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Alchemist IV

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Guten Tag

Ich habe vom "Schrottplatz" meiner Bude ein paar Stahl Stücke mitgenommen (alles die gleichen)
Nun würde ich gerne wissen was das für Stahl ist.
Ich habe jedoch keine Ahnung wie ich das herausfinden kann.
Der Stahl ist auf jeden fall nicht magnetisch und beim Anreissen mit der Feile, ist nicht gerade viel Material weggekommen, etwas mehr als bei einem Kugellager.
Gibt es irgendeine Stahlanalyse, die Ich als 17 Jähriger bezahlen kann?
Oder besteht sonst eine Möglichkeit herauszufinden was das für Stahl ist?
Ich würde mir daraus gerne etwas Schmieden..

Gruss Alchemist
 
Zuletzt bearbeitet:
ich würde mal ganz unverbindlich die Firma "Härtalex" anschreiben, die härten für uns, und machen auch Stahlanalysen, was das kostet weis ich allerdings nicht genau.
 
nicht magnetisch heisst austenitisch
und austenitisch heisst nicht härtbar und mit 99%iger warscheinlichkeit rostfreier stahl

args.. ich habe gerade noch gesehen, dass du "nicht nicht magnetisch" geschrieben hast..
schnapp dir flex und schweißbrenner.

zuerst schneidest du einen kleinen streifen ab und achtest dabei auf die anzahl der funken im vergleich zu baustahl. (hier im forum geistert ein bild mit vergleichsproben herum)
nennt sich funkenprobe und gibt einen anhaltspunkt für den c-gehalt
dann erhitzt du den streifen auf helles orange und schreckst in wasser ab.
dann schutzbrille auf, den streifen hohl legen und 2-3 schläge mit dem hammer.
bricht der stahl ist er ausreichend härtbar.

was es für ein stahl ist und welche wb der braucht ist damit aber noch nicht 100%ig geklärt!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kababear

Tut mir Leid, mir ist da wohl ein Fehler unterlaufen, er ist NICHT Magnetisch!
habe wohl aus Versehen 2 mal ein "nicht" geschrieben..
Vielen Dank für deine Antwort.

Habe gerade Mal schnell nachgeforscht. Die Löslichkeit an C in austenitisch ist etwa 2% also kann ich ihn doch aufkohlen und dann härten, sollte doch gehen?
Anderseits habe ich auch gelesen, dass sich bei einer Temp von etwa 720 Grad der austenitisch in Perlit und Ferrit oder Zementit umwandelt was schlecht wäre..
Nun, was schlagt ihr vor?, soll ich den Stahl wieder "wegwerfen" oder kann ich das was sinnvolles mit machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
also doch nur "nicht" statt "nicht nicht" :D

ok.. rostfreien stahl kannst du im normalfall nicht härten.
aufkohlen bringt bei va und 850°/16h keine messbare verbesserung.. eher das gegenteil.

ich würde sagen, du hast eine suuuper quelle für parierelemente, löffel und gabeln gefunden ;)
 
Das heisst also auf gut Deutsch ich kann keine Messer daraus schmieden?
Oder kann ich da dennoch was sinnvolles daraus machen, messertechnisch gesehen?
Sollte der Stahl im normal Fall immer magnetisch sein, damit ich ihn schmieden kann?

Mfg
 
Hallo Alchemist
Habe gerade Mal schnell nachgeforscht. Die Löslichkeit an C in austenitisch ist etwa 2% also kann ich ihn doch aufkohlen und dann härten, sollte doch gehen?

Da schmeißt Du aber jetzt einiges durcheinander ! Was Du da nachgeforscht hast gilt für einen unlegierten Stahl. Die Quelle war mit Sicherheit das FeC-Diagramm. Wenn Dein Stahl bei Rt unmagnetisch ist, ist er hochlegiert, und somit gelten andere % und Temperaturen.

Anderseits habe ich auch gelesen, dass sich bei einer Temp von etwa 720 Grad der austenitisch in Perlit und Ferrit oder Zementit umwandelt was schlecht wäre.
Im Gegenteil ! Das wäre sogar gut ! Denn nur dann kannst Du den Stahl härten.

Gruß Klaus
 
Danke Klaus, dass du mich da aufklärst.

Ich habe die Informationen aus Wikipedia.
Habe sie in dem Falle falsch "gedeutet" und dazu noch verwechselt...
Das ich den Stahl nun nicht aufkohlen kann verstehe ich, die Löslichkeit an C ist wohl zu gering...

