Suehiro Shiramine 6000

Gebrauchsmesser, die regelmäßg geschliffen werden, werden halt nicht spiegelnd poliert, da würde man ja bekloppt werden, sofern es einem nicht besondere Freude bereitet
(y)

Für ein Gebrauchsmesser empfehle ich einen Schleifstein Körnung 2000 für das "tägliche" Schleifen. Danach einen 6000-8000er zum glätten.
Ein tolles Finish ist hübsch, aber nicht relevant für die Schneidperformance.

Bei dem Bild wird ein fingerstone verwendet. Statt des fingerstones ein Wattepad verwenden.
Für ein Katana wäre ich sofort bei Dir! Ein Messer für die Küche muss performen und nicht nur gut aussehen. Viel Aufwand beim Finish ist chick, bringt aber wenig Gebrauchswert....

LG, Andreas
 
Statt Wattepad benutze ich Weinkorken oder ein Stück Kork aus einem Schleifblock. (auch zum Entfernen von Rost,Patina)
 
Ich habe das mit King 6000 und Slurry probiert, aber die Kratzer nach Naniwa Pro 400 + 800 waren wohl noch zu tief:
Ich bin noch am Grübeln was ich auf dem Bild sehe. Ist die Schneide konvex geschliffen, oder mit kräftigem Druck? Mir fehlt dieses freundlich gleichmässige Muster, das sich zeigt, wenn die Kireha in Form gebracht ist, oder wenn man kontrolliert auf einer Stelle schleift. Ich denke das geht weniger um geeignete Steine, eher um die passende Technik.

Die Voraussetzung für Kasumi ist eine Kireha ohne Fehler. Beim schärfen ist das auch hilfreich. Wenn jede Stelle der Kireha ohne Druck geschliffen werden kann, dann passt das. Hast du den Teil schon im Griff?

Mir hilft bei der Arbeit die passende Technik. Das Messer wird in der rechten Hand gehalten, etwa 45° zum Stein. Mit Fingerkuppen der Linken wird nah an der Schneide der Druck kontrolliert. Geschliffen wird edge trailing, beim Schub mit etwas Druck, beim Zug mit weniger Druck. Und die Rechte Hand hält den Winkel, und übt keinen Druck aus. So schaffe ich es den Winkel ausreichend stabil zu haöten.

Durch den Widerstand neigt das Messer beim Schub dazu, zur Shinogi zu kippen, beim Zug zur Schneide. Auf einer unregelmässigen Kireha neigt das Messer mehr zum kippeln, als auf einer regelmässigen Kireha. Das könnte die Ursache für das Schliffbild sein. Deshalb ist die Kontrolle des Winkels mit der Rechten nötig. Ohne ausreichende Winkelkontrolle wird die Kireha konvex.

Wenn das alles klappt, zeigt sich nach ein paar Zügen eine Facette mit einheitlichem Muster. Dann wandern die Finger ein wenig weiter und die nächste Facette wird geschliffen... Das wäre dann Beta Togi. Wenn das durchgeschliffen ist, reicht jede Facette von der Schneide bis zur Shinogi.

Auf einer einwandfreien Kireha lassen sich dann die einzelnen Körnungen mit vertretbarem Aufwand durchschleifen. Oder schärfst du konvex? Das geht natürlich auch, nur ein wenig anders.
 
Ich denke das geht weniger um geeignete Steine, eher um die passende Technik.
Kann sein, dass es noch an der Technik hapert.
Ich habe nicht bewusst konvex geschliffen.
Mir hilft bei der Arbeit die passende Technik. Das Messer wird in der rechten Hand gehalten, etwa 45° zum Stein. Mit Fingerkuppen der Linken wird nah an der Schneide der Druck kontrolliert. Geschliffen wird edge trailing, beim Schub mit etwas Druck, beim Zug mit weniger Druck. Und die Rechte Hand hält den Winkel, und übt keinen Druck aus. So schaffe ich es den Winkel ausreichend stabil zu haöten.
Eigentlich hatte ich es geanu so gemacht.
Eventuell habe ich mit zu viel Druck geschliffen. Aber es musste halt auch ordentlich Material weg...


Liebe Grüße,
Andrea
 
Eigentlich hatte ich es geanu so gemacht.
Das klingt schon mal gut.

Eventuell habe ich mit zu viel Druck geschliffen. Aber es musste halt auch ordentlich Material weg...
Mit Druck kriegen meine Steine schwarze Streifen, und dann verglast die Oberfläche. Und mit dem Druck verabschiedet sich meine Feinmotorik, Wenn ich mir das bloß abgewöhnen könnte...

