- Beiträge
- 14.793
Italienische Messerhersteller gingen bisher irgendwie an mir vorbei. Gut, ein Lionsteel Opera ist mir auch im Forum schon mal begegnet, das SR1 auch, klar, Lionsteel kenne ich, Fantoni mal aus dem Augenwinkel wahrgenommen. Aber so richtig im Blick hatte ich die Branche nicht. Und schon organisiert man eine IWA richtig, erweitert sich der Horizont Dieses Jahr hatte ich die Messer im Blick. Und da ich dank besserer Organisation auch die Zeit hatte, mich mit den Ausstellern aus der Region um Maniago in Ruhe über die weitere Zusammenarbeit zu unterhalten, wirds 2012 mehr Vorstellungen von Messern aus Italien geben.
Eine der Firmen, die auf der IWA ausgestellt haben, ist Tecnocut aus Maniago. 1987 gegründet, bietet Tecnocut neben Küchenmesser und anderen Schneidwerkzeugen http://tecnocut.net/it/index.php unter der Marke Viper http://www.viper.it/ mehrere Messerserien an. Moderne, taktische Messer. Aber auch (dezent modernisierte) traditionelle, italienische Messer. Vielen Dank an Tommaso Rumici, der mir sehr geduldig das komplette Programm gezeigt und erklärt hat. Ich hab mich erstmal für was taktisches entschieden
Das Viper Start ist nicht brandneu. Soweit ich mich erinnere, kam es letzes Jahr auf den Markt. Ich habs trotzdem als erstes Messer ausgewählt, weil es drei für mich interesssante Eigenschaften hat:
Zugeklappt ist es - leider - nicht mehr ganz so elegant. Die freistehende Klingenrampe stört mich. Nicht, weil sich deswegen bei mir jeweils ein Messer in der Hosentasche verhakt hätte (das Start wird eh Tip-Up getragen, da kann sich nichts haken). Die herausstellende Ecke beißt sich einfach mit den Radien. BTW, das hier gezeigte Messer hat schon ein paar Macken und Kratzer. Weil es ein Messemuster ist, das ich zudem seit vier Wochen auch gebrauche. Üblicherweise werden die Messer ungebraucht ausgeliefert
Das Design für das Viper Start kommt vom italienischen Messermacher Fabrizio Silvester" Silvestrelli (http://www.silvesterknives.it). Ein typisches Designmerkmal seiner Messer sind die durchgängig abgerundeten Kanten - bei Linern, der Rückenfeder, dem Klingenrücken. Dadurch wirkt das Viper schlanker, als es eigentlich ist (mit 3.7mm Stärke ist die Klinge ja nicht gerade dünn). Und es fühlt sich sehr angenehm an. Der Clip erfüllt seinen Zweck. Ist halt ein Clip Da gibts schönere, aber auch deutlich hässlichere Lösungen.
Verarbeitet ist das Viper grundsätzlich einwandfrei. Stören kann manche vielleicht, dass die Schalen nicht exakt bündig mit den Platinen abschließen, sondern leichten Überstand haben (der auch nicht durchgängig aufs Zehntel genau gleich ist). Mich störts nicht. Ansonsten passt alles; kein Klingenspiel, sauberer Klingengang, das Finish ist sehr ordentlich, der Verschluss hält gut und lässt sich weich bedienen.
Übergang Verschlussstück-Klinge. Sehr ordentlich gemacht.
Interessant ist der Verschluss. Viper nennt das System "Advanced Lock Back". Funktioniert im Grunde auch wie ein Lockback, nur dass das Verschlussstück von zwei Federn - je eine seitlich an den beiden Linern befestigt - in die Tasche am Klingenfuß gedrückt wird. Ich hab da mal was vorbereitet ...
