Teure Materialien bei Custom-Messern?

painless potter

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Hallo,

wer hat Erfahrung mit der Verarbeitung teurer Materialien? Ich dachte an die üblichen Verdächtigen, sprich Mammut, Wüsteneisenholz, Narwalzahn, Griaffenknochen u.ä..

Macht das ein Messer, das nicht als Auftragsarbeit entstanden ist, leichter oder schwerer verkäuflich? Und wie steht es mit Monostahl versus Damast unter Berücksichtigung der gleichen Frage?

Und wenn gar Silber, Gold oder Brillanten dazukämen? Heisst es dann "jetzt dreht er durch" und "komplett unverkäuflich" oder gibt es hier im Forum Sammler, die auf so etwas abfahren?

Bin gespannt auf die Antworten

PP
 
bau das messer für dich, oder bau es für einen kunden!

die verkaufschancen wenn du, als unbekannter messermacher, ein messer baust sind eh nicht berauschend. je mehr du dafür haben willst, desto problematischer wirds..

p.s.: der markt für edelsteine soll recht gut sein, auf messern montiert schränkt sich dein möglicher käuferkreis aber auf nahe null ein!
 
Für mich persönlich:
Wüsteneisenholz - jederzeit! Andere edle Hölzer auch.
Damast - gerne, außer Damasteel! Wirkt mir zu künstlich.
Knochen, Elfenbein und Mammut sind auch ok.
Letzdendlich ist aber immer wichtig, daß aus guten Materialien auch ein Messer entstanden ist, das mir stilistisch zusagt.

Jeder andere Zierrat wie Gold, Silber, Edelsteine, selbst Mosaikpins ist mir gänzlich überflüssig. Oft machen diese Zutaten sogar ein gutes Design kaputt, weil es überladen wirkt.

Es braucht fast immer zwei für ein Kunstwerk: einen, der es macht, und einen, der sagt, wann es fertig ist. Bei allzuvielen Handmades oder Customs habe ich das Gefühl, daß der Zweite nicht da war.
 
hoi,

ich bin der meinung das es dafür keine allg. gültige antwort gibt.

es hängt einfach vom messer ab, selbst wenn man nur das "beste" verbaut ist das kein garant für qualität, gefallen und verkauf.

ob das gesamtbild stimmt, entscheidet letztendlich jeder für sich ;)

grüße,
olli
 
Ich finde die Fragestellung ist die verkehrte art an so ein Thema heranzugehen!

Ich nehme mich jetzt mal mich als Beispiel:

Mein letztes vorzeigbares Messer ist Jahre her (nein nicht wirklich verkaufe aber nur im Bekanntenkreis!).
Da ich seit ein paar Jahren nicht mehr die Möglichkeit habe, bei einem Bekanntem zu schmieden, ist der Virus bei mir im Moment mehr als durchgebrochen geradezu entzug.
Also baue ich seit etwa 1,5Jahren mein eigene kleine Schmiede auf, die nun bald fertig ist.
Da sind einige tausend Euro investiert in mein Hobby, das reicht über Gasesse,Treadle-hammer, Pneumatik-Hammer, Hydraulikpressse, Bandschleifer, Bleibad............. ist ne fast Endlosliste.
Nur weil ich auf einen Niveau arbeiten will das ohne diese Hilfsmittel nur schwer auskommt (einige kommen durchaus auch ohne so einen Aufstand auf mindestens genauso gute Ergebnisse, ich nicht;), also nicht verkehrt auffassen, für mich persönlich ist der Bau und der Umgang mit solchen Maschinen ein Teil des Hobby´s)

Wenn ich das alles unter dem Strich zusammenfügen würde, nach dem Motto jetzt kann ich was zum Verkauf herstellen, Pustekuchen!
Nur weil ich die Maschinen hab, heißt das noch lange nicht das was gescheites bei rauskommt.
Egal welche Materialien ich nehme um aus einer x beliebigen Klinge ein Messer zu machen, teuer billig exotisch Palettenholz es muß zueinander passen.
Ich würde mir niemals in diesem Hobby, das Ziel setzen, für den Verkauf zu produzieren sondern einen eintretenden Verkauf als Lob für meine geleistete Arbeit ansehen.

