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Trapper EnZo Basic Kit Eigenbau

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KlebrigerBob

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Moin moin,

vor ein paar Tagen ist die Klinge meines EnZo Trappers aus O1 mit Scandi-Schliff angekommen. Habe hier einen schönen Suntiger 1000/6000 und frage mich nun, wie ich das ganze schleifen soll, da ich auf dem Gebiet auch relativ neu bin, und ein Messer dieser Art noch nicht geschliffen habe, sondern mich lediglich an meinen Küchenmessern vergriffen habe.

Die 1-2cm breite Phase des Scandi-Schliffs verläuft ja kontinuierlich zur Spitze auf Null wenn ich das recht verstehe, und der Winkel dieser Phase ist dann der spezifische Schneidenwinkel (Korrigiert mich bitte wenn ich da was falsch verstanden habe). Da ich diese 1-2cm nicht komplett bearbeiten möchte für einen sauberen Scandi bis Null und ich sowieso gerne eine Sekundärphase hätte, damit die Klinge mir noch etwas stabiler ist, stellt sich mich die Frage unter welchem Winkel (der Sekundärphase) ich das ganze Teil nun schleifen soll.

Verwendungszweck ist gelegentlich mal Holz klein bekommen für einen kleinen Hobo-Ofen, Äste schnitzen, aber auch natürlich tägliches Schnibbeln zum Kochen wenn ich unterwegs bin. Beim Essenschnibbeln wünsche ich nicht unbedingt die Qualität eines Küchenmessers, das wäre übertrieben. Und beim Holzzerkleinern soll mir die Klinge nicht verrecken, bezogen auf Ausbrüche oder Ähnliches.

img20140703wade31uqlvpr.jpg


Hatte es gestern erstmal schön in zwei verschiedenen Essig-Sorten heiss eingelegt, damit es dunkler und matt wird, und ein bisschen weniger anfällig ist auf Rost! :)

Grüße
Bob
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

Hi Bob,

ich verstehe zwar deinen Gedankengang, kann aber den Sinn dahinter nicht erkennen.
Du kaufst dir eine Scandi-Klinge um dann daraus eine normales Flachschliffmesser mit extrem tiefem
Primäranschliff zu machen? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, ein Enzo mit rückenhohem Flachschliff zu nehmen?

Kommen wir zu deinem Winkelproblem:

Der Originalwinkel des Messers ist bereits so klein, dass er als Scandi-Anschliff Holz schnitzen kann ohne unter
Ausbrüchen zu leiden. Du möchtest jetzt noch zusätzlich den Winkel stumpfer/größer machen, damit man welche schwere
Arbeit machen kann? Kleine Hölzchen für den Hobo machen? Essen zubereiten?

Solange du kein Batonig quer zur Holzfaser machst, unkontrolliert hebelst oder sonstigen Missbrauch anstellst,
sollte der Scandi-Anschliff bereits jetzt ausreichend stabil sein. Essen zubereiten ist keine nennenswerte Belastung
für die Klinge. Außer du knackst damit Hummerschalen.

Mit deiner nachträglich angeschliffenen Sekundärfase erreichst du nur, dass das Messer schlechter schneidet.
Durch die Kante, die am Übergang zwischen Primär und Sekundärphase ensteht, schnitzt/schneidet es sich zudem deutlich schlechter.
Gibt dazu ein paar Videos auf Youtube die das schön erklären.

Wenn es dir nur um die Optik geht und du deine künstliche Patina erhalten möchtest,
nimm den kleinsten möglichen Winkel als zusätzliche Fase.


schöne Grüße,
Jan
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

Merc86 schrieb:
Hi Bob,

ich verstehe zwar deinen Gedankengang, kann aber den Sinn dahinter nicht erkennen.
Du kaufst dir eine Scandi-Klinge um dann daraus eine normales Flachschliffmesser mit extrem tiefem
Primäranschliff zu machen? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, ein Enzo mit rückenhohem Flachschliff zu nehmen?

Kommen wir zu deinem Winkelproblem:

Der Originalwinkel des Messers ist bereits so klein, dass er als Scandi-Anschliff Holz schnitzen kann ohne unter
Ausbrüchen zu leiden. Du möchtest jetzt noch zusätzlich den Winkel stumpfer/größer machen, damit man welche schwere
Arbeit machen kann? Kleine Hölzchen für den Hobo machen? Essen zubereiten?

Solange du kein Batonig quer zur Holzfaser machst, unkontrolliert hebelst oder sonstigen Missbrauch anstellst,
sollte der Scandi-Anschliff bereits jetzt ausreichend stabil sein. Essen zubereiten ist keine nennenswerte Belastung
für die Klinge. Außer du knackst damit Hummerschalen.

Mit deiner nachträglich angeschliffenen Sekundärfase erreichst du nur, dass das Messer schlechter schneidet.
Durch die Kante, die am Übergang zwischen Primär und Sekundärphase ensteht, schnitzt/schneidet es sich zudem deutlich schlechter.
Gibt dazu ein paar Videos auf Youtube die das schön erklären.

Wenn es dir nur um die Optik geht und du deine künstliche Patina erhalten möchtest,
nimm den kleinsten möglichen Winkel als zusätzliche Fase.


schöne Grüße,
Jan
Zum Vergrößern anklicken....

Naja die EnZo-Klingen in Deutschland in der gewünschten Ausführung zu bekommen ist nicht besonders einfach musste ich feststellen, sonst hätte ich wahrscheinlich zu O1 mit Flachschliff gegriffen. Auch gibt es kein EnZo Camper aus O1 mehr mit der 125mm langen Klinge, was ich eigentlich wollte. Derzeit jedenfalls nicht, und länger warten wollte ich nicht. Wird vielleicht eine zukünftige Anschaffung!

