Tactical Gear?

CHST

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Hallo Leute!

Ich hätte mal eine wohl etwas naive :irre: Frage, die mich aber der Richtigkeit halber interessiert.

Ich lese und höre immer überall den Namen "Tactical Gear". Hier im Forum, in Shops etc.

Was ganz genau wird denn unter Tactical Gear verstanden? O.k., auf Deutsch natürlich taktische Ausrüstung/Zubehör und ich habe natürlich wohl auch Tactical Gear zu Haus in Form von Holstern und Messer- Etuis! Soweit bin ich also schon, glaube ich!? Aber was genau ist an der ganzen Sache so "taktisch"? Nur das Marketing der Firmen? Würden Taschenlampen auch dazugehören, wie z.B. ein Surefire Combatlight?
Gibt's auch "nichttaktische" ,äh Messeretuis, oder Holster etc.

Viele Fragen also, aber etwas handfestere Antworten von Euch würden mich schon freuen.

LG CHST
 
CHST schrieb:
....
Gibt's auch "nichttaktische" ,äh Messeretuis, oder Holster etc.
...

Ich würde sagen, ja es gibt auch nicht taktische Messeretuis/Holster.
Jedenfalls hatte ich nichts "taktisches" im Sinn, als ich z.B. die hier gebaut habe:
Hennnicke_Big-Folder.jpg


Boll_Folder_Leather.jpg
 
Also ich sehe das so:

Tactical soll alles sein was was mit Militär oder Polizei zu tun hat. Natürlich spreche ich hier nicht von Soldaten in der Schreibstube oder einfachen Polizisten dei den Verkehr regeln sondern von den ganz Tollen (die ganz geheimen Spezialeinheiten die immer die Welt retten und wir es gar nicht mitbekommen :haemisch: ).
Typische Vertreter sind James Bond und Ethan Hunt (Mission Impossible I- hoffentlich nicht zu viel).

Diese ur superen Leute brauchen aber auch ur supere Ausrüstung.

Da die Schlachten um die Weltherrschaft meist in der Nacht oder im Wald stattfinden liegt man mit der Farbe schwarz oder olivgrün meist schon mal sehr gut.

Jetzt brauchen wir nur noch einen Gegenstand den unser Held benützen könnte.

Rucksack in schwarz geht also schon als tactical durch.

Das ist (meine) weit gefasste Erklärung für tactical.

Es gibt auch Firmen die speziell für das Militär Bekleidung und Ausrüstung entwickeln oder sich an deren Anforderungen orientieren. Die Ausrüstung kann auch ein Schreibblock sein der in die Uniformtasche passt. Da diese Firmen nicht nur von diesen Aufträgen leben können (oder möchten) bietet man die Produkte einfach auch für Zivilisten an --> höhere Stückzahlen = geringere Herstellungskosten.
Weiters gibt es genug Leute die sich einfach wohlfühlen wenn sie militärische Ausrüstung besitzen obwohl sie dafür einen meist ungerechtfertigt hohen Preis zahlen (so wie ich :D ).

Also eine Taschenlampe würde ich auf alle Fälle auch als tactical bezeichnen. Vor allem wenn sie von Surefire ist und für den militärischen/polizeilichen Einsatz konzipiert wurde.

Hilft das???

Gruß,
Hans
 
Das hilft wohl, danke.
Jaja die Leute die hohe Preise für Militärische Ausrüstung bezahlen! Dazu gehöre ich wohl auch. :)

LG CHST
 
Hi,

tactical gear - Klamotten, Holster-Systeme, Taschen, Gürtel und und und.

Kauft man "tactical gear" von Firmen die Wert auf Qualität legen, kann man sagen das sich diese Gegenstände/Klamotten durch Robustheit, Einsatzvielfalt und durchdachtem Design/Austattung überzeugen.

Meiner Meinung nach gibt es dabei nicht mal eine Materialbeschränkung.
Warum muss ein Anpassungsfähiges Holstersystem z.B aus Kydex oder Nylon sein, ich bin mir sicher das man sowas auch z.B auch aus Leder anfertigen kann, gut behandelt und geflegt steht das anderem Material in nichts nach - Spezialgebiete wie Tauchen etc. mal aussen vor - da gelten wieder andere Anforderungen.

