Testberichte Passaround Fontenille Pataud - Gilles - Laguiole XS

dirkb

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Die Bilder von Pitter (http://www.messerforum.net/showthread.php?t=71823) gefielen mir ausnehmend gut, deswegen habe ich für den Passaround auch sofort "Hier" gerufen.

Beim Auspacken stieg mir der pfeffrige Wacholder-Duft in die Nase, den ich sehr schätze. Die Verarbeitung des Messers ist für ein Laguiole (bzw. das, was gelegentlich unter diesem Namen verramscht wird) ausgesprochen gut. Ganz offensichtlich hat man sich an einigen Stellen (siehe Biene) die Politur gespart, damit auch der letzte die Handarbeit bemerkt. Dem Charakter des Messerchens tut das aber keinen Abbruch.

Der Backlockmechanismus funktioniert gut, und dass die Klinge nicht aufschlagen kann, behebt in meinen Augen einen die Hauptmängel dieser Bauform.

Das Messer ist also gut verarbeitet, schnuckelig, funktioniert einwandfrei, wird mit kleinem Ledertäschchen geliefert, ist also makellos ... aber für mich einfach zu klein. Und für meine Freizeitministerin auch. Bei einer 7-cm-Klinge wird der Griff so klein und dünn, dass man zwar Post damit öffnen und Nürnberger Bratwürste filettieren kann, ein Schäuferle mit wunderbarer Kruste aber schon ein fast unüberwindliches Hindernis darstellt.

Was habe ich aus diesem Passaround gelernt: Schöne Laguioles wie dieses immer gerne:super:, aber bitte mit mindestens 9 cm Klinge (besser 11 cm):eek:.
 
Hallo,
als ich von dem PA gelesen habe war ich begeistert. Ein Laguiole in "Meiner" Kombination (Wacholder und matte Backen) und die Möglichkeit es mit meinem kürzlich erworbenen Arthaud Chosson (gleiche Kombi) zu vergleichen. :cool:

Dabei ging es mir vor allem um die Verarbeitung und das verwendete Material. Wie groß ist der Unterschied zwischen dem Stellenweise recht rustikal verarbeiteten Chosson und dem doch in einer anderen Preisliga (grob das doppelte) spielenden Fontenille Pataud.

Aber zuerst zu dem Messer an sich:
Das filigrane, den Beschützerinstinkt weckende (vor allem den der weiblichen Betrachter :p) Messerchen hat alle gängigen Schneidaufgaben gut gelöst. Aufgrund dieser "Größe" ließ es sich in der Hosentasche und der ansprechenden, sauber verarbeiteten Lederscheide gut verwahren.
Mir wäre etwas mehr Länge und Volumen allerdings lieber gewesen.


Die Biene ist etwas grob ausgeführt und das Fileworks schön, aber etwas unsymmetrisch. Es wirkt fast ein wenig, als wolle man auf die Handarbeit hinweisen... Ein leichter Grat an den Linern fällt ebenfalls auf.


Der Unterschied zum klassischen Laguiole, der Verschluß, funktionierte einwandfrei. Der Klingengang war wunderbar weich, bedingt durch die unterlegten Teflonscheiben, von denen allerdings eine an den Backen unschön überstand...


Was mich nun zum angesprochenen Vergleich der Verarbeitung und Materialien bringt.
Das Fontenille hat das schönere Holz. Die Verarbeitung ist ebenfalls besser ausgeführt, bietet aber noch Verbesserungspotential, z.B. beim Anpassen der Griffschalen an die Backen oder beim Entgraten der Liner.
Mein Fazit in diesem Punkt: Verarbeitung und Material rechtfertigt den Preisunterschied nicht, dann schon eher der unterschiedliche Verschlußmechanismus.


Meine Gesamtbewertung: ein schönes, sich einschmeichelndes Messer, daß allen üblichen Schneidaufgaben gerecht wird und ein wenig zu klein ausfällt.

