Servus Datti,
meiner Meinung nach sind einseitig geschliffene Messer wesentlich schärfer, als die zweiseitig geschliffenen. Allerdings nur dann, wenn der einseitige Schliff auch tatsächlich bis "0" durchgezogen wird. Ich habe da schon "Einseitige" gesehen, die an der eigentlich glatten und geraden Rückseite eine kleine Phase angeschliffen hatten. Das hat mit dem traditionellen Schliff nichts zu tun und man erreicht dadurch auch nicht die richtige Schärfe.
Allerdings ist die Herstellung eines echten einseitigen Schliffs ziemlich aufwändig.
Ich habe schon ein paar Einseitige gemacht (ein paar bring ich auch zur IMA in München-Schwabing mit), dabei muss der Schliff vor dem Härten zwar in einem (möglichst) gleichmäßigen Winkel bis unten reichen, um zu verhindern, dass die Schneide beim Härten ausreißt, kann man allerdings noch nicht bis auf 0 schleifen.
Das heisst, dass ich noch etwa 0,2-0,4 mm stehen lasse, diese trage ich erst nach dem Härten ab. Dabei muss ich das Material über die komplette Breite des Schliffs abtragen, mit verschiedenen Wassersteinen wobei ich beim 220er beginne.
Man kann sich vermutlich vorstellen, dass es ein enormer Aufwand (sehr "schulter- und unterarmlastig"

) ist, bis man einen genauen Schliff bis unten hin bekommt.
Allerdings ist dann das Ergebnis ein unvergleichlich scharfes Messer, welches je nach verwendetem Stahl und Härte auch lange Zeit scharf bleibt.
Ich jedenfalls habe von meinen Kunden bislang nur äußerst positive Rückmeldungen bekommen.
Wenn Du also in ein Geschäft gehst und Dir dort die japanischen Messer mit einseitigem Schliff ansiehst, achte darauf, dass der Schliff auch wirklich bis nach unten geht und nicht von hinten noch eine Phase angeschliffen ist.
Viele Grüße
Erich