Ich übersetze tactical mit vielfältig einsetzbar.

Leider wird auch immer mal wieder richtiger Quatsch als "tactical" verkauft.

Grüße
Olli
 
Oliver Mendl schrieb:
....Ich übersetze tactical mit vielfältig einsetzbar............

...Leider wird auch immer mal wieder richtiger Quatsch als "tactical" verkauft.

Dieser Begriff Tactical ist mir auch nicht so ganz klar-liegt vielleicht an meinem Alter ;)

Ich hab so ein Lieblingsküchenmesser,vielfältig(vielseitig)in der Küche einsetzbar--ist das jetztTactical...nee

Meine Atwood Pfeife kann auch ohne diesen Tactical Begriff auskommen.

Ich bringe das immer mit Spezialkleidung/Tarn u.s.w in Verbindung .

Zu meiner Zeit bei der BW war das die Ausrüstung,hört sich ein bischen fade an...

Seit wann wird denn dieser Begriff "Tactical Gear " bei uns so benutzt?


Gruss,
walter
 
story of tactical gear

alles bisher gesagte stimmt voll und ganz :super:
dazu ist wohl noch zu erwähnen das die ganze geschichte
ihren anfang während bzw nach dem ersten golfkrieg nahm.
während desertstorm traten eklatante mängel in der ausrüstung
der truppe auf! aus fehlern machten sich einige (meisten ex spezial forces,
navy seal .......) auf die suche nach besserem oder auch qualitativ höherwertigeren
equipment. manche begannen auch gleich mit einem eigenes geschäft (siehe blackhawkindusties).
da alle diese neuen produkte nicht mehr in die „alten“ sparten pasten
musste man sich eine neue eröffnen.
so entstand das tactical equipment
taktisch deshalb weil die taktik (= laut wb: Kampfweise; berechnetes Verhalten)
der produkte drin lag dem benutzer einen möglichst logischen sowie
auch ergonomischen nutzen zu bringen.
durch zb: kampfwesten wurde dem soldaten die möglichkeiten eröffnet
seine magazine schnell und bequem zur hand zu halben.

kurz gesagt: veränderte es die kampfweise entscheidend und läutete ein neues
zeitalter ein, in dem der mensch im vordergrund stand und nicht mehr nur die waffe!


mfg


ps: wer's noch besser weis bitte melden :D
 
servus,
"tactical" ist nichts anderes als "umweltschonend", "darmfloraverbessernd" oder "potenzsteigernd", nämlich ein werbestrategisches "Neuwort", mit dem man irgendwelchen Konsumenten das Geld aus der Tasche ziehen will.
Das Ganze militärisch begründen zu wollen, ist nahezu schon absurd, und zeugt von einem hochgradigen militärischen Unwissen.
Vorlaberer des "hypes" sind grundsätzlich irgendwelche "ehemaligen" SEALs, "special forces" oder sonstigen Anstalten entsprungenen oder was auch sonst immer für "hochrangige" Gedankenrambos.
Wer je militärische "Sonderausbildungen" genossen hat, weiss wovon ich rede.
Von geradezu himmelschreiendem Unwissen zeugt folgendes Zitat:

"durch zb: kampfwesten wurde dem soldaten die möglichkeiten eröffnet
seine magazine schnell und bequem zur hand zu halben.

kurz gesagt: veränderte es die kampfweise entscheidend und läutete ein neues
zeitalter ein, in dem der mensch im vordergrund stand und nicht mehr nur die waffe!"

Zu dieser völlig verfehlten Aussage gebe ich keinen Kommentar ab.
Es gilt auch wie hier immer der Grundsatz: mach aus dem das beste was du hast.
Gruss Friedl

edit aufgrund Gliederung
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geb auch einfach mal meinen Senf dazu.