Danke für die Organisation und die Möglichkeit zum Testen.

Gruß Th.
 
Die Biene ist etwas grob ausgeführt und das Fileworks schön, aber etwas unsymmetrisch. Es wirkt fast ein wenig, als wolle man auf die Handarbeit hinweisen...

Ja, das ist genau so. Habe Gilles deswegen auch angesprochen. Früher gabs die Biene auch poliert, das war ihm aber zu "glatt" für ein Messer, bei dem noch sehr viel mit der Hand gemacht wird.

Das mag man, oder nicht - jedenfalls ists gewollt.

Pitter
 
Schönes Messer. Macht Lust auf mehr. Mehr Laguiole, mehr Fontenille Pataud – und mehr Klingenlänge ;) (vielleicht auch mehr Rockwell – die größeren Fontenille Pataud werden ja auch mit RWL-34-Klinge angeboten…)

Um es zu beschreiben braucht es andere Worte als sonst in Passaround-Berichten üblich: Charme, Stil, Eleganz und Duft zum Beispiel.

Ich finde die Verarbeitung sehr gut und genau richtig – einschließlich der Bienenfliege. Das passt einfach. So würde ich das gerne in dieser Preisklasse öfter mal aus Deutschland sehen.

Ob der über den Griffrücken hinausstehende Teil der Feder nun die klassische Linie stört oder diese nur aufgreift und fortsetzt darf jeder für sich entscheiden. Technisch stört es nicht, kneift nicht in die Hand, ein versehentliches Lösen des Locks kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die Funktion ist jedenfalls tadellos; Klingengang und Lock kann man nur weich, geschmeidig und elegant nennen. Die Klingenlänge reicht für vieles, das Messer wirkt aber insgesamt doch recht klein und zart – mehr so ein Olivenpiekser. Aber ein hübscher ;).

Die unteren inneren Kanten der Stahlliner könnten mal mit den Steinen des Sharpmakers gestreichelt werden – keine große Sache. Das dazugehörige Ledertäschchen ist nett, auf die klebrige schwarze Farbe an den Rändern könnte ich aber gut verzichten.

Ja, ich mag das Teil. Sowas will ich auch.

Gruß
giovanni
 
Lust auf mehr trifft es gut.

Laguiole war vorher nicht mein Thema. Jetzt interessiert es schon etwas mehr. Das lag vor allem an dem tollen Griff, den das Messerchen hat. Passte einfach in die Hand. Es fühlte sich so natürlich an, wie, wenn man ein Knöchelchen greift.

Klingengang Klingenspiel, alles klasse. Wirklich gut gemacht.

In der Alltagstauglichkeit konnte es bei mir nicht mithalten. Dafür wars mir zu klein (nicht mal ne Heftklammer konnte man aufbiegen, ohne dass die Klinge bog), aber deshalb interessiere mich jetzt auch für die größeren Modelle.

War ein netter Passaround.
 
Mein Fazit in diesem Punkt: Verarbeitung ... rechtfertigt den Preisunterschied nicht


.

Entschuldigung, aber hier muß ich meinem Vorredner widersprechen.
Wenn ich mir nur die Passung des Holzes in der Ecke von Backen und Liner anschaue, liegen da Welten dazwischen - dann ist das vier mal gar nix beim Vergleichsobjekt und zwei mal ordentlich beim Passaround-Messer.
 
So, hier mein kleines Review.

Beim Auspacken war mein erster Gedanke: wie niedlich. Der zweite Gedanke war: wie stumpf!! Trotzdem flutschte es aufgrund der dünnen Klinge nur so durch eine Kohlrabi, die gleich daran glauben musste.

Meine anderen Messer aus 12C27 (u.a. ein Laguiole von Prestige) waren problemlos und schnell auf dem Sharpmaker nachzuschärfen. Irgendwie hat hier nicht gleich den Winkel gepasst und ich musste eine ganze Weile auf dem Sharpmaler rumrödeln (40°). Irgendwann war es dann einigermassen scharf und blieb es dan auch.