Wer den komerziellen weg gehen will, kann den meiner Meinung nach nur gehen wenn er Materialien und Dienstleistungen bekannter Scenengrößen in Anspruch nimmt, also zB. Damast von gehärtet von zusammengefrickelt von mir:D, und das ist nicht meins.
Und treibt den Endpreis letztendlich in Dimensionen die ich nicht will, und wo ein Noname bei Sammlern keine Chance hat.
Zudem beschränkt es sehr stark die eigene Kreativität und löscht den Versuch seinen eigenen Stil zu finden von Anfang an aus.

Tschau Torsten
 
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Hallo,

schön, dass das Thema Interesse weckt, aber ich glaube, es gibt kleine Missverständnisse:

Zitat: "Ich würde mir niemals in diesem Hobby, das Ziel setzen, für den Verkauf zu produzieren sondern einen eintretenden Verkauf als Lob für meine geleistete Arbeit ansehen."

Genauso sehe ich das auch, darum war meine Frage, ob ihr meint, dass unter Verwendung sehr anspruchsvoller Materialien man sich selbst dann das Leben schwer macht.

Ich würde mich niemals als "unbekannter Messerbauer" bezeichnen, sondern als "unbekannter Neuling, der sich der Fazination des hobbymäßigen Messerbastelns nicht entziehen kann". Ich will auch nicht meine Brötchen damit verdienen, dass klappt in meinem Job ganz gut, sondern es wäre mir eine tolle Bestätigung, wenn aufgrund der Präsentation in der Galerie mal jemand sich für meine Sachen interessieren würde. Klar weiß ich, dass es genug Leute gibt, die nur Messer von (zu Recht) bekannten Messerbauern kaufen würden, aber viellecht gibt es ja auch welche, die sagen: "Hey, ein tolles Messer, wer hat das denn gebaut? Kenn ich nicht, könnte ich mir aber in meiner Hand gut vorstellen..."

Klar, vielleicht sehr blauäugig gedacht und passier evtl. auch nie.
Aber darum fragte ich halt, ob es gewisse Killerkriterien gibt, die einen potentiellen Interessenten von vornherein gleich abschrecken würden.

Sorry, wenn die Fragestellung zu Verwirrung geführt hat.

PP
 
Hi,

mach einfach dein Ding....., mach was dir gefällt wenn du es nicht in erster Linie vverkafen möchtest. Wenn du es hier in die Galerie stellst und die Leute melden sich haufenweise und du bekommst Anfragen ob du dich trennen möchtest, weißt du , daß du nicht nur deinen Geschmack getroffen hast! Meldet sich niemand, so gefällt es wenigstens dir......und du kannst stolz auf deine Arbeit sein.....

es ist alles Geschmacksache,.... künstlicher Griff, natürlicher, fossiler,....... Hauptsache dir gefällts. Und wenn du mit ein paar Steinchen glücklich bist, mach sie doch drauf.......wenn dir ein Damast gefällt nimm einfach diesen, wenn nicht nimm nen Monostahl, möchtest du es in die Vitrine legen, tue es doch einfach, wenn nicht, schlag dich damit durch nen Busch....... es muss nur dir Freude bringen und gefallen.....:steirer:

so mach ichs wenigstens immer.......:p

Viel Spass dabei.....
 
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Hallo Zusammen,

mit den meisten Äußerungen hier bin ich einverstanden.

Eine irritiert mich aber doch.

Wer den komerziellen weg gehen will, kann den meiner Meinung nach nur gehen wenn er Materialien und Dienstleistungen bekannter Scenengrößen in Anspruch nimmt, also zB. Damast von gehärtet von zusammengefrickelt von mir, und das ist nicht meins.
Und treibt den Endpreis letztendlich in Dimensionen die ich nicht will, und wo ein Noname bei Sammlern keine Chance hat.
Zudem beschränkt es sehr stark die eigene Kreativität und löscht den Versuch seinen eigenen Stil zu finden von Anfang an aus.

Ich weiß nicht genau, was damit gemeint ist. Und ich persönlich sehe es etwas anders. Ist jetzt jeder, der nicht selbst schmiedet dem Generalverdacht der Kommerzialität unterstellt?