Kleines Beispiel für Taschenlampen. Diese ganzen superhellen Lampen mit ca. 1h Betriebszeit (ja, ich hab auch keine anderen :). Die sind für den eigentlichen Zweck einer Taschenlampe (Licht machen) nur bedingt geeignet, weil sie einfach viel zu kurz leuchten. Da hat man auf einem Einsatz (Swat oder was weiß ich) ja kein Problem. Einsatz durchziehen und einfach wieder aufladen.
Zusammengefasst: Für mich ist etwas tactical, wenn es auf einen (kurzzeitigen) Einsatz ausgelegt ist.
 
Prinzipiell glaube ich, dass taktische Sachen in der Regel tatsächlich widerstandsfähiger und oft auch besser ausgeführt sind, als "nicht-taktische".
Wobei "taktisch" nicht unbedingt etwas mit Militär und Polizei zu tun haben muss. Eine Taktik ist ein Weg um ein Ziel zu erreichen. Fängt beim Reifenwechseln an und setzt sich über die 1.Hilfe fast unendlich fort. Ich empfinde etwas "taktisches" als schnörkellos und kompromisslos praxistauglich.

Beispiele, die meine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen:

1.
Hab mir ein Zweibein für meine k98 besorgt, hab das "taktische" und relativ primitive, dafür aber stabilere Harris dem "sportlichen" und sehr filigran anmutendem Versa Pod vorgezogen.

2.
Alle Sure fires haben irgendwie einen "taktischen" Ruf. Weil die Z2 bei den US-Marshalls eingesetzt wird. Ich finde sie eben gut, weil sie dodelsicher und trotzdem führend an Lichtqualität/Benutzerfreundlichkeit sind.

3.
Momentan trage ich ein Microtech CMTX-5. Sehr "taktisch", oder?
Wenn es ein Victorinox in angemessener Qualität mit 3mm-Klinge geben würde, wäre das vielleicht eine Alternative.
Aber Holz- oder Hirschhorngriffe gefallen mir einfach nicht. Graue Kohlefaser und satinierte Klinge passt mir eben besser.

4.
Mein Rucksack ist ein Glacier 30 von Mammut. Nicht unbedingt "taktisch" im militärisch-polizeilichen, sondern im alpin-rettungstechnischen Sinn.

5.
Mein Siemens M65. Verglichen mit anderen Mobilos der selben Generation wenig Firlefanz und dafür robust und deshalb (für mich!) alltagstauglich.

6.
...
 
Ja Ausrüstung(Gegenstände ) gab es schon früher,tauglich sollte sie auch damals sein.
Ich sehe es wie Friedl ,ein NEUWORT..

Gruss,
walter
 
Dafür gab es sogar mal einen altmodischen deutschen, aber völlig harmlosen Sammelbegriff:
"Logistische Ausrüstung" oder "Logistisches System" oder so ähnlich... ich weis ganz genau, der Name war so ähnlich...

Sollte jedenfalls dafür stehen, dass ein "System" für verschiedene Verwendungen
1. einfach hergestellt
2. einfach ersetzbar
3. in verschiedenen Verwendungen auch noch ohne großen personellen Mehraufwand austauschbar sein soll.

Als einfachstes Beispiel das H&K Rollenverschluß- und Verriegelungssystem MP5/G3/G8, oder jetzt aktuell "modulare Tragesysteme", die nach Bedarf beliebig erweitert und ergänzt werden können, ohne dass das Hauptelement des Systems verändert werden muss, und die optionalen Zusätze einfach angeklettet oder eingeschlauft werden.

Gruß Andreas
 
ob taktisch ein modewort, ist ganz sicher!
doch solange die produkte in qualität und funktionalität
stimmen, ist mir sch.... egal wie die heißen


mfg
 
"Militaerisch" (Wortweichspueler an) => Taktisch

Klingt viel netter und meint oft das gleiche. Ist aber nicht so negativ
belegt.

Ich denke nicht das taktisch etwas ueber die Qualitaet aussagt. Nur
ueber den Look.

Servus, Hive
 
Marketing-Geschwafel

Dieser Begriff ist reines Marketing-Geschwafel, da er, genau genommen, nicht am Erscheinungsbild sondern am Zweck festmacht. So ist der als Gehhilfe getarnte Stockdecken des Graf Lambsdorff ein "Tactical gear" im wahrsten Sinn des Wortes.
 