Zum Einsatz kam es natürlich bei der Jause und im Büro. Der Akzeptanzfaktor war erstklassig, der Tragekomfort auch in Anzughosen erstklassig. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich den dünnen Stoff-Buchsen ansonsten nur ein Vic Cadet ertragen kann. Alles andere beult mir zu sehr aus und schlabbert rum. Ich trage meine Messer ganz gerne lose (also ohne Clip).

Die Klinge war zwar für die meisten Aufgaben ausreichend lang aber für mich irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Im Anzug hätte es eine kürzere Klinge auch getan, für die Jause (Semmeln, Speck, Käse und Äpfel schneiden) hätte sie gerne auch einen guten Zentimeter länger sein können.
Auch hatte ich mir das Absäbeln möglichst dünner Speckscheiben einfacher vorgestellt. Da hatte ich den Eindruck, dass ich aufgrund der geringen Höhe es nicht geschafft habe sauber und gerade zu schneiden.

Dafür hat es wunderbare Dienste im ICE geleistet, um einem Rucksacktouristen, bei dem sich das lose Ende des Tragegurts im Sitz verfangen hatte, das Aussteigen zu ermöglichen. Ein Schnitt und der Gurt war durch. Und die einhellige Meinung der Umsitzenden: so ein Messer kann schon praktisch sein.

Der Griff ist ein absoluter Handschmeichler und der Klingengang und Verschluss 1a. Ich habe zwar keinen Spine-Whack-Test gemacht, aber das Messer ist nichts fürs Grobe, da reicht die Verrigelung für den artgerechten Gebracuh alle mal.

Verarbeitungstechnisch gefällt es mir optimal. Man sieht noch die Handarbeit aber die Verarbeitung ist alles andere als schlampig. Und die rohe Biene an der Feder gefällt mir optisch ohnehin besser.

Fazit: Sehr nettes Büromesser mit guter Verarbeitung, der Funke ist nicht sofort übergesprungen sondern erst als ich es wieder abgeben musste. Irgendwie schade ;-). Steht aber inzwischen auf meiner Wunschliste.

Vielen Dank für die Möglichkeit, dieses prima Messer testen zu können.
 
Entschuldigung, aber hier muß ich meinem Vorredner widersprechen.
Wenn ich mir nur die Passung des Holzes in der Ecke von Backen und Liner anschaue, liegen da Welten dazwischen - dann ist das vier mal gar nix beim Vergleichsobjekt und zwei mal ordentlich beim Passaround-Messer.

Hallo Giovanni,
ich dachte ich hätte deutlich gemacht, daß Verarbeitung und Material (bitte vollständig zitieren) den Preisunterschied für mich und meinen Geldbeutel (ist ja auch nicht unwichtig) nicht rechtfertigt.

Das Chosson hat nun auch mal zwei Backen mehr (die nicht anständig angepasst sind). Allerdings ist beim Passaround Messer die Anpassung bei weitem nicht perfekt.

Gruß Th.
 