Ich werde bald 52 Jahre alt. Bis ich so schmieden kann, wie mein Lieblingsschmied, müsste ich rund 20 Jahre investieren und eine mehrjährige Lehre absolvieren. Das kann ich mir nicht mehr leisten. Deshalb greife ich gerne auf seine ausgereiften Produkte zurück und gebe mir Mühe bei den anderen Materialien ebenfalls "erste Wahl" zu finden. Erst dann weiß ich, wenn etwas schiefgeht, liegt es an mir.
Einen von mir evtl. geschmiedeten Damast in einem fertigen Messer zu verkaufen, käme mir kaum in den Sinn, weil ich über die Qualität nichts wüsste. Und daran liegt mir wirklich, Qualität, nicht irgendwie, sondern absolut. Somit gehöre ich zu den Verwendern von Materialien aus der "Szene", aber als kommerziell betrachte ich mich nicht. Das sehe ich auch an den doch eher geringen "Verkaufszahlen".

Und wo fängt es denn an? Mit dem Schmieden? Reicht das? Muss ich dann konsequenterweise nicht auch das Erz abbauen und selbst verhütten? Das scheint mir - trotz vorangegangener Ausführlichkeit - doch ein wenig eindimensional.

Und ein selbstgeschmiedeter Damast ist billig? Weil ich die Stunden nicht berechne, die getätigten Investitionen nicht berücksichtige? Kostet also nix? Kann ich dann "preiswerte" Messer bauen?
'Tschuldigung, das halte ich für eine Milchmädchenrechnung.

Vielleicht habe ich es aber auch nur in den falschen Hals bekommen.
 
Wenn Du das Messer bist welches Du gebaut hast dann wird es Freunde finden, egel welche Materialien Du verwendet hast.
 
Hallo P.P,
schön ist, was gefällt und nicht was teuer und selten ist. Ich habe Messer,die wesentlich günstiger waren als manche meiner handgearbeiteten Messer und trotzdem ist das teurere Messer mir bei weitem nicht so ans Herz gewachsen wie das preiswertere Messer.Ich habe eins,zwei günstigere Messer,die sind einfach nicht zu verkaufen,wärend teurere Messer , die ich unbedingt haben wollte nach einer kurzen Zeit schon wieder verkauft waren.

Dizzy
 
@Robert

Quatsch so ist das nicht gemeint! Und ja du hast das in den falschen Hals bekommen:D

Völlig egal ob du schmiedest oder nicht.

Ich meine damit die Tendenz das viele sehr gute Messer herstellen und sich gegenseitig in der Materialauswahl (Hauptsache teuer) versuchen zu übertreffen, aber es nicht schaffen wirklich einen eigenen Stil zu entwickeln weil sie sich selbst dadurch in ihrer Entwicklung unterdrücken.
Das ist Schade finde ich! Überhaupt ist mein Beitrag genau aus dieser Richtung zu betrachten.

Ich nene bewust keine Namen aber sehe dich doch mal um, was macht die absoluten Top Custombauer aus??
Absolute Perfektion mit einer geradezu überwätigenden Kreativität und unverkennbar eigenem Stil, das ist es was für mich den Kaufreiz ausmacht, und nicht die verwendeten Materialien an sich.

Tschau Torsten
 
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Hallo Zusammen,

@ Thorsten

Ok, habe ich falsch verstanden!

@ Allgemein

Ich denke auch, dass es nicht nur an der Materialauswahl liegt, einen Verkaufserfolg zu erzielen. Ich finde es auch falsch, nach dem "Erfolgsmodell" zu suchen. Mit Gewalt geht das wahrscheinlich nicht, das muss sich entwickeln.

Und es ist wohl so, dass einige ein gutes Gefühl für Formen, Materialkombinationen und Farben haben, welches sich den Betrachtern einfach mitteilt.

Andererseits sind die Geschmäcker ja auch unterschiedlich. Was den Einen vom Hocker reißt, lässt den Anderen völlig kalt und umgekehrt.

Uniformität schadet aber wohl eher. Es sind hier mehrere Messermacher unterwegs, deren Messer sich dermaßen ähneln, dass man sie fast nicht auseinanderhalten kann. Da könnte man meinen, die würden alle nach denselben Entwürfen arbeiten.
 
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