Temperaturbeständigkeit von Epoxidharz (2Komp. / 5min.)

sphere

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Hallo, ich würde den Griff meines nächsten Messers gerne mit Karnauba-Wach imprägnieren.
Bei dem letzten habe ich das mit normalen (parafin)-Wachs gemacht, und das hat mir schon sehr gut gefallen.
Dafür habe ich das Messer und den Wachs bei 75 in den Ofen gestellt, bis alles flüssig war und das Messer eine Zeit darin liegen gelassen.

Da Karnauba-Wachs aber eine schmelztemperatur von min. 90grad hat, habe ich angst, dass mir die Griff schalen dann wieder runter fallen, weil der Kleber "kaputt" geht?

Kann mir jemand etwas zu der Temperaturbeständigkeit von Epoxytharz sagen?
Ich habe nur das beim suchen gefunden: https://www.jpkummer.com/sites/defa...idharzen und Glasübergangstemperatur (Tg).pdf

Da ist die Rede, dass man das Zeug sogar bei 140grad härten lassen soll. Aber ich glaub da ist von etwas anderem die Rede, als wir hier nutzen.... :)
 
AW: Temperaturbeständigkeit von Epoxyt-Harz (2Komp. / 5min.)

Also ganz so einfach kann man die Frage nicht beantworten.
Üblicherweise sind die 2K-EP's kurzzeitig ohne Belastung bis 120° gegenüber dem Medium Luft beständig. :D

Die Hersteller geben meist +80°C an. Des weitern benötigst du einen Klebstoff der gegen Öle/Fette(?) beständig ist.

Es gibt Klebstoffe, die für höhere Temperaturen ausgelegt sind, die sind jedoch teuer. (z.B. 3M DP 760)

Das hier beliebte UHU PLUS ENDFEST 300 (NICHT DAS 5 MIN!) weist auch noch akzeptable Werte auf. (siehe Link)

Wichtig ist jedoch das die Klebestelle unter Temperatur möglichst wenig belastet wird und
grundsätzlich würde ich in diesem Fall (und auch sonst nicht ;) ) keinen 5min 2K-EP verwenden.

Zu deinem Link (jpkummer): Solltest du jemals von dem Zeug etwas zum Testen bekommen hätte ich auch gerne etwas davon... ;)
 
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Über die Temperaturbelastbarkeit des Harzes ( TG, Glasübergangstemperatur) gibt das Datenblatt Auskunft.

Viel interessanter finde ich die Frage was das Holz denn zu den 90'C meint.
 
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Warum muss das Wachs und das Messer die gleiche Temperatur haben.
Wachs auf 90 ° erwärmen, beim Messer reichen doch 50 Grad mit dem Föhn. Dann ist der Messergriff nicht in Gefahr.

dermike
 
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Wenn der Griff nur 50 Grad hat, kann das Wachs doch garnicht einziehen und erstarrt sofort auf der oberflache.!?
 
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moin

Bienenwachs kann man bequem mit Waschbenzin zu einer Paste anrühren (oder halt noch dünner anmischen) ... die schmiere ich dann aufs Holz und nach einer Weile ist dann das Benzin verdunstet und das Wachs im Holz.

Würde mich wundern, wenn das mit dem Karnauba-Wachs nicht auch funktioniert.

Gruß
chamenos
 
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So bequem ist das aber nur, wenn man das Bienenwachs verwendet, was man als "Bienenwachs" im Handel verkauft bekommt, und da ist nur ein geringer Anteil echtes Bienenwachs drin, der Großteil sind Stearine, Paraffine und andere Chemikalien, darum ist es einfacher löslich :argw:

Ich habe das gerade eben mit Deckelwachs (Premiumqualität ohne Synthetik aus meinen Bienenvölkern) mit extra viel Reinigungsbenzin für eine starke Verdünnung ausprobiert. Man erhält selbst mit Kraft nur eine dünne weiße, ölige Milch, die so gut wie gar kein Wachs im Holz hinterlässt. Einfacher wäre, dünne Wachsflocken - von welchem "Wachs" auch immer - oder echtes Bienenwachs mit Heißluftpstole einzuschmelzen. Schmelzpunkt je nach Reinheit ca. 60-65°C, wenn es sich einrichten lässt, den Griff handwarm oder etwas höher erwärmen, mit flüssigem Wachs beträufeln/übergießen und dann mit Heißluft einschmelzen, danach polieren.

