Taschenmesser im Wandel der Zeit...

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hdo

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Hallo,

ich lese hier seit ein paar Wochen interessiert mit und habe wirklich sehr profitiert von diesem Forum- an dieser Stelle sei all den Mitwirkenden mein herzlicher Dank ausgesprochen!

In mancher Hinsicht bin ich aber doch ins Grübeln gekommen. Z.B.:
Man unterhält sich sehr viel über Werkzeuge des modernen Menschen, wie z.B. "EDC".
Selten blitzen auch noch altüberlieferte Begriffe, wie "Taschenmesser" aus den thread-Titeln und -Texten.

Mir stellt sich zunehmend die Frage, welche Anwendungen sich für "EDC", bzw. "Taschenmesser" ergeben, und wie häufig sich diese jeweils im Alltag eines Durchschnitts-Deutschen ergeben. Was kann man mit kaum mehr als 5cm langen und teilweise extrem spitz zulaufenden Hochleistungsklingen an Alltagsgeschäften erledigen, außer Briefe öffnen, Paketschnüre durchtrennen, Preisschilder abknippeln und ggf. noch Fingernägel reinigen?

Bitte versteht diese Frage nicht als ketzerischen Akt, sondern eher als den Versuch einer Bestandsaufnahme: "Das Taschenmesser und sein Anwendungsprofil im Wandel der Zeit"

Gruß,
Dirk
 
Ich benutze mein Messer meistens zum Kabelabisolieren, Klebeband abschneiden, Verpackungsmaterial zerkleinern, Verpackungen und Pakete öffnen...

Und natürlich, die guten Vitrinenstücke, zum Anschauen und Sammeln!

Ich glaube, es gab aber schon Threads, die dieses Thema behandeln.
 
Im Wandel der Zeit finde ich einen sehr interessanten Aspekt.

Das was mir von früher so bekannt ist (vielteilige Federmesser, Kutschermesser, Herrenmesser oder den Archätypen des primitiven Messers der Landbevölkerung (KLinge, Achse, Griff sonst nix) hatte immer eins zum Ziel, ein brauchbares Zweckorientiertes Werkzeug zu Hand zu haben. Ohne dass mir die historischen Details völlig bekannt sind, war das Taschenmesser doch auch immer Zeitzeuge. Und ist es auch noch heute. In GBR darf es nicht verriegeln, in der Schweiz darfs ned lang und einhändig sein....


Für viele heute muss es groß, stabil und böse sein. Blechtonnen pervorieren können. Sexy sein. Als stärkender Fetisch herhalten. Auch meine Messerkiste ist voll davon.

Den Mächtigen dient es als böses Dingens zur Panikmache im Wahlkampf.

Mir öffnet mein Waiter so manche Flasche (für ältere Hasen das Stichwort "Proseccorunde") und dient zu eher kleinen bescheidenen Schnippeleien, wenn grad gar kein anderes zweckorientiertes feststehendes Messer für Küche, Brotzeit oder Steckerlschnitzen parat ist. Überraschend auftauchende Schwammerl erhalten kein Pardon.
Wirklich oft kommt das dann in meinem Alltag eigentlich nicht vor. Wenn es vorkommt, erledigt das kleine Ding das geforderte zu 99 % zu meiner Zufriedenheit und würde mir dann doch fehlen, wenn es fehlen würde. Also immer dabei. Diese Altagsanwendung war wohl auch für alle früheren "Normalos" kaum anders, und wird es auch immer bleiben.

Auf mich persönlich bezogen haben sich meine wirklichen Gebrauchsvorlieben auch kaum verändert. Mein erstes Messer war ein Wenger und bis jetzt bin ich als ausschließliches immer dabei bei den Schweizern geblieben. Nur immer noch kleiner, dünner, leichter isses geworden, und an den Schlüsselbund gewandert.

Ausblick in die Zukunft: Ich würde mir die heile Messerwelt wünschen. Politiker die endlich zugeben, dass nicht das Werkzeug Grund allen Übels ist, die mir nicht auch noch mein kleines Rotes irgendwann verbieten.

