Survivalbuschi 2

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Hallo Messerfreunde,
mein Survivalbuschi Nr. 2 ist fertig.
Nach dem der Prototyp ( http://www.messerforum.net/showthread.php?t=97356 ) noch etwas ungeschlacht ausgesehen hat, nähere ich mich jetzt langsam einer gefälligeren Messerform.
Die Idee war es ein Hohlgriffmesser mit guten Arbeitseigenschaften zu kombinieren.
Dazu die neue Konstruktion mit zwei Erlen und einem (hart) aufgelöteten Endrohrstück.
Das macht das Messer als Gesamtkonstruktion sehr stabil, sollte tatsächlich der hohle Griff beschädigt werden (wirklich schwer vorstellbar, aber möglich) ist das Messer als solches noch einsetzbar.

Die Klinge ist aus 1.3505 mehrfach differenziell gehärtet und sehr sorgfältig wärmebehandelt (Feinkörnung, Feinkörnung, Feinkörnung!).
Das Parierelement ist aus 1.2842, die Endkappe Messing
Klingenlänge 11,6 mm
Klingenstärke 4,8 mm
Flach über die ganze Klingenbreite auf etwa 0,2-0,3 mm ausgeschliffen.
Die momentanen Standarttests:
Fall auf Beton aus 2m Höhe,
Stahlseil hacken,
scharfer Rückenschlag auf ein Rundeisen
waren alle problemlos.
Besonders das Stahlseilhacken war eine Freude, der Kugellagerstahl ist hier für mich (subjektiv) „bissiger“ als mein Standart 2842. Aber das kann auch Einbildung sein, ich mag den 1.3505 eben sehr gerne.
Inzwischen habe ich das Messer trotz noch fehlender Scheide abgezogen und damit gestern herumgehackt und gearbeitet.
Das Messer erfüllt mich im Moment mit geradezu kindischer Freude. Das hängt auch damit zusammen, dass ich hier viele Arbeitsschritte gegenüber dem Prototyp verbessern konnte.

Jetzt „passt“ das besser.

Viel Spaß beim Anschauen!

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Grüße aus Heidelberg!
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Scheint richtig gut für die Arbeit zu sein.
Wie breit ist dann das Messer? Die Idee mit dem Griff finde ich gut. Heftig die Tests. Ist das Schneidvermögen nur auf die Wärmbehandlung zurück zu führen? Die Schneide ist flach geschliffen. Wäre ballig nicht besser gewesen?
Kannst Du mir über die Wärmebehandlung was schreiben?

Danke

Dirk
 
Sieht richtig gut aus!!!

Da ich auch gerade mit 1.3505 zu Gange bin währe ich auch an einer detailierten Beschreibung für die Wärmebehandlung interessiert.

Machst du das in der Gasesse oder in einem Härteofen ?

Ich habe leider nur eine Gasesse und habe hier leider nicht ganz zufriedenstellende Informationen zur Wärmebehandlung mit der Gasesse gefunden.

Gruß
Rolf
 
Hallo Messerfreunde,
schön dass es dem ein oder anderen gefällt!

Über die WB schreibe ich gerne mehr, falls das OT geht bitte verschieben.
Wir hatten auch einen Thread deswegen: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=96631
Hier haben sich die WB-Begeisterten auch über 1.3505 ausgetauscht.

Ich härte mit einfachsten Mittel (Hohler Stein mit kleinen Brennern), so wie ich auch versuche meine Messer mit den einfachsten Werkzeugen herzustellen.Sportlich.
Ich habe den Rohling dreimal von gerade "nichtmagnetisch" an der Luft abkühlen lassen bis die Glühfarbe nicht mehr zu sehen war.
Danach dreimal differentiell in Seiseöl/Speisefettgemisch aus "gerade nichtmagnetisch".Da ich ohne Thermometer arbeite, halte ich mich an den Magneten und die Glühfarbe.
Probestückchen für die Gefügeproben gehärtet und gebrochen zum Test.
Anlassen bei 200°C für zwei mal 1h.

Natürlich gab es auch hier einige Dramen:
Ich hatte die Klinge ursprünglich am Ansatz auf 0 ausgeschliffen. Beim differenziellen Härten gab es dann eine kleine Welle, die feine Geometrie konnte die Spannungen die durch die Ausdehnung (Härtegefüge) entstanden sind nicht mehr aufnehmen und ist seitlich ausgewichen.
Das war die Gelegenheit für einen Test!
Ich habe versucht die Klinge einfach wieder geradezudengeln. Immerhin glashart! Zu meiner Überraschung hat das sogar geklappt! Aber es gab nach einigem Gedengel schließlich doch einen Bruch.
So hatte ich ein winziges Bruchstück für einen Gefügecheck via Mikroskop, aber auch jede Menge Arbeit zum händischen, gekühlten Umschleifen der Klinge.
Jedenfalls war ich schwer beeindruckt was der Stahl da vor dem Bruch alles mitgemacht hat.
Jetzt ist die Klinge eben noch etwa 2-3 Zehntel an der Fase.
Und ist wohl auch etwas ballig geworden.
Jedenfalls bin ich von der WB und dem Stahl ziemlich überzeugt!
Hier noch ein paar Bilder.

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Grüße aus Heidelberg!
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Für Survival/Bushcraft find ich die Spitze ein wenig zu stumpfwinklig, ansonsten ein super Konzept.


Ookami
 
Hallo Ookami,
freut mich dass es gefällt!
Die Klingenform ist wirklich deutlich bauchiger an der Spitze als die normalen Buschis und Onkel Ray-Klone. Ich habe es so einfach lieber.
Feine Löcher in Holz für Holzverbindungen etc. wird hier natürlich etwas schwierig...

Aber das wird sicher nicht das letzte Messer mit dieser Konstruktion, dafür fühlt sich das Messer einfach zu gut an!

Das letzte Mal, dass ein Messer solche Wonnegefühle ausgelöst hat war schon eine Weile her, ich denke da an ein White Hunter in den frühen 80igern...

Ich überlege jetzt wieder einmal ob Lederscheide oder Kydex...

Danke für die freundlichen Kommentare!

Grüße aus Heidelberg
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