Taugen diese [Schnittschutz-] T-Shirts was?

naturelle

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Hi Leute,

heute habe ich auch mal eine sagen wir mal "ausgefallene" Anfrage. Vorab: das Teil, um das es hier geht, wird nicht zwingend benötigt, es geht eigentlich nur darum, in ganz bestimmten Situationen, die noch dazu eher selten, dafür aber geplant vorkommen, die Eigensicherheit zu verbessern. Ich arbeite weder im Forst- noch im Security- oder im Polizeibereich, auch nicht in der "gegenteiligen" Branche, also kein Türsteher, keine Geldbeschaffung und auch keine Schutzgelderpressung ;) Geht nur um Eigenschutz-Verbesserung.

So, daß war die Einführung, kommen wir zum Produkt selbst:
Ich bin auf dieses "Schnittschutz-T-Shirt" gestoßen, welches angeblich schnitt- bzw. stichhemmend ist. Es wird zu diversen Preisen bei ebenso diversen Versendern angeboten. Viel dazu herausfinden konnte ich bisher im Rauschen der Suchmaschinen leider nicht, weder, ob es irgendwelchen Spezifikationen genügt noch, ob es da überhaupt passende Bestimmungen (wie z.B. die verschiedenen Klassen bei Sicherheits-Schuhen) gibt.

Die Frage also:
handelt es sich dabei nur um einen Gag, den man vergleichsweise teuer bezahlt, oder ist dieses T-Shirt wirklich eine Schutzverbesserung gegen plötzliche (und u.U. gar nur "zufällige") Angriffe mit scharfen und/oder stumpfen Hieb- und Stichwaffen?
Leider finde ich bei diesem Hersteller keinerlei technische Angaben, auch keine Referenzen oder gar Testergebnisse. Ich kann das Produkt schlicht nicht einschätzen.
"Echte" Schutzwesten in der herkömmlichen Art sind keine Alternative, da zu auftragend, zu schwer, außerdem bin ich dafür schlicht nicht "schutzwürdig" genug. Alternative Hersteller habe ich auch nicht gefunden, ist also entweder wirklich nur ein wirkungsloses Kleidungsstück, oder der Hersteller hat momentan ein Monopol.

Ich würde mich freuen, wenn jemand dazu eine nachvollziehbare Einschätzung oder gar Erklärung abgeben könnte, alternativ auch gerne Links, die sich speziell damit befassen und nicht mit Forst-Schnittschutz oder bei der Suche nach "Zylon-Debakel" (hat wohl was mit dem verwendeten Material zu tun) nur mit Kampfstern-Galactica befassen.


n.
P.S.: nur um die Neugierde zu befriedigen: Nutzung könnte z.B. bei vom Arbeitgeber angeordneter Teilnahme an einer "haarigen" Demonstration oder an deren Randgebiet sein. Das ist ein weites Feld, kann sowohl Straßenreinigung als auch Rettungsdienst sein (kein Exekutiv-Organ, bin auch kein Demo-Teilnehmer, sondern halte mich eher gern von sowas fern) ;) Weiters kann und will ich da wirklich nicht in's Detail gehen.
 
Hi,

Ich kenne das ganze nur von Handschuhen. Hab die Handschuhe zwar selbst noch nicht auf die Fragestellung hin getestet - weil dann ja kaputt. Jetzt steht unter deinem T-shirt, das es dem EN 388-Standard entspricht, und Level 2 sollte 2,5 mal schwerer zu schneiden sein als ein Vergleichsmaterial (siehe: http://www.polyco.co.uk/downloads/technical/cut.resistance.testing.pdf und http://www.tuckersafetyproducts.com/pdfs/Standards for gloves_EN 388.pdf).
Jetzt bleibt nur mehr die Frage zu klären, was das Vergleichsmaterial eigentlich ist. Wenn das wie in diesem Fall ein normales Baumwoll-t-shirt ist, dann - naja - fragliche Schutzwirkung.

Vielleicht ist das aber auch genormt und ich habs nicht gesehen, also lasse ich mich da gerne belehren.

Im Falle des hypothetischen Falles würde ich eine Metzgerschürze empfehlen... Die hält :super:

Vielleicht kannst du dir aber auch eine Materialprobe organisieren, das ist sicher sehr aufschlussreich.

lg,
Rainer

PS.: BTW: wenn das material quasi unschneidbar ist, wie stellen die das shirt dann eigentlich her? :irre:
 
Ich hatte mal mit einem Verkäufer in einem Jaugtausstattungs Geschäft gesprochen.
Der war mal zu einem Test/Vorstellung einer neuen Schutzweste eingeladen. Auch nur aus Gewebe und nicht Stahl oder Keramik oder so.
Die Kugeln der von den Besuchern mitgebrachten Waffen hat es ausgehalten:super: ein Scharfer Pfeil ging glatt durch:glgl:.

Wegen meinem Interesse an Rüstungen,hatte ich mal einige DIN Artikel durchgelesen und mit Angaben auf Herstellerseiten verglichen. Die höchste Sicherheitsseinstufung gegen Schnitt und Stich bekommen nur Kettenhemden und Schuppenpanzerähnliche "Gewebe".
Plattenpanzer hatte ich nicht mit DIN Prüfung gefunden :steirer:.