Mit zu viel Druck kann man auch die Kireha konvex schleifen. Wenn der Zug gegen die Schneide nicht entlastet wird, trägt man mehr Material an der Schneide ab als in der Mitte. Das passiert mir beim Ausbrüche wegschleifen ständig. Und mit Druck kann auch an der Shinogi mehr Material weggenommen werden als nötig. Das würde erklären warum "ordentlich Material weg musste". Zumindest bei meiner konvexen Kireha musste da richtig derbe korrigiert werden.

Aber das sind jetzt nur Vermutungen anhand eines Bildes und deiner Bemerkung. Falls du ein paar Bilder von dem ganzen Messer zeigen magst, finden sich vielleicht bessere Hinweise.

Btw, die Finger der linken Hand bestimmen wo geschliffen wird.
 
Genau, beim Ausbrüche wegschleifen ist mir das auch passiert. Im mittleren Bereich ist die Höhe der Kireha etwas niedrig geworden, und der Winkel vergrößert. Wenn viel Material abgeschliffen werden muß, passiert das leicht. Hoher Abtrag verringert die Genauigkeit.

Dann bieten die Facetten eine gute Orientierung. Die zuletzt bearbeiteten Flächen erscheinen hell. An der Ago kann man das schön sehen. Der Bereich unter der Shinogi ist hell, der Bereich darunter dunkler. Die Ago ist konvex.

Im mittleren Bereich kann ich kaum Facetten erkennen. Das wirkt wie eine plane Fläche. Da muß ich mal nachfragen. Bei so einem Messer soll es keine plane Fläche auf der Kireha geben. Das liegt an dem Winkel, der ist an der Ago größer als an der Spitze. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, soll Beta Togi geschärft werden.

Bei Beta Togi schleift man Facetten, die von der Shinogi zur Schneide reichen. Die direkte Verbindung von der Shinogi zur Schneide ist dann eine Gerade. Beim Schärfen wird eine Facette neben der anderen geschliffen. Deshalb sieht man in Videos immer, wie eine Stelle geschliffen wird. Dann wandern die Finger ein wenig weiter, und die nächse Facette wird geschliffen, und die nächste...

Ich hoffe das der Text verständlich ist. Leider kenne ich kein Video das Beta Togi gut erklärt.

Aber es sollte klar geworden sein, das die platte Fläche in der Mitte nicht zu einseitigen Messern passt. Ich möchte gern wissen, ob die versehentlich entstanden ist? Oder ist die Technik noch nicht klar?

Die Kratzer fallen hier im Bild nicht so auf, sind aber mit dem Auge deutlicher sichtbar.
Die Kratzer lassen sich nur schwer entfernen, weil die Kireha zu unregelmässig ist. Deshalb lässt sich das Messer auch nicht so einfach schärfen. Und deshalb muss immer wieder viel Material abgetragen werden.
 
Genau, beim Ausbrüche wegschleifen ist mir das auch passiert. Im mittleren Bereich ist die Höhe der Kireha etwas niedrig geworden, und der Winkel vergrößert. Wenn viel Material abgeschliffen werden muß, passiert das leicht. Hoher Abtrag verringert die Genauigkeit.
Ich glaube ich weiß, was Du meinst. Ich schätze ich habe mit zu viel Druck an der Schneide und zu wenig an der Shinogi-Linie geschliffen. Ein bisschen täuscht das Foto villeicht auch, weil die klinge nicht ganz plan auf dem Untergrund aufliegt. Ich habe nochmal ein neues gemacht:


Im mittleren Bereich kann ich kaum Facetten erkennen. Das wirkt wie eine plane Fläche.
Ich hab da mal ein Lineal angelegt. Ich hoffe man erkennt, dass es nicht plan ist. Das Bild ist leider etwas unscharft, aber da fehlt mir mindest noch eine dritte Hand...


An der Ago kann man das schön sehen. Der Bereich unter der Shinogi ist hell, der Bereich darunter dunkler. Die Ago ist konvex.
In dem Bereich habe ich nicht so viel geschliffen. Hier war die Klinge schon ab Werk etwas verschliffen. Auf den letzen cm Klingenlänge fehlt fast 1mm Klingenhöhe. Da wollte ich nicht noch mehr Material wegschleifen. Sollte ich da trotzdem noch mehr schleifen?
Im Auslieferzustand war die Kireha übrigens nicht konvex sondern konkav (Hohlschliff) gekrümmt.