Und Anbieter die eben nicht nur über den Patos verkaufen, und sich damit in einer überregulierten Welt selbst das Wasser abdrehen. Denn auch die unvernünftigen Messer haben ihren Reiz und ihre Berechtigung.

Na und eines scheint in Erfüllung zu gehen, der Schraubverschluss oder andere Alternativen bei Qualitätswein sind im Vormarsch.

Gruß Michael
 
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Hallo Michael,

Als stärkender Fetisch herhalten.
das kenne ich auch von anderen Gegenständen... Mich haben die Murmelspucker in meinem Stahlschrank auch mal ein klein wenig in so einen Bann gezogen. Es muss ordentlich rumsen, große Löcher machen und nach Möglichkeit eine beeindruckende Erscheinung haben.
Die zunächst geweckten alten Instinkte weichen doch aber normalerweise sehr schnell einer sehr kühlen und zweckorientierten Routine. Wäre es anders, müsste man mal genauer recherchieren, an was das dann im Einzelfall liegen könnte. Könnte durchaus eine aufschlußreiche Betrachtung sein! Keine Angst- ich werde den Teufel tun diesen Aspekt hier breitzutreten- gehört ja eigentlich auch gar nicht zu meinem Thema.

OK- wir fassen zusammen:

- Brotzeit
- Stecken schnitzen/anspitzen
- Pilze "ernten"
- ggf. Weinflasche beim Lagerfeuer oder Nachtangeln öffnen

Das sind sehr einleuchtende Alltagsaufgaben für das Taschenmesser eines old-fashioned "Normalos".
Aber ist diese Liste nicht noch recht kurz und wo sind die heavy-duty Alltagsgeschäfte der modernen Welt?

Gruß,
Dirk

PS:
Kabelabisolieren, Klebeband abschneiden, Verpackungsmaterial zerkleinern, Verpackungen und Pakete öffnen
Entspricht irgendwie eher einer beruflichen Nutzung. Ich wollte eigentlich eher die Taschenmessernutzung eines privaten, in Deutschland lebenden Menschen erfragen...
 
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Ich wollte eigentlich eher die Taschenmessernutzung eines privaten, in Deutschland lebenden Menschen erfragen...

Also Briefe öffnen tue ich damit auch ;) - und Pappe zerkleinern. Auch für die ganzen "modernen" Plastik-Verpackungen ist es praktisch. Da kann man gnadenlos durch schneiden, ohne dass es stumpf wird. (Im Gegensatz zu so mancher Haushaltsschere.)
Auch für "Not-Operationen" von Splittern, Blasen, etc. im Urlaub musste es schon herhalten. Da ist eine scharfe, schartenfreie Klinge klar von Vorteil. (Vorher desinfiziert natürlich.)
Ansonsten: Stöcke anspitzen, Obst/Gemüse/Fleisch schneiden, etc.
Scharf und schmal genug soll es sich auch zum Zecken entfernen gut eignen.
...das bezieht sich jetzt aber nicht nur auf Schweizer Messer. Bei mir ist auch oft ein BM 707 oder 710 dabei.

Aber selbst von Grundschullehrern, die auch z.T. Schweizer Messer besitzen, höre ich ähnliche Geschichten. Auch heute gehört das Taschenmesser zu Ausflügen/Wanderungen/Exkursionen irgendwie noch dazu. Sei es auch nur, um einen Apfel zu schälen, oder ein Pflaster zu schneiden.
 
OK- wir fassen zusammen:

- Brotzeit
- Stecken schnitzen/anspitzen
- Pilze "ernten"
- ggf. Weinflasche beim Lagerfeuer oder Nachtangeln öffnen

Das sind sehr einleuchtende Alltagsaufgaben für das Taschenmesser eines old-fashioned "Normalos".

. Ich wollte eigentlich eher die Taschenmessernutzung eines privaten, in Deutschland lebenden Menschen erfragen...

