Die Idee eines "Allzeit Bereit Rucksacks" finde ich gut. Schliesslich treumen wir alle irgendwie vom grossen Abenteuer

, und man kann ja nie wissen, es lauert vielleicht schon hinter der nächsten Ecke. Allzeit bereit ist nie falsch. Schon garnicht im Zeitalter der Klimaänderung.
Zuerst: Nicht alles was Grün ist und wo BW draufsteht ist auch sinnvoll!
Sicher, die BW sachen sind erprobt und daher wohl zuverlässig aber gezwungenermassen teilweise von der Zivilen Industrie überholt. Welche Armee hat schon die Kohle immer up to date zu sein?
Sogar die special forces haben nicht immer das Beste vom Besten, aber dafür gute Ideen: Nicht alles gehört in den Rucksack! Denn das beste Zeug im Rucksack hilft dir nichts, wenn du von ihm getrennt wirst.
Andy McNab, ein ex SAS Soldat und autor von "Immediate Action" und "Bravo Two Zero" schreibt, dass die wichtigste Überlebensausrüstung (zB: Kleines First Aid kit, Kompass, Messer, Eine Wasserflasche, Landkarte, Not-Nahrungsmittel, Feuer etc.) immer und jederzeit am mann bleiben muss. Was er als sogenanntes "Belt Kit" zur genüge beschreibt ist nicht nur Gürtel, sondern eine dieser Westen mit haufenweise riesen Taschen, in denen alles seinen eigenen Platz hat. Ist auf jeden fall einen gedanken wert (und seine Bücher sind interessant und teilweise recht lustig).
Die alte BW Trinkflasche (Aluminium?) würde ich persönlich durch etwas neueres ersetzen. Hier gibt es ein Meer an Alu-Flaschen von allen möglichen Herstellern. Manche machen das Zeug auch aus Stahl, was den Vorteil hat, das man darin auch besser wasser erhitzen kann. Ein Topf und ein Becher dazu sollten reichen (aus Stahl?). Löffel etc. gibt's auch aus Titan, ob das sinvoll ist, weis ich allerdings nicht.
Du musst davon ausgehen, dass ein passender Lagerplatz nicht unbedingt neben einer passenden Wasserstelle liegt. Schon garnicht, wenn du in Marsch bist. Daher musst du wasser transportieren.
Faltbare Wassersäcke sind hier wohl das optimum. Aber besser vorher überlegen, wie mann sie nachher trägt.
Es gibt auch rucksäcke mit integriertem Wassersack. Ob das sinnvoll ist kann ich nicht sagen weil ich keinen habe, aber ich möchte nicht mit nem Wassersack in der hand herummarschieren müssen.
Ein Aktivkohlefilter ist ne gute Idee (etwas kleines kompaktes, keine riesen Pumpe) und auch die Tabletten würde ich mitnehmen.
Ein Kocher währe schon angebracht. Wenn's tagelang schüttet, wirst Probleme haben Feuer zu machen. Für dieses "Notfallgepäck" sollte ein klassischer Armee kocher reichen (die mit den Stinkenden brennenden Tabletten), der braucht dann auch kaum Platz und ist leicht. Ich sage nur: "Hochwasser"!
Angelschnur, Haken und ein paar Pfeilspitzen fallen auch nicht ins Gewicht, können aber nützlich sein.
Statt dem Haufen 0815-Feuerzeugen tut's auch ein Zippo und eine kleine Flasche Spritt, die lässt sich dann auch anders einsetzen (zB: Feuer machen). Aufpassen, dass Sie auch dicht ist!
Sicher, Graben und Feuerholtz machen geht zur not auch mit dem A1, aber das Braucht viel Zeit und Energie, die du in einer Survival Situartion sinnvoller nutzen kannst.
Der Glock-Feldspaten ist extrem leicht und hat eine Säge im Griff (Sie funktioniert auch). Währe wohl die bessere Wahl. Vielleicht zusätzlich eine von diesen kompackten Draht-Sägen, die braucht kaum platz und wiegt so gut wie nichts.
