güNef
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Servus,
The Great Misono UX10 "reloaded"
Nachdem hochpreisige Wa-Gyutos schon seit längerer Zeit die Vorstellungen dominieren, wird es mal wieder Zeit für ein prächtiges Stück Messer in westlichem Design das keinen Vergleich zu scheuen braucht und auch von der Verarbeitung und vom Finish kompromisslos ausgeführt ist. Hier gibt es keinen optischen Mangel, keinen „Werkzeugcharakter“ und es ist trotzdem ein funktionell fantastisches Gyuto mit einer Anmutung die einem Goldschmied gerecht wird. Sozusagen die Antithese zu allen rustikalen Küchenwerkzeugen.
Ich hab eine Weile hin und her überlegt und mich dann entschlossen mein eigentlich sehr gutes Misono UX10 wie viele meiner anderen Serienmesser auf meine Ansprüche und Bedürfnisse umarbeiten zu lassen.
Jürgen ist hier meine bevorzugte Adresse wenn es um Schleifarbeiten geht, weil er einfach ein Händchen für exzellente Geometrien hat und genau weiß was er tut!
Was wurde verändert:
Die Serienklingenlänge beträgt 240m, ich arbeite aber am liebsten mit Klingenlängen zwischen 180mm und 220mm, darunter noch gerne mit kleineren Klingen, darüber aber ist nicht meine Welt. Das mag angesichts der hier vorherrschenden Vorliebe für alles ab 240mm Klingenlänge aufwärts für Kopfschütteln sorgen, aber ich geh da nicht mit, weil es einfach nicht mein Ding ist.
Länge und Profil von einem großen Lucidus I markiert hier klar meine Reverenz und ich wollte einfach wieder öfter zu meinem Misono UX10 greifen.
Die Klinge wurde um 23mm gekürzt, das Profil einem Lucidus I angenähert, der Kehl und Klingenrücken sind jetzt gerundet und poliert. Der Klingenspiegel ist „mattpoliert“
Ich wollte optisch keine Einbußen zum originalen Klingenspiegel und trotzdem eine nicht ganz so feine Oberfläche damit der „Schnittgutansaugeffekt“ zumindest nicht noch verstärkt wird. Jürgen hat es gut getroffen….
Ich wollte statt dem serienmäßigen 70/30 Anschliff einen leicht balligen mit Mikrofase, weil mit so einer Geometrie die Schnittgutfreisetzung ein wenig und die Schneidfähigkeit merkbar verbessert wird.
Vorgabe war hinten rum so um die 0,30mm/1mm über der Wate nicht groß zu überschreiten und zur Klingenspitze auslaufend 0,20mm/1mm über der Wate nicht zu unterschreiten. Die Mikrofase soll dem ganzen noch die nötige Stabilität bei exzellenter Schneidfähigkeit geben ohne große Kompromisse zu machen. Jürgen hat das wie gewohnt prima hinbekommen. Das Messer ist jetzt „moderat“ ausgedünnt, keine Extremwert die besondere Obacht einfordern. Auffällig ist jetzt, das die Schneidfähigkeit dem eines "Lasers" sehr nahe kommt, aber die Haptik und das "Schnittgefühl" völlig anders ist. Das Gewicht und der Auftritt präsentieren ein "robustes" Messer, der Schnitt aber ist der einer feinen Klinge. So etwas hatte ich bis jetzt noch nicht in der Hand, da alle meine wirklich kompromisslos schneidfähigen Gyutos nicht mehr als ca 150gr haben! Vergleichbar höchstens mit Gabriels getuntem Hiromoto AS nur ist bei diesem Gyuto noch die volle 240mm Klingenlänge vorhanden und das Schneidgefühl deshalb ein anderes!
Daten und Fakten:
Gewicht: 220gr
Klingenlänge: 217mm
1mm über der Wate: Kehl: 0,31mm/Mitte: 0,27mm/ Spitze: 0,25mm
1cm über der Wate: Kehl: 111mm/Mitte: 0,93mm/Spitze: 083mm
Klingenrücken: Kehl: 2,40mm/Mitte: 1,81mm/Spitze: 0,48mm
Das UX10 schneidet erwartungsgemäß besser als in Serie, ob die Schneidkantenstabilität und enorme Schnitthaltigkeit durch den veränderten Schneidenwinkel und die etwas verfeinerte Geometrie leiden werden und deshalb früher nachlässt, wird die Zeit zeigen, ich werde berichten.
Der Schwerpunkt ist minimal in Richtung Griff gewandert, eigentlich nicht der Rede Wert.
Ich Zuge des Fotoshootings habe ich die Neusilberbacken auch noch aufpoliert!
Das Ergebnis spricht für sich, für mein Dafürhalten ist das jetzt eines der edelsten und besten Yo-Gyutos die man für Geld und gute Worte kaufen kann. Die Bilder zeigen ein selten schönes Finish und die Neusilberbacken und Pins mit ihrem champagnerfarbenen Ton sind ein Klasse für sich! Das ist jetzt ein ziemlich harter Kontrast für alle die eine „archaisch-rustikale“ Optik mit Flugrost, unbehandeltem Holz und Patina bevorzugen.
Ich dachte es ist mal wieder an der Zeit für ein wenig cleane Eleganz!
