Suche ein Stück Härtefolie

Schmiedeglut

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Hat jemand zufällig ein Stück Härtefolie übrig, welche er/sie mir verkaufen möchte ?

Ich will nicht gleich eine Ganze 7,5m Rolle kaufen, weil ich niemals so viele Messer härten kann :lechz:

Ich wäre interessiert an ca. einem Quadratmeter.



Ich haber mehrfach empfohlen bekommen anstelle der Folie ein Rohr zu nehmen, welches mit Kohlenstaub gefüllt wird und auf beiden Seiten verschlossen wird. Woher bekomme ich ein Rohr was zugeschraubt werden kann und groß genug für ein paar Messer ist ? Ich habe weder Schweissgerät, noch kenne ich hier in der Gegend einen Anlaufpunkt für sowas :(

Härtefolie wäre denke ich mal am einfachsten , oder ? (Günther in seinem spitzenmäßigen Flacherlmesser-Tutorial benutzt zumindest welche ... wollte mir das abgucken :super:

Liebe Grüße

Xzenon
 
Servus!

Wenn Du einen Werkzeugbau in der Nähe hast, frag da mal nach.
Meist haben die eine eigene kleine Härterrei.
Vieleicht geben die was ab.


Gruß Thomas
 
Ich haber mehrfach empfohlen bekommen anstelle der Folie ein Rohr zu nehmen, welches mit Kohlenstaub gefüllt wird und auf beiden Seiten verschlossen wird. Woher bekomme ich ein Rohr was zugeschraubt werden kann und groß genug für ein paar Messer ist ?

Also, wenn du ein Rohr bei Zimmertemperatur gasdicht verschließt und es dann in einem Ofen auf über 1000°C erhitzt, möchte ich nicht in der Nähe sein...!

Gruß, Jan.
 
Hi,
also ich härte od sagen wir es mal so ich versuche es in der Kohlenesse

Dazu verwende ich auch ein Rohr.

ABER das ist nur auf einer Seite zugeschweißt.

Dann wird bevor man das Messer reinstellt ein Stück Holz reingeschoben

Klinge nach und dahinter nochmal 1-2 Stücke Holz


So hat es mir mal n amerikanischer Messermacher erklärt



Härteschutzfolie habe ich bei mir bisschen was rumliegen abe rnoch nie verwendet.
 
Hallo xzenonbenz,
Folie ist sehr umständlich , nimmt man meist nur zum glühen.
Kommt darauf an aus welchem Ofen oder feuer du härten willst.
Thema 1
- aus dem Schmiedefeuer
- hier kannst du direkt das Messer mit Kohle bedecken, das reicht
- direkte Abhärtung senkrecht ins ÖL
Thema 2
- irgend ein Ofen
- hier droht Entkohlung
- 2 Möglichkeiten
- Härtelack, einfach eintauchen, fest werden lassen, ab in den Ofen
machen wir sogar mit hochwertigen Kaltarbeitsstählen, raucht etwas
- oder klassische methode
- Schale mit Gussspänen und ausgeglühtem Kohlungsgranulat oder nur mit ausgeglühten Gußspänen
Lack hätte ich, Kohlungsgranulat auch , Gußspäne leider nicht.
Meld dich halt mal , vieleicht kann ich helfen
Gruss Fritz
 