Ungewöhnlich ist auch die Fertigung der 3D konturierten Carbongriffsschalen: Tecnocut stellt das Carbon selbst her. Die Schalen werden in der gewünschten Form laminiert, und nicht - wie üblich - in Form gefräst. Vermutlich geht das schneller. Hat aber gerade bei den 3D konturierten Schalen den Vorteil, dass man eine sehr glatte Oberfläche bekommt. Und nicht durch die Bearbeitung die Fasern aus dem Verbundmaterial gelöst werden oder herausstehen. Beim Zusammenschrauben muss man übrigens aufpassen: Die Schrauben für die Schalen haben unterschiedliche Längen, je nachdem wie dick die Schale an der Stelle ist. Damit die Schrauben bündig mit der Linerinnenseite abschließen, sollte man sie - nicht wie ich - auf einen Haufen werfen , sondern sortiert ablegen.
Zum Einstellen des Klingenspiels brauchts diesmal keinen Stirnlochschlüssel sondern einen "was weiß ich was das für eine seltsame Schraube ist" Schlüssel. Aber zum Glück war da nichts einzustellen, der Klingengang ist perfekt, wie er ist.
Hier das Viper Start in meiner Hand. Fasst sich wunderbar an. Massiv, groß, und trotzdem schlank.
Die Klinge steht mittig, der Platz wird gut ausgenutzt. Hinten im Griff sieht man die verdeckte Fangriemenöse .
Fazit:
Ein großes Messer, aber trotzdem elegant. Die Klinge ist nicht übermäßig stark und wirkt durch den abgerundeten Rücken und die falsche Schneide am Rücken noch dünner, als sie tatsächlich ist. Das Design ist zwar nicht besonders innovativ, aber in sich stimmig (bis auf das mit der Klingenrampe) und elegant. Nicht leicht, aber durch die schlanke Bauweise gut zu tragen. Mir macht das Viper Start jedenfalls Laune. Und ganz sicher ist das nicht das einzige Messer von Viper, über das ich hier berichten werde.
Pitter
Eine der Firmen, die auf der IWA ausgestellt haben, ist Tecnocut aus Maniago. 1987 gegründet, bietet Tecnocut neben Küchenmesser und anderen Schneidwerkzeugen http://tecnocut.net/it/index.php unter der Marke Viper http://www.viper.it/ mehrere Messerserien an. Moderne, taktische Messer. Aber auch (dezent modernisierte) traditionelle, italienische Messer. Vielen Dank an Tommaso Rumici, der mir sehr geduldig das komplette Programm gezeigt und erklärt hat. Ich hab mich erstmal für was taktisches entschieden
Das Viper Start ist nicht brandneu. Soweit ich mich erinnere, kam es letzes Jahr auf den Markt. Ich habs trotzdem als erstes Messer ausgewählt, weil es drei für mich interesssante Eigenschaften hat:
- Es ist recht groß - von Zeit zu Zeit darfs ja auch mal was größeres sein
- Es ist schlank und elegant
- Und es hat einen etwas anderen Verschluss. Spricht mich als Mechanikfreak ja eh gleich an
- Design: Fabrizio "Silvester" "Silvester" Silvestrelli
- Klinge: Böhler N690, satiniert oder gestrahltes Finish. Alternativ D2, grau PVD beschichtet
- Klingenlänge 105mm, Stärke 3,7 mm
- Länge insgesamt: 235mm
- Griffschalen: Carbon, schwarzes oder grünes Canvas Micarta®, Holz
- Liner: AISI301 rostfreier Stahl, gehärtet
- Spacer/Verschlussstück: 1.4116 Edelstahl
- Schrauben/Klingenachse: AISI303 stainless steel
- Clip: 1.4034 gehärtet, gestrahltes Finish
- Verschluß: Variante eines Lock-Back, zwei seitliche Feder
- Verdeckte Fangriemenöse
- Gewicht: 183 Gramm
Zugeklappt ist es - leider - nicht mehr ganz so elegant. Die freistehende Klingenrampe stört mich. Nicht, weil sich deswegen bei mir jeweils ein Messer in der Hosentasche verhakt hätte (das Start wird eh Tip-Up getragen, da kann sich nichts haken). Die herausstellende Ecke beißt sich einfach mit den Radien. BTW, das hier gezeigte Messer hat schon ein paar Macken und Kratzer. Weil es ein Messemuster ist, das ich zudem seit vier Wochen auch gebrauche. Üblicherweise werden die Messer ungebraucht ausgeliefert
Das Design für das Viper Start kommt vom italienischen Messermacher Fabrizio Silvester" Silvestrelli (http://www.silvesterknives.it). Ein typisches Designmerkmal seiner Messer sind die durchgängig abgerundeten Kanten - bei Linern, der Rückenfeder, dem Klingenrücken. Dadurch wirkt das Viper schlanker, als es eigentlich ist (mit 3.7mm Stärke ist die Klinge ja nicht gerade dünn). Und es fühlt sich sehr angenehm an. Der Clip erfüllt seinen Zweck. Ist halt ein Clip Da gibts schönere, aber auch deutlich hässlichere Lösungen.
