Tipps und Tricks für gute Lampenfotos

Unserer Profis können da sicherlich mehr zu sagen, aber m.E. kann man das Problem der Beugungsunschärfe eher mal in Kauf nehmen als der den teilweise extrem engen Schärfebereich bei Makros (gerade bei 800x600 Nutzbilder im Forum).

Grüße
Jens
 
Könntest Du noch 1:1 Ausschnitte des Fokuspunktes dazupacken? Es ging ja auch um die Beugungsunschärfe…

Mir ging es um die Aussage, dass bei Blende 8 das Schärfemaximum liegt.

Hier die Ausschnitte in gleicher Reihenfolge wie oben:

dsc_0979d355.jpg


dsc_0980ggju.jpg


dsc_098196si.jpg
 
Bei der Lampe ist es sehr schlecht zu erkennen. Ich schätze die Beugungsunschärfe auf weite weniger als ein Pixel ein. Ein gelungenes und offensichtliches Beispiel gibt es hier.

Nun nochmal zum billigen Fotostudio:
Meine bisherigen Aufbauten sind schön einfach und billig gewesen:
Hier mal ein paar Beispiele, von denen ich die Totale aufgenommen habe:

1.: Hauptlichtquelle war das Fenster. Zum Aufhellen habe ich 2 mal ne Schnur durch den Raum spannen lassen, daran dann eine Rettungsdecke befestigt. Kost' 2 Euro, reflektiert super. Für wärmeres Licht einfach umdrehen und die goldene Seite nehmen. Für Lichtakzente standen mir noch ein eigener und 2 geliehene Blitzsklaven zur Verfügung. Die Kamera ist auch geliehen.

2.: Wieder war das Fenster Lichtquelle Nr. 1. Hilfreich und hier zu sehen: Klammer jeglicher Couleur. Als Hintergrund dient ein ausreichend feiner Baumwollstoff. Das schwierige dabei ist es, alles faltenfrei zu bekommen, besonders die Hohlkehle. Aber dafür ist der Stoff auch länger als ein Blatt Papier, dadurch der Hintergrund auch eher im Bokeh verschwindend. (Wobei die Schärfentiefe der Mittelformatkamera mit Makroringen nur wenige Millimeter beträgt.)

3.: Das Licht kommt diesmal nur vom Blitz. Den habe ich mittels Blitzadapter mit Innengewinde auf ein billiges Stativ gestellt. Alternativ kann man auch ein kleines Tischstativ nehmen. Als Streuer kommt mein Stoffstreifen zum Einsatz. Hintergrund ist diesmal Samt. Wieder zu sehen die Klammern. Damit die Messer schön schräg stehen, habe ich hinten Magneten drangetüdelt (aufpassen, nicht dranschlagen lassen; Zwischenlage aus was weichem nehmen). Was bei diesem Bild noch fehlt, ist ein Reflex von vorn, damit die auf dem Bild dann rechte Kante der Messer gut zu sehen ist. Hier hätte ein Blatt Papier z.B. geholfen.
 

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M.E. kann man das Problem der Beugungsunschärfe eher mal in Kauf nehmen als der den teilweise extrem engen Schärfebereich bei Makros.

Yepp. Prinzipiell sollte man einfach eine Blendenreihe erstellen, dann wird sofort klar wie weit man abblenden kann.

Die Behauptung „ab Blende acht oder elf wird es wieder unschärfer“ ist sowieso nicht haltbar. Die Beugungsunschärfe ist abhängig vom realen Durchmesser der Blende und nimmt ab Offenblende zu, man sieht es nur nicht gleich. Wer eine Kompaktkamera benutzt ist also aufgrund des geringeren Objektivdurchmessers benachteiligt. (Wir erinnern uns: Die Blendenzahl gibt das Verhältnis von Blendenöffnung zu Objektivdurchmesser an.)

Wer lieber rechnet als fotografiert kann ja mal nach der „förderlichen Blende“ suchen. Der Rest sollte zur Blendenreihe greifen.

Gute Nacht

Niki
 
Schon ganz gut .Hinterher mit Photoshop Schwarz und Weißpunkt auswählen,dann wirds noch besser.
 
Hallo,
ich tendiere zu Langzeitbelichtung mit großer Blendenöffnung und leuchte dabei z.B mit meiner Lunartec Multicolor-Taschenlampe aus.
Hier der Test der Lampe:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=70841

Ich fotografiere mit der EOS 450D mit Objektiv: Sigma DC 18-200mm 1:3.5-6.3

Da zomme ich dann aus ca. 1m auf die Lampe. Die Bilder werden ganz ansehnlich.
 
Hallo,

ich bin zufällig beim Stöbern im Forum auf diesen Thread gestoßen, da kann ich auch etwas zu beisteuern.

Zur Bearbeitung von Fotos (nicht nur von Messern oder Lampen ;)) habe ich hier mal etwas ausführlicher zu geschrieben. Das bezieht sich zwar auf Photoshop, ist aber auf andere Programme übertragbar, ggf. heißen dort die Werkzeuge etwas anders.