Nicht alles so kompliziert machen: Von der Härtefolie habe ich vor vielen Jahren eine 25 m Rolle beim Hersteller- damals Teledyne Rodney metals in Sprockhövel- billig gekauft.
Sie ist auch für das Härten umwandlungsträger Stähle gut geeignet. Für das Härten einfacher C-Stähle würde ich sie aber nicht nehmen. Diese Stähle sind sehr umwandlungsfreudig- das heißt der Kohlenstoff ist bei ihnen im Austenit auf den Zwischengitterplätzen noch recht beweglich. Geht das Abkühlen nur ein bißchen zu langsam, dann entwischt der lose Geselle, verspannt das Gitter nicht und die Härtung mißlingt. Die Folie schützt zwar vorzüglich vor Entkohlung und Verzunderung, verzögert aber die Abschreckung so, daß möglicherweise kein Martensit mehr entsteht. Bei korrosionsbeständigen oder sonst hoch legierten Stählen ist die Folie dagegen brauchbar, da sie umwandlungsträger sind.
Der Härteschutzlack funktioniert im Härteofen gut, da dort die Temperatur nur so hoch ist, wie sie zum Härten gebraucht wird. Beim Härten aus dem Feuer, das man wegen der guten Ergebnisse durchaus in Betracht ziehen sollte, ist der Lack nur bedingt brauchbar, weil er der Hitze unmittelbar ausgesetzt ist, also höher erhitzt wird, als die Endtemperatur der Klinge beträgt.
Die Arbeit mit den Gußspänen funktioniert eigentlich auch nur im Ofen richtig.
Es bleibt das Rohr. Warum muß es irgendwo zugeschweißt sein?. Warum müssen mehrere Klingen hineinpassen ?. Am einfachsten ist es, ein Wasserrohr etwas plattzuklopfen, offen einmal kräftig durchzuglühen, damit die Verzinkung verschwindet, es dann an einem Ende mit einem passenden Eisenstöpsel zu verschließen- ein Batzen Lehm ist aber genau so gut- die Klinge einzulegen, Holzkohlegrus und-pulver aufzufüllen, ein Stück der Angel herausgucken zu lassen und das Ende, wo das Angelstück herausguckt, mit feuchter lehmiger Erde, auch Dreck genannt, zu verschließen. Im Ofen oder Feuer wird das Rohr auf die gewünschte Temperatur gebracht, der Dreckbatzen gelockert, die Klinge herausgezogen und abgeschreckt. Ich habe so schon Schnellarbeitsstähle gehärtet und selbst bei den dort notwendigen hohen Temperaturen war die Oberfläche immer sauber.
Wer zur Erzielung optimaler Ergebnisse mit der schnellen Erhitzung im Feuer arbeiten will, kann ein passendes Rohr als Muffel in das Schmiedefeuer einlegen und wenn es rundum die gewünschte Glühfarbe hat, die Klinge im Rohr auf Temperatur bringen. Dabei bleibt das Rohr leer und die Schutzwirkung der Holzkohlepackung entfällt. Dieses Verfahren macht also nur Sinn, wenn man durch extrem schnelles Überhitzen die Wirkung des Induktionsverfahrens kopieren will-das ist dann mehr für nervenstarke Fortgeschrittene.
Zum Abschluß noch ein altes Rezept, für das ich mich nicht verbürge, an dem aber durchaus etwas dran sein könnte: Bestreichen des dunkelrot glühenden Werkstücks mit Kernseife soll eine saubere unverzunderte Oberfläche bewirken.
MfG U. Gerfin
 
richtig.
Es bleibt das Rohr. Warum muß es irgendwo zugeschweißt sein?. Warum müssen mehrere Klingen hineinpassen ?. Am einfachsten ist es, ein Wasserrohr etwas plattzuklopfen, offen einmal kräftig durchzuglühen, damit die Verzinkung verschwindet, es dann an einem Ende mit einem passenden Eisenstöpsel zu verschließen- ein Batzen Lehm ist aber genau so gut- die Klinge einzulegen, Holzkohlegrus und-pulver aufzufüllen, ein Stück der Angel herausgucken zu lassen und das Ende, wo das Angelstück herausguckt, mit feuchter lehmiger Erde, auch Dreck genannt, zu verschließen. Im Ofen oder Feuer wird das Rohr auf die gewünschte Temperatur gebracht, der Dreckbatzen gelockert, die Klinge herausgezogen und abgeschreckt.
MfG U. Gerfin


Das versuche ich nun schon diverse Male. Ich will eigendlich nur weichglühen im Muffelofen. Was passiert? Der Ton springt (es gibt im Ofen immer wieder nette Verüuffungsgeräusche):argw: und die Suppe landet verdammt nochmal auch im Ofen. Putzen angesagt...
Was mache ich falsch?! Habe es bestimmt schon 5 mal durch...
Wäre jemand bereit, mir zwei kleine "Überzieher" für mein Rohr zu schweißen?
Sonst Vorschläge?

Ansonsten kann ich sagen, dass U.Gerfin recht hat, wegen der Härtefolie und niedrig/unlegierten Stählen. Meine erste Härtung war auch in Folie bei einem kleinen Querschnitt, dabei ist die Klinge nicht wirklich hart geworden (kann gut sein, dass ich mich dabei auch ein wenig zu arg angestellt habe...).

Seit dem ich Härteschutzlack habe geht´s super. Auch die Werkstückoberfläche wird besser.

