linker-blinker
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Hallo Zusammen,
ich habe vor einigen Wochen ein „Mora“-Messer geangelt
Es handelt sich um ein Messer von K. J. Eriksson, Sweden.
Da ich das Messer jetzt seit zwei Wochen jeden Tag dabei habe und auch benutze, möchte ich euch meine Eindrücke über dieses Messer mitteilen.
Daten
Gesamtlänge: 20,8cm
Klingenlänge: 9,5cm
Grifflänge: 11,3cm
Klingenhöhe: 1,8cm
Klingenstärke: 2mm
Anschliff: knapp 1/3 der Klingenhöhe
Gewicht: ca. 100 bzw. 85g mit und ohne Scheide
Erster Eindruck
Sauber verarbeitet, keine scharfen Kanten. Über den Klingenrücken könnte man mal drüberschleifen. Der Grat der Spritzform für den Griff ist auch noch zu sehen. Das ist bei dem Preis aber vollkommen in Ordnung. Der UVP liegt wohl bei ca. 10€ in Deutschland.
Griff
Der Griff besteht aus rotem, angespritztem Kunststoff, ich vermute PE. Die Oberfläche ist griffig strukturiert. Sieht aus wie ein abgewetztes Schleifband, soweit das bei Kunststoff möglich ist. Durch die Strukturierung und die Vertiefungen bleibt das Messer aber selbst mit nassen Händen noch relativ griffig. Mit öligen Händen hab ich’s nicht ausprobiert. (warum auch?)
Zur Klinge hin, wird der Griff von einem langen Handschutz abgegrenzt, zum Griffende hin durch einen dreidimensionalen „Wulst“.
Der Griff liegt sehr gut in meiner Hand.
Selbst mit Handschuhen (Fleecehandschuhe) liegt das Messer sehr gut in der Hand. Der lange Handschutz bietet eine gute Orientierung und Sicherheit am Griff.
Scheide
Die Scheide besteht aus schwarzem Kunststoff. Auch hier vermutlich wieder PE (aufgrund der Geruchsprobe.)
Die Aufhängung ist für Gürtel mit max. 4,2cm Breite geeignet, der Gürtel darf dabei aber nicht zu dick sein. Die Aufhängung ist simpel, gewährleistet aber, dass das Messer hoch und „baumel-frei“ am Gürtel sitzt.
Unten ist die Scheide mit einem Wasserabflussloch versehen.
Das Messer rastet beim Einstecken mit einem deutlichen klacken ein, und bietet beim Ziehen einen angenehmen Widerstand. Nur leider hat die Klinge relativ viel Spiel in der Scheide, so dass es zu Klappergeräuschen kommen kann. (Ist mir aber nie aufgefallen, da ich das Messer meist in der Tasche verstaut hatte.)
Das Messerziehen wird durch eine geriffelte Daumencouch am Rand der Scheide erleichtert.
Schärfbarkeit
Die Klinge ist aus Carbonstahl, genaue Sorte weiß ich nicht. Hat aber angeblich eine Härte von 60 HRC.
Die Schärfe “Out-of-the-Box” war gut. Mit der Rundung vor der Klingenspitze konnte man sich problemlos seiner Armhaare entledigen.
Nachdem ich die Klinge kurz auf 1000er Sandpapier und anschließend auf dem Leder abgezogen habe, hatte die gesamte Schneide Rasierschärfe.
Wie lange sich die Schärfe hält, kann ich leider nicht genau beurteilen, da ich es in regelmäßigen Abständen auf dem Leder abgezogen habe.
Benutzung
Ich habe das Messer für alles benutzt, was so angefallen ist. In der Küche z.B. hat es sich recht gut geschlagen. Brot schneiden (Scheiben schneiden mit der Klinge zum Körper hin, in Brusthöhe, halt so wie das die Omis immer machen
) klappte wunderbar. Bei größeren Laiben spürt man jedoch di relativ kurze Klinge. Auch Zwiebel in Scheiben Schneiden klappt recht gut. Wobei Zwiebel halbieren aufgrund des steilen Säbelschliffes eher was mit Zwiebel spalten zu tun hat. Hier macht sich die nur 2mm starke Klinge aber dennoch positiv bemerkbar. Andere Skandinavier haben da weitaus mehr Probleme mit.
Beim Würfeln der Zwiebel war allerdings der lange Handschutz im Weg, sodass ich mit ihm öfters auf das Schneidbrett gestoßen bin. Hier bekommt das Messer leichte Abzüge von mir. Ich werde den Handschutz vielleicht etwas kürzen.
Draußen habe ich Äste mit Daumendicke geschnitten und geschnitzt. Das hat (trotz Keilform) sehr gut geklappt. Man hat eine super Kraftübertragung auf die Klinge. Dies hat wohl mit der schmalen und weit hinten sitzenden Klinge zu tun.
Resumee
Nettes handliches Universalmesser. Pluspunkte bekommt der gut ausgeformte Griff und die Scheide, welche das Messer sicher verstaut. Nachteilig zeigt sich der (für Skandinavier typische) Säbelschliff. Außerdem ist der Handschutz recht wuchtig.
Die Optik ist halt totale Geschmackssache. Deswegen gehe ich darauf auch nicht näher ein. Einen Schönheitswettbewerb kann man mit dem Messer jedenfalls nicht gewinnen.
Alles in Allem ein günstiges Gebrauchsmesser, das eigentlich für nichts zu Schade ist. Wenn ich das hier mal verschlissen oder verschusselt habe, werde ich mir wieder so eins kaufen. Dann aber vielleicht von Frosts oder so. Nur um die Unterschiede heraus zu finden.
Danke fürs lesen!
Ciao, Basti
ich habe vor einigen Wochen ein „Mora“-Messer geangelt
Es handelt sich um ein Messer von K. J. Eriksson, Sweden.
Da ich das Messer jetzt seit zwei Wochen jeden Tag dabei habe und auch benutze, möchte ich euch meine Eindrücke über dieses Messer mitteilen.