Oder man geht zum Imker des Vertrauens, besorgt sich Rohpropolis, löst es in Spiritus auf und poliert diese Lösung mit den Wachsresten direkt ein, dann hat man beides. Porenfüllung und Versiegelung. Um das direkt vorwegzunehmen: Propolis enthält je nach Herkuftsregion unterschiedliche Inhaltststoffe, aber kaum Pollen, das hat Gründe. Propolis kann aber auch üble Entzündungen verursachen, da es in Rohform allergen ist - eigene Erfahrung, ist wirklich übel. Im Zweifel lieber nicht damit arbeiten oder nur mit Schutzhandschuhen.

Gruß Andreas
 
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So bequem ist das aber nur, wenn man das Bienenwachs verwendet, was man als "Bienenwachs" im Handel verkauft bekommt, und da ist nur ein geringer Anteil echtes Bienenwachs drin,

Nö, nö, nööööö. ;)

Ich benutze in der Werkstatt ausschließlich reines, echtes Bienenwachs. Der 2-Kilo-Block ist "eigene Ernte".

Und wenn der dann mal in vier/fünf Jahren verbraucht ist, dann wartet da noch ein ähnlich fetter Klumpen von einem befreundeten Imker.

Klar... das Wachs habe ich über eine olle Küchenreibe zu Flocken geraspelt und dann mit dem Waschbenzin für ca. eine Woche im Glas gehabt.... ab und an umgerührt.
Das geht schneller, wenn man es erwärmt.... ist mir aber zu heikel.

Gruß
chamenos
 
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Ah, OK - Einweichen lassen ist der springende Punkt, dann ist es bequem. Muss auch dazugesagt werden. Das wollte ich jetzt ergänzen.
Ich habe das gerade nach dem Vorbeitrag kontrolliert. Ein Stück Deckelwachs (strohgelb) von etwa 2x2€ Münzen Dicke in ca. 20-30ml Reinigungsbenzin kalt einweichen lassen, dann rühren. 1h reicht und man hat mehr, als man für einen Griff benötigt. Ohne Einweichen ist es nämlich nicht bequem und mit Erwärmen ist das Benzin schneller weg, als das Wachs cremig. Verdünnen kann man immer noch, aber immer kalt!

Noch was dazu:
Für Holz oder Leder sollte man möglichst kein gelbes Wachs nehmen, da sind Pollen und andere eingetragene Stoffe drin. Nicht wegen Allergien, sondern wegen möglicher Schimmelbildung. Deckelwachs hat keine Pollen.

Gruß Andreas
 
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Man... da hab ich ja eine Diskussion los getreten ;)

Zur eigentlichen Frage kann aber niemand was sagen, oder? :D
 
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Moin

Zur eigentlichen Frage kann aber niemand was sagen, oder?

Steht doch alles schon hier im Thread... musst dann auch mal lesen.:rolleyes:

Üblicherweise sind die 2K-EP's kurzzeitig ohne Belastung bis 120° gegenüber dem Medium Luft beständig............
Die Hersteller geben meist +80°C an. Des weitern benötigst du einen Klebstoff der gegen Öle/Fette(?) beständig ist.

und es wurde dir eine Methode vorgestellt, das Wachs möglicherweise ohne Erhitzen ins Holz zu bekommen.

Was möchtest du jetzt noch?
 
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Alsooo,
ich hätte gerne
die Durchführung, des von den Klebstoffherstellern eh immer geforderten Selbstversuches,
mit Rückmeldung und Fotos hier im Beitrag, unter Angabe aller für die Durchführung relevanten Daten wie
Oberflächenvorbereitung, Klebstoff, Aushärtezeit, Badetemperatur .... usw.

:steirer:
p030.gif

Oder was sollen wir dir denn raten, wenn noch nicht einmal der von dir ins Auge gefasste Klebstoff bekannt ist...
a014.gif
 
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Heheheee, der uuups.
Also das mit den Hunden ... ist gut!

