerne dazu. Leben heißt lernen.