Moin, Moin, nachdem ich meine Sommererkältung nun fast gänzlich unterdrückt habe, hier auch mein Fazit zum PA.
Das ist wirklich ein hübsches Kerlchen, die Verarbeitung gefällt mir im Großen und Ganzen, mit der Biene oder Fliege habe ich nicht das Problem mit den Schleifriefen, sondern - wenn man im geöffneten Zustand über den Rücken blickt, sitzt die Biene nicht mittig.
Weiterhin ist in der Rückenfeder in der Nähe des Locks (Hammer) ein Lunker - das will ein Zahntechniker der 30 Jahre Edelmetall giesst, nicht sehen. Die Griffschalen sind mit ihrem Pfefferduft echt der Hammer.
Der Lock funktioniert gut und leichtgängig.
Wie erwähnt war das Kerlchen mit uns in France, selbstverständlich nicht alleine. Neben dem obligatorischen Automesser (SOG Northwest Ranger), musste es gegen ein FDL Sonya Rykiel, mein neues Extrema Ratio MF0 und einem kleinen Greco Fixed (Greco Dangler) mit Kohlenstoffstahl antreten. Selbstverständlich ist es in der Grösse kein heavy user, daher hab ichs meistens zur Brotzeit oder mal zum Zubereiten benutzt. Da kann der Flachschliff seine Vorteile ausspielen, aber die Klingenlänge schränkt es wieder ein. Der Schneidteufel in dem Feld war sowieso das Greco.
Ich habe mich manchmal gefragt, warum Laguioles so lang ( 11cm oder 12cm) sind, nachdem ich mit dem kleinen geschafft habe, weiß ich es - weil dann auch der Griff länger ist und man mehr in der Hand hat.
In Anbetracht dessen wofür ich es genutzt habe war ich mit Stahl ,Schärfe und Schnitthaltigkeit zufrieden. Das Täschchen find ich gut, habe ich beim FdL auch, schont die heutzutage dünnen Hosentaschen doch ganz gut.
Mein Fazit: Es ist kein klassisches Laguiole,wegen seinem Backlock, obwohl er sehr gut in die Linienführung integriert ist. Für mich ist es kein Laguiole, weil es durch seine geringe Grösse nicht alle Aufgaben erfüllen kann, die man mit einem Laguiole verbindet.
Es ist nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger wie ein bildhübscher Gentleman Folder mit vielen Vorzügen eines klassischen Laguioles.
Ich werde es mir nicht kaufen, aber ich weiß jetzt, was ich vorher schon ahnte, eins meiner nächsten Messer wird ein gutes Laguiole (12cm) mit Korkenzieher und Wacholdergriffen.
An Pitter einen Dank für die Organisation und Grüsse an den Rest des Forums, dyas-segler alias Gunter
 
Nach fast einer Woche mit einem Messer, was heute morgen meine Tasche nicht mehr verlassen wollte, ein kurzer Rückblick:

Dies war meine erste Erfahrung mit einem Laguiole überhaupt, bisher sprach mich diese Messerform einfach nicht an. Neugierig war ich trotzdem, vor allem auf das duftende Wacholderholz.

Erster Eindruck:

Niedliche Lederscheide, das ist ja kleiner, als gedacht. Umso überaschter war ich über das "satte" Gewicht des Kleinen. Und dann der Duft: Intensiv, pfeffrig, fast betörend. Dazu ein wirklich schönes Erscheinungsbild. Ums kurz zu machen: Liebe auf den ersten Griff.


Design und Verarbeitung:

Nicht nur die Nase, auch das Auge erfreut sich an einer eleganten Form und schönem Filework. Die Maserung des Holzes sieht einfach klasse aus. Die Klingenform war auch vis a vis etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch hier passte so ziemlich alles. Weicher Klingengang, kein Aufschlagen der Klinge beim Schliessen, ein funktionierender und eleganter Verschluss. Mir persönlich vor allem wichtig:
Kein Nagelhieb , die Klingenbeschriftung dürfte von mir aus gerne noch dezenter sein. An der Verabeitung insgesamt hatte ich nichts auszusetzen, die z.B. nicht perfekt mittig sitzende Biene verbuche ich gerne unter "Handarbeit".

Praxis:

Da ich eher kleine Hände (Handschuhgröße 8) habe, passte mir das Messer nahezu perfekt in dieselben. Die Klingenform- und länge bewährte sich im Alltag hervorragend. Äpfel und anderes Obstzubereiten war dank der dünnen, schmalen Klinge eine Freude. Auch die Bratwurst ließ sich elegant zerteilen, für mich war schnell klar: Mehr Klinge brauche ich nicht. Dies war die erste Woche seit langem, in der mein von Cuscadi verschönertes VIC völlig arbeitslos war. Mehr noch, ich freute mich wie ein Schneekönig auf jedes Hervorholen, immer Begleitet von einem verträumten Riechen am Holz.
Klar ist das Messer für gröbere Arbeiten nicht geeignet, da bei mir aber nur Alltagsaufgaben auf dem Programm stehen (kein handwerklicher Beruf), benötige ich auch selten mehr Messer.

