Manni
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Hallo zusammen,
ich hatte vor einiger Zeit bemängelt, dass meine Klingen aus St37 (aussen natürlich) und harter Schneidlage recht leicht verkratzen. Unter anderem erhielt ich den Rat, C45 dafür zu nehmen, was ich auch probiert habe. Die Klinge ist 11 cm lang, 4 mm dick und 3,4 cm breit, die Schneidlage besteht aus 2842. Leider hat sich ein Schweissfehler eingeschlichen, weshalb ich mich endlich dazu aufraffen konnte, das Ding ernsthaft zu testen.
Fragestellung war a) wie reagiert eine Klinge aus 2 härtbaren Stählen auf Ätzen mit Salpetersäure, und b) was hält die Klinge aus?
zu a) sie zeichnet nur sehr bescheiden! Ich hab mir zwar mit der Oberflächenbearbeitung nicht viel Mühe gemacht, weil die Klinge als Ausschuss eingestuft wurde, nach der Wärmebehandlung nur mit 280er abgeschmirgelt, auf Längsstrich gebracht, ca. 30 sec in verdünnte Salpetersäure getaucht, danach mit Scheuermittel abgerieben. Ergebnis siehe Fotos 1 u. 2.
zu b) Schärfen der Klinge ging problemlos, wurde so scharf, dass es wieder Haare aufm Unterarm kostete. Danach setzte ich die klinge auf einen Nagel (Drahtstift von 3 mm Durchmesser) und klopfte sachte auf den Klingenrücken, bis der Nagel durch war. Die Schneide nahm keinerlei Schaden.
Versuch 2 bestand darin, die Klinge 1 cm tief in ein Eichenbrett zu hämmern und dann seitlich zu biegen. Dabei brachen bei ca. 45 Grad 5 mm der Klingenspitze ab. Verbogen hat sich nichts. Stärke des Klingenrückens an der Bruchstelle 1,5 mm.
Letzter Versuch war ein Bruchtest der Klinge selber. Ich spannte sie in den Schraubstock, so dass die Hälfte der Klinge plus Griff oben herausschauten und zog mit meinen bescheidenen 93 kg Lebendgewicht am Griff. Nix! Auch Rucken am Griff bewirkte gar nichts. Das verdross mich, ich spannte das Messer um, so dass etwa 5 cm des oberen Teils, also Spitze, aus dem Schraubstock herausguckten und bearbeitete die Klinge mit einem 1500-Gramm-Hammer. Nach etwas 20 Schlägen brach die Klinge auf und ab (siehe letztes Foto). Sieht aus, als hätte sich eine Borax-Tasche gebildet.
Fazit: Die Klinge hält was aus, ich nehm aber kein C45 mehr für aussen, ich muß mehr schweissen üben, und es ist hart, das Ergebnis von einigen Stunden Arbeit kaputt zu hauen.
Schönes Wochenende.
Manni
ich hatte vor einiger Zeit bemängelt, dass meine Klingen aus St37 (aussen natürlich) und harter Schneidlage recht leicht verkratzen. Unter anderem erhielt ich den Rat, C45 dafür zu nehmen, was ich auch probiert habe. Die Klinge ist 11 cm lang, 4 mm dick und 3,4 cm breit, die Schneidlage besteht aus 2842. Leider hat sich ein Schweissfehler eingeschlichen, weshalb ich mich endlich dazu aufraffen konnte, das Ding ernsthaft zu testen.
Fragestellung war a) wie reagiert eine Klinge aus 2 härtbaren Stählen auf Ätzen mit Salpetersäure, und b) was hält die Klinge aus?
zu a) sie zeichnet nur sehr bescheiden! Ich hab mir zwar mit der Oberflächenbearbeitung nicht viel Mühe gemacht, weil die Klinge als Ausschuss eingestuft wurde, nach der Wärmebehandlung nur mit 280er abgeschmirgelt, auf Längsstrich gebracht, ca. 30 sec in verdünnte Salpetersäure getaucht, danach mit Scheuermittel abgerieben. Ergebnis siehe Fotos 1 u. 2.
zu b) Schärfen der Klinge ging problemlos, wurde so scharf, dass es wieder Haare aufm Unterarm kostete. Danach setzte ich die klinge auf einen Nagel (Drahtstift von 3 mm Durchmesser) und klopfte sachte auf den Klingenrücken, bis der Nagel durch war. Die Schneide nahm keinerlei Schaden.
Versuch 2 bestand darin, die Klinge 1 cm tief in ein Eichenbrett zu hämmern und dann seitlich zu biegen. Dabei brachen bei ca. 45 Grad 5 mm der Klingenspitze ab. Verbogen hat sich nichts. Stärke des Klingenrückens an der Bruchstelle 1,5 mm.
Letzter Versuch war ein Bruchtest der Klinge selber. Ich spannte sie in den Schraubstock, so dass die Hälfte der Klinge plus Griff oben herausschauten und zog mit meinen bescheidenen 93 kg Lebendgewicht am Griff. Nix! Auch Rucken am Griff bewirkte gar nichts. Das verdross mich, ich spannte das Messer um, so dass etwa 5 cm des oberen Teils, also Spitze, aus dem Schraubstock herausguckten und bearbeitete die Klinge mit einem 1500-Gramm-Hammer. Nach etwas 20 Schlägen brach die Klinge auf und ab (siehe letztes Foto). Sieht aus, als hätte sich eine Borax-Tasche gebildet.
Fazit: Die Klinge hält was aus, ich nehm aber kein C45 mehr für aussen, ich muß mehr schweissen üben, und es ist hart, das Ergebnis von einigen Stunden Arbeit kaputt zu hauen.
Schönes Wochenende.
Manni