Danke und gruß,
reno
 
Vielleicht machst Du es zu gut ! Fetter Ton wird gebrannt und weil er zu feucht war, wird er reißen. Leicht lehmige Gartenerde nicht zu feucht in ca 2 cm dicker Schicht aufgetragen hat bei mir noch nie Probleme gemacht.
Daß der eigentliche Schutz aus Holzkohlegrus oder Papier nicht feucht sein darf, versteht sich von selbst.
Es muß nicht sein, die archimedische Dampfkanone neu zu erfinden.
MfG U. Gerfin
 
Also eigentlich wollte ich die Härtefolie nur für das Weichglühen nehmen wo ich die Klinge über NAcht in der Kohle vergesse ! Dafür dürfte sie doch klasse sein, oder ?

Zum Normalisieren usw. hatte ich bisher gar nicht vorgesehen die Klinge vor Entkohlung zu schützen.... ist das denn unbedingt notwendig sie zu verpacken, wenn ich z.B. Normalisiere usw. ???

Ich verwende momentan 1.2842
 
Du brauchst sie nur bei längerem Aufenthalt in der Glut, also Weichglühen in der Glut oder Ofen und beim Spannungsarmglühen im Ofen.

Zum Härten von C-Stählen und zum Normalisieren brauchst Du sie nicht.

Ich verwende sie allerdings nur, weil ich sie schon habe, sonst würde ich auch ein Rohr verwenden.
 
Vielleicht machst Du es zu gut ! Fetter Ton wird gebrannt und weil er zu feucht war, wird er reißen. Leicht lehmige Gartenerde nicht zu feucht in ca 2 cm dicker Schicht aufgetragen hat bei mir noch nie Probleme gemacht.
Daß der eigentliche Schutz aus Holzkohlegrus oder Papier nicht feucht sein darf, versteht sich von selbst.
Es muß nicht sein, die archimedische Dampfkanone neu zu erfinden.
MfG U. Gerfin

Hallo Ulrich,

ich hatte mir eigends dafür Ton mit ca. 25% Schamotte gekauft. Nun ist die Frage: Wenn ich den Ton ein wenig mit zb. Sand verdünne, sollten sich weniger Probleme ergeben, oder? Du hast Recht, meine Schicht war des Öfteren richtig dick...zu dick vielleicht:argw:
Und gut trocknen lassen - das ist auch ein wertvoller Hinweis.

Knetest du den Ton intensiv durch vor dem Verwenden (oder in deinem Falle die Gartenerde)...?

Ich danke dir und gruß,
reno
 
Ich mache das so, daß das Rohr am unteren Ende fest verschlossen ist und am oberen Ende eben nur so fest, daß nicht so viel Luft eindringen kann. Die Gartenerde, die ich verwende, ist nur ein bißchen feucht. Ich fülle das Rohr mit der schon eingeführten Klinge bis ca. 1 cm vom oberen Rand mit der Holzkohle, lege dann reichlich von der Erde auf und drücke sie richtig fest. Das genügt, um das Eindringen zu großer Luftmengen zu verhindern und hat den Vorteil, daß die festgebackene Erde mit einem spitzen Hämmerchen leicht entfernt werden kann, sodaß man die Klinge beim Härten schnell herausziehen kann.
Wenn ich bei hoher Temperatur und langdauernd arbeiten will- Beispiel Aufkohlen, wo man mehrere Stunden beim 900 Grad oder mehr braucht- verwende ich ein V 2A-Rohr, das unten fest verschlossen ist und oben nach dem Einfüllen mit einem Deckel mit Rand verschlossen wird, dessen Sitz nochmal mit Lehm verstrichen wird. Hier ist wegen der hohen Temperatur und langen Einwirkungszeit ein guter Luftabschluß nötig, beim Härten oder Weichglühen ist eine so sorgfältige Abdichtung nicht erforderlich.
Den Ton mit Sand oder Holzkohlenstaub oder Asche abmagern, ist sicher hilfreich- hier ist aber wohl weniger mehr. Zwinge Dich einfach mal zum nicht so genauen und ruhig ein bißchen schlampigen Arbeiten und Du wirst sehen, daß es keine Probleme gibt.
MfG U. Gerfin
 
...... Zwinge Dich einfach mal zum nicht so genauen und ruhig ein bißchen schlampigen Arbeiten und Du wirst sehen, daß es keine Probleme gibt.
MfG U. Gerfin

:super: Danke dir! Ich werde dann einfach mal bewusst ein wenig mehr "fuschen" - und dann bescheid geben. Ich werde auch ein wenig Sand zum Ton mischen.

Danke nocheinmal

Reno
 
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