:steirer:

Grüsse
Zodiak
 
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Okay, mein Fehler irgendwie habe ich die ersten 2 Antworten überlesen in der Menge der Wachs-Beiträge ;)


Über die Temperaturbelastbarkeit des Harzes ( TG, Glasübergangstemperatur) gibt das Datenblatt Auskunft.

Viel interessanter finde ich die Frage was das Holz denn zu den 90'C meint.

Das Holz sollte die Temperatur kaum stören, solange es richtig trocken ist, denke ich. Ich habe Holz schon bei 120 grad mehrere Stunden frittiert, ohne das es merklich gelitten hat.

Also ganz so einfach kann man die Frage nicht beantworten.
Üblicherweise sind die 2K-EP's kurzzeitig ohne Belastung bis 120° gegenüber dem Medium Luft beständig.

Die Hersteller geben meist +80°C an. Des weitern benötigst du einen Klebstoff der gegen Öle/Fette(?) beständig ist.

Es gibt Klebstoffe, die für höhere Temperaturen ausgelegt sind, die sind jedoch teuer. (z.B. 3M DP 760)

Das hier beliebte UHU PLUS ENDFEST 300 (NICHT DAS 5 MIN!) weist auch noch akzeptable Werte auf. (siehe Link)

Wichtig ist jedoch das die Klebestelle unter Temperatur möglichst wenig belastet wird und
grundsätzlich würde ich in diesem Fall (und auch sonst nicht ) keinen 5min 2K-EP verwenden.

Zu deinem Link (jpkummer): Solltest du jemals von dem Zeug etwas zum Testen bekommen hätte ich auch gerne etwas davon...

Danke, das hilft mir schon weiter :)

Das Scotch Zeug ist aber wirklich teuer :-(

also zur Praxis, kann ich sagen, das meine Griffschalen jetzt bei 75 Grad nicht abgefallen sind und noch gut halten. Natürlich habe ich keine Belastungstests gemacht....
 
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Hallo,

Erst mal vorweggesagt, meine Sachkenntnis habe ich aus 8 Jahren Außendienst im Bereich Epoxidharze/Bautenschutz also nicht aus dem Messerbau. Epoxidharze sind üblicherweise bis 60°C dauerbelastbar und kurzzeitig bis 90/100 °C . Dass heißt wenn mal ein spritzer heißes Öl drauf fällt passiert nix. wenn ich aber harz mit Temperatur über 60°C belaste, werden die meisten Epoxidharze spröde und verlieren Ihre Festigkeit. Allerdings gibt es spezielle Harze, die z.B. im Brückenbau eingesetzt werden, auf denen wird eine Schweißbahn aufgeschweißt und sind im direkten Kontakt mit einer Flamme beim erhitzen der Schweißbahnen. Die sind deutlich höher beständig. Eine Auskunft über dauertemperaturbelastbarkeit kann der Hersteller geben und ist eigentlich kein Geheimnis, steht nur selten irgendwo.

Weniger bekannt ist, das nicht alle Epoxidharze dauernassbelastbar sind. Kurz nass werden... kein Problem. Ein stunden langer Tauchgang... neeee, lieber nicht.
 
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Eine Auskunft über dauertemperaturbelastbarkeit kann der Hersteller geben und ist eigentlich kein Geheimnis, steht nur selten irgendwo.
Wieso, habe ich doch verlinked? (dat Blaue halt, im 2ten Beitrag)

Ich frage mich grade ernsthaft, ob überhaut jemand meinen Beitrag gelesen hat :jammer:

Weniger bekannt ist, das nicht alle Epoxidharze dauernassbelastbar sind. Kurz nass werden... kein Problem. Ein stunden langer Tauchgang... neeee, lieber nicht.
Da habe ich noch tatsächlich noch nie etwas von gehört (weder in der Klebetechnik, noch im schweren Korrosionsschutz).
Werden die EP's in sich spröde oder wird die Verbindung zum Bauteil spröde?
Kannst du das bitte (möglichst mit Beispiel) noch genauer ausführen? Von was für Epoxidharzen spricht du?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Temperaturbeständigkeit von Epoxyt-Harz (2Komp. / 5min.)

