Survivalmesser

Evergreen

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Hallo,

mittlerweile habe ich schon einige Zeit hier im Forum Themen durchforstet, aber noch nicht das gefunden, nach was ich suche.

Erstmal ein paar allgemeine Infos:
Ich suche ein Survivalmesser für unsere Breiten.
Es soll als Ergänzung (zu meinem Victorinox für feinste Arbeiten) für gröbere "Survival-Tätigkeiten" genutzt werden.
Näheres siehe unten.

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Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Ja, WaffG ist bekannt.

Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Feststehend.

Wofür soll das Messer verwendet werden?
Als Survivalmesser, für einiges, was im Wald anfällt. Ich rede da von mittleren bis gröberen Schnitzarbeiten und auch ab und an mal einen unterarmdicken Ast mit Hilfe eines Stockes oder Steins, mit dem man auf den Messerrücken schlägt zu durchtrennen, z.B. beim Unterschlupfbau. Dann sollte das Messer auch noch dazu geeignet sein, auch mal kleinere Kerben in kleinere Äste zu schnitzen. Klar, normale Schnitzarbeiten für selbergebaute Grillgerüste und Grillspieße brauch ich glaube ich nicht erwähnen, das geht ja mit fast jedem Messer.
Zum Vespern, für "Minnischnitzarbeiten" habe ich ein Victorinox Forester.
Zusammenfassend: Alles was kleiner als Fingerdicke zu werkeln ist, macht das Victorinox, alles gröbere das gesuchte Messer.
Dauernd Holzspalten fürs Grillfeuer, will ich aber damit auch nicht machen. Dafür nehme ich ein kleines Beil.

Von welcher Preisspanne reden wir?
Bis 110€.

Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Klingenlänge: 12cm. Nicht weniger nicht mehr.
Klingenstärke: 4-6mm.

Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Klinge: unbeschichtet
Griff: rutschfester Kunststoff: z.B. Kraton oder als Alternative auch Micarta

Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide:
Kein Leder. Zytel muss auch nicht sein.
Conceal-Ex (Cold Steel) wäre super.
Cordura, je nach Optik auch.

Welcher Stahl darf es sein?
Rostträge, da auch mal mehrere Tage im Regen unterwegs.
Mir fehlt noch einiges Wissen über Stahlsorten.
Da sind wir auch bei meiner zentralen Frage. (siehe unten)

Klinge und Schliff
Klinge durchgehend, kein partieller Wellenschliff.
Drop-Point ist für Survival ganz gut.

Linkshänder?
Ja.

Verschiedenes
Frage 1) Da ich mich mit Stahlqualität noch nicht auskenne, habe ich folgende Fragen.
Das Messer soll als Survivalmesser benutzt werden, also auch mal unterwegs mit einem Schleifstein nachgeschärft werden können. Daher sollte es jetzt kein wahnsinns schwer zu schärfender Stahl sein.
Er sollte aber auch einigermaßen die Schärfe halten. (Ist halt abwägen, ich weiß, dass es das perfekte Messer nicht gibt. Aber es müsste einen Stahl geben, der irgendwo in der Mitte dieser beiden Eigenschaften anzusiedeln ist...
Sagen wirs mal so. Das wird kein Messer, mit dem ich jeden Tag durch den Wald renne und Survival mache. Aber so alle paar Wochen soll es schon mal für 1-2 Tage am Stück in den Einsatz kommen.
(Zur Info: Der Stahl, den die Victorinox-Messer verwenden, kenn ich zwar nicht von der Bezeichnung, aber qualitativ schlecher sollte er nicht sein.)

Frage 2) Natürliche habe ich mich im Internet schon seit einiger Zeit umgesehen.
Spontan würde mir das Cold Steel Master Hunter zusagen.
Allerdings ist es kein Fulltang, was ich eigentlich für mein Survivalmesser aufgrund der Stabilität gerne hätte.

