Temperaturgeregelter Gas-Härteofen ???

Vielleicht kannst du dein Rohr ja an einem Ende mit feuerfestem Mörtel verschließen und noch im feuchten Zustand mit der Messspitze durchbohren und wieder rausziehen.

Später kannst du das Rohr mit dem verschlossenen Ende hinten etwas aus der Esse rausschauen lassen und kannst bequem immer mal wieder den Temperaturfühler einstecken.

Ciao Sven
 
Danke für Eure Ideen! Warscheinlich werde ich mir aus Feuerleichtsteinen aus ner alten Heizung (krieg ich umsonst) eine Härteofen bauen, den ich dann mit dem Brenner der Esse beheizen werde!

Mich interessiert jetzt besonders, ob dieser 15cm lange Messtab nur an der Spitze die Temperatur misst, oder überall auf der ganzen Länge und dann einen Mittelwert oder so nimmt ?

@ElFlaco kannst Du mir die Artikelnummer mal aufschreiben von der Verlängerung ? Der Link geht irgendwie nicht...

Gruß

Xzenon
 
AH... Dake ! Wunderbar... das wird die Lebensdauer des Thermometers deutlich verlängern :)

Jetzt wäre nur noch die frage mit der Stelle am Fühler offen, wo die Temperatur gemessen wird! Ideal wäre an der Spitze... ist das auch in der Realität so ?

Nehmen wir an ich habe einen geschlossenen Ofen und stecke die Spitze in die Kammer. Sie wird das werkstück nicht berühren, sondern so 2-3 cm daneben oder darüber sein. Die Temperatur sollte doch halbwegs gleich sein wie das Werkstück wenn es genug Zeit hatte sich durchzuwärmen, oder ?

Gruß

Xzenon
 
Hi Xzenon,

also normalerweise wird an der Spitze gemessen.

Ich hab's in meinem kleinen "Härte"Ofen auch so, wenn du genug Zeit zum Durchwärmen gibst sind die Temperaturen ja gleich ... das passt dann schon.

grüße
reno
 
Ein Typ K Thermoelement Ni-CrNi ist jedenfalls geeignet.

In der Ausführung als Mantelthermoelement ist es relativ teuer.
Die Variante mit glasseidenisoliertem Kabel und selber zusammengedrillter Messspitze ist viel billiger.
Die Isolierung verliert bei über 450° zwar ihre Bindung, aber wenn man sie nicht groß berührt geht es trotzdem.
ISt ja auch schnell mal ausgetauscht.

Alternativ kann man die Drähte mit Keramikperlen zum auffädeln isolieren.

Für eine Verlängerung unbedingt Messleitung oder Ausgleichsleitung verwenden und die Anstückelstelle ohne Fremdmetall ausführen.
 
@mikromeister

dem kann ich mich nicht unbedingt anschließen. Ich habe vor einiger Zeit ein wirklich günstiges Mantelthermoelement (Typ K) neu für unter 10€ - wenn ich mich recht erinnere- gekauft. Es wurde für mich angefertigt und war in drei Tagen geliefert.
Dabei konnte ich den Durchmesser der Edelstahlhülle selbst bestimmen, sowie deren Länge. Millimetergenau. Dazu gab's noch eine telefonische Beratung über die Isolierung der Ausgleichsleitung.
Bei solchen Konditionen fange ich nicht an zu basteln.
Später habe ich gesehen, dass es hier zu dem Anbieter auch einen Thread gibt:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=23415&highlight=thermoelement

viele Grüße, Jan.
 
Für den Preis würde ich auch sagen: Kaufen.

Ist das ein gegroundetes oder ein isoliertes?
Gegroundet ist schneller, die Messstelle hat Kontakt zum Mantel
Isoliert ist beständiger, aber teurer und langsamer.

Incl. Stecker? Der kostet ja alleine schon 3 Eur.
 
Tut mir leid, ich weiß nicht mehr, ob es geerdet oder isoliert war. Und ich hatte es ohne Stecker genommen.
Auch an den genauen Preis kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur, dass es sehr günstog war :)

Gruß, Jan.
 