Nun zu meiner vorherigen Frage:
Das heisst also auf gut Deutsch ich kann keine Messer daraus schmieden?
Oder kann ich da dennoch was sinnvolles daraus machen, messertechnisch gesehen?
{Sollte der Stahl im normal Fall immer magnetisch sein, damit ich ihn schmieden kann?}
 
Genau ! Wie Kababaer und Deegen schon gesagt haben. "Verzierungen halt"
Unmagnetisch heißt im Normalfall auch immer "rostfrei" weil viel Chrom und Nickel drin sind. Du kannst also daraus irgendwelche optisch schönen Teile schmieden die keine Anforderungen an Härte und Verschleißfestigkeit haben.
{Sollte der Stahl im normal Fall immer magnetisch sein, damit ich ihn schmieden kann?}
Nein ! Magnetisch oder unmagnetisch hat nichts damit zu tuen. Du kannst auch unmagnetischen Stahl schmieden. Nur mußt Du damit rechnen, dass Du viel ofter und heftiger darauf rumhauen mußt, um ihn in Form zu bringen. Das Zeug ist eben nun mal zäher als ein niedrig legierter.

Klaus
 
oder nach dem groben in form schmieden kalt nachschmieden für tauchermesser und dolche ;)

(rostfreie gehen dabei auf bis zu 2000 n/mm² hoch)
 
@Kababear

Was sagt mir diese Angabe genau aus?? (2000n/mm) wie zäh er ist?
Beim Kalt nachschmieden, muss der Stahl wirklich auf Raumtemp. sein, oder kann er einfach "verhältnismässig" "kalt" geschmieden werden?
Da muss man ja "höchste" Gewallt anwenden...
Ist das nicht "schlecht" für den Stahl?

Gruss Alchemist und danke für eure Anregungen
 
kalt heisst ~raumtemperatur
hierbei treten 2 effekte auf

1) starkte verformung der körner mit erhöhung der versetzungsdichte
2) teilweise umwandlung in martensit (kleinste bereiche!)

beides erhöht die zugfestigkeit des stahles enorm während die zähigkeit im gewissen maße abnimmt.

die 2000n/mm² geben die zugfestigkeit nach der umformung an und ergeben umgerechnet ~55hrc (ist aber nur ein grober richtwert, da die umrechnungstabellen nur für unleg. stahl gelten)
 
@kababaer

Der Fairness halber solltest Du Alchemist aber jetzt auch sagen wieviel er kaltverfestigen soll, damit er einen merklichen Effekt bekommt.

Da muss man ja "höchste" Gewallt anwenden...
Da kannst Du dir aber sicher sein Alchemist !!! Und ein Tipp. Die 3mm starke Klinge auf 2mm runterkloppen wird sicher nicht reichen.:glgl:

Klaus
 
@klaus

der fairness halber??:argw: ich wusste nicht, dass ich unfair bin :rolleyes:

nur so nebenbei.. die benötigte umformung ist abhängig vom werkstoff und da dieser nicht bekannt ist..

die "höchste gewalt" sollte sich wie der name schon sagt mit gottes hilfe oder wahlweise einem 1,5kg hammer und amboss erzeugen lassen. für einen durchschnittlichen schmied also durchaus zu erreichen..

wie bei fast allem mit metall und co gilt auch hier: probieren!
mach einfach mal eine versuchsklinge und mach vorher und hinterher eine feilprobe.
 
@ Kababear und Klaus

Danke für eure Antworten.
Nun, eigentlich bin ich jetzt gerüstet um einige Versuche mit "meinem" Stahl zu wagen.
Ich werde ihn jedoch zuerst grob in Form schmieden, und erst nachher gewaltsam Kaltschmieden.
Nach dem "In Formschmieden", sollte ich ihn dann noch einer Wärmebehandlung unterziehen, oder zuerst Kaltschmieden und dann behandeln, oder gar nicht behandeln und nur Kaltschmieden?

Freundliche Grüsse
 
nach dem in form schmieden solltest du ihn auf 1050° bringen, ein bischen halten und in wasser abschrecken.
nach dem kaltschmieden solltest du ihn aber nichtmehr nennenswert erhitzen.


was du auf alle fälle vorher machen solltest ist eine einfache geometrie als versuch erzeugen z.b. eine art meißelform. nur damit du ein gefühl bekommst wie weit du den stahl treiben kannst..

gib bescheid, wenn du die ersten ergebnisse hast :)
 
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