Hallo

Mal sehen, ob das mit dem Zitieren jetzt klappt (gell Walter:D )

Die Liste lässt sich durchaus verlängern.
Da wären:
-Beim Sonntags Motorradausflug Benzinschläuche anpassen
-Beim Radfahren mal einen Spanngummi aus den Ritzeln der Holden/Kinder schneiden
-auf Veranstaltungen beim Küchendienst mit einem scharfen Messer glänzen
-Im Hobby/Sportbereich z.B. Pferde retten/losschneiden, Schweife kürzen
-im Haushalt, Heimwerkerambition vorausgesetzt, ständig im Einsatz

usw......usw.....

Ich finde das tägliche Einsatzgebiet von Messern durchaus weit.

Stefan

@WalterH:
Nach dem Hinweis habe ich es geschafft, zu zitieren wie Menschen es tun:D , lag wohl an der größeren Mühe, die ich mir gab.
Gefallen tut es mir nun in der Vorschau auch besser.

Weil vergessen:http://www.messerforum.net/showthread.php?t=38965
Da sieht man auch das eine oder andere
 
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Hallo,

erweiterte Liste:

- Brotzeit
- Stecken schnitzen/anspitzen
- Pilze "ernten"
- ggf. Weinflasche beim Lagerfeuer oder Nachtangeln öffnen
- Briefe öffnen (zuhause gibts ja eigentlich genügend andere Messer!)
- Zecken entfernen
- öffnen widerspenstiger Plastikverpackungen
- "Not-Operationen" von Splittern, Blasen
- Benzinschläuche anpassen/Spanngummi aus Ritzeln schneiden

Nicht durchgehen lassen kann man meiner Meinung nach:
-alltägliches Pferde retten und Schweifkürzung für jedermann
(ganauso wenig würde ich Schafsbockkastration und Eselshufpflege gelten lassen...)
-ständiger Einsatz im Haushalt bei Heimwerkerambitionen (dafür hat ja gerade der "Ambitionierte" schließlich jeweils spezielles und wirklich geeignetes Werkzeug...
-Pappe zerkleinern (musste noch nie unterwegs Pappe zerkleinern...)


Es fehlen noch die wahren heavy-duty tasks, die nur mit speziellen Messern zu bewerkstelligen sind.
Mir fiele dazu ein: feststeckende Pfeile, oder Pfeilspitzen aus Zielen entfernen (aufhebeln des Basismaterials). Nur eben wieder so weit hergeholt...
Also: Wo sind die alltäglichen heavy-duty tsaks?

Gruß,
Dirk
 
Hallo Bastian,

in Rücksichtnahme auf die mitlesenden Mitarbeiter staatlicher Organe sollten wir uns darauf einigen, daß die bevorzugte Anwendung von Taschenmessern eigentlich nicht "das Stechen" ist... ;)

Oder musst Du beim Campen öfter mal Kondensmilchdosen aufstechen?
Zugegeben- dafür wäre das Messer des ersten Links besser geeignet... :D

Gruß,
Dirk
 
in Rücksichtnahme auf die mitlesenden Mitarbeiter staatlicher Organe sollten wir uns darauf einigen, daß die bevorzugte Anwendung von Taschenmessern eigentlich nicht "das Stechen" ist... ;)


Ich weiss nicht ob ich damit alleine bin, aber ich benutze meine Messer durchaus desöfteren als Stechwerkzeug. Das kann mal eine Konservendose sein, mal möchte man ein Loch in einem Plastikeimer haben, oder es ist eine von hundert anderen Möglichkeiten. Deswegen achte ich auch bei völlig normalen universellen Gebrauchsmessern auf einen ordentlichen Handschutz, auch ohne irgendwelche martialischen Hintergedanken. ;)
Abgesehen davon haben schlichte "Taschenmesser im engeren Sinne" wie Opinel, Löwenmesser etc. natürlich auch ihren Zweck, aber es steht ja zum Glück nirgends geschrieben, dass man nur ein Messer bei sich haben darf. :steirer:
 
wenn du bogenschuetze bist, einwandfrei nummer 1, ansonsten nummer 2.darf ich noch nummer 3 bringen? vic soldier mit seiner ahle ungeschlagen bei milchdosen, lederguerteln und co
 
ich steche auch andauernd irgendwo rein! ...und damit meine ich keine lebewesen egal welcher gattung!
man sollte es mit der defensiv-ärger-präventions-haltung nicht übertreiben! irgendwann wirds langweilig bzw. leicht albern! ;)
nix für ungut...
 