Eine Axt könnte nicht schaden, wenn du im Wald bist. Vielleicht eines dieser handlichen Tomahawks. Breitseite (oder Rückseite, je nach ausführung) lässt sich dann auch als Hammer benutzen.
Ein GPS ist auch eine feine Sache, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Ein Kompass muss schon sein, ist ohne Karte aber nur die halbe Miete. Ein paar detailierte Karten der in frage kommenden Gebiete würde ich mir schon zulegen. Ist zwar ein Aufwand, aber eben Wichtig. Die detailierte Überall-Karte gibt's eben nicht.
First Aid Zeug, Schmertzmittel, Antibiotika und so weiter wurde ja schon zur genüge breitgetreten. Jedenfalls ist es wichtig, und es ist nichts falsch daran ein wandelndes Lazarett zu sein, solange sich Gewicht und der Platzverbrauch in grenzen halten (OK, ich war Sani beim Bundesheer).
Paracord bzw. reepschnur passt schon und ist ein Super Zeug, aber klettern würde ich damit nicht, wenn ich eine Wahl hätte. Schliesslich darf mann nicht nur mit dem statischen Eigengewicht (+Rucksack!) rechnen. Was ist wenn man beim Klettern in's Seil fällt und sich das Gewicht vervielfältigt? Eine Sicherung die nicht sichert kann man sich sparen. Auch zum Abseilen würde ich's nicht unbedingt nehmen, weil sich's im unterschied zu einem Kletterseil doch recht schnell am Fels durchscheuern kann, und dann ist's vorbei mit der Zugkraft

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Ein sinnvolles Kletterzeug braucht aber erfahrungsgemäss einen eigenen Rucksack und alleine das Seil ist sauschwehr. Das ist nur sinvoll, wenns't ins Gebirge willst.
Falls trotzdem ein "Not-Kletterzeug" brauchst, würde ich mich auf folgendes beschränken:
Einen echten Klettergurt mit Beinschlingen kannst dir sparen (der braucht nur Platz und ist schwer), wenns't von haus aus einen festen Gürtel nimmst (zB: von Blackhawk und X anderen Herstellern, mit fester Schnalle wie beim Klettergurt und sogar Karabinermontage). Beinschlingen für den Sitzgurt kannst dir aus Bandschlingen in der passenden Grösse machen.
Ebenso den Brustgurt, der beim Klettern mit Rucksack schon ratsam ist. Zwei überkreutzte Bandschlingen tun's auch.
Bandschlingen brauchst du auch um ein Seil zB. an einem Baum zu befestigen. Und natürlich Karabiner. Karabiner sind überhaubt eine gute Idee, da sie sich universell für Befestigungen einsetzen lassen und ihr nutzen nicht auf's klettern beschränkt ist. Aber nicht übertreiben, die haben ihr Gewicht.
Ein Abseilachter ist ein gutes Ding, aber schwer und nicht unbedingt notwendig. Ein Karabiner, und die richtige Technik tun's auch.
Also ein möglichst leichtes Seil (wenns't dich wo abseilen willst brauchst die doppelte Länge), Ein fester Gürtel, Ein paar Bandschlingen in verschiedenen grössen und ein paar Karabiner sollten genügen.
Auch wenn dir Gewicht nicht's ausmacht, würde ich mich bemühen, möglichst leicht zu packen. Schliesslich kommt mit Nahrung und Wasser noch einiges an Gewicht dazu und du hast ja auch nichts von unnötigem Gewicht oder?
Zuguterletzt musst du auch in betracht ziehen, dass du vielleicht sehr übermüdet, hungrig, durstig, krank, und vielleicht verletzt sein könntest, wenn du deinen Rucksack schleppen musst.
Letzder Tip: Know How wiegt nichts!
Sorry für den riesen Beitrag, aber das ist eben ein umfangreiches Thema.
Grüsse aus Wien!
RogerRabbit