Nur mal so nebenbei bemerkt:

jedes einzelne Thermoelement hat auch die zu ihm passende Verlängerung.
Dies gilt ganz speziell, wenn man wirklich exakte Messungen vornehmen will. Die Legierungsbestandteile des verwendeten Thermoelements finden sich dann zum Teil auch in den Anschlußleitungen wieder. Die Verlängerungen sollten dann ebenfalls mit den passenden Steckern und Kupplungen versehen werden.

Da alle Leitungen, Stecker und Kupplungen farblich gekennzeichnet sind, fällt hier das Auseinanderhalten relativ leicht:

  • Typ K - Grün
  • Typ T - Braun
  • Typ J - schwarz
  • Typ N - rosa
  • Typ RCA/SCA - orange

Der Typ RCA/SCA findet nur bei Pt/Rh Messfühlern Verwendung, die bis in einen Temperaturbereich von 1400°C reichen. Die Preise hierfür liegen so zwischen 440,- und 3400,- € pro Stück (!). Die anderen Temperaturfühler kosten im Fachhandel zwischen 22,- und 145.- €. Anschlußkabel liegen bei rund 2,20 € und die Stecker/ Kupplungen bei 6.- bis 15.- €.
Brauchbare prozessorgesteuerte Regler gibt es ab 150.- €! Für eine komplett prozessorgesteuerte Regelung braucht man nun noch ein elektrisches Gasventil für rund 70.- €.

Badger
 
Hy Cyrus

den Ofen kenn ich auch, und du hattest ja schon mal was dazu geschrieben!
Auch das von dir verwendete "Härtepulver" hab ich längst im Onlineshop einiger US-Händler gefunden.
Nur leider kann ich das nicht bestellen mangels VISA Card mr steht nur EC zu Verfügung:mad:. Ich würde da sofort was nehmen wenns irgendwo im Angebot wäre!;)

Der ist natürlich Konkurenzlos einfach zu bauen, was mich ein wenig stört ist das Festhalten des Werkstückes, aber damit könnte man zur Not leben.
Wie verhällt sich eine Klinge ohne Pulver wie stark bildet sich eine neue haut (Zunder sollte es ja nicht sein!)
Ich frage weil ich eigentlich etwas bauen möchte mit dem ich auf Endmaß geschliffene (ausser Schärfe natürlich) Werkstücke härten kann. (Beispiel Folderklingen)
Ich kann irgendwie nicht drann glauben das Härtefolie oder Härtelack einer offenen Gasflamme, wenn auch nicht direkt ausgesetzt, wiedersteht!

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten,
Zunder bildet sich natürlich ein wenig, selbst bei einer reduzierenden Atmosphäre, deshalb der Einsatz des Pulvers bei Folderklingen. Den Lack sollte man einmal ausprobieren. Wenn die Temperatur nicht zu hoch ist, sollte es doch funktionieren.
 
Ich will ja keinen ofen für Schwerter, sondern 40cm Kammerlänge reichen mir ja schon.

Könnte diese Konstruktion klappen ?
4492617.JPG

Theoretisch sollte ich damit die Temperatur locker hinbekommen und auch manuell nachregeln können.

Denkst Ihr, dass der Innenraum vor Entkohlung geschützt ist, da die eindringende Luft durch eine Schicht aus Kohlenstaub muss wo der Sauerstoff verbrannt wird ? Sprich... kann ich hierin hochlegierte Stähle härten ohne Floie/Lack/Pulver nutzen zu müssen ?

Gruß

Xzenon
 
Und, ist was rausgekomme bis jetzt?


Ich stand auch vor dem Kauf eines Härteofens a la Naber, mir sind die Dinger einfach zu teuer, zu schwer, und fressen zu viel Strom.

Interessant wäre echt was, wo ich meinen guten Abel-Brenner nehmen kann.

Das Ding soll eine lange Kammer (ca. 70cm) haben, Durchmesser eher kleiner. Zum Schmieden habe ich ja die Esse, dieses Teil soll gleichmäßig durchwärmen, und, man soll die Temperatur bis auf Weichglüh-Temperaturen regeln können. Klar Regelung von Hand, ein bissle Nachstellen immer wieder sollte nicht das Problem sein.

Problem ist das Gehäuse und eben Isolierung, gleichmäßige Wärme etc pp. So ein Ofen muss ja anderen Anforderungen entsprechen als eine Esse.