Und wie bestimme ich den kleinsten möglichen Winkel? Klinge auf den Schleifstein legen, auf die Primärphase drücken als würde ich diese schleifen wollen, und den Klingenrücken beim schleifen dann noch weitere 1-2mm anheben?
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

KlebrigerBob schrieb:
wie bestimme ich den kleinsten möglichen Winkel? Klinge auf den Schleifstein legen,
auf die Primärphase drücken als würde ich diese schleifen wollen, und den Klingenrücken beim schleifen dann noch weitere 1-2mm anheben?
Zum Vergrößern anklicken....

Genau so... :super:

Nimm keinen zu groben Stein dafür. Schleif lieber eine kleine Microfase mit einem 1000er Stein oder noch feiner.
Breiter wird es dann von selbst beim Nachschärfen.

Ich würde dir empfehlen, das erstmal an einem Messer zu üben, bei dem dir die Optik nicht so wichtig ist.
Man bekommt schnell Kratzer in die Klingenseite. Das kann auch schon beim bloßen Auflegen auf den Stein passieren.

Du kannst auch die Seite der Klinge mit Klebeband abkleben um sowas zu vermeiden und nur die untersten zwei Milimeter frei lassen.

Sofern du durch das Schleifen Kratzer auf der Seite bekommen hast, kann man das Messer danach nochmals in Essig legen. (sofern dein Griffmaterial das verträgt)
Dabei verliert sich aber die Schärfe wieder. Als Gegenmaßnahme kann man dabei den untersten Milimeter des Anschliffs z.B. mit Nagellack abdecken.
So wird das Messer nicht stumpf, aber die Patina entsteht wieder.

Viel Erfolg und zeig ein paar Bilder vom Fortschritt oder dem fertigen Messer.


Grüße,
Jan

PS: Komplette Zitate von Beiträgen werden nicht so gern gesehen, nimm lieber nur den relevanten Teil.
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

So, hast ja Recht, ich hab mich nochmal woanders zur allgemeinen Meinung umgehört und bin zum Entschluss gekommen, dass ich es so umsetze, wie mir überall geraten wird! Danke für die Hilfe, top Erklärung! ;)

img20140704wadqekf5nyw6.jpg


Die Schneide könnte sauberer geschliffen sein, im Großen und Ganzen bin ich jedoch zufrieden. Sie glänzt, ist scharf wie Hulle (Unterarmrasur lässt grüßen) und dafür, dass ich ein Schleifanfänger bin noch sauber und homogen genug! :)

Gruß
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

Habe mich die letzten beiden Tage ans Werk gemacht. Lief problematischer als erwartet und hat daher ewig gedauert, aber war das erste Mal, daher ich es OK! ;-)

Zunächst einmal wurden die Löcher der Nieten gebohrt. Da ich meine Messerfeilen verlegt hatte, konnte ich die metrischen Löcher nicht minimal auffeilen zu Zoll-Löchern. Nach viel Überlegungen und Telefonanrufen beim Schreiner und Schlosser nach der Öffnungszeit habe ich es riskiert die nächst größere metrische Bohrung zu machen. Passt perfekt.

Danach habe ich mit der Holzraspel 2 Stunden lang Material abgeschliffen bis ich genug hatte für den Tag. Gestern morgen bin ich dann zum Schreiner, der mich direkt an seine Bandschleifmaschine gelassen hat und nach wenigen Minuten hatte ich die Grundform runtergeschliffen. Hätte ich mal direkt so machen sollen.

imag04719l13tvy4k0.jpg


Am Abend zuvor hatte ich dummerweise die Bohrungen für das Lanyardhole irgendwie um 2-3 mm versetzt ins Griffmaterial gebohrt, das Bohrloch der Klinge war dementsprechend woanders. Also zum Schlosser zum Aufbohren. Dieser hat sich lange Zeit für mich genommen, 2 Karbid-Fräsköpfe der Fräse abgebrochen und einen Karbidbohrer an der Bohrmaschine stumpf gemacht. Mit der Materialhärte hat er nicht gerechnet, andere Fräsköpfe oder Bohrer hatten sie nicht. Also das Loch umständlich mit einem teueren Hartmetallfräskopf für eine Art Drehmel aufgefräst. Sieht jetzt doof aus, aber wenn die Griffe dran sind sieht man natürlich nichts davon.

Schreiner und Schlosser wollten nichts für ihre Hilfe. Zuhause dann noch weiter mit Holzraspel, -feile und Schleifpapier die Griffe bündig mit dem Material geschliffen, sowie die Rände abgerundet. Danach die Klinge von den Kratzern des Schleifens befreit, mit Aceton gereinigt und erneut zwei Mal mit einer entgültigen Patina durch heißen Essig versehen.

imag0478gjh75dabus.jpg


Was jetzt noch fehlt:

- Griffe ergonimischer und weniger klobig schleifen, sowie ein wenig feiner abschleifen.
- Griffe ankleben, Nieten und Lanyard-Röhrchen runterfeilen.
- Messerklinge über den Wasserstein ziehen und mit Ballistol einschmieren.

Das kommt alles in den kommenden Tage, je nachdem wann ich Zeit finde!
 
AW: Trapper EnZo Scandi - Schleifwinkel / Sekundärphase / Anfängerfragen

Mit Wartung & Pflege hat das nun nichts mehr zu tun :hmpf:; deswegen habe ich deine Bastelarbeit dorthin verschoben, wo sie hingehört. Hast noch einen Vorschlag was die Überschrift betrifft? Denn die stimmt ja wohl nicht mehr so ganz.
 
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