Talhoffer

Hammer

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Tach allerseits, wie ich an anderer Stelle schon geschrieben hab, übe ich mich im Schwertfechten nach Talhoffer.
Kommt als Schaukampf bei Mittelalterveranstaltungen echt gut <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0">
Nun steht mir seit längerem der sinn danach Messer und Schwerter fürs MA selbst zu machen.
Habe mir also (noch recht Unprofessionell, mit allem was da war) ein Schwert zu 1 1/2 Hand (Bastardschwert) mit einer Klingenlänge von 102 cm gemacht.
Leider ist das in den wirren meiner Scheidung verschwunden !!!
Jetzt will ichs richtig machen ! also welches material für ne taugliche Schaukampwaffe um ca 1500 ?
Mir wurde u.a. 65Si7 Federstahl empfohlen
Taucht der was ?
Will in Zukunft (hab viel Zeit da Krankheitsbedings mom ohne festen Job) mehr Messer bauen, vor allen traditinelle mitteleuropäische für die MA-szene.
Auch hier welchen Stahl nehm ich ?
Deko und Schaukampfwaffen brauchen nicht mehr als 50HRC.
Echte Gebrauchsmesser im selben Stil sollten NICHT aus nirosta sein !
Das Material sollte sich einigermassen gut bearbeiten lassen, um es noch zu erschwinglichen Preisen an andere MA-Fans abgeben zu können!
Also so bis ca 300 - 400 DM werden sie wohl noch für nen Dolch oder Einhandschwert ausgeben, da kann ich dann nicht 100 Sdt reinsetzen.
Was brauch ich min als Werkstattausrüstung zum Messermachen ?????? normale Werkstatt wie sie fast jeder meiner Bekannten (alles Metaller) hat ist Vorhanden.
Reichts wenn ich ne gute Schleifmasch. dazustelle ??
(Ich hoffs doch)
Bin mom für jeden Tip Dankbar, da die Messer, Äxte, Kurzschwerter usw die ich bisher Gemacht hab, nur sehr geringen Gebrauchswert hatten(deko für MA und Wikinger).
Das soll sich ändern !
Sprich ich machs nich mehr aus nicht härtbarem aber easy zu bearbeitendem St37-2
sondern aus nem gescheiten Stahl! <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
Ich hoff ich hör was von euch aber schoma im voraus

THX @ all

Hammer
 
Hi Hammer, kommmst Du nächsten Monat zu den Ritterspielen auf dem Rittergut Stetten o. Lonetal (bei Ulm)? Dann könnten wir uns direkt über diese Themen unterhalten.
 
Als Stahl würde ih einen 1095 Kohlenstoffstahl empfehlen!!!
Zu den anderen Sachen frag lieber die Profis(Messermcher)!!! <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
 
Hallo Hammer,
Federstähle sind für Schwerter schon zu empfehlen. Viele US-Messermacher nehmen fast ausschlieslich Federstähle. Ich hab mit 55Si7 sehr gute Erfahrungen gemacht in punkto Schnitthaltigkeit und Elastizität. Die Taschenausgabe des Stahlschlüssels ist da sehr hilfreich. Aber geh auf alle Fälle zu einer guten Härterei. Bei der ersten bei der ich war wurde geschlampt. Das Ergebnis: versprödete Klingen und ein gebrochenes Schwert.
 
@Guenter, nö geht leider nich dahin zu kommen.
@all THX aber für ne Schkampfwaffe ist mir die Schnitthaltigkeit egal <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
Interessiert mich nur, dass die klinge nicht bricht, kann übel ins Auge gehn *lahmer witz*
aaaaaaaaalso hab mich auch mal kundig gemacht.
Die meisten Schaukampfklingen haben nur 45HRC ! sic! Fechtklingen traditioneller fertigung für Schwerter auch selten mehr als 55 HRC.
Ich war überrascht da moderne Schwertklingen auch mit 61 HRC durchaus tauglich, d.h. bruchfest sind.
Jaja der wandel der Zeit <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0">
Da für historische Nachbildung kein moderner rostfreier Hochleistungsstahl in Frage kommt
werd ich wohl den erwähnten 10er oder nen Si Federstahl wählen, und nur auf 47 +- 2 HRC Härten lassen.