Hallo Bastian,

mir ging es hier eigentlich um "Alltagsaufgaben" eines Taschenmessers.
Mein Opa pflegte zu sagen,daß ein ordentlicher Junge nicht ohne Taschenmesser und Taschentuch aus dem Haus geht.
Ich bin mir aber elativ sicher, daß mein Opi auch ziemlich ratlos gewesen wäre, was man mit vielen dieser modernen Spielzeuge eigentlich anfangen soll, weil sie eigentlich fast zu keiner der oben aufgelisteten Aufgaben wirklich zu gebrauchen sind.

Nun habe ich bereits 42 Jahre in meinem hochindustrialisierten Vaterland verbracht und ich kann mich nicht daran erinnern, regelmäßig in einer Situation gewesen zu sein in irgendwelchen Gegenständen dringend Löcher mit Taschenmesser erzeugen zu müssen.
Irgendwann waren im Urlaub auch mal Dosen zu öffnen- dafür war aber mein mittelgroßes Schweizer Offiziersmesser perfekt gewappnet.

Auch musste ich unterwegs noch nie Löcher in Eimer machen. Kann mich eh nicht daran erinner so etwas einmal getan zu haben und wüsste nicht, wozu man regelmäßig Eimer mit Löchern drin brauchen könnte.
Das Letzte Loch in einem Weich-PVC-Gefäß war ein Loch in einem Regentonne zu Hause. Dafür nehme ich dann einen Akkuschrauber mit entsprechendem Bohrer- geht super! :super:
An so einem Offiziersmesser wäre eine Stechahle dran, mit der man prima Löcher machen kann. Merkwürdigerweise ist gerade die Ahle mit das am wenigsten benutzte Anbauteil am Offiziersmesser. Das sehen glaube ich die meisten so.

Gruß,
Dirk

PS:
In Finnland fuhr ich mal mit einem Außenborder relativ nahe des Ufers auf einen Findling auf und dabei brach der Sollbruchstellen-Bolzen des Propellerflansches.
Strecke nach Hause: Rund 12 km, die zu rudern gewesen wären. Glücklicherweise hatten wir mein Multitool mit Zange dabei. Damit konnte man den Bolzen austauschen.
Trotz dieser schönen Geschichte käme ich nicht im Traum darauf ständig ein Multitool durch Deutschland spazieren zu tragen.
Viele Anwendungsfälle für Taschenmesser wirken auf mich ähnlich, wie diese Multitool-Erfahrung. Wobei es doch ein riesen Unterschied ist, ob man den Alltag in einem extrem dicht besiedelten Industrieland zu bewältigen hat, oder ob man in extrem dünn besiedelten Ländern auf Tour geht. Dieser thread hier sollte sich ausschließlich mit quasi "alltäglichen" Aufgaben in einem hochentwickelten und extrem dicht besiedelten modernen Industriestaat beschäftigen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dirk,

damit hast du überzeugend dargelegt, dass Du bisher noch kein Messer als Stechwerkzeug benötigt hast. Das ist ja auch in Ordnung, es zwingt dich ja keiner dazu, dein Messer so zu benutzen wie manche andere Leute das tun. Aber was willst du uns damit sagen? Es gibt genug Leute, die dir ebenso überzeugend darlegen werden, dass sie nie ein Messer dabeihaben und damit prächtig zurechtkommen. :rolleyes:
Soll doch jeder das passende Werkzeug für seine Bedürfnisse auswählen. :super:
 
Hallo David,

es geht um durchschnittliche Alltagsaufgaben.
Es soll versucht werden aufzuzeigen, daß viele der angebotenen modenren und absolut ultra-hochpreisigen Objekte schlicht nicht dazu geeignet sind einen guten Teil der Alltags-Taschenmesseranwendungen eines 0815-Menschen in unserem Lande abzudecken.