Daten
Gesamtlänge: 20,8cm
Klingenlänge: 9,5cm
Grifflänge: 11,3cm
Klingenhöhe: 1,8cm
Klingenstärke: 2mm
Anschliff: knapp 1/3 der Klingenhöhe
Gewicht: ca. 100 bzw. 85g mit und ohne Scheide
Erster Eindruck
Sauber verarbeitet, keine scharfen Kanten. Über den Klingenrücken könnte man mal drüberschleifen. Der Grat der Spritzform für den Griff ist auch noch zu sehen. Das ist bei dem Preis aber vollkommen in Ordnung. Der UVP liegt wohl bei ca. 10€ in Deutschland.
Griff
Der Griff besteht aus rotem, angespritztem Kunststoff, ich vermute PE. Die Oberfläche ist griffig strukturiert. Sieht aus wie ein abgewetztes Schleifband, soweit das bei Kunststoff möglich ist. Durch die Strukturierung und die Vertiefungen bleibt das Messer aber selbst mit nassen Händen noch relativ griffig. Mit öligen Händen hab ich’s nicht ausprobiert. (warum auch?)
Zur Klinge hin, wird der Griff von einem langen Handschutz abgegrenzt, zum Griffende hin durch einen dreidimensionalen „Wulst“.
Der Griff liegt sehr gut in meiner Hand.
Selbst mit Handschuhen (Fleecehandschuhe) liegt das Messer sehr gut in der Hand. Der lange Handschutz bietet eine gute Orientierung und Sicherheit am Griff.



Scheide
Die Scheide besteht aus schwarzem Kunststoff. Auch hier vermutlich wieder PE (aufgrund der Geruchsprobe.)
Die Aufhängung ist für Gürtel mit max. 4,2cm Breite geeignet, der Gürtel darf dabei aber nicht zu dick sein. Die Aufhängung ist simpel, gewährleistet aber, dass das Messer hoch und „baumel-frei“ am Gürtel sitzt.
Unten ist die Scheide mit einem Wasserabflussloch versehen.
Das Messer rastet beim Einstecken mit einem deutlichen klacken ein, und bietet beim Ziehen einen angenehmen Widerstand. Nur leider hat die Klinge relativ viel Spiel in der Scheide, so dass es zu Klappergeräuschen kommen kann. (Ist mir aber nie aufgefallen, da ich das Messer meist in der Tasche verstaut hatte.)
Das Messerziehen wird durch eine geriffelte Daumencouch am Rand der Scheide erleichtert.


Schärfbarkeit
Die Klinge ist aus Carbonstahl, genaue Sorte weiß ich nicht. Hat aber angeblich eine Härte von 60 HRC.
Die Schärfe “Out-of-the-Box” war gut. Mit der Rundung vor der Klingenspitze konnte man sich problemlos seiner Armhaare entledigen.
Nachdem ich die Klinge kurz auf 1000er Sandpapier und anschließend auf dem Leder abgezogen habe, hatte die gesamte Schneide Rasierschärfe.
Wie lange sich die Schärfe hält, kann ich leider nicht genau beurteilen, da ich es in regelmäßigen Abständen auf dem Leder abgezogen habe.
Benutzung
Ich habe das Messer für alles benutzt, was so angefallen ist. In der Küche z.B. hat es sich recht gut geschlagen. Brot schneiden (Scheiben schneiden mit der Klinge zum Körper hin, in Brusthöhe, halt so wie das die Omis immer machen
Beim Würfeln der Zwiebel war allerdings der lange Handschutz im Weg, sodass ich mit ihm öfters auf das Schneidbrett gestoßen bin. Hier bekommt das Messer leichte Abzüge von mir. Ich werde den Handschutz vielleicht etwas kürzen.
Draußen habe ich Äste mit Daumendicke geschnitten und geschnitzt. Das hat (trotz Keilform) sehr gut geklappt. Man hat eine super Kraftübertragung auf die Klinge. Dies hat wohl mit der schmalen und weit hinten sitzenden Klinge zu tun.
Resumee
Nettes handliches Universalmesser. Pluspunkte bekommt der gut ausgeformte Griff und die Scheide, welche das Messer sicher verstaut. Nachteilig zeigt sich der (für Skandinavier typische) Säbelschliff. Außerdem ist der Handschutz recht wuchtig.
Die Optik ist halt totale Geschmackssache. Deswegen gehe ich darauf auch nicht näher ein. Einen Schönheitswettbewerb kann man mit dem Messer jedenfalls nicht gewinnen.
Alles in Allem ein günstiges Gebrauchsmesser, das eigentlich für nichts zu Schade ist. Wenn ich das hier mal verschlissen oder verschusselt habe, werde ich mir wieder so eins kaufen. Dann aber vielleicht von Frosts oder so. Nur um die Unterschiede heraus zu finden.
Danke fürs lesen!
Ciao, Basti
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