Original geschrieben von exilant
Wäre es auch ein alter Hut, zu fragen, ob vielleicht ein Interessensverband á la AKTI nicht vielleicht eine gute Antwort auf Gesetzesverschärfungen wäre?
Ein Verband, der Messermacher aus Handwerk und Industrie und Endverbraucher vereint auftreten läßt und durchaus vielfältig in Erscheinung treten kann.
Wäre sicher eine gute Idee - aber wie könnte man sowas zusammenkriegen?
Es gibt:
- FWR - Forum Waffenrecht
- DJV - Jägerschaft
- DSB / DSV für die Schützen
- Die Hersteller wie Böker
- DMG - Deutsche Messermacher Gilde
- wahrscheinlich auch noch irgendwelche Verbände / Vereine in der Mittelalter- / Reenactorszene
- Die Sammler (die in Deutschland AFAIK nicht organisiert sind)
- Eine Menge (so 99,9%?) Messermacher die nicht organisiert sind
Die Schützen kann man da vielleicht ausklammern, aber ich denke dass es eine Menge Messersammler gibt die auch Schützen sind oder umgekehrt.
Das Problem dass diese ganzen Vereine und Verbände - typisch deutsch - alle ihre eigene Suppe kochen - möglichst dick natürlich.
Worum gehts im