Auch die "Modernsten" Gewebe lassen sich noch recht gut durchstechen, es gibt aber welche mit Stahlfäden, die sollen recht gut sein (wenn ach nicht in der höchsten Klasse).
 
bez. Schnittschutz sind die Bilder von Svens Gemetzel in diesem Bildarchiv immer wieder interessant
http://www.messerforum.net/_bildarch...0308/index.htm
Schon beeindruckend welch enorme Widerstandskraft diese Handschuhe doch haben.


BRÜLL! Ich hätte mir fast in Hose gemacht vor lachen! Und vor allem das viel sagende Pflaster spricht Bände! Q.E.D

Ich bleib bei meiner Empfehlung (Keine Werbung für den Hersteller aber: http://schlachthausfreund.de/de/stechschutz/schuerzen.php)
In Anbetracht dieser Argumente würde ich auf das Hemd eher verzichten
 
bez. Schnittschutz sind die Bilder von Svens Gemetzel in diesem Bildarchiv immer wieder interessant :D [...]
Schon beeindruckend welch enorme Widerstandskraft diese Handschuhe doch haben.

Du meinst, dieses beige eher grob gewebte Material ist dasselbe wie bei dem T-Shirt? Dann ist das wohl doch nur nutzloses "Geld-aus-der-Tasche-ziehen". Da scheint ja noch nichtmal die Schneide drunter gelitten haben...
 
Moin,

was da beim Shirt verbaut wird, weiß ich absolut nicht.
Ich wollte damit nur zeigen, was alles so als "Schnittschutz" verkauft wird.

Die Empfehlungen von Lanze und Geonohl sind mit Sicherheit nicht schlecht.
Nicht umsonst tragen Fleischer Kettenhandschuhe und Türsteher auf dem Kiez Kettenhemden.

Willi
 
BRÜLL! Ich hätte mir fast in Hose gemacht vor lachen! Und vor allem das viel sagende Pflaster spricht Bände! Q.E.D
:argw:Mussten diese Bilder wieder auftauchen :rolleyes:
Da hatte mich wieder einmal ein Messer gebissen das ich nicht für scharf gehalten hatte.
Hier gibt es noch bessere Bilder

Das Problem bei diesen Schnittschutztests ist, dass nicht definiert ist wie scharf die Schneide der Testklinge sein muss. Zumindest habe ich nichts derartiges gefunden.

Die Wahrscheinlichkeit das jemand ein wirksames Schnittschutz T-Shirt entwickelt ist noch geringer als die Entwicklung einer bombenfesten Tapete.

Ciao Sven
 
Ich hatte auch mal Kevlar Handschuhe die angeblich schnitffest sein sollten.
In Verbindung mit Lederhandschuhen drüber boten die etwas Schutz vor schnitten. Alleine fand ich sie absolut unzureichend.

Schutz vor Stichen war nahe null.

Bekanntes Hausmittel ist mehrlagig Zeitungspapier, das hält erstaunlich viel ab.

Gruß
El
 
Ich glaub kaum, dass es bei den Kevlarhandschuhen um solche Fälle geht, die hier gezeigt/besprochen werden. Mit sicherheit helfen die nicht gegen Sticheinwirkung und ein "gezieltes Schneiden". Ich denke, da gehts eher ums seitliche abrutschen und das verhindern von eher naja, wie soll ichs sagen? Verletzungen, alsob man ein Holz schnitzt, nur halt am Finger :irre:

Und auch dann nur ohne viel kraft dahinter.

Wenn mans lang genug versucht, kommt man sicher auch durch so ein Metzgerhemd, oder kann zumindest jemanden verletzen.
 
Ich glaub kaum....., da gehts eher ums seitliche abrutschen und ..... auch dann nur ohne viel kraft dahinter.

Fein, - gegen seitliches Abrutschen ohne Kraft reicht aber auch schon ein einfacher Lederhandschuh

Wenn mans lang genug versucht, kommt man sicher auch durch so ein Metzgerhemd, oder kann zumindest jemanden verletzen.

:D Schlimmer noch, - der Metzger könnte sich während deiner Versuche totlachen. Die guten Schnittschutzschürzen/-Handschuhe bestehen aus rostfreien Ringen die alle einzeln verschweißt sind.

Mit einem Messer kommst du da nicht durch.

Gruß
chamenos
 
Fein, - gegen seitliches Abrutschen ohne Kraft reicht aber auch schon ein einfacher Lederhandschuh



:D Schlimmer noch, - der Metzger könnte sich während deiner Versuche totlachen. Die guten Schnittschutzschürzen/-Handschuhe bestehen aus rostfreien Ringen die alle einzeln verschweißt sind.

Mit einem Messer kommst du da nicht durch.

Gruß
chamenos

Lederhandschuh ist vermutlich teurer?

Ok, wann probieren wir das aus? :hmpf:
 
Die Klingen und anderen Versuchsbedingungen der Normen sind bei einigen Herstellern bei den Technischeninformationen zu finden.
Ich mein das währ: Ein Stück des Gewebes in einen Rahmen gespannt über Knetgummi. Das "Messer" mit 45° Spitze (eine Kante steht senkrecht) wird an einem 100kg Gewicht befestigt und aus 80cm Höhe, an Stangen gefürhrt, drauf fallen gelassen. (Oder waren das 80kg und 1m ?).
Die Klingenspitze darf nicht tiefer als 1cm oder so, in die Knete eindringen.
Dicke der Klinge weis ich garnicht mehr, mein um 3mm.

Soll wohl einen Metzger simulieren der in sein Messer stolpert.
 
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