Wieso, habe ich doch verlinked? (dat Blaue halt, im 2ten Beitrag)

Ich frage mich grade ernsthaft, ob überhaut jemand meinen Beitrag gelesen hat :jammer:


Da habe ich noch tatsächlich noch nie etwas von gehört (weder in der Klebetechnik, noch im schweren Korrosionsschutz).
Werden die EP's in sich spröde oder wird die Verbindung zum Bauteil spröde?
Kannst du das bitte (möglichst mit Beispiel) noch genauer ausführen? Von was für Epoxidharzen spricht du?


Hmm, aus dem Blauen halt kann ich nicht erkennen was die Dauertemperatur Belastbarkeit ist. -40 - 100 °C Steht zwar im technischen Merkblatt, aber die 100° schafft fast jedes Harz kurzfristig. Nur nicht über längerem Zeitraum. Und bei -40 grad geht es auch nicht kaputt. Wird aber glashart und zerbricht bei geringster Belastung. Gerade bei temperaturwechsel (Antarktis expedition von draußen rein in den beheizten bereich.... PING und die Griffschale fällt ab ... ich übertreibe).

Beispiel. Ein Kunde sollte eine elektrische Fußbodenheizung unter einem Estrich einer Zufahrtsrampe zu einer Tiefgarage einbauen (als Mittel gegen eis auf der Rampe). Lt. Hersteller sollten die Heizmatten in ein Epoxidharzmörtel eingebettet werden, damit diese durch das befahren des Estrichs nicht zerstört wird. Nach 3 Monaten löste sich der gesamte Estrich. Komisch eigentlich arbeiten die Fußbodenheizungen mit Temperaturen um die 30 - max 40 °C . Also kein Problem für ein Epoxy. Das blöde war das die den Estrich extrem dick ausgeführt haben, und der Temperaturfühler auf dem Estrich lag. Dadurch feuerte die Fußbodenheizung deutlich höher (elektrisch) da nach einem gewissen Zeitraum der Estrich immer noch keine Temperatur angenommen hatte. Als der sensor >0°C auf dem Estrich gemessen hatte, war der unten deutlich wärmer. Ergebnis: das Harzbett wurde spröde und zerbrach obwohl die Lastverteilung über eine sehr große Fläche verlief.

Obwohl bei Epoxidharzen aus Komponente A + Komponente B (Härter) ein Material C wird das nichts mit den beiden ersten zu tun hat und als Kunststoff bezeichnet wird, kann bei Dauernassbelastung ein ausgehärtetes Fullepoxy quellen. Wir haben ca. 200 verschiedene Epoxis im programm aber ca. 10 - 15 sind nur dauernassbelastbar so dass Wasser permanent darauf stehen kann, ohne das es quillt.
 
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Obwohl bei Epoxidharzen aus Komponente A + Komponente B (Härter) ein Material C wird das nichts mit den beiden ersten zu tun hat und als Kunststoff bezeichnet wird, kann bei Dauernassbelastung ein ausgehärtetes Fullepoxy quellen. Wir haben ca. 200 verschiedene Epoxis im programm aber ca. 10 - 15 sind nur dauernassbelastbar so dass Wasser permanent darauf stehen kann, ohne das es quillt.

Bist du sicher das der EP das Problem ist und nicht die Füllstoffe?
Es wäre super wenn du mal ein ein Beispiel du ein "dauernassbelastbares" und ein "quellendes" angeben könntest.
 
AW: Temperaturbeständigkeit von Epoxyt-Harz (2Komp. / 5min.)

Bist du sicher das der EP das Problem ist und nicht die Füllstoffe?
Es wäre super wenn du mal ein ein Beispiel du ein "dauernassbelastbares" und ein "quellendes" angeben könntest.

Jup, denn im speziellen betrifft mich das bei Klarharzen/Versiegelungen in denen kein Füllstoff enthalten ist. Zwei beispiele sind https://www.caparol.de/caparol_pim_import/caparol_de/products/ti/79390/TI_422_D.pdf Nicht dauernassbelastbar und http://www.disbon.de/disbon_pim_import/caparol_de/products/ti/129505/TI_489.pdf dauernassbelastbar. Das eine kannst du zum Beispiel auf einem Balkon einsetzen bei dem über Tage eine Pfütze auf der Fläche liegen kann, das andere kann dort nicht eingesetzt werden.
 
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