Um das "tactical" mal ganz sachlich nüchtern erklärt zu bekommen, sollte man sich reinziehen, was Bob Terzuola in seinem "Tactical Folder Buch" dazu sagt. Und was er zum taktischen Klappmesser sagt, kann man bedenkenlos ohne Klappmesser auf fast Alles übertragen, was in die Kategorie "tactical" fällt.

Er kommt zu dem sinngemäßen Schluß, dass es "tactical" in dem engen, gern benutzten Zusammenhang gar nicht gibt :glgl: - und dass, obwohl er ziemlich (oft oder immer ?) als der "Vater" oder "Schöpfer" der "taktischen" Klapmesser gilt.

"Tactical" ist all das, was man selbst dafür hält, oder gern dafür halten würde.

Gruß Andreas
 
Kurioserweise beschaffen jedoch Militärs und Polizei nicht immer das allerbeste, sondern meist die Ausrüstung mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
'Tactical' heißt also nicht immer das Beste/Stabilste/Haltbarste/...


Don Disco
 
Kurios ist das eigentlich gar nicht, sondern eigentlich eher vernünftig.
Stelle man sich mal vor, es würde Behördenausrüstung beschafft, die tatsächlich unverändert 50 Jahre hält. Damit würde jeder technische Fortschritt ignoriert, und Instandhaltung/Ersatzteilbeschaffung wäre irgendwann unbezahlbar.

Letztens lief ein Bericht über Militärschiffe, da wurde gezeigt, wie einige US-Schlachtschiffe über 60 Jahre immer und immer wieder modernisiert wurden, bis sie dann irgendwann endgültig ausgemustert wurden.

Denk mal an die Luftwaffe, ist zwar ein etwas überdimensionierter Vergleich, aber die Phantom fliegt seit fast 50 Jahren, genau wie die berühmten Teppichklopfer Bell UH1D etc. - na gut, nun werden sie langsam ausgemustert, wurde auch Zeit. Das hat hat aber auch viele wirklich "taktische" Gründe im ursprünglichen Sinn des Wortes :D
Etwas besser passt da der Vergleich mit Handfunkgeräten oder Magazintaschen/Pistolenholstern/Schuhwerk/Bekleidung.

Im zivilen Leben ist das nicht anders, Beispiel KFZ-Technik:
Früher hat der Mechaniker noch Vieles selbst anfertigen oder fast alles von Hand reparieren können, heute werden nur noch komplette Baugruppen ausgetauscht, weil es einfach billiger ist und schneller geht. Manche Teile sind eben günstiger auszutauschen, als zu reparieren.
edit:
Nicht zu vergessen, dass sehr viele Sachen schon von vornherein "irreparabel" konzipiert sind, damit sie erst gar nicht repariert werden können, ist auch ein Verfahren der Kundenbindung.

Heutzutage muss man beinahe schon froh sein, wenn man am eigenen Auto noch den Öl- oder Zündkerzenwechsel selbst machen kann, um wenigstens etwas selbst getan zu haben, oder um etwas Geld gespart zu haben, ohne dass die Bordelektronik plötzlich auf der linken Spur der Autobahn abschaltet, und den Betrieb einstellt.

Wobei man sich dabei fragen sollte, ob dieser Wandel von den Benutzern/Anwendern eher endgültig gewünscht, oder ihnen vielmehr durch die Hersteller solcher Artikel endgültig aufgedrängt wurde :confused:

Die Wahrheit liegt wohl dazwischen, hat eben alles Vor- und Nachteile. Vieles liegt auch einfach nur am Wandel der Zeiten, daher kommt ja auch der bekannte Begriff der "Wegwerfgesellschaft" - Behörden sind auch nur ein Teil und Spiegelbild der Gesellschaft.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich ähnlich. Mit 'kurios' war auch eher der Sachverhalt gemeint, das Tactical im üblichen Marketinggehabe als das Non Plus Ultra dargestellt wird. Das ist es im ursprünglichen Sinn jedoch nicht unbedingt.


Don Disco
 
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