Dies aufzuzeigen ist imho ganz gut gelungen...

Daß die Stechahle bei Taschenmessern eines der am wenigsten benutzten Anbauteile darstellt, hat eigentlich auch nicht wirklich was mit meiner Person zu tun. Diesen unwichtigen Punkt jetzt hier zu vertiefen macht aber vermutlich nicht wirklich Sinn und würde zu sehr vom eigentlichen Thema wegführen...

Ich hätte den thread auch folgendermaßen übertiteln können:

"Das Taschenmesser und seine Bedeutung im Wandel der Zeit-
Der Weg vom Werkzeug zum Prestigeobjekt."


Gruß,
Dirk
 
hallo,
zurückschauend muss ich (bj.1960)feststellen, daß sich weniger die schneidtätigkeiten als die messer geändert haben. zu meiner jugenzeit
gab es kaum aufwendige verriegelungen, die meisten trugen taschenmesser ohne lock bzw. gleich eine feststehende klinge für´s grobe.
hat auch keiner schräg geguckt, wenn man mit einem fahrtenmesser herumlief.
ich schneide auch privat wie im beruf (veranstaltungstechniker, immer mit swisstool) viele kabel, verpackungen, lebensmittel aller art und steche gerne in blechdosen. 3mm starke klingen sind m.e. das äußerste, das im alltag (neudeutsch:edc) wirklich brauchbar ist, jedenfalls in urbanen, technisch ausgestatteten umgebungen. als brechstange findet sich immer etwas besseres als ein 200€-messer.
tschö
uwe
 
So, ich habe mal überlegt wie sich das bei mir verhält.

Als Junge/Jugendlicher, hatte ich immer ein Schweizer (Messer) dabei.
Wenn wir drausen waren, ein Fartenmesser.
Damit ließ sich alles machen was notwendig war.
So blieb das auch ca. 15 Jahre. Mittlerweile war ich Techniker im
Außendienst und habe das Multitool für mich entdekt. Das ersetzte mein
kleines Schweizer und ich war sehr zufrieden mit dem Teil.
Dann entdeckte ich das Messerforum. :irre: :glgl:

Ich sah die ganzen schönen Messer und staunte über die Preise,
später bezahlte ich diese Preise und staunte über mich.

Nach wiederum 2 Jahren, vielen tollen (gekaufeten und wieder verkauften) Klappmessern kam langsam wieder
die Einsicht, dass das Multitool (welches ich immer dabeihabe)
und das kleine Vic. Farmer genau das tun, was ich am meisten brauche.
Sie sind hilfreich ohne aufzufallen und lösen bei Verlust keine mittlere Katastrophe aus.

Geändert hat sich bei mir über den Zeitraum von 30 Jahren also folgendes.

Aus einem kleinen roten Victorinox-Nachbau (Foron DDR) ist ein echtes Vic. Alox Farmer geworden
und aus dem Trompetenblech Fahrtenmesser (ebenfalls DDR) ein Multitool (erst Swisstool jetzt Leatherman)
Vor allem mein Charge Ti liebe ich sehr, das Teil hat mir schon viele
Wege erspart.


Ich denke so wird´s wohl auch bleiben.

Grüße

Ach ja, was mache ich damit.
Vieles wurde ja schon geschrieben, ich schreibe nur noch das zusätzliche.

- Zähne ziehen ! (zwar nicht täglich, aber mittlerweile schon 20zig mal, nein nicht bei mir selber)
- Kabel/ Rangierkabel abisolieren/abzwicken
- Schrauben raus/reindrehen
- Achsen/ Bolzen lösen/befestigen
- Kunststoffplatten aussägen/schneiden
- Alu/Kupferrohre (Röhrchen) absägen/entgraten
- Eingerissen Fingernägel kürzen (bei betroffenen Damen sehr beliebt, aber auch selber)
- Tank und Öl-Deckel bei der Motorsäge lösen
- usw...
 