Würde mich über Ideen freuen.

grüße und danke
reno

P.s. Transportabel wäre fein :ahaa:
 
.....Interessant wäre echt was, wo ich meinen guten Abel-Brenner nehmen kann.

Das Ding soll eine lange Kammer (ca. 70cm) haben, Durchmesser eher kleiner.....dieses Teil soll gleichmäßig durchwärmen, und man soll die Temperatur bis auf Weichglüh-Temperaturen regeln können. Klar Regelung von Hand, ein bissle Nachstellen immer wieder sollte nicht das Problem sein......
Guten Abend, Reinhold!

Gasbetrieb, Gehäusemaße und manuelle Regelung sind ebensowenig ein Problem wie geringes Gewicht für leichteren Transport. Die wirkliche Schwierigkeit ist die gleichmäßige Temperaturverteilung!

Ein Gasofen ist auf Konvektion ausgelegt, also Gasströmung. Eine relativ gleichmäßige Temperatur im ganzen Ofen kann man erhalten, wenn man sog. überschlagende Flamme als Bauprinzip verwirklicht und die Lenkung des Gasstroms dafür sorgt, dass dieser möglichst lang ist und häufig umgelenkt wird. Dazu gibt es spezielle Ofenbaubücher.

Weiterhin kann man sagen, dass eine gute Temperaturverteilung sich nur realisieren lässt, wenn der Ofeninnenraum kubische bis leicht aufrechte Quaderform hat. Dabei ist je nach Brennergröße ein Mindestvolumen von ca. 30 l (kubisch!) sinnvoll.

Gruß

sanjuro
 
Guten Tag Jean,

danke für deine Hinweise. Mir ist die Form relativ egal - ob nun eckig/quadratisch oder rund - das Ergebniss zählt.

Ein Ofenbauerbuch wird sicher nicht schlecht sein, doch das dauert wieder (Studium!) und geht wahrscheinlich schon in eine Tiefe, die ich kaum verstehen werde. :steirer:

Vielleicht kann man hier ja eine Skizze zusammen entwickeln oder einfach noch Tips und Erfahrungen austauschen.

Das mit den überschlagenden Flammen hört sich durchaus plausibel an.

Geht es dabei darum, die Flammen oft umzulenken, sie somit mit viel Oberfläche in Berührung zu bringen und so die Hitze bestmöglich, wie auch gleichmäßig, zu nutzen?

Ich danke euch
gruß
Reno
 
Temperaturgeregelter Gas-Härteofen?

.... Mir ist die Form relativ egal - ob nun eckig/quadratisch oder rund - das Ergebnis zählt.

Ein Ofenbauerbuch wird sicher nicht schlecht sein, doch das dauert wieder (Studium!) und geht wahrscheinlich schon in eine Tiefe, die ich kaum verstehen werde.....

Vielleicht kann man hier ja eine Skizze zusammen entwickeln oder einfach noch Tips und Erfahrungen austauschen.

Das mit den überschlagenden Flammen hört sich durchaus plausibel an.

Geht es dabei darum, die Flammen oft umzulenken, sie somit mit viel Oberfläche in Berührung zu bringen und so die Hitze bestmöglich wie auch gleichmäßig zu nutzen?....
Nur keine Angst vor Fachbüchern - das ist alles einfache Physik und leicht nachzuvollziehen; Du zeigst ja schon, dass Du das Prinzip verstanden hast. Das Problem ist: soll ein Ofen in EINER Dimension 70 cm haben, dann wird das gesamte Ofenvolumen gleich bei wenigstens 350 l liegen müssen, was sich dann naturgemäß in langen Aufheizzeiten und entsprechendem Gasverbrauch äußern wurde.

Hinzu kommt die Anforderung, dass ein konvektionsabhängiger Ofen ziemlich vollgeräumt werden muss, wenn man einen ordentlichen Gradienten haben will (mittlere Abweichung der Temperatur). Und schon weißt Du, warum es Härtereien gibt....

Das Prinzip der überschlagenden Flamme, wie man es in funktionalen Keramikbrennöfen für Holz- und Gasbetrieb findet, setzt einige Konstruktionskenntnisse voraus. Man kann die Flamme natürlich nicht nach Belieben im Ofen auf und ab führen; das geht nur ein einziges Mal!

Freundliche Grüße

sanjuro
 
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