Von zweimaligem Schärfen der Bilddatei halte ich nichts, da es erstens überflüssig ist (das Bild wird im letzten Schritt sowieso auf die jeweilige Ausgabegröße bezogen geschärft), zweitens das Bild je nach Programm/Einstellung beim Verkleinern ohnehin automatisch geschärft wird und sich somit drittens durch Schärfen vor der Verkleinerung evtl. sogar eine Überschärfung mit unschönen Artefakten ergeben kann.

Als Ergänzung zu den bereits genannten Hohlkehlen seien hier noch solche aus opakem, also lichtdurchlässigem (nicht klaren) Material genannt. Hier kann man auch noch mit Durchlicht von unten/hinten spielen. Mit etwas handwerklichem Geschick wird man dazu in Baumärkten fündig und kann sich selbst eine entsprechende Hohlkehle basteln. Eine Anleitung findet sich z.B. hier.

Empfehlen kann ich auch sog. Lichtwürfel. Diese streuen gleich das Licht von außen und haben die Hohlkehle integriert. Günstig (20,- Ersatzmark) gibt es sie in einer für Messer und Taschenlampen ausreichenden Größe z.B. von Pearl. Die haben bei Bedarf auch günstige, für den gelegentlichen Gebrauch ausreichende Tageslichtlampen mit Stativ.

Wer kein Lichtzelt kaufen will und nur mit Hohlkehle fotografiert (egal ob Blatt Papier oder Profimodell), kommt für eine schattenfreie Ausleuchtung nicht um eine zweite Lampe (gleiche Lichtfarbe wie die andere, sonst hilft der beste Weißabgleich nichts!) oder einen Reflektor herum. Wer die Anschaffung eines Faltreflektors scheut, dem empfehle ich eine Styroporplatte.

Die bereits empfohlene Rettungsdecke ist sicherlich auch nicht schlecht, dürfte aber ziemlich instabil sein – womit sich das Licht schlechter gezielt lenken lässt. Ich habe mir früher ganz normale Alufolie (bzw. Goldfolie aus dem Bastelladen) auf Pappe geklebt, das ging auch recht gut. Dabei sollte man aber darauf achten, dass man die matte Seite außen hat, das macht das Licht weicher. Ich habe außerdem die Folie erst etwas zerknüllt und dann leicht geglättet aufgeklebt, so erzielt man noch diffusere Reflektionen.

Ob Styropor, Alu- oder Goldfolie ist dann eine Frage der gewünschten Bildstimmung, wobei Styropor und Alufolie neutrales Licht liefern und Gold entsprechend wärmer – für die Produktfotografie also meist nicht unbedingt geeignet.


Gruß
andré
 
Ich häng mich jetzt mal hier an, ein neuer thread loht nicht.

Ich habe einen Renomme-Kommentar auf ein Foto in einem post bekommen, in dem ich mich für die Tipps für bessere Fotos bei pitter bedanke.

Dort hieß es sinngemäß: "wenn Pitter will, dass die Fotos allgemein besser werden, dann soll er mit seinen Tipps doch rausrücken"

Also dann zeig ich Euch mal was. Achtung aber, ich bin Scheiß-Laie, ich habe alte Mistkameras, allesamt keinen Blitzanschluss. Also Profis bitte am Boden bleiben.

Wir fotografieren ja Licht. Nicht eine Lampe oder ein Messerchen, sondern das Licht das von dem Objekt ausgeht.
Und das gilt es richtig einzusetzen.

Spiegelnde oder reflektierende Oberflächen: Einfallswinkel = Ausfallswinkel, daher ist Kamera-Blitz Mist.

Wir brauchen also möglichst diffuses Licht von schräg hinten. Das kann jetzt freilich ein Blitz sein, hier eine Lösung für 10,--:


Aufbau1.jpg



Zwei Baustrahler a 400W an die weiße Wand hinter dem Objekt. Weiße Kalenderblätterrückseiten als Unterlage. Stativ.
Das Regal rechts ebenfalls verkleidet (rote Kisten machen rotes Licht). Und die Unterlage ganz vorne gefalten, um noch die Schatten etwas aufzuhellen.

Weißabgleich machen und mit großer Blende fotografieren, Zeitautomatik.

unbearbeitet:

unbearbeitet2Lampen.jpg


bearbeitet:

bearbeitet2Lampen.jpg


das ist jetzt natürlich immer noch mies. Aber besser als vieles was da von irgendwelchen Nasen (mich eingeschlossen) gedankenlos fabriziert wird.

Denkt einfach mal über Licht nach.

Hier noch das unbearbeitete Foto in Originalauflösung für die Spezialisten, wer das besser fotoshoppen kann, bitte gerne.



Andreas


Hier noch ein Bild, selbe Kamera, selbes Licht:

 
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