Die beiliegende Lederscheide ist einfach gehalten, passt stilistisch aber genau. Das Messer lässt sich darin perfekt in der Hosentasche tragen.

Fazit:

Wie gesagt, der Abschied fiel wirklich schwer, und ich vermisse dieses tolle Messer jetzt schon. Die schlichte Eleganz, die gute Verarbeitung und natürlich das betörende Griffmaterial haben mich vollkommen überzeugt.
Für mich ist klar, dass ich dieses Messer über kurz oder lang haben muss, auch genau in dieser Größe.

Vielen Dank für die Möglichkeit zum Testen, die verkaufsfördernde Maßnahme hat, zumindest bei mir, voll funktioniert ;)
 
Endlich, so muss ich sagen, gefällt mir ein Laguiole ganz besonders.
Nicht, dass es eines ist, was meiner Handgröße entspricht (8,5), sondern eines, das keinen Nagelhieb die Klinge verunstalten lässt.

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Durch den Verschluss muss die Feder nicht so stramm sitzen und man kann die Klinge sanft am Klingenrücken öffnen.
Trotzdem bleibt es noch ein kleines Messer: Nur die Finger reichen, um es zu umschließen. Dafür ist es klein, unauffällig (nur nicht olfaktorisch), einfach eine sehr gute Verbesserung eines alten Designs.
Die Verarbeitung ist vorbildhaft: So, dass man die Handarbeit erkennt, aber keine Fehler entdeckt, die zu verbessern sind. Ein Teflon-Washer ist etwas groß geraten - was solls, ich habe schon erheblich schlimmeres in der Hand gehabt. Die Lederscheide wird ihrem Namen auch gerecht: versiegelte Kanten, richtige Größe, guter

Sitz; darin schütze ich mein Messer gern vor dem ganzen anderen Gerümpel in den Hosentaschen. Meine Tasche würde ich mir noch mit einem Clip ausstatten, um sie in eine Hemdtasche zu hängen. Genau dort nämlich fehlt mir ein kleines Messer.

Schneiden kann es natürlich auch; der Flachschliff ist eine Freude, die spitze Klinge macht trotz ihrer Ausmaße einfach Spaß. Käse, Karton, Kleinkram jeglicher Art wird noch kleiner mit dem Kleinen.

Bei mir steht es ab jetzt auf der Wunschliste. Mit Wacholder.

P1180900_klein_bearbeitet.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
So, kleines Messer, kleiner Bericht :hehe:

Laguiole war für mich ziemlich „Neuland“.

Das kleine XS hatte beim Auspacken schon mal den „Niedlich-Bonus“ gewonnen.
Selbst mit der nett gemachten, einfach gehaltenen Lederhülle, ließ es sich unbemerkt in der Hosentasche mitführen.
War auch erst etwas ungewohnt (und ein bißchen umständlich), das Messer erst aus der Hose und dann aus der Tasche zu befreien um es dann endlich zu benutzen.
Ist halt was Anderes wie ein eingeclippter Einhänder ;-)

Nun zum Messer, wie schon geschrieben, es ist zierlich, wirkt aber dennoch nicht zerbrechlich, das man es nur mit Samthandschuhen anfassen sollte.
Der Griff war recht dick für die geringe Höhe, fast „rund“ im Querschnitt“.
Er hatte genug Volumen, zwar nicht im Hammergriff aber den brauchts hier nicht, um das kleine Messer sicher zu händeln.
Das Griffholz sah super aus, das Filework auf dem Griffrücken und das kleine Kreuz aus Pins runden das Ganze zu einem edlem Design hin ab.
Nur die „naturbelassene“ Fliege, äh sorry Biene, fällt etwas aus dem Rahmen. Aber das wurd ja oben schon geklärt.

