The worst case - Federbruch beim ersten Klappmesser

MichaB8

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Hallo,

vielleicht erinnert sich der ein oder andere an mein erstes Klappmesser, welches ich hier gezeigt habe: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=91671

Edit: die Feder ist wie die Klinge aus Damasteel Torsion, und wurde von Jürgen Schanz auf "Federhärte" gehärtet, bzw. härten lassen.
cimg7659.jpg


Gestern Abend dann, beim einfachen öffnen, machts Pling, und der obere Teil der Feder fliegt weg :jammer:.
cimg7661.jpg


Dabei war ich doch so stolz auf mein erstes Klappmesser.

Jetzt brauche ich Eure Hilfe bei der Fehleranalyse.

Feder zusammengelegt:
cimg7669.jpg


Die zwei Bruchstücke:
cimg7668.jpg


Die Bruchkanten:
cimg7673.jpg


Zur Info, wie weit die Feder beim öffnen und schließen belastet wurde:
cimg7660.jpg


Bitte, bitte helft mir!
Bis dann,
ein niedergeschlagener Micha
 
Last edited:
Ist ja kein Beinbruch, machst dir halt eine neue Feder aus Federstahl und ohne Sollbruchstelle...;)

mfg, stubenhocker
 
Für mich sieht das fast so aus, als würde der Bruch von ner Schweißung im Damast ausgehen. Torsionsdamast ist wohl für solche Anwendungen nich die beste Wahl. Aber das überlas ich dann lieber den Experten hier.

Zum reparieren fällt mir eigentlich nur quick and dirty ein:
An den Bruchkanten n bisschen was wegnehmen, dann mit WIG oder MAG vorsichtig auffüllen (so dünn wie möglich, um es hier nicht biegen zu lassen), so dass die ursprünglichen Maße beibehaten werden.
Dann ne neue Wärembehandlung und evtl. vorher hinten ausdünnen, damit es sicher noch federt und nicht an der Schweißstelle biegt.

Viel Glück, Gruß Max
 
Wenn ich das Herstellungsverfahren von Damasteel richtig verstanden habe, wird da nix verschweißt. Also kann da auch keine Lage aufgegangen sein.

IMHO ist die Feder an der Stelle bzw in dem Bereich wo sie federn soll einfach zu dick für diesen kurzen Federweg. Das hat zu einem Belastungs- oder Ermüdungsbruch geführt. Über die WB wird sich wahrscheinlich nichts Schlechtes sagen lassen, wenn die über Jürgen Schanz gelaufen ist.

PP
 
Hallo,
das ging ja schnell.

@stubenhocker:
kannst Du bitte auch sagen wo Du da eine Sollbruchstelle siehst?
Den Radius habe musste ich im gehärteten Zustand mit einer Diamantfeile feilen, um die Federstärke einzustellen. Ich habe den Radius aber extra so groß gewählt, um eben das zu vermeiden.

@Max:
Der Stahl der Feder ist Damasteel. Der hat ja eigentlich keine Schweißungen im herkömmlichen Sinne. Ich bin aber auch mal gespannt was die Profis dazu sagen.

Danke schon mal,
Micha
 
Ich habe den Radius aber extra so groß gewählt, um eben das zu vermeiden.

Und genau am Scheitelpunkt des Radius ist die Feder gebrochen - Zufall??


Guck mal auf den Beitrag von painless potter.

Die Feder war zu stark, dann hast du einfach eine Verdünnung reingefeilt, damit sie leichter geht, damit hast du aus einer Feder sozusagen eine "Biege" gemacht, denn so wie Strom immer den geringsten Widerstand sucht, biegt sich der Stahl dann nur noch an der dünnsten Stelle anstatt auf ganzer Länge zu federn...

mfg, stubenhocker
 
Danke Jürgen für das abschließende Wort zum Sonntag.
Ich denke die Materialwahl wird das Hauptproblem gewesen sein. Ich bin mir sicher, dass mit der WB alles in Ordnung war.

Das nächste mal werde ich einfach einen Federstahl nehmen, und vorsichtshalber auch auf die "Sollbruchstelle" verzichten.

Irgendwie habe ich aber gerade keine Lust mehr:mad:.

Bis dann,
Micha
 
Hast du die Möglichkeit irgendwo die Härte der Feder bestimmen zu lassen?

Mfg
 
Hallo,

Jürgen Schanz hat mir angeboten, sich die Feder einmal genauer anzusehen, und auch die Härte zu prüfen.

Danke schön an dieser Stelle für den tollen Service.

Ich melde mich hier wieder mit dem Ergebnis.

Bis dann,
Micha
 
hallo!
Als Sollbruchstelle kann schon ein Krazer der Diamantfeile ausreichen.
Am besten an solch hochbelasteten Stellen immer in Längsrichtung polieren.
 
Hallo,

der Jürgen hat sich meine Feder nun einmal genau angesehen.

Die Feder hat eine Härte von 56 HRC, und ein absolut sauberes Bruchbild.
Er geht davon aus, das kein Materialfehler vorlag. Das Damasteel aber nicht das optimale Federmaterial ist, haben wir ja schon geklärt.

Alles in allem habe ich Fehler gemacht, die wohl ganz einfach vermeidbar gewesen wären (Materialwahl, Federform...). Aber da man aus Fehlern bekanntlich lernt, und das mein erster Folder war, bin ich (wieder) guter Dinge.

Die nächste Feder werde ich über die gesamte Länge gleich stark halten.

Außerdem, mache ich die nächste aus einem Stück 4034, was der Jürgen mir aus seiner Restekiste kostenlos überlässt.

Das nenne ich mal Kundenservice. Dafür, nochmal ein dickes Danke Jürgen:super:

Ich hoffe mein Malheur hilft, dem ein oder anderen, eben diese Fehler zu vermeiden.

Bis dann,
Micha
 
Deine Feder hat aber nicht diesen "fiesen" Radius, sondern ist so wie der Jürgen es mir geraten hat.
Jürgen Schanz; said:
du musst darauf achten das die „federstelle“ über die ganze länge die gleiche stärke hat

Nebenbei:
Meine Feder hat auch 3 Monate mit täglichem, ausgiebigem Bespielen, mitgemacht. Also so ca. 1000 -1500 mal auf und zu.

Viel Glück:rolleyes:,
Micha
 
Hallo Zusammen,

endlich ist mein Messer wieder fertig. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber ich finde es hat sich gelohnt.

cimg7747j.jpg


cimg7751.jpg


Da das Stück 1.4034 war ein wenig stärker als die Klinge, deshalb musste ich mit der Feile "Flachschleifen", weswegen nun die Spaltmaße jetzt nicht mehr zu 100% stimmen.

Ein bisschen schade ist es zwar schon, dass die Feder jetzt nicht mehr das Muster der Klinge fortführt, aber so sieht es ja auch nicht schlecht aus.

Vielen Dank nochmal an Jürgen Schanz und die Anderen die sich um mein Problem bemüht haben.

Viele Grüße,
Micha
 
Wenn eine Feder überall die gleiche Spannung haben soll, dann darf man sie nicht überall gleich dick machen.

Das Biegemoment wird Richtung Einspannstelle immer größer.
Deshalb soll man einen "Träger konstanter Spannung" anstreben. Der hat etwa einen parabolischen Querschnittsverlauf. http://bwp-schriften.univera.de/Band4_10/wfischer_Band4_10.pdf

Wunderbar machen das einem die Bogenbauer vor.
Mitte dick, Enden dünn, gleichmäßiger Biegeverlauf.
Das gibt maximale Auslenkung bei minimaler Werkstoffbeanspruchung

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