Zuletzt bearbeitet:
Um noch mal auf das Thema Pappezerkleinern zurückzukommen:

Ich bestelle oft Sachen über's Internet. Zum Beispiel Elektronikartikel, Schallplatten (ich bin DJ), Messer (wer hätte das erwartet) und Tausend-Tod-und-Teufel. Diese Sachen haben es an sich, daß sie öfters mal in Pappkartons geliefert werden. Um diese Kartons zu öffnen, brauche ich mein Messer. Klar habe ich in Wohnung und Werkstatt auch andere Messer, aber der Griff in die Hosentasche ist weitaus weniger aufwendig.

Das gleiche, wenn ich vor der blauen Tonne (für Papierabfall) stehe und den Karton zerkleinern möchte. Natürlich kann ich auch irgendein anderes Messer nehmen, aber mein EDC ist die bequemste Lösung, weil's immer in Reichweite ist.

Und es ist auch praktisch, daß die Klinge arretiert und ich nicht ständig aufpassen muß, daß Messer genau in die richtige Richtung zu führen, damit es nicht zuklappt. Als ich als Kind immer mit meinem Schweizer rumgelaufen bin, habe ich mich sehr oft geschnitten, weil die Klinge zugeklappt ist, zum Beispiel beim Schnitzen. Da muß man nur einen Schnitt etwas unachtsam durchführen und schon verhakt und dreht sich die Klinge .

Und auch zu Hause muß ich ab und zu Kabel abisolieren. Das ist bei der Renovierung meiner Wohnung sogar gar nicht so selten gewesen. Beruflich kommt das Kabelabisolieren zwar deutlich häufiger vor, aber bei mir auf jeden Fall auch privat.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß mein EDC zwar nicht lebensnotwendig, aber äußerst praktisch ist. Und keine der Aufgaben, die es erfüllt, kann ein Schweizer Offiziersmesser genau so gut erledigen. Meine Finger danken es mir...

Die Logik, die hinter dem "Der Weg vom Werkzeug zum Prestigeobjekt" steckt, ist polemisch formuliert die gleiche, als wenn man sagt, ein Auto sei nur Prestigeobjekt, weil man im Prinzip auch mit Fahrrad und Bollerwagen alles erledigen kann.

P.S.: Außerdem liegt ein Schweizer besch... äh, nicht so gut in der Hand für Schnittarbeiten. Und dicke Pappe braucht ne dickere Klinge!
 
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es geht um durchschnittliche Alltagsaufgaben.
Es soll versucht werden aufzuzeigen, daß viele der angebotenen modenren und absolut ultra-hochpreisigen Objekte schlicht nicht dazu geeignet sind einen guten Teil der Alltags-Taschenmesseranwendungen eines 0815-Menschen in unserem Lande abzudecken.

Dies aufzuzeigen ist imho ganz gut gelungen...

Warum fragst Du eigentlich überhaupt hier nach wenn Deine Meinung eh fest steht. :rolleyes:
Du Kannst Deine Meinung gerne vertreten.
Aber Dein Versuch sie für allgemein gültig zu erklären indem Du hier vorgibst was ein durchschnittlicher Messerbenutzer tut und was nicht, ist nicht zielführend. Es wird auch nicht durch Erklärungen besser, dass Du sowas noch nie gemacht hast.

Der 0815 Deutsche hat gar kein Taschenmesser mehr dabei, da Messer im Überfluss zur Verfügung stehen.
Also kannst Du nur herausfinden warum Menschen, die ein Taschenmesser dabei haben, es tragen und da kannst Du nicht von Dir auf andere schließen.

Das das Taschenmesser heute nur noch ein Prestigeobjekt ist ist eine unbewiesene These und wird es bleiben wenn Du weiter so machst und nur Aufgaben betrachtest die Du in Deinem Alltag erlebst.
Wenn Du Dich mal intensiv mit der Fragestellung befassen solltest wirst Du schnell fesstellen das es zig verschiedene Nutzertypen gibt die die unterschiedlichsten Messer aus den unterschiedlichsten Gründen verwenden.

El
 
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