Bis denne und thx
Hammer
 
Die Frage muss nicht heissen "was ist am besten?" oder "was nehm ich?" sondern "was gibt es?"

Wenn Du nur Stock Removal machst wirst Du das Problem haben, dass die Auswahl an niedriglegierten Stählen als Flachmaterial ziemlich begrenzt ist, und sich hauptsächlich auf 1.2842 / 1.2510, C45, 55Si7 / 65Si7 beschränkt.
Abgesehen davon hab ich den Eindruck, dass bei den meisten Schaukampfwaffen die Klingen überhaupt nicht gehärtet und aus Baustahl sind.
 
Viele Schaukämpfe beschränken sich ja auch auf das aneinaderschlagen der Klingen.
Das funktioniert wohl am besten mit ungehärteten Teilen.
 

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Wie ich bereits in einem früheren Brief zu einem ähnlichen Thema schrieb:

"Wenn Du mit "kämpfen" LARP und Schaukampf meinst, dann solltest Du die hochgehärteten Schwerter schnellstens vergessen. Die hierfür verwendeten Schwerter sind stumpf mit "Schneiden"dicken zwischen 2 und 3mm, sind nur federhart (wie Raymund richtig sagte ca. 52 HRc) und dürfen beim kämpfen im europäischen Stil, d.h. die Hiebe werden neben dem Schild auch mit dem Schwert pariert, keine scharfkantigen Scharten bekommen und nicht ausplatzen; brechen sowieso nicht. Deshalb sind auch die meisten Schwerter für diesen Zweck aus Federstahl gemacht, rostfreie Stähle sind da verpönt.
Außerdem kommt es darauf an, ob Du ein reines Schaukampfschwert haben willst, das nur stabil und zum Draufschlagen geeignet sein muß, oder ob Du ein Schwert suchst, das auch stilistisch zu einer Ausstattung für eine bestimmte Stilepoche passen soll."

Wenn der Stahl zu niedrig gehärtet wird, ist die Gefahr größer, daß scharfkantige Scharten entstehen. Um der Gefahr zu entgehen, daß der Stahl in einer Härterei nicht optimal für meinen Zweck wärmebehandelt wird, nehme ich fertig vergüteten neuen Blattfederstahl (65 Si 7 in 5X60 oder 6X50). Die Bearbeitung ist dann etwas schwieriger, bei der Härte um 50 bis 52 HRc aber auch noch mit der Feile möglich (wenn man nicht das ganze Schwert feilen will!). Daß moderne Stähle auch bei 60-61HRc noch bruchfest sein können ist richtig, aber die Gefahr, daß abplatzende Splitter herumfliegen, ist sehr hoch.
 

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Federstahl für ein Wakizashi

Ah, das ist ein schöner Thread.
Nach vier geschmiedeten Messern möchte ich mir jetzt ein Wakizashi zulegen.
Sozusagen als "user". Also nicht mit mehreren Lagen und wahrscheinlich auch nicht mit japanischer Härtemethode (die bekommt erstmal Messer #5 ab, testweise versteht sich), das Ding soll nur schneiden können.

Bei Stahl hatte ich so an 55Si7 oder 65Si7 gedacht, wie schon oben vorgeschlagen.
Jetzt die Gretchenfrage: Wie ist denn der?
Leicht zu schmieden, schwer zu schmieden? Ich kenne bisher nur den 1.2842er und den 1.2379er (für Prägestempel mißbraucht, Lufthärter sind sooo geil).

Oder meint Ihr, es lohnt sich eher einen anderen Stahl zu benutzen (vielleicht einen leichter zu bearbeitenden, je nach dem, wie die Federstähle so sind), weil ein Wakizashi eben doch recht kurz ist und es eigentlich bei "japanischer" Benutzung auch kaum "Stress" erleidet?

MfG, Tierlieb
*der manchmal doch zu theorethischist und dann feststellt, daß "einfach machen" auch gut funktioniert*
 
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