Yeti11
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Hallo zusammen,
nachdem ich durch eine Anfrage in der Kaufberatung auf das TR 12-S vom litauischen Messermacher Andrius Tricius aufmerksam geworden bin, möchte ich dieses hier kurz vorstellen.
Bestellt über Messerdepot.de ist es am Freitag in einem schlichten Päckchen eingetroffen. Abgesehen von einem Zertifikat war seitens TRC kein nichts weiter dabei, was für mich vollkommen in Ordnung ist. Das Messer selbst steckt in einer hübschen und gut verarbeiteten Kydexscheide, die wahlweise hängend (als 'Neckknife') oder am Gürtel befestigt werden kann. Hierzu später mehr.
Den obligatorischen Rasur-Test am Arm bestand das TRC mit Bravour, auch die Handlage gefällt mir sehr gut. Für ein Neckknife mag es relativ schwer sein, dafür macht es durch Gewicht und Klinge (Stärke knapp 4mm mit durchgehendem Erl) den Eindruck, im Notfall auch für mehr als nur Briefe öffnen und Obst schneiden gut zu sein.
Die Abmessungen: Klingenlänge sind 8cm, Gesamtlänge 18cm. Klingenstahl ist Sandvik 12C27.
Die Griffschalen aus G10 sitzen schön fest und wirken angenehm griffig (auch bei Nässe).
Um dieses wohl noch relativ unbekannte Messer von den Dimensionen her besser darzustellen, habe ich einige Bilder zusammen mit meinem F1 (mit Kydexscheide und großem Tek-Lok) gemacht.
Kommen wir nun zur Trageweise. Für die hängende Variante ist bereits ein Stück schwarzes Paracord im Lieferumfang, das vollkommen ausreicht.
Anfangs wirkt das Gewicht am Hals noch etwas ungewohnt, doch nach einer Weile spürt man es kaum noch.
Das ist jetzt im Winter natürlich normal, bei all den Jacken und Pullis fällt das kleine bisschen Zusatzgewicht kaum auf und ob das Messer an der Schnur herumbaumelt oder nicht merkt man auch kaum. Für einen Test unter blankem T-Shirt ist es mir momentan aber etwas zu kalt
Von daher kann ich noch nicht sagen, ob es dort nicht doch etwas nerven würde.
Am Gürtel kann das Messer über einen an der Scheide befestigten Kydex-Adapter befestigt werden. Dieser ist nach unten 'offen', sodass es problemlos von oben über den Gürtel gestreift werden kann. Schnappt er zu, sitzt das Messer sicher und eng am Körper - ideal um das gute Stück im Alltag unauffällig zu tragen.
Da es mein erstes Feststehendes in dieser Größe ist, war ich angenehm überrascht - es trägt auch nicht mehr auf als ein in den Hosenbund gecliptes Klappmesser. Meine bisherige Skepsis gegenüber feststehenden Messern im (urbanen) Alltag ist jedenfalls ein gutes Stück gesunken.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass sich die Schrauben vorne nicht ohne weiteres öffnen lassen, weil jene auf der entgegengesetzten Seite (im Inneren der Gürtellasche) sich mitdrehen. So habe ich den Versuch, ein Tek-Lok zu montieren, abgebrochen. Man braucht hier aus meiner Sicht auch keines, zumal ich nur ein großes besitze und das ist für die kleine Scheide einfach überdimensioniert.
Abschließend möchte ich noch zeigen, wie sich der kleine Racker draußen geschlagen hat. Wie bereits erwähnt, liegt es gut genug in der Hand, um auch mal gröbere Arbeiten zu übernehmen.
So habe ich damit Birkenrinde abgeschält und und etwas am Birkenholz herumgeschnitzt, natürlich an herumliegenden Resten eines vor kurzem gefällten Exemplars Wie erwartet hatte das TR 12-S keine Probleme mit der Rinde. Auch das Schnitzen macht richtig Spaß damit. Hier zahlt sich meiner Meinung nach wieder die relativ starke Klinge und das entsprechende 'Kampfgewicht' aus. Auch nach dem Schnitzen rasierte es noch problemlos.
Anmerkung zum letzten Bild: Das Loch ins Holz habe ich mit einem kleinen Beil gehackt und nicht einfach das Messer mit der Spitze hineingerammt. Nur falls jemand auf die Idee kommt das nachzumachen und mich dann haftbar machen will...
Auf Batoning und solche Scherze habe ich daher auch bewusst verzichtet. Das ginge für mich völlig am Zweck dieses Messers vorbei. Für's Holz hacken hat man immer noch ein Beil, also werde ich mir sicher nicht an irgendwelchen Holzpflöcken die Klinge schartig klopfen und mich dann beschweren "Das hält ja nix aus...". Da werden mitunter Anforderungen an Messer (!!!) gestellt, dass man sich nur wundern kann.
Fazit: Ich habe mich bewusst für das Messer entschieden, weil ich einen Kompromiss aus kompaktem, alltagstauglichem Messer/Neckknife und einem 'Messer für's Grobe' wollte.
Diese Anforderung erfüllt das TR 12-S für mich perfekt. Es ist klein, nicht zu leicht und nicht zu schwer, solide verarbeitet und liegt mit seinen 10cm Heftlänge super in der Hand.
Durch die mögliche unauffällige Trageweise sowohl hängend, als auch am Gürtel, hat es seinen Platz in meiner EDC-Rotation sicher.
Wer auf alltagstaugliche, feststehende Messer steht, ist hier genau richtig.
Ich hoffe, das Review hat auch gefallen (ist ja mein erstes), für Fragen und Kritik bin ich jederzeit offen
Viele Grüße vom Yeti
nachdem ich durch eine Anfrage in der Kaufberatung auf das TR 12-S vom litauischen Messermacher Andrius Tricius aufmerksam geworden bin, möchte ich dieses hier kurz vorstellen.
Bestellt über Messerdepot.de ist es am Freitag in einem schlichten Päckchen eingetroffen. Abgesehen von einem Zertifikat war seitens TRC kein nichts weiter dabei, was für mich vollkommen in Ordnung ist. Das Messer selbst steckt in einer hübschen und gut verarbeiteten Kydexscheide, die wahlweise hängend (als 'Neckknife') oder am Gürtel befestigt werden kann. Hierzu später mehr.
Den obligatorischen Rasur-Test am Arm bestand das TRC mit Bravour, auch die Handlage gefällt mir sehr gut. Für ein Neckknife mag es relativ schwer sein, dafür macht es durch Gewicht und Klinge (Stärke knapp 4mm mit durchgehendem Erl) den Eindruck, im Notfall auch für mehr als nur Briefe öffnen und Obst schneiden gut zu sein.
Die Abmessungen: Klingenlänge sind 8cm, Gesamtlänge 18cm. Klingenstahl ist Sandvik 12C27.
Die Griffschalen aus G10 sitzen schön fest und wirken angenehm griffig (auch bei Nässe).
Um dieses wohl noch relativ unbekannte Messer von den Dimensionen her besser darzustellen, habe ich einige Bilder zusammen mit meinem F1 (mit Kydexscheide und großem Tek-Lok) gemacht.
Kommen wir nun zur Trageweise. Für die hängende Variante ist bereits ein Stück schwarzes Paracord im Lieferumfang, das vollkommen ausreicht.
Anfangs wirkt das Gewicht am Hals noch etwas ungewohnt, doch nach einer Weile spürt man es kaum noch.
Das ist jetzt im Winter natürlich normal, bei all den Jacken und Pullis fällt das kleine bisschen Zusatzgewicht kaum auf und ob das Messer an der Schnur herumbaumelt oder nicht merkt man auch kaum. Für einen Test unter blankem T-Shirt ist es mir momentan aber etwas zu kalt
Von daher kann ich noch nicht sagen, ob es dort nicht doch etwas nerven würde.
Am Gürtel kann das Messer über einen an der Scheide befestigten Kydex-Adapter befestigt werden. Dieser ist nach unten 'offen', sodass es problemlos von oben über den Gürtel gestreift werden kann. Schnappt er zu, sitzt das Messer sicher und eng am Körper - ideal um das gute Stück im Alltag unauffällig zu tragen.
Da es mein erstes Feststehendes in dieser Größe ist, war ich angenehm überrascht - es trägt auch nicht mehr auf als ein in den Hosenbund gecliptes Klappmesser. Meine bisherige Skepsis gegenüber feststehenden Messern im (urbanen) Alltag ist jedenfalls ein gutes Stück gesunken.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass sich die Schrauben vorne nicht ohne weiteres öffnen lassen, weil jene auf der entgegengesetzten Seite (im Inneren der Gürtellasche) sich mitdrehen. So habe ich den Versuch, ein Tek-Lok zu montieren, abgebrochen. Man braucht hier aus meiner Sicht auch keines, zumal ich nur ein großes besitze und das ist für die kleine Scheide einfach überdimensioniert.
Abschließend möchte ich noch zeigen, wie sich der kleine Racker draußen geschlagen hat. Wie bereits erwähnt, liegt es gut genug in der Hand, um auch mal gröbere Arbeiten zu übernehmen.
So habe ich damit Birkenrinde abgeschält und und etwas am Birkenholz herumgeschnitzt, natürlich an herumliegenden Resten eines vor kurzem gefällten Exemplars Wie erwartet hatte das TR 12-S keine Probleme mit der Rinde. Auch das Schnitzen macht richtig Spaß damit. Hier zahlt sich meiner Meinung nach wieder die relativ starke Klinge und das entsprechende 'Kampfgewicht' aus. Auch nach dem Schnitzen rasierte es noch problemlos.
Anmerkung zum letzten Bild: Das Loch ins Holz habe ich mit einem kleinen Beil gehackt und nicht einfach das Messer mit der Spitze hineingerammt. Nur falls jemand auf die Idee kommt das nachzumachen und mich dann haftbar machen will...
Auf Batoning und solche Scherze habe ich daher auch bewusst verzichtet. Das ginge für mich völlig am Zweck dieses Messers vorbei. Für's Holz hacken hat man immer noch ein Beil, also werde ich mir sicher nicht an irgendwelchen Holzpflöcken die Klinge schartig klopfen und mich dann beschweren "Das hält ja nix aus...". Da werden mitunter Anforderungen an Messer (!!!) gestellt, dass man sich nur wundern kann.
Fazit: Ich habe mich bewusst für das Messer entschieden, weil ich einen Kompromiss aus kompaktem, alltagstauglichem Messer/Neckknife und einem 'Messer für's Grobe' wollte.
Diese Anforderung erfüllt das TR 12-S für mich perfekt. Es ist klein, nicht zu leicht und nicht zu schwer, solide verarbeitet und liegt mit seinen 10cm Heftlänge super in der Hand.
Durch die mögliche unauffällige Trageweise sowohl hängend, als auch am Gürtel, hat es seinen Platz in meiner EDC-Rotation sicher.
Wer auf alltagstaugliche, feststehende Messer steht, ist hier genau richtig.
Ich hoffe, das Review hat auch gefallen (ist ja mein erstes), für Fragen und Kritik bin ich jederzeit offen
Viele Grüße vom Yeti
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