Die schlanke Klinge reicht für viele tägliche Aufgaben, kommt aber natürlich aufgrund der dezenten Größe oft auch an ihre Grenzen.

Das die Klingen keine Nagelhau hat gefiel mir schon mal gut, eine „Dreckecke“ weniger ;-). Öffnen ging auch so gut.
Der Backlock hielt die Klinge sicher auf. Etwas seitliches Spiel hatte die Kleine, aber das war durchaus im Rahmen.
Zum Entriegeln brauchte man nur auf die überstehende Feder am Griffrücken drücken, und die Klinge war frei.



Das XS hat mir schon mal recht gut gefallen, und auch das Eis, was Laguiole angeht, gebrochen.
Ich denke, ich werd mich in naher Zukunft mal mit den Bienenmessern näher befassen.

Danke fürs Testen dürfen und natürlich auch für die Organisation.
 
Moin!

Hier nun auch von mir ein kleiner Bericht zum Passaround des kleinen Gilles.

Nach dem Auspacken wahrscheinlich der erste Gedanke wie bei vielen: Ist das klein! Sogleich etwas bespielt und begutachtet.

Hier schlägt die große Stunde des kleinen Laguiole. Die Verarbeitung trifft, wie bereits von anderen Testern erwähnt, auch bei mir voll ins Schwarze. Die Klinge ist sauber geschliffen und hat einem tollen Klingengang, der sehr weich ausfällt. Die Holzschalen sind nicht 1000% genau, aber genau das macht hier einen gewissen Charme aus. An einem modernen Messer mit modernen Materialien würden gewisse kleine Spalte und nicht bis ins letzte ausgearbeitete Übergänge vielleicht stören, hier unterstreicht es irgendwie die Handarbeit.

Die von Hand gefeilte Biene ist in nettes optisches Highlight, die meiner Meinung nach in Ihrer bewußt leicht "grob" gewählten Ausführung erhalten bleiben sollte. Macht einfach etwas her. Das Holz ist sehr schön gemasert und der feine Geruch tut ein übriges. Die einfache Lederscheide hat die richtige Größe und schützt das Messer effektiv vor Kratzern.

Weshalb hat es trotz meiner fast ausschließlich positiven Meinung nicht zum absoluten Liebling gereicht? Das liegt bei mir an der Verwendung meiner EDU. Mein derzeitiges, ein Spyderco UK PK ist immer griffbereit und einfach mit einer Hand zu öffnen. Hier liegt das Laguiole einfach auf Grund der Konstruktion hinten. Es will hier aber auch nicht konkurieren. Der Verwendungszweck ist nicht mit dem des o. g. Spydercos gleichzusetzen.

Daher Fazit: Ein sehr schönes Messer, das für seinen Verwendungszweck (kein Clip, Zweihänder) ein Highlight darstellt - den ich aber leider nicht habe. Das Heraussuchen aus der Hosentasche, herausholen aus der Scheide und entweder öffnen mit 2 Händen oder konzentriert mit einer Hand (geht auch mit etwas Übung) möchte ich bei meinem EDC einfacher haben.

Vielen Dank für die Möglichkeit es testen zu dürfen!

Grüße,
Stephan
 
Laguiole XS

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Gleich nachdem ich das Messer ausgepackt hatte, nahm es meine Frau spontan in die Hand. „Das sieht aber schön aus. Das behalte ich.“, waren Ihre Worte. Uns dieses Lob wiegt außerordentlich schwer, weil sie die meisten anderen Messer, die hier durch meine Hände gehen, eher mit Argwohn betrachtet und kaum eins mal einen positiven Kommentar erntet.

