TV-Hinweis: Das Schwert der Samurai

willy grey eyes

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Heute um 16.55 Uhr auf ARTE
- Das Schwert der Samurai -
Es gibt in Japan noch mehr als 600 Schmiede, die das Katana, das traditionelle Kampfschwert der Samurai und Shogune, herstellen.


In Japan gibt es noch über 600 Schwertschmiede, die sich jedes Jahr darum bemühen nach einer über Jahrtausende überlieferten Technik das perfekte Katana, das Schwert der Samurai und Shogune, zu schmieden. Auch die Kampftechniken mit der antiken Waffe werden noch immer von einigen wenigen Kampfkunstmeistern nach der Tradition der Samurai unterrichtet. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Beherrschung der Waffe, sondern vor allem um das "Schmieden der Seele" und um die Überwindung der eigenen Todesangst.
Das Katana ist eine handwerkliche Meisterleistung, bestechend in seiner Schönheit und faszinierend durch seine unübertroffene Schärfe, für die Sammler auf der ganzen Welt hohe Preise zu zahlen bereit sind. Die Dokumentation begleitet die Entstehung eines Katana von der mittelalterlich anmutenden Stahlschmelze in Japans verschneiten Bergen zum religiösen Meisterschmied Gassan Sadatoschi nahe Kyoto bis zu einem Meisterpolierer, dessen Familie dieser Tätigkeit in der 17. Generation in Tokio nachgeht. (Programm-Hinweis/Text ARTE)

Wiederholung am 18.03.2010 um 09.15 Uhr.

Wenn hier falsch gepostet bitte verschieben.
Danke.
Willy
 
Kann mir jemand sagen, was die gefährliche junge Frau mit der Geschichte zu tun hatte.
Möglicherweise habe ich dem Beitrag ja nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet.

Alle anderen waren offensichtlich mit dem Werden des Katana verknüpft.
Hat sie oder ihr Vater es etwa bekommen ?
Ich hatte in der Schluss-Szene eher den Eindruck, dass die Klinge ins Familienmuseum des Schwertschmiedes wandert.

Oder sollte die Frau und ihr Vater dem geneigten Zuschauer nur demonstrieren, was ein geübter Nutzer einer solchen Klinge alles „anstellen“ kann ?


Gruß


Michael
 
Für Diskussionen über Schreibweise und Ausprache gehts
hier weiter - der Film ist nun sowieso schon gesendet worden, von daher...
 
AW: Sprachkunde [aus: "TV-Tip - Das Schwert der Samurai"]

Hallo vielen Dank für den tv hinweiß. Mir hat was ich da sah sehr gefallen, ich konnte mich schon in die produzierenden Leute versetzen. Deren Religion oder Philosophie kann ich mir auch als eine Art der Konzentration vorstellen, so etwas machen ja alle anderen auch, ich möchte hierüber aber kein Diskussion beginnen, das wird zu lang. Jetzt das interessante für mich: der Poliermeißter nutzte beim letzten schliff so eine federnde Schleifhilfe, wenn ich richtig denke, dann kann durch die leicht nachgebende Unterlage letztendlich feiner geschliffen werden. Frage: liege ich mit meiner Annahme richtig und hat eventuell jemand schon mal mit so einem Teil gearbeitet?
 
AW: Sprachkunde [aus: "TV-Tip - Das Schwert der Samurai"]

Jetzt das interessante für mich: der Poliermeißter nutzte beim letzten schliff so eine federnde Schleifhilfe, wenn ich richtig denke, dann kann durch die leicht nachgebende Unterlage letztendlich feiner geschliffen werden. Frage: liege ich mit meiner Annahme richtig und hat eventuell jemand schon mal mit so einem Teil gearbeitet?

Ja, mit so einem Narume-Dai genanntwen Werkzeug arbeite ich fast täglich, nun ja , jedenfalls immer wenn ich bei der Endpolitur angekommen bin bei einem Nhonto, einem japanischen Schwert.
Da ich nur Nihonto schleife, hab ich logischer Wise auch relativ viel mit diesem Werzeug zu tun.

