Technisches Problem bei Reihenfolge

Malakain

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Guten Tag erstmal Freunde scharfer Sachen.

Ich habe schon einige Messer gemacht und bekomme mittlerweile auch gut brauchbare Damastklingen zustande (vom Profi seh ich mich aber noch weit entfernt).

Nun hat sich ein Kolege von mir ein Messer gewünscht und somit kommen wir auch zu meinem Problem ... es soll Anglertauglich sein.

Ich dachte da an ne Klinge 70 - 90mm lang ca 20 bis max 25 mm hoch, bis da kein Problem nur sollte sie ja auch flexibel sein also denke ich mal 1,5 - 2mm stark.

Und da weis ich nicht wie ich beim härten vor gehen soll ... also entweder etwas dicker lassen und nach dem härten in Form schleifen? (möglich nur sehr langwirig da ich nass schleifen muss)
Oder gibt es keine Schwirigkeiten eine solch dünne Klinge zu härten

Als Stähle verwende ich C 90 (ca 2/3 bis 3/4 Anteil) und Hardox 400.

Vielen Dank schon mal und wenn ich das Messer fertig hab zeig ich es natürlich

Gruß Georg

PS: Mein Stempel muss natürlich auch rein und das geht nur warm.
 
Hi Malakain,
ich kenne den Hardox 400 nicht. Trotzdem gehe ich davon aus, dass Du die Klinge mit den angegebenen Massen ohne größere Probleme härten kannst, da die Klinge zwar dünn aber nicht sehr breit ist. Auf jeden Fall normalisieren und spannungsarm-glühen vor dem Härten. Meine Klingen sind auch zwischen 1,5 und 2 mm aber länger und oft breiter (3-Lagen Eisen und C105). Ich habe ganz selten Verzug.

Gutes Gelingen

Grüße

Jörg
 
danke Ilmarinen

dann werd ich erst fertig schleifen und danach härten und Spannungsarm glühen mach ich bei jedem Messer

mit Hardox 400 war damals mal nen Experiment beim glühen eines anderen Messers,
hat zwar nen ziehmlich geringen C-Gehalt von ca 0,2% aber durch 1,6 Mangan ereicht es im Damast trotzdem ne recht gute Härte .. also Baustahl lässt sich hobeln^^

Hardox wird normal als Schneide bei Baggerschaufeln genommen, da ich auf Arbeit mal eine austauschen musste hatten wir die alte noch über.

Gruß Georg
 
Hi Georg,
du kannst durchaus probieren erst zu schleifen und dann zu Härten.
Ziehe hierbe das Messer nicht zu spät aus dem vorgeheizten Öl, so dass die Klinge noch 100-200° hat und kontrolliere sofort gegen das Licht ob sie sich verzieht. Wenn du schnell reagierst (1-5 Minuten) kannst du normalerweise ganz gut mit dem Hammer auf dem Amboss korrigieren ohne dass die Klinge bricht.
Umso länger du wartest, um so größer die Gefahr.
Lange und dünne Küchenmesser muss ich auf diese Weise hin und wieder korrigieren, Misserfolg hatte ich erst einen, bei dem ich zu lange gewartet habe.

Der Hardox würde sich auch sehr gut für zähen Damast in Außenlagen und eingelegtem harten Schneidenstahl eignen.
Ansonsten gehe ich davon aus, dass genug Kohlenstoff diffundiert und dass der Hardox deshalb besser härtbar wird. Bei den Temperaturen die Hardox sonst bei Direkthärtung bräuchte, würde der C90 schon gröberes Korn bekommen, auch wäre ist der Härtewert der Direkthärtung nicht so prickelnd.
Du kannst ja mal grob mit den Werten des EC80 Vegleichen. Der hat zwar etwas weniger (0,3) Mangan dafür noch 1% Chrom.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Danke Eisenbrenner

bei Temperatur und Haltezeit hab ich mich eh immer nach dem C90 gerichtet - die Hardox Schichten sind im Verhältnis eh recht dünn und das Mn drinne begünstigt das härten ja auch, damit bin ich bis jetzt recht gut gefahren.
Durch das viele Mangan wird das schärfen nur etwas langwiriger .. dafür seltener^^

einen direkten Schneidenstahl ein zu schweisen hab ich mich bisher noch immer gescheut, weil ich mir noch nicht zutrau das diese dann auch mittig in der Schneide sitzt, habe weder Luft- Federhammer noch Zuschläger, also 5Kg Hammer schwingen.^^

Danke euch beiden .. war sehr Hilfreich und motivierend.

Gruß Georg
 
eine Frage hätte ich aber noch:

würdet ihr mir eher einen leicht balligen; einen Flachschliff (durchgehen oder halbe Klingenhöhe) oder einen Hohlschliff empfehlen?

will nich das die Klinge zu sensibel wird, mit so schmalen Messern hab ich noch keine Erfahrung hab bisher eher kräftige Messer gebaut.
 
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