Es sei denn, das Cold Steel Master Hunter ist trotzdem so stabil, dass ich damit auch wenn ich mit einem Stein auf dem Klingenrücken rumhämmere, nicht irgendwann mal das Messer schrotte, weil die Belastung auf die Griffpartie zu stark wird und sich was löst.
Eine Stoßfläche auf dem Griffendstück brauche ich nicht unbedingt. Daher wäre das Cold Steel Master Hunter in Bezug auf Klingenmaße, Griff, Scheide genau mein Ding. (Falls mir das mehrheitlich bestätigt wird, hat sich dieses Thema erledigt) Wie der Stahl in der Pampa zu schärfen ist weiß ich leider nicht. Wenn mir das jemand sagen könnte, wäre das super!
Als weitere Anregung würde ich noch das Gerber Big Rock Camp Knife nennen. Auch die Stahlqualität dieses Messers kann ich nicht mit der des Cold Steel Master Hunters vergleichen. Welche mir für meine Anforderungen geeigneter ist, weiß ich leider nicht.
Ansonsten würde auch hier die Klingenmaße (Klingenstärke finde ich nirgends angegeben, leider) zusagen. Ob die Klingenform für meine Vorhaben gut ist, weiß ich nicht. Auch der Griff fällt in mein Schema, nur die Scheide gefällt mir optisch nicht so gut, ich könnte mich aber zur Not damit anfreunden. Da wäre die des Master Hunters mein Favorit.

Diese beiden Messer sollen zeigen, in welche Richtung meine Suche gehen soll.

Fällkniven F1 usw. kommen nicht in Frage. Preis etwas zu hoch. Scheide gefällt mir weder in Leder, noch in dem Kunststoff, der irgendwie wie ein Staubsaugeraufsatz aussieht, sorry aber das geht nicht...

Über Vorschläge, die in die o.g. Richtung gehen wäre sich sehr dankbar.
Auch wenn die Stahlfrage in Bezug auf Cold Steel Master Hunter und Gerber Big Rock Camp Knife geklärt werden könnte, wäre ich glücklich.
Wenn mir mehrheitlich versicht werden würde, dass ich das Cold Steel nicht kaputt bekomme (unter meiner geschriebenen Verwendung), dann hab ich das so gut wie gekauft und die Diskussion wäre beendet.

Viele Grüße
Evergreen
 
Wenn Dir das Master Hunter so gut gefällt, dann nimm es, es ist ein absolut robustes Messer.

Nur, wenn Du schon auf den Klingenrücken schlägst, dann nimm dazu einen Stoch und keinen Stein, dann braucht Du Dich auch nicht um Beschädigungen sorgen ;)

Zum Schärfen für unterwegs (falls überhaupt nötig), habe ich immer einen Fallkniven DC4 dabei:
http://www.feines-werkzeug.de/product_info.php?refID=&info=p383_Faellkniven-DC4-Kombiwetzstein.html

Eine nette Schleifanleitung findest Du hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hjKd3g9GFG8
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Servus Evergreen, willkommen im Forum!
Erstmal ein Lob, dass Du Dich offenbar schon eingelesen hast und auch recht genau weißt, wohin die Reise gehen soll, das kommt hier immer gut.
Zu deiner Anfrage:
Der VG-1 des MH wird länger scharf bleiben als der 440A vom Gerber, ist aber auch etwas schwerer nachzuschärfen. Das MH ist übrigens Fulltang, das hält schon was aus. Eher geht da schon der Kratongriff kaputt, da er recht weich ist und auch Feuchtigkeit an den Erl lässt. Von daher würde ich sagen, hol Dir das MH wenn Du damit leben kannst, ein schlechtes Messer ist es bestimmt nicht.

Gruß,
Carsten
 
und wenn man mal bei cold steel auf der seite stoebert, sieht man auch, das die eine budget version des MH in der pipeline haben.
und der stahl ist dann ziemlich genau der gleiche wie bei den SAK. und bei knapp 22$ sollte es auch noch hier erschwinglich sein, wenns mal kommt...

oder auch das outdoorsman lite.
 
@[Nick]: Vielen Dank für für den Tipp. Da hast du wohl recht. Ein Stock tuts da genau so und dem Klingenrücken gefällt das auch besser.
Auch vielen Dank für die Links. Diesen Schleifstein werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen!

