Trotz Leder-kein Haarespalten

Hi LichtAn!

Welchen Winkel verträgt so ein Opinel ohne beim Anschauen auszubrechen?

Das kann ich dir leider nicht sagen.

Aber es ist ja nicht so, dass es beim Opinel ein großer Verlust wäre, wenn man nachträglich einen stumpferen Winkel anbringen müsste.
Genügend Material hat die Klinge ja und der Preis ist auch zu verschmerzen.

Ich kann nur sagen, dass ich mit einem Naniwa 1000, dann Naniwa 3000 und nachfolgend mit den beiden Bark River Compound Pasten (schwarz und grün)
auf ausreichend Schärfe komme. (die Pasten sollen einem 3000 und 6000 Stein entsprechen)

Es ist möglich ein mit zwei Fingern gehaltenes Haar anzuschneiden. (etwa 1cm vom Haltepunkt, andere Seite logischerweise unfixiert)
Ich würde das jetzt nicht unbedingt hanginghairtest nennen, aber es war ja auch kein dünnes Opinel, sondern ein
Bark River Little Creek.

Das kleine Ding ist 3,8mm dick. Das sind Welten gegenüber einem Opinel. Noch dazu ist die Klingenhöhe viel geringer.


Da Opinel seine Wärmebehandlung grundsätzlich im Griff hat, sollte es also auch mit einem Opinel funktionieren.

Probier es einfach weiter. Weit bist du nicht mehr entfernt.

Der Schneidenwinkel sollte im Kaufzustand eigentlich ausreichend klein sein.
Der Rest ist Übung/Glück im schärfen.

viel Erfolg

Jan
 
Ich besitze einen groben Zische Kombistein, einen Sun Tiger 1000/6000 und das berühmte Abziehleder mit grauer Polierpaste von Scherenkauf.
Ich bringe mittlerweile meine Messer alle auf eine Schärfe, mit der ich quasi mit dem Eigengewicht des Messers Haare rasieren kann. Aber den Hanging-Hair-Test habe ich noch nie hinbekommen.
Das ist mit dem 6000 er Sun und dem Leder durchaus möglich. Ich habe längere Zeit Rasiermesser damit geschärft. Schwierig macht es hier das die 6000er Seite relativ hart gebunden ist. Eigentlich ist dies ideal für Anfänge und nicht geführten Schliff (alles was kein Rasiermesser ist), da man nicht so leicht Scharten hineinschneidet.
Nachteil ist hierbei aber, das der Stein natürlich nicht so schnell abträgt und leicht "zu schmiert". In Kombination mit dem größeren Sprung 1000 auf 6000 und dem Handschliff kann das sehr gut dazu führen, das du nicht die optimale Schärfe herausholst.
Habt ihr Tipps was man zum letzten bisschen Schärfe noch beachten sollte? Welchen Winkel verträgt so ein Opinel ohne beim Anschauen auszubrechen?
Zum einen solltest du den Sprung zum 6000 besser überbrücken.
Entweder kaufst du also noch einen 3000er, oder du reibst dir die 6000er Seite an.
Dafür kannst du wie folgt vorgehen:
1.)Du kaufst dir einen Anreiber.
2.)Du benutzt einen kleinen Rest feinen Naturstein(Blauer/Gelber Belgischer Brocken) für ein paar Euro , dann stammt der Schlamm aber meist eher vom Naturstein
3.) Du benutzt ein Restestück Granit von einer Fensterbank und reibst über die Oberfläche, bis diese eine Einheitliche Farbe hat und gut Schleifschlamm trägt.
Nachdem du mit dem angeriebenen Stein geschliffen hast den Schleifschlamm abwaschen und auf dem Stein ohne Anreiben nochmal schleifen.


Zum anderen kannst du die nachbehandlung verbesseren:
1.) Es könnte auch die Paste zu grob sein. Ich kenne die von Scherenkauf nicht, da ich standard rosa Pferd Polierpaste benutze. Bei dieser ist keine Körnung angegeben.
2.) Benutze noch ein unbehandeltes Leder

Weiterhin ist vielleicht das 8er Optinel nicht ideal dafür geeignet den HHT zu bestehen, da:
1.) du kannst es nicht auflegen im Gegensatz zu einem Rasiermesser
2.) es ist relativ kurz im gegensatz zu einem Küchenmesser. Bei letzterem bestehen größere Chancen, das immer wieder mal kurze Stücke den HHT bestehen

Einen 30° Winkel (2*15°) hält das Optinel sehr gut. Wenn du es wirklich auf Rasiermesserschärfe möchtest kannst du ja 2*12° vorschleifen und mit dem feinsten Stein eine 2*15° Mikrofase erzeugen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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Um keinen neuen Thread aufzumachen, schließe ich mich dem Thema mit einer dazu passenden Frage an:

Macht das Abziehen auf einem Leder wirklich Sinn nachdem man das Messer schon auf einem sehr feinen Stein geschliffen hat?
 
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Moin,

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Macht das Abziehen auf einem Leder wirklich Sinn nachdem man das Messer schon auf einem sehr feinen Stein geschliffen hat?
...

Rein von der Körnung her betrachtet kann man manche gängigen Schleifpasten und feinkörnige Stein schon auf eine Stufe setzen, weshalb ich jetzt bei meinen Messern keinen 10.000er Stein UND danach noch eine gröbere bis mittelfeine Paste (z.B. mit 3-1µm) verwenden würde. Sehr feine Polierpasten könnten da natürlich ncoh eine Steigerung darstellen aber ich würde beim Abziehen schon nicht unter die Körnung des letzten Steines gehen bzw. sonst ggf. den letzten Stein einsparen.

Meinem Gefühl nach bringt das Abziehen auf dem Leder jedoch bei meinem üblichen Finish (6000er Stein) immer noch ein deutliches Plus an Schärfe. Wenn man es darauf anlegen will eine etwas "bissige" Schneide zu haben, was bei Küchenmessern für viele Anwendungen durchaus sinnvoll ist, ist IMHO ein nicht ganz so feiner Finishstein und anschließend eine hochabrasive und mittelfeine Polierpaste auf dem Leder (ich nehme hier 1µm Diamantpaste) der einfachste Weg.

Mit dem sehr feinen Stein erreiche ich eine ähnlich hohe "Politur" der Schneide, diesen "Biss" kriege ich damit aber nur schwierig hin. Zumal ein wirklich guter Finishstein preislich auch deutlich über einem behandelten Leder liegt. Behandelte Leder sind IMHO ein etwas einfacherer und leichter zu erlernender Weg.

Bin gespannt was andere dazu sagen.

Gruß, Gabriel
 
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Macht das Abziehen auf einem Leder wirklich Sinn nachdem man das Messer schon auf einem sehr feinen Stein geschliffen hat?

Naja. Sinn oder Unsinn liegen hier im Auge des Betrachters.

Für mich persönlich liegt der Sinn darin, das Optimum mit meinen Mitteln erreicht zu haben. Und damit wäre MEINE Antwort ja.
Ich schärfe meine Messer bis zum 10.000er Naniwa SS und gehe dann entweder auf einen Chromoxyd-Werkstattriemen oder - wenn ich Zeit habe - auf zwei Diamantriemen.

Der Zugewinn an Schärfe ist vermutlich nicht messbar, aber mir macht es trotzdem Spass.

Alle Defizite in der Schärfe liegen dann an meinen Fähigkeiten (auf den Steinen) und nicht am Material.
 
Danke für die Einschätzungen, mir ging es vor allem darum, ob sich die Anschaffung lohnt oder ob man sich das sparen kann, wenn man einen feinen Stein besitzt.
 
Danke für die Einschätzungen, mir ging es vor allem darum, ob sich die Anschaffung lohnt oder ob man sich das sparen kann, wenn man einen feinen Stein besitzt.

Kommt auf deine Schärffähigkeiten und deinen "feinen Stein" an. Wenn du einen 8000er oder höher hast und wirklich sehr gut damit umgehen kannst, denke ich kannst du es dir sparen (wobei die Minimalinvestition für ein Leder mit Pasta ja irgendwo bei 10€ liegt... also nicht die Welt eigentlich im Vergleich zu wirklich feinen Steinen wie dem erwähnten Naninwa SS 10.000 den ich übrigens auch besitze).

Wenn du eher über durchschnittliche Fähigkeiten am Stein verfügst würde ich behaupten, dass du auf dem richtig behandelten Leder noch ein kleines wenig Schärfe rausholen kannst. Was du dir mit einem feinen Stein auf jeden Fall sparen kannst sind die etwas gröberen Polierpasten wie die graue SiC-Paste von Scherenkauf und alles andere mit einer Korngröße von > 1 µm.

Gruß, Gabriel
 
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