Suche kleinen, individuellen, klappbaren Einhand-Schneidteufel

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brucelee7

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* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Ja.


* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Klappmesser


* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Es geht primär um Schneidaufgaben in urbaner Umgebung


* Von welcher Preisspanne reden wir?
Würde gerne unter 600 Euro bleiben.


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Länge geschlossen max 9cm, tragbar in der kleinen Jeanstasche. Möglichst gutes Verhältnis von Klinge zu Griff.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Moderner Stil, kein Hirschhorn, kein Laguiole


* Welcher Stahl darf es sein?
Ich habe nun seit geraumer Zeit in diesem wunderbaren und informativem Forum gelesen. Die Stahlfrage ist schwierig. Der S35VN meines Sebenzas ist eindeutig zu weich (was aber ja an der Wärmebehandlung liegt und nicht zwangsläufig am Stahl). Ich will es mal so sagen: Ich hatte noch nie Probleme mit Chipping, hasse aber das Rollen der Schneide bei einem Messer mit AUS8-Stahl oder eben dem genannten Sebenza. Der CPM-M4 meines Spyderco Air ist schwierig zu Schleifen aber hält die Schärfe sehr lange und ist relativ fein auszuschleifen, was für mich super ist. Die Rostträgheit reicht für mich ebenfalls aus. Ich lese hier immer von der feineren Körnung, dem dünneren Ausschleifen und der besseren Schnitthaltigkeit einiger röstender Stähle, habe aber kaum eigene Erfahrungen damit gesammelt. Der Stahl meines Opinel z.B. schmeckt mir zu metallisch am Obst.


* Klinge und Schliff?
Schneidfreudige Geometrie,Drop Point, Sheepsfood, leafshape
Eine leicht ballige Geometrie scheint den Schneideigenschafren zuträglich zu sein. Würde so grob sagen, dass alles über 3mm Klingenstärke wenig Sinn macht,

* Linkshänder?
Nein


* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
Liner Lock, Framelock und Axis Lock. Das Messer muss meinem Spieltrieb gerecht werden, was ein unkompliziertes Öffnen und Entriegeln beinhaltet.


* Bezugsquelle?
Am liebsten ein deutscher Messermacher, EU geht auch. Letztlich würde ich aber alles akzeptieren, wenn ich das richtige Messerchen finde.


* Verschiedenes?
Noch ergänzende Infos:
-Spyderco Dragonfly ist ein bisl klein, hat nen Backlock und ist wenig wertig/individuell, sonst aber sehr schön in der Hand.
-Spyderco Air hat eine tolle Klinge, auch wenn ich einen leichten Bauch bevorzugen würde
- das Techno ist gut zum Spielen, kann aber nichts durchschneiden, da Klingenrücken dick
- Benchmade 555-1: Griffform entspricht mich meinem Geschmack, trotzdem ein häufiger Begleiter in meiner Hisentasche
-Small Sebenza 21: Die Klinge ist enttäuschend, Rest ist super!

Ideen: Schanz Dppk1, Schmoll Piccolo

Nun bin ich gespannt auf eure Anregungen und Ideen.
 
Hallo ich weiß nicht ob ich dir wirklich weiterhelfe, vorallem weil keines meiner messer sich in dem 600€ preisrahmen bewegt.

ich besitze selbst drei spyderco dragonfly2, ein normales in schwarz vg-10 stahl, eines in gelb h1 stahl und meinen liebling grün in zdp-189.
vorallem der zdp-189 stahl ist einfach der hammer schneidet alles wird super sharf und ist mega easy zum nachschärfen.

ein weiterer Schneideteufel bei mir sind meine böker Kwaiken, ich habe beide versionen Kwaiken und mini Kwaiken, tolle messer.
für dich warscheinlich aber nicht wertig genug.