Nun zu deiner Frage : Ja es geht in erster Linie wirklich darum den Druck zu minimieren, wenn man die Klingenspitze ( Kissaki ) im rechten Winkel zum restlichen Klingenkörper schleift.
Diese Druckminderung ist notwendig, um den Schleifstein, eine paierdünne Hatsuya ( Scheibchen aus einem uchigumori-do ) nicht zu zertrümmern. Die Platte muß aber so dünn sein,damit die Kanten keine Kratzer verursachen.
Die Steinplatte wird mit mehrern Lagen feuchten Papiers auf dem Wippholz befestigt. Ergebnis : Mittels minimalsten Druck kann ich den Stein so manipulieren wie ich es brauche ohne Schäden zu erzeugen.
Das hört sich sehr simpel an, ist es aber nicht.
Das ganze Gewicht der Klinge wird mit dem rechten Arm abgefedert, die linke Hand ist nur zum Steuern da. ( Wie gesagt ; Druckminimierung weil sonst Steinbruch )
Würde man nur eine Stunde auf dem Narume-Dai arbeiten : Kein Problem, aber ein sehr sauberes narume kann auch mal locker 2 Tage dauern. Danach hat man einen Gummiarm:p

Besser kann ich so nicht erklären, ich hoffe es ist verständlich.

Gruß
Stefan
 
AW: Sprachkunde [aus: "TV-Tip - Das Schwert der Samurai"]

Ahh, jetzt wird es hier wieder interessant!
Die Kissaki (oder das?, klein oder GROSS?) wird also im rechten Winkel zur Hauptschleifrichtung geschliffen? Ich hätte ~45° vermutet also im rechten Winkel zur Schneide der Spitze.
Wie befestigt man denn den Stein mit mehreren Lagen Papier? Ich hätte vermutet, dass das Plättchen mit Lack auf EIN Papier geklebt wird und das Papier dann feucht auf das Wippholz gelegt wird.

Ciao Sven
 
Vielen Dank KAJHEI, Deine Beschreibung ist für mich ausführlich genug. Ich dacht schon ich bau mir mal eben so etwas und dann klappt mein schleifen noch besser, aber nach Deiner Beschreibung lasse ich das, Respekt vor dem Meister!
 
Sprachkunde [aus: "TV-Tip - Das Schwert der Samurai"]

......Die Kissaki (oder das?, klein oder GROSS?) wird also im rechten Winkel zur Hauptschleifrichtung geschliffen? Ich hätte ~45° vermutet, also im rechten Winkel zur Schneide der Spitze.
Wie befestigt man denn den Stein mit mehreren Lagen Papier? Ich hätte vermutet, dass das Plättchen mit Lack auf EIN Papier geklebt wird und das Papier dann feucht auf das Wippholz gelegt wird....
Japanische Substantive haben kein Geschlecht/Artikel. Du wärest im Prinzip also frei in der Wahl, aber unter Sammlern und Kennern haben sich bestimmte Lesarten eingebürgert, z.B. das KISSAKI (die Schreibweise wähle ich persönlich immer groß, weil japanische Wörter so sehr aus unserem Orthografie-System herausfallen, dass ich diese Sonderrolle auch sichtbar machen möchte).

Das KISSAKI ist keine Gerade, sondern es beschreibt eine mehr oder minder starke Kurve (anders als beim 'American Tanto' - da hat man es aus Nachlässigkeit nicht exakt nachgemacht). Daher bezieht sich der rechte Winkel auf die Hauptrichtung der Klinge - ebenfalls eine Kurve, wenn es sich nicht um ein KEN handelt, aber eine sehr lange Kurve.

Es sind also handwerkliche Annäherungen, aber eigenartiger Weise sieht man ein schief geschliffenes YOKOTE sofort auf den ersten Blick. Es wirkt irgendwie 'verunglückt'!

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sven : Sowohl als auch.
Zuerst nimmt man eine Tsuya der besten Qualität. Diesen schleift man auf ca. 1 mm. Dann klebt man das Produkt mit Urushi auf einige Lagen Lagen Yoshinogami. Das gibt etwas Stabilität, so ähnlich wie bei Hatsuya.
Diese Platte wird danach super dünn geschliffen.
Dieses "Plattenrudiment" legt man anschließend auf einige Lagen durchfeuchtes Papier auf das Papier.
Ob man es glaubt oder nicht, das hält, sofern man keine ernsthafte Gewalt anwendet. ( Wie bereits gesagt, das wär nicht ratsam )

Die Tücke bei dem Spiel : Wir haben es mit mindestens zwei Kurven zu tun : Auf der einen Seite die Kurve Hasaki, der Schneide in der Kissaki, der Klingenspitze.
Auf der anderen Seite die Kurve des Ji, der Fläche unterhalb des Shinogi.
Man darf es sich vorstellen : Im perfekten Fall spiegelt sich die Kurve des Ji in dem "Dreieck" wieder was in der Mune Kissakisaki gebildet wird.
D.H. Wenn eine perfekte Arbeit vorliegt ( Was aber bei dem größten Teil der Kingen nicht zu machen ist weil die Form leider ruiniert wurde ) ist der Winkelablauf der Munesaki ident mit der des Ji.
Aber schön, soviel Theorie für heute, ohne reeles Zeigen wird es ab hier sehr schwierig.
Gruß
Kaji
 
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