Ich bezweifle, dass ich ein "ausgesprochener Solingenexperte" bin, danke aber bereits für dieses Kompliment, Dizzy.
Ich schau nur unregelmäßig in sämtliche Unterforen hinein und habe diesen Besteck-thread erst durch Zufall entdeckt … im Vintage Knives Unterforum wäre er wohl auch gut aufgehoben..
Die Messermarke „gekrönter Vogel“ ist der nicht mehr existierenden Solinger Besteckfabrik A. Pasch & Co. zuzuordnen. Dieser Hersteller existierte in Solingen von mindestens 1939 („Galvanische Anstalt & Silberwarenfabrik“) bis 1973 („Besteckfabrik“). Zum Fertigungsprogramm gehörten außer Bestecken wohl auch andere Metall- und Schneidwaren.
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Das auf der Messerklinge gestempelte Logo ist eine Weiterentwicklung aus einem stilisierten Monogramm der Buchstaben A unter P (Artur Pasch). Das P war zunächst wie ein Vogelkörper geformt, und das „A“ bildete –wie in der „aktuellen“ Stempelung - die „Füße“ .
Die Zahl 100 ist ein Hinweis, dass es sich nicht um ein „Silberbesteck“ sondern um ein „versilbertes“ Besteck handelt. Ausgangsmaterial für den Griff ist Neusilber (Alpaka / Alpacca / German Silver), eine Legierung von Kupfer, Zink und Nickel. Die Qualität von Neusilber wird vorrangig vom Anteil des Nickels beeinflusst, er beträgt meist ca. 13%.
„100“ steht als Bezeichnung für die Stärke der Silberauflage.
Sie besagt, dass 100 Gramm Silber durch ein galvanisches Verfahren auf maximal 24 qdm Besteckoberfläche abgeschieden werden – auf 1 qdm entfallen also mindestens 3,75 Gramm Silber.
Als „Normalversilberung“ gilt eine „90-Gramm Silberauflage“ als bewährt und ausreichend, angeboten wurden und werden auch heute noch Silberauflagen 120 oder 150, was aber den Gebrauchswert kaum erhöht.