@Morales: Vielen Dank für die Begrüßung!
Zum Cold Steel MH: Ich dachte immer, Fulltang ist es erst, wenn der Stahl hinten herausschaut...so wie beim Fällkniven F1 oder dem Gerber, das ich oben geschrieben habe.
Nochmal zum Stahl: Deiner Antwort nach bedeutet das, dass der VG-1 qualitativ besser als der 440A ist. Das spiegelt sich ja auch im Preis wider.
VG-1 ist schwerer zum nachschärfen sagst Du.
Bedeutet das, dass ich in der Pampa mit dem Tipp von [Nick], 5 Minuten länger schärfen muss, oder, dass ich gleich 20 Minuten mehr Zeit fürs schärfen aufbringen muss, um das Teil wieder scharf zu bekommen, falls es mal durch Hackarbeiten beansprucht wurde?
Tut mir leid, aber mir fehlt noch das Maß, wie ich die Stahlvarianten einordnen soll. Die Stahltabelle im Forum ist zwar informativ, bringt mich aber noch nicht viel weiter.
Wenn ich die Schärfbarkeit auf einer Scala von 1 bis 10 einordnen müsste. Bei 1 der billigste, weiche Stahl ist und bei 10 ein Stahl, den ich selber nicht richtig schärfen kann und das Messer beim Messermacher nachschärfen lassen muss, wo wären dann der VG-1 von Cold Steel und der 440A von Gerber anzusiedeln?

@teachdair: Was sind denn die SAK?
Das Outdoorsman Lite habe ich mir auch schon angesehen, das passt aber gar nicht in mein Anforderungsprofil. Mit 15 1/4 cm Klingenlänge ist mir das definitiv zu lang und die 3mm Klingenstärke sind auch sehr sehr an der Untergrenze. Auch die Klingenform sagt mir gar nicht zu.
Trotzdem danke für die Anregung!
 
SAK=Swiss Army Knife, also Dein Victorinox ;)

Zum Schärfen:

Besser oder schlechter hat meines Erachtens weder automatisch etwas mit der Stahlbezeichnung, noch mit der Härte zu tun, es kommt hier auf den Einsatzzweck und die persönlichen Vorlieben an.

Zum Master Hunter:

Wenn sich Deine Aktivitäten auf "normale" Ausflüge in den Wald, auch mal ein paar Tage am Stück, beziehen, wirst Du kaum in die Verlegenheit kommen, Dein Messer draußen schärfen zu müssen.
Mal vorausgesetzt, Du mißhandelst es nicht ala in den Boden stecken, auf Steinunterlage schneiden etc.
Von daher ist die Frage nach dem Nachschärfen meist etwas "theoretisch", mir persönlich erscheint der VG1 eine recht gute Mischung aus Nachschärfbarkeit und Schnitthaltigkeit zu sein.
Neben der Stahlsorte spielt in der Praxis das Thema Wärmebehandlung eine große Rolle, diese scheint Cold Steel ganz gut drauf zu haben.

Was will ich damit sagen?
Mach Dir Deine Entscheidung nicht unnötig schwer, das Master Hunter scheint in vielen Punkte optimal für Dich zu passen, und ob es auf der "Schärfbarkeitsskala" nun eine 6 oder eine 7 hat, ist in der Praxis meines Erachtens nach nicht wirklich relevant...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Esee RC4 - gibts ohne scheide für 90€, Esee Kydexscheide 22€ alternativ eine Universalscheiden von outdoor und military shops ab 10€
Das Messer ist für meine Begriffe super geeignet für diverse Outdoor Tätigkeiten.

Ansonsten- verbeiße dich nicht am Full Tang- das Glock Feldmesser ist auch nicht als full tang gebaut und steckt in der Hinsicht Robustheit auch viele full tang designs locker in die Tasche.
 
@[Nick]: Misshandlungen am Messer, wie Du sie beschrieben hast, werde ich meinem Messer nicht antuen. Dazu scheint mir dann ein Klappspaten doch geeigneter.

Die heftigste, was ich mit dem Messer vor habe, werden wohl kleinere Hackarbeiten für Kerben beim Unterschlupfbau, oder auch mal einen ca. 5cm dicken Ast teilen. Bäume fällen will ich mit dem Messer nicht.

Danke für die Einordnung auf "meiner" Skala. Jetzt kann ich mir das doch ganz gut vorstellen.
Da bin ich ganz Deiner Meinung! Ob 6 oder 7 ist kein so großer Unterschied...


@Mysticus: Danke für den Tipp. Das Messer geht ja in die Richtung des Cold Steel Master Hunters. Allerdings spricht mich da das Cold Steel MH doch eher an. Trotzdem danke!