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Mit dem Laguiole XS hat man ein Taschenmesser von der Praxistauglichkeit, der Größe und der Sheeple-Freundlichkeit eines Schweizer Messers, aber mit deutlich mehr Extravaganz (die Multifunktionalität ist gegenüber den meisten Schweizer Modellen natürlich eingeschränkt). Die Größe ist sowohl für die meisten Schneidaufgaben als auch für eine ordentliche Handlange ausreichend. Durch die eher schlanke Klingenform ist das Messer wendig wie ein Schälmesser, die relativ geringe Klingenstärke trägt zu den guten Schneideigenschaften ebenfalls bei. (Die Vergleichsmesser auf den Bilder sind ein Victorinox 0.8000.26 aus der Pionier-Serie und Herder Vogelschnabel-Messer)

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Die Übertragung der Designmerkmale der Standard-Laguioles auf die kleinere Schwerster ist rund herum gelungen. Auch die Verarbeitungsqualität entspricht den Großen: nicht perfekt, aber ordentlich und mit Charme. Die zusätzliche Integration einer Verriegelung wertet das Messer deutlich auf und gibt mehr Sicherheit in der Nutzung. Den Slogan von Fontenille Pataud: »The Laguiole XS, combines French tradition with technical innovation«, kann man hier nur unterstreichen.

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Wie nach den Härteangabe zu erwarten, ist die Schnitthaltigkeit tatsächlich nicht überragend, aber man bringt dafür das Messer schnell auf sehr gute Gebrauchsschärfe. Ich habe dafür nur in diesem Fall nur einen Keramikstab verwendet und war mit dem Ergebnis zufrieden.
Ich habe das Laguiole XS wirklich gern getragen – auch weil man es wirklich in jedem Umfeld bedenkenlos aus der Hosentasche ziehen kann. Das Messer passt perfekt in die Münztasche der meisten Jeans, so dass man auch das Lederetui weglassen kann. Diese habe ich ohnehin zuerst entfernt, damit der (eigentlich nicht unangenehme) Ledergeruch den herrlichen Wachholder-Geruch nicht überdeckt.

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Ich denke, so ein Messer kommt uns über kurz oder lang ins Haus. Nur die Auswahl bei den zur Verfügung stehenden Griffmaterialien wird nicht leicht fallen. Ebenholz und Horn könnten mir ebenso gefallen. Einige Modelle der „Edel-Serie“ mit Damasteel machen ebenfalls was her, die Preise haben sich dann aber oft „gewaschen“.

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Auch ich fand das Messerchen recht klein aber es hatte was!
Verarbeitung war okay, nicht herrausragend aber gut.
Verwendete Materialien - sehr gut.
Klingenstahl leicht nachzuschärfen, Messer kam auch scharf bei mir an.
Die Klinge war ausreichend groß, dass man mit dem Teil keine Bäume fällt ist klar.
Das Griffholz passte wunderbar zum Messer und war schön griffig da nicht glattpoliert.
Filework passte, die Biene oder Fliege sah etwas grob aus, passte nicht ganz zum Rest.
Die Entriegelung hatte ich so noch nicht gesehen, gefiel mir recht gut. Zuerst hatte ich Angst, dass sie sich verselbstständigt aber das war nicht der Fall.
Wie bereits geschrieben, fürs grobe ist der kleine Franzose nix.

Das Lederetui war sehr gut gemacht - einfach aber gut. Das Ganze war gut in der Münztasche meiner Jeans zu tragen, obwohl ich ständig befürchtete, dass ich es verliere.
Ich bin halt Clipverwöhnt!!!

Meine bescheidenen Schneidaufgaben ( Apfel, Brief, Paket) erledigte das Messer zur vollen Zufriedenheit.
Leider reichte der Griff für meine "Klodeckel"großen Hände nicht ganz aus.
Ich würde mich wahrscheinlich mit einem XXL wohler fühlen:steirer:!


Vielen Dank an Gilles fürs Messer und an Pitter fürs Organisieren!:super:

Alex
 
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