Liebe Grüße,
Andrea
 
Dann bieten die Facetten eine gute Orientierung. Die zuletzt bearbeiteten Flächen erscheinen hell. An der Ago kann man das schön sehen. Der Bereich unter der Shinogi ist hell, der Bereich darunter dunkler. Die Ago ist konvex.
In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die gesamte Kireha mit Edding zu schwärzen und ohne Druck zu beobachten, wo der Stein arbeitet.
 
Klasse, ohne Schatten sieht das halb so wild aus. Die platte Stelle nehme ich freiwillig zurück. später mehr
 
In dem Bereich habe ich nicht so viel geschliffen. Hier war die Klinge schon ab Werk etwas verschliffen. Auf den letzen cm Klingenlänge fehlt fast 1mm Klingenhöhe. Da wollte ich nicht noch mehr Material wegschleifen. Sollte ich da trotzdem noch mehr schleifen?
Im Auslieferzustand war die Kireha übrigens nicht konvex sondern konkav (Hohlschliff) gekrümmt.
Bei meinem war die Kireha auch leicht konkav. Aber nach entfernen der Microfase war das weg. Übersehe ich etwas?

Und dann ist da noch die Macke bei der Ago. Die ist mir auch bei anderen Ikeutis aufgefallen. Mit dem deutlich stumpferen Winkel sollen vielleicht Schäden bei robustem Gebrauch vermindert werden. Ich fürchte, das können wir nicht klären. Bei meinem ist ein Teil des Problems mit den Ausbrüchen weggeschliffen worden.
Den Rest werde ich auf der Kireha angleichen, so das die sich durchgehend schleifen lässt. Aber das lässt sich kaum bis zur Schneide durchschleifen, ohne noch mehr Höhe zu verlieren. Da bietet sich eine zusätzliche Fase an. So wird die Ago robuster.
 
Und dann ist da noch die Macke bei der Ago. Die ist mir auch bei anderen Ikeutis aufgefallen. Mit dem deutlich stumpferen Winkel sollen vielleicht Schäden bei robustem Gebrauch vermindert werden.
Ich habe ähnliches bei Deba-Messern gesehen. Da wird auf den letzten Zentimetern gerne nochmal eine zweite Fase aufgesetzt. Das ist der Bereich der Klinge, mit dem man dann das Rückgrat der Fische durchtrennt.

@_Andrea_ Kann es sein, dass das Ikeuti vor dem Schleifen nicht ganz gerade war? Auf dem ersten Bild in post #28 sieht es so aus, als würde die Spitze etwas nach oben stehen...

Gruß, Andreas
 
Bei meinem war die Kireha auch leicht konkav. Aber nach entfernen der Microfase war das weg. Übersehe ich etwas?
Mikrofase war das bei mir keine, die war fast 1mm breit. Ich habe leider versäumt davon Bilder zu machen.
Mir ist klar, dass man für den Preis der Messer keinen perfekten Schliff erwarten kann. Ich hatte aber unerschätzt wie viel Schwierigkeiten das einer Anfängerin wie mir macht.
Auch bei größeren Yanagiba, die ein Vielfaches kosten, liest man oft, dass der Schliff nur "mittelmäßig" ausgeführt ist.
Auf dem ersten Bild in post #28 sieht es so aus, als würde die Spitze etwas nach oben stehen...
Die Spitze ist leider wirklich ein bisschen nach rechts gebogen. Die gerade zu biegen traue ich mich noch nicht...

@natto Um nochmal auf meine Ausgangsfrage zu kommen: Welchen Stein, bzw Steine benutzt Du für das Finish? Wirst Du die Kratzer alle los?
Und arbeitest Du für das Finish auch in Längsrichtung wie @neko empfohlen hat?

Liebe Grüße,
Andrea
 
Bis jetzt habe ich nichts poliert. Aber so langsam werde ich besser beim Kratzer entfernen. Dafür muß die Fläche möglichst gleichmässig geschliffen werden. Das ist ein Grund warum ich so genau auf eine gut geschliffene Kireha achte. Und um die Schneide stabil zu kriegen, brauche ich die Genauigkeit auch. Mein Problem sind all die kleinen Fehler.

Und ja, wenn die Vorarbeit gut ist, kriege ich die Kratzer mit der nächsten Körnung leicht weg. Mit viel Druck können Kratzer verblüffend tief werden. So etwas lässt sich mit einer feineren Körnung nur schwer entfernen,

Mein Naniwa Akamonzen 1000 hat ein kratrziges Schleifbild. Mit dem Chosera 3k lässt sich das leicht entfernen. Dann habe ich noch einen SP 8000. Aber ich denke, wenn die Vorbereitung stimmt, können alle brauchbaren Steine die Kratzer der vorigen Körnug entfernen.
 
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