@mainufer: Danke für den Tipp. Die RAT und ESEE Messer sind mir bekannt. Allerdings habe ich noch keines ohne Klingenbeschichtung gefunden. Mit kommt für mich nicht in Frage.
Sind aber wirklich tolle Messer, auch optisch.
Ich hätte mir fast mal eines gekauft, bin dann aber weiter mit meinem SAK durch den Wald gerannt, bis ich jetzt an den Punkt gekommen bin, dass ich einfach was Feststehendes, Größeres, Robusteres brauche.

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==> Wenn nicht noch ein wahnsinns Messer hier gepostet wird, das mich vom Cold Steel Master Hunter abbringt, dann werde ich den Rat von [Nick] befolgen und mir die Sache nicht unnötig schwer machen und das MH kaufen.
 
Wie wäre es denn mit dem Bear Grylls Fixed von Gerber. Das ist als Survival-Messer konstruiert worden und Schleifstein und Feuerstarter sind in die Scheide integriert.

Falls Du es nicht so eilig hast: Noch in diesem Jahr soll eine rostfreie, unbeschichtete Variante des Esee 4 auf den Markt kommen.
 
Das ist als Survival-Messer konstruiert worden ...

... was man besonders daran sieht, dass die erste Serie reihenweise auseinandergefallen ist und schließlich von Gerber zurückgerufen wurde.
Wie die aktuelle Serie ist weiß ich nicht, aber wenn schon Billigmesser, dann lieber ein ehrliches Mora als ein Möchtegern-Survival-Messer, bei dem große Teile des Preises nicht im Produkt, sondern in Marketing und Lizenzen stecken ...
http://www.youtube.com/watch?v=2-oR4K4sVR8
 
@Beru: Das Messer kenne ich. Kommt aber aufgrund des partiellen Wellenschliffs nicht in Frage. Außerdem hört man über das Messer auch einiges Schlechtes, was blackfox noch unterstreichen kann.
 
Hallo Evergreen,

ich habe mir mein Big Rock Camp Knife gerade mal rangeholt. Die Klinge hat am Übergang zum Griff eine Stärke von ca. 4 mm, sollte also passen.

Als ich das Messer zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich überrascht von der geringen Breite des Griffes. Ich komme da mittlerweile sehr gut mit klar, aber man muss sich dran gewöhnen - nur damit Du's weisst ;)

Das Griffmaterial rauht auf, d.h, wenn Du das Messer häufig aus der Scheide nimmst, bilden sich kleine "Ausrissfasern" an den Stellen, wo der Griff ständig beim Versorgen über die Scheide schubbert. Mich stört's nicht - einfach (mit Deinem SAK?) ab und an ein wenig diese "Fasern" abschneiden und das war's.

Also ich kann Dir nix negatives über das Gerber sagen, denn ich bin zufrieden damit, auch wenn der verwendete Stahl nicht so "hochwertig" wie der vom MH zu sein scheint.

Gruß
B.T.
 
Das Linder Super edge 2 ist m.E. für die von dir angegebenen Zwecke Top.
Ist eh meine Standartempfehlung.
Es ist sehr vielseitig einsetzbar und ich halte z.B. den Griff ergonomisch für viel besser als den des Master Hunter`s.
Das Griffmaterial ist zudem noch deutlich fester als der relativ weiche Kraton von Cold steel.
Die Klingenlänge von 115 mm passt auch und Linder hat den ATS34 gut im Griff was die Zähigkeit und Härte angeht.
Er lässt sich auch noch einigermassen auf einem Stein schärfen.
Das Super Edge 2 ist vermutlich aufgrund seines unauffälligen Äusseren eines der am meisten übersehenen und unterschätzten Messer.
 
Hallo

Also wenn du auch mit einer beschichteten schneide und einer lederscheide leben könntest dann schau dir mal das sissipuko m.07 an.ich persönlich halte es für eines der besten survivalmesser überhaupt.Die Klinge ist selektiv gehärtet(die klinge ist härter als der rücken) weshalb es eher verbiegt als bricht,es läst sich super nachschärfen und ist echt sau stabil.Ich hab es schon einige jahre draußen dabei und war immer top zufrieden.
 
@nymikel64: Auch Dir danke für den Tipp! Die Lindermesser habe ich mir auch schon angeschaut, geallen mir aber rein optisch nicht so gut wie das CS MH.
Ich denke, so langsam ist klar, wo die Reise hingeht und zwar Richtung Ventura, Kalifornien.:)
 
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