Gruß, güNef
The Great Misono UX10 "reloaded"
Nachdem hochpreisige Wa-Gyutos schon seit längerer Zeit die Vorstellungen dominieren, wird es mal wieder Zeit für ein prächtiges Stück Messer in westlichem Design das keinen Vergleich zu scheuen braucht und auch von der Verarbeitung und vom Finish kompromisslos ausgeführt ist. Hier gibt es keinen optischen Mangel, keinen „Werkzeugcharakter“ und es ist trotzdem ein funktionell fantastisches Gyuto mit einer Anmutung die einem Goldschmied gerecht wird. Sozusagen die Antithese zu allen rustikalen Küchenwerkzeugen.
Ich hab eine Weile hin und her überlegt und mich dann entschlossen mein eigentlich sehr gutes Misono UX10 wie viele meiner anderen Serienmesser auf meine Ansprüche und Bedürfnisse umarbeiten zu lassen.
Jürgen ist hier meine bevorzugte Adresse wenn es um Schleifarbeiten geht, weil er einfach ein Händchen für exzellente Geometrien hat und genau weiß was er tut!
Was wurde verändert:
Die Serienklingenlänge beträgt 240m, ich arbeite aber am liebsten mit Klingenlängen zwischen 180mm und 220mm, darunter noch gerne mit kleineren Klingen, darüber aber ist nicht meine Welt. Das mag angesichts der hier vorherrschenden Vorliebe für alles ab 240mm Klingenlänge aufwärts für Kopfschütteln sorgen, aber ich geh da nicht mit, weil es einfach nicht mein Ding ist.
Länge und Profil von einem großen Lucidus I markiert hier klar meine Reverenz und ich wollte einfach wieder öfter zu meinem Misono UX10 greifen.
Die Klinge wurde um 23mm gekürzt, das Profil einem Lucidus I angenähert, der Kehl und Klingenrücken sind jetzt gerundet und poliert. Der Klingenspiegel ist „mattpoliert“
Ich wollte optisch keine Einbußen zum originalen Klingenspiegel und trotzdem eine nicht ganz so feine Oberfläche damit der „Schnittgutansaugeffekt“ zumindest nicht noch verstärkt wird. Jürgen hat es gut getroffen….
Ich wollte statt dem serienmäßigen 70/30 Anschliff einen leicht balligen mit Mikrofase, weil mit so einer Geometrie die Schnittgutfreisetzung ein wenig und die Schneidfähigkeit merkbar verbessert wird.
Vorgabe war hinten rum so um die 0,30mm/1mm über der Wate nicht groß zu überschreiten und zur Klingenspitze auslaufend 0,20mm/1mm über der Wate nicht zu unterschreiten. Die Mikrofase soll dem ganzen noch die nötige Stabilität bei exzellenter Schneidfähigkeit geben ohne große Kompromisse zu machen. Jürgen hat das wie gewohnt prima hinbekommen. Das Messer ist jetzt „moderat“ ausgedünnt, keine Extremwert die besondere Obacht einfordern. Auffällig ist jetzt, das die Schneidfähigkeit dem eines "Lasers" sehr nahe kommt, aber die Haptik und das "Schnittgefühl" völlig anders ist. Das Gewicht und der Auftritt präsentieren ein "robustes" Messer, der Schnitt aber ist der einer feinen Klinge. So etwas hatte ich bis jetzt noch nicht in der Hand, da alle meine wirklich kompromisslos schneidfähigen Gyutos nicht mehr als ca 150gr haben! Vergleichbar höchstens mit Gabriels getuntem Hiromoto AS nur ist bei diesem Gyuto noch die volle 240mm Klingenlänge vorhanden und das Schneidgefühl deshalb ein anderes!
Daten und Fakten:
Gewicht: 220gr
Klingenlänge: 217mm
1mm über der Wate: Kehl: 0,31mm/Mitte: 0,27mm/ Spitze: 0,25mm
1cm über der Wate: Kehl: 111mm/Mitte: 0,93mm/Spitze: 083mm
Klingenrücken: Kehl: 2,40mm/Mitte: 1,81mm/Spitze: 0,48mm
Das UX10 schneidet erwartungsgemäß besser als in Serie, ob die Schneidkantenstabilität und enorme Schnitthaltigkeit durch den veränderten Schneidenwinkel und die etwas verfeinerte Geometrie leiden werden und deshalb früher nachlässt, wird die Zeit zeigen, ich werde berichten.
Der Schwerpunkt ist minimal in Richtung Griff gewandert, eigentlich nicht der Rede Wert.
Ich Zuge des Fotoshootings habe ich die Neusilberbacken auch noch aufpoliert!
Das Ergebnis spricht für sich, für mein Dafürhalten ist das jetzt eines der edelsten und besten Yo-Gyutos die man für Geld und gute Worte kaufen kann. Die Bilder zeigen ein selten schönes Finish und die Neusilberbacken und Pins mit ihrem champagnerfarbenen Ton sind ein Klasse für sich! Das ist jetzt ein ziemlich harter Kontrast für alle die eine „archaisch-rustikale“ Optik mit Flugrost, unbehandeltem Holz und Patina bevorzugen.
Ich dachte es ist mal wieder an der Zeit für ein wenig cleane Eleganz!
Gruß, güNef
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