Verarbeitet ist das Viper grundsätzlich einwandfrei. Stören kann manche vielleicht, dass die Schalen nicht exakt bündig mit den Platinen abschließen, sondern leichten Überstand haben (der auch nicht durchgängig aufs Zehntel genau gleich ist). Mich störts nicht. Ansonsten passt alles; kein Klingenspiel, sauberer Klingengang, das Finish ist sehr ordentlich, der Verschluss hält gut und lässt sich weich bedienen.
Übergang Verschlussstück-Klinge. Sehr ordentlich gemacht.
Interessant ist der Verschluss. Viper nennt das System "Advanced Lock Back". Funktioniert im Grunde auch wie ein Lockback, nur dass das Verschlussstück von zwei Federn - je eine seitlich an den beiden Linern befestigt - in die Tasche am Klingenfuß gedrückt wird. Ich hab da mal was vorbereitet ...
Ungewöhnlich ist auch die Fertigung der 3D konturierten Carbongriffsschalen: Tecnocut stellt das Carbon selbst her. Die Schalen werden in der gewünschten Form laminiert, und nicht - wie üblich - in Form gefräst. Vermutlich geht das schneller. Hat aber gerade bei den 3D konturierten Schalen den Vorteil, dass man eine sehr glatte Oberfläche bekommt. Und nicht durch die Bearbeitung die Fasern aus dem Verbundmaterial gelöst werden oder herausstehen. Beim Zusammenschrauben muss man übrigens aufpassen: Die Schrauben für die Schalen haben unterschiedliche Längen, je nachdem wie dick die Schale an der Stelle ist. Damit die Schrauben bündig mit der Linerinnenseite abschließen, sollte man sie - nicht wie ich - auf einen Haufen werfen , sondern sortiert ablegen.
Zum Einstellen des Klingenspiels brauchts diesmal keinen Stirnlochschlüssel sondern einen "was weiß ich was das für eine seltsame Schraube ist" Schlüssel. Aber zum Glück war da nichts einzustellen, der Klingengang ist perfekt, wie er ist.
Hier das Viper Start in meiner Hand. Fasst sich wunderbar an. Massiv, groß, und trotzdem schlank.
Die Klinge steht mittig, der Platz wird gut ausgenutzt. Hinten im Griff sieht man die verdeckte Fangriemenöse .
Fazit:
Ein großes Messer, aber trotzdem elegant. Die Klinge ist nicht übermäßig stark und wirkt durch den abgerundeten Rücken und die falsche Schneide am Rücken noch dünner, als sie tatsächlich ist. Das Design ist zwar nicht besonders innovativ, aber in sich stimmig (bis auf das mit der Klingenrampe) und elegant. Nicht leicht, aber durch die schlanke Bauweise gut zu tragen. Mir macht das Viper Start jedenfalls Laune. Und ganz sicher ist das nicht das einzige Messer von Viper, über das ich hier berichten werde.
Pitter
Zuletzt bearbeitet: