Tutorial Flacherl Tanto

nafetshtor

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So, hier stelle ich den Bau eines Tantomessers vor!

Als erstes habe ich mir eine Papierschablone gefertigt, und dann die Kontur auf den Stahl, in meinem Fall 4mm dicker 1.2003 von Peter Abel,
übertragen. Dann habe ich ausserhalb der Kontur Löcher gebohrt, um die Klinge besser aussägen zu können.



Jetzt kann man einfach von Loch zu Loch sägen, vor allem, wenn man so wie ich nur eine Handsäge hat.

Das sieht dann etwa so aus:



Als nächstes feile ich mit einer Schruppfeile die Kontur aus.


Edit: Bilder verkleinert!
 
Zuletzt bearbeitet:
So, jetzt ist die Kontur des Messers schon gut zu erkennen.



Als nächstes werden Löcher in den Griff gebohrt und die Schneide wird gefeilt. Um die Schneide gleichmäßig hinzubekommen, habe ich die Mitte mit einem Bohrer markiert. Damit man diese Markierung besser sieht, habe ich die Kante vorher mit einem Folienstift gefärbt.



Leider ist das Bild unscharf, aber ich denke, man kann es erkennen.

Bisher habe ich insgesamt ca. 2h gebraucht.
 
weiter so :super:

seit tagen stöber ich im messermacher-treff und fühle mich versucht auch mein glück zu versuchen. ich bekomme tapeten an die wand, holz in gewünschte formen usw. warum sollte ich mein betätigungsfeld nicht auch auf metall ausweiten? also werde ich heute wohl noch den stahl bestellen ;-)

möchtegerns wie ich und andere anfänger sind sicherlich immer dankbar für solche beiträge. ich finde auch toll, wie hier einander unter die arme gegriffen wird.

gruß marko
 
Danke für das Lob!

Und weiter gehts!

Jetzt habe ich sämtliche Löcher in den Stahl gebohrt. Nur wenn man sauber ankörnt, liegen alle Löcher so wie man will. Um die Standzeit der Bohrer zu erhöhen, verwende ich zusätzlich Opta- 2000 Schneidöl. Damit bin ich sehr zufrieden, denn es geht auch gut vom Stahl ab.

Mit den Löchern bekommt die Klinge langsam Form:



Diese Löcher werden mit einem Querlochsenker ( Schon in der Ständerbohrmaschine drin....) Angesenkt. Ich benutze deshalb einen Querlochsenker, weil ich so keine Rattermarken in den Stahl bekomme. Wichtig ist, die richtige Größe zu verwenden und vor allem die Maschine nicht so schnell laufen zu lassen. Ich habe mit 600 U/min gesenkt, aber nur deshalb, weil meine Maschine nicht langsamer läuft.


Nach dem Ansenken sieht's so aus:



Um die Klinge jetzt zu feilen, habe ich 2 Schrauben durch die Löcher im Erl gesteckt, und das Ganze in den Schraubstock gespannt. So lässt es sich wesentlich einfacher arbeiten.



Leider reflektieren die Schrauben vom Schraubstock etwas...

Nachdem ich die erste Fläche geschliffen und ein Filework in den Rücken integriert habe, sieht mein Messer so aus:




Und jetzt hab' ich erst mal Wochenende ;-) Am Montag gehts weiter, falls meine Schleifmaschine bis dahin wiede geht... Die ist einfach ausgegangen. Hoffentlich nur eine thermische Überlastungssicherung...
 
Joah die Form ist doch garnicht übel, mal schauen was es so wird, sieht vielversprechend aus.
Noch ein Tipp von mir, von Anfänger zu Anfänger :D, ich weiss ned wie sich dein Stahl beim bohren verhält aber ich denke das ist definitiv zeitaufwändiger als mit der Flex die grobe Kontur auszuschneiden. (Hoffentlich gibts hierfür keine Schelte) Ich habe jetzt einen Bandschleifer und mache es nicht mehr so wie beschrieben aber bei meinen vorigen Messern habe ich super Erfahrungen gemacht, indem ich einfach meine Flex mit einer Fächerscheibe auf den Rücken gedreht habe und mit der anderen Hand, die Klinge haltend, die Kontur herausgearbeitet habe, quasi die Flex als Bandschleifer missbraucht. So schaffst du die komplette Kontur in 30-60 Minuten. Bei den geraden Konturen solltest du trotzdem mit der Feile rangehen aber bei Rundungen gehts gut.

Mfg Pascal
 
Also ich habe nicht ganz 2 Stunden für die Kontur gebraucht, grade mit dem KSS zusammen bohrt sich der Stahl wie Butter. Ich bin kein großer Freund des Flexens, da die Kanten dabei sehr heiß und unter Umständen hart werden. Allerdings ist es mal einen Versuch mit der Fächerscheibe, die nicht ganz so arg erwärmt wert.
 
Auch von mir noch ein kleiner Tipp:

Bei deiner Fototechnik sollte man immer darauf achten, Kleidung zu tragen;)

Ansonsten finde ich Fotostories immer gut!

PP
 
Obwohl ich eigentlich erst morgen weiter machen wollte, ist das Messer fast fertig.... Blöder Messervirus!!! :D:D:D

Ich habe die Schneide jetzt aufgebaut und das Ricasso nomal geringfügig geändert.


Dann habe ich noch die mittleren Löcher aufgebohrt und ein weiteres hinzugefügt, falls ich doch eine Paracordwicklung mache, was mir momentant sehr zusagt. Eingespannt habe ich wieder mit 2 Schrauben. Bisher habe ich mit 120er Körnung geschliffen. Vor dem Härten werde ich aber nicht über 320er Körnung gehen, weil die Klinge dann eh angelaufen ist. Jetzt sieht das Messer so aus:




Was noch zu machen ist:

-Fertigschleifen der Klinge
-Härten und Anlassen
-Polieren und ätzen/brünieren
-Griff bauen
-Schärfen
 
Zuletzt bearbeitet:
So, jetzt geht das Messer ab zum härten, es ist mit einer Körnung von 320 geschliffen und alle Werkzeugspuren sind weg.



Man sieht jedoch, dass ich in unterschiedliche Richtungen geschliffen habe. Als kleine Hilfe habe ich einen Deltaschleifer benutzt. Gut, aber nicht notwendig. Wenn ich bei Peter Abel zum Härten war, geht es weiter!
 
So, ich habe mich getraut das Teil doch selbst zu härten, was auch erfolgreich war. Eine neue Feile greift nicht mehr.



Ich habe das gute Stück mit einem Cordwrap versehen, hier die Anleitung dazu:

http://www.atwoodknives.com/home/16570807.php

eine Kydexscheide kommt noch und wenn die Messerhalterung für meine Tormek da ist, werden die Flanken der Klinge noch schöner geschliffen.
 
Ging dir die Cord aus oder sind die recht großen Lücken zwischen den Windungen Absicht ?

Schönes Messer .. gefällt mir ..

Gruß
 
eigentlich wollte ich es enger wickeln, hab aber irgendwas falsch gemacht und DANN ging mir das Paracord aus :argw: Im Nachhinein stört es mich aber garnicht.
 
Und mit Kydex:



Insgesamt 6 Nieten, hinten sitzt ein großes Teklok. Mal schauen ob ich das Messer noch brüniere, geplant war es ja...
 
mir gefällt es auch ziemlich gut. brüniert könnte das stück (für mich) noch ein wenig besser wirken, aber die geschmäcker sind verschieden und es ist deine arbeit ;)

schade, dass das paracord dann nicht ganz reichte. ich hoffe es verrutscht nicht zu sehr beim gebrauch (?). ich habe noch keine erfahrungen mit solchem griffmaterial.

gruß marko
 
Hallo Marko,

ja, leider verrutscht es ein wenig. Wenn es fertig brüniert ist, wird es auch neu gewickelt und dann gibts neue Bilder!
 
So, es ist endlich fertig!






Die Brünierung habe ich mit "Gunblue" gemacht. Sieht gut aus! Wird sehr schwarz. Leider scheint die Beschichtung nicht sehr beständig zu sein. Insgesamt bin ich mit dem Messer zufrieden. Rasieren tuts sowieso...
 
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