als letztes könnte ich dir nur 2 stahl sorten empfehlen

Böhler m390, hab ich selbst in meinem steelwill Cutjack C22M-2BL
und
elmax, davon hab ich ein spyderco mule

mfg

Matt
 
Hi Matt, vielen Dank für deine Antwort. Zunächst einmal stimme ich dir voll und ganz zu, dass das Dragonfly ein wirklich geiles kleines Messer ist. Ich hatte eine ZDP-Version und habe noch ein SS (Vollstahlversion) und ein H1 Dragonfly. Wie du meinem einzigen produktiven Beitrag hier im Forum über das Dragonfly H1 entnehmen kannst war ich eine lange Zeit sehr zufrieden damit. Wir müssen uns auch nix vormachen, wenn es um rein rationale Argumente geht ist das Messer der Hammer. Mir sind die Plastik-Griffschalen aber ein Dorn im Auge, da kann ich mich nicht für begeistern. Mittlerweile gewinne ich dem H1 bis auf seine Vorteile in maritimer Umgebung als Messer"stahl" auch nicht mehr viel ab, so leid mir das tut. Mir fehlt außerdem die handwerkliche Komponente, will sagen, ein schönes und passendes Ergebnis präziser Handarbeit, die ich bewundern kann.
Zu deine Stahltipp, der M390, den Benchmade auch beim 555-1 verbaut, gefällt mir auch ausgesprochen gut (edit: merke gerade, dass ich Blödsinn schreibe. Ist CPM 3V, was aber quasi das gleiche sein soll).

Ich habe Messer immer schon spannend gefunden und als ich vorsichtig in dieses Thema einstieg, habe ich mit preisgünstigen Messern begonnen, habe mich dann über die Jahre von "dem einzig wahrhaftigen" Messer zum nächsten im Preis gesteigert und bin schließlich bei den high-end-Serienmessern oder den sog. midtechs gelandet. Da sind auch wirklich schöne Stücke dabei, die ich nicht mehr hergebe. Was bleibt mir denn jetzt noch anderes übrig als ein händisch gebautes Messer zu erwerben???
Wenn man den enthusiastischen Berichten hier im Forum folgt - danke Rock'n'Roll - , dann sieht man auf einmal die kleinen Problemchen bei den eigenen Messern: battoning-fähige, kugelgelagerte Spaltäxte mit einseitiger G10-Beschalung und 6 cm Klingenlänge. Oder eine nutzbare Schneide von 7 cm bei 22 cm Gesamtlänge. Oder Messermacher, die eher für die Zombieapokalypse designen als für ein einfaches Werkzeug zum Schneiden (jedem das Seine). Stähle, die eher für die Allgemeinheit ausgewählt und verarbeitet werden als für Leute wie uns (schön weich, damit nichts ausbricht und auch die Leute mit 2 ungeduldigen linken Händen nach dem Abtrennen von Draht auf einer Steinplatte noch ein "scharfes" Messer beim Abziehen mit dem Sharpmaker erhalten). Oder einfach mal wieder das Erfinden eines neuen Superstahls, der alles kann. Das sind jetzt sehr extreme Beispiele, klar.
Auf der anderen Seite stehen für mich die klassischen, für mich völlig spaßbefreiten (aber legalen) Folder mit der Rille für den Fingernagel. Da kann ich nix mit anfangen. Ebensowenig mit Slipjoints (hab das Roadie, reicht mir).
Daher suche ich ein Messer, in dem sich hochwertige Materialien mit einer sorgfältigen Verarbeitung vereinigen, das einen feinen Stahl und eine Geometrie besitzt, die für eine optimale Schärfe ausgewählt wurden. Und mit dem ich rumspielen kann. Ich werde damit wohl keinen Baum fällen und nur selten Zombies töten, versprochen. Wenn es einen Apfel schälen könnte wäre das ganz wunderbar.
 
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Moin brucelee7,

ich würd' ja Carbonstahl nehmen - Wolfram-Stahl!! Wenn Dir das nicht schmeckt, und Du willst rostträge, nimm SB1. Laß Dir von Eckhard Schmoll sowas wie mein "Little Wing" bauen. Kommt gut hin mit dem Geld. Und insbesondere mit dem Messer. Da kann ja - wenn Du möchtest - ein Daumenheber dran an die Klinge. Muß aber nicht ;) ...

Der Stahl ist bei den Rostträgen zusammen mit CPM 3V definitiv mein Favorit. Da geht nur Carbonstahl drüber. SB1 wird sauscharf und hat Stehvermögen. Eckhard macht eine exzellente leicht ballige Klinge mit Traumgeometrie. 2,7 mm Klinge sind vollkommen ausreichend. Das Messerchen sehr flach und mit seinen 51 Gramm leicht dazu. CF-Schalen auf Titan sehen klasse aus.

Mal so als Vorschlag :) ...

R'n'R
 
@solution: Bei deinem Nickname erwarte ich einiges:hehe:. Das Benchmade hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Das scheint es in einen "mini"-Variation zu geben, in der es aber immer noch nicht zu meinen max. 9cm im geschlossenen Zustand passt. Trotzdem ein schönes Teil, für ein Serienmesser aber auch echt teuer.

@R'n'R: Danke für deine Einschätzung. Dein Flügelchen ist auch ein bisl zu groß für die kleine Jeanstasche. Außerdem gefällt es mir nicht richtig. Ich stehe halt eher auf Hasenfüße, Strider oder die Spyderco-Linien. Der Jürgen bewegt sich dann mit den DPPK's für meinen persönlichen Geschmack in die etwas zurückhaltendere Richtung, gefällt mir aber trotzdem gut. Im Vergleich zu der Sebenza-Geometrie hattest du das Schanz'sche mit dem Loch auch lobend erwähnt, und sogar im Vergleich zum Messer vom Eckhard schien es ähnlich gut abzuschneiden.

Das WE 605 finde ich auch interessant, das wird aber vermutlich wieder eine Brechstandengeometrie haben. Und ich kaufe mir kein Messer mehr mit S35VN-Stahl. Das William Henry E-6 fiel mir noch ein, irgendwie werde ich mit den Designs dieser Firma nicht warm. Ein Decepticon 4 ist mir etwas zu knubbelig und hat auch 3,5 mm Klingenstärke.
Nur nochmal so als geschmackliche Leitlinie...
 
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Mein Schanz DPPK2 ist erstklassig. Keine Frage. Aber deutlich zu groß für das Jeanstäschchen ....

R'n'R
 
„Daher suche ich ein Messer, in dem sich hochwertige Materialien mit einer sorgfältigen Verarbeitung vereinigen, das einen feinen Stahl und eine Geometrie besitzt, die für eine optimale Schärfe ausgewählt wurden. Und mit dem ich rumspielen kann. Ich werde damit wohl keinen Baum fällen und nur selten Zombies töten, versprochen. Wenn es einen Apfel schälen könnte wäre das ganz wunderbar.“

Für optimale Schärfe solltest Du grundsätzlich zu Carbonstahl greifen. Ansonsten ist es wohl eher eine Frage des Schärfens. Und man kann jeden Stahl rasurscharf schleifen bis zur Haarspalterei. Was das Apfelschälen angeht - Du willst mir nicht weißmachen, daß das mit S35VN nicht klappt :p ….

Auch kann man damit Hölzchen und Stöckchen schneiden. Ohne chippen und rollen. Ich habe mein Native 5 mit S35VN-Klinge dünner ausgeschliffen mit balliger Fase. Ich habe nichts zu beanstanden. Stöckchen gehen selbst mit meinen Sebenzas. Sowohl mit BG42 (besser) als auch mit S30V. Äpfel machen definitiv kein Problem.

Wenn Dir das Sebenza so gut gefällt, der Stahl aber auf den Senkel geht, dann laß Dir eine Klinge mit Stahl Deiner Wahl für das Deinige von einem Messerbauer anfertigen. Mit der angepeilten Kohle sollte das kein Problem sein ;)


R’n‘R
 
Das DPPK2 schon, das DPPK1 könnte passen:). Und ja, der S35VN von Spyderco ist gut, von Chris Reeve bzw. seinem S35VN bin ich hingegen enttäuscht. Wenn wir nämlich den Kontakt zu einem zugegeben harten Kunststoffbrett beim Apfel zerteilen mit dazunehmen, dann geht das nicht ohne rollen. Nachdem ich jetzt 100 Euro bezahlt habe um das in der Zentrale in Idaho checken zu lassen passiert das selbstverständlich nicht mehr, da die Fase jetzt in einem so großen Winkel geschliffen wurde, das selbst Dosenblech der Beanspruchung standhalten würde. Aber das ist ein anderes Thema.

Danke für deine Anregungen, das hilft weiter. Das Anfertigen einer Klinge ist eine wirklich gute Idee, die mein Hirn noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Die Stahlfrage habe ich noch nicht abschließend entschieden, das lasse ich mal sacken.
Mein CPM M4 rostet quasi gar nicht und ich nehme mal an, dass es unter den Carbonstählen auch welche gibt, die nicht sofort einen metallischen Geschmack an saurem Schneidgut hinterlassen, aber trotzdem den rostträgen Stählen überlegene sind was die Schnitthaltigkeit betrifft. Nun ja, jedenfalls danke ich für die Anregungen, freue mich auf weitere Ideen (falls euch noch etwas einfällt), und informiere beizeiten über meine Entscheidung. In diesem Sinne einen angenehmen Abend euch allen!
 
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Das PT finde ich schön, soll aber nicht das schneidfreudigste sein. Klingenlänge um die 7cm ist doch gut machbar bei 9 cm Griff...
 
Wenn ich ein edles, münztaschenkleines und auch noch sehr schnitthaltiges Messerchen mitnehmen will, greife ich zum Spyderco Pingo in Titan/Elmax. Nur feststellbar ist es nicht. Aber ich wollte es auf Grund der geringen Größe und des Stahls zumindest mal erwähnt haben.
Den Wunsch nach Einhandbedienung könnte man durch einen separaten Daumenpin lösen, die Bohrung in der Klinge ist vorhanden.

Was ich auch aus eigener Erfahrtung kenne, ist das Leaf Storm von Kevin Wilkins. Süßes Messerchen, kompakt, edel, einhändig, verriegelnd, individuell handmade und im Preislimit.
 
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Das Leaf Storm ist auch eine schöne Idee. Danke dafür. Beim Pingo mag ich die Form nicht so gerne, daher ist das raus. Habe mir heute alle meine Messerchen nochmal zur Hand genommen und hätte gerne ein irgendwie geartetes Loch in der Klinge und eine eher breite Klinge, was beides aufs Leaf Stirm zutrifft. Das schau ich mir gleich direkt mal im Netz an.
 
Wenn es darum geht den Spieltrieb zu befriedigen kommt vielleicht auch ein Automatikmesser infrage? Bei Benchmade z.B kommt noch nach Jahren eine Riesenfreude auf und es wird sauscharf ausgeliefert:

http://acma.de/klappmesser/automatik/full-auto/2417/benchmade-3551-mini-stimulus-auto?c=219


Das Messer mit dem besten Klinge-Griff Verhältnis (in meinem Haushalt) ist das Caly 3.5, mit Carbonschalen relativ schick und zivil anzuschauen, den öden Drahtclip abnehmen und ab in die Buxensack damit :

https://www.amazon.de/Caly-Carbon-Fiber-ZDP-189-Steel/dp/B0089DFIYS
 
Sage 5 wäre was, keine Frage. Automatikmesser schließe ich aus. Ein Caly 3 befindet sich auch in meinem Besitz, zweifelsohne sind das alles tolle Messer. Ich suche allerdings bewusst in der preislich unteren Region der händisch hergestellten (custom) Messer oder der Kleinserien (midtech). Tut mir leid, dass ich das nicht klar formuliert habe. Ich habe nun jedenfalls viele gute Tipps erhalten, die - wenn auch nicht immer ins Schwarze getroffen - mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen haben.
Denke momentan, ich muss da mal Kontakt zu einem der beiden Herren mit "Sch" aufnehmen. Dann gucke ich mal, ob mein Budget zu meinen Virstellungen passt;).
 
Es wird ein Piccolo von Eckhard Schmoll. Alternativ habe ich noch einen Klapper von Alfred Dibner auf der Liste, wir werden sehen. Ich danke für die zahlreichen Anregung und wünsche allen noch einen schönen Tag, an dem die Königsetappe der diesjährigen Tour de France gefahren wird. Ich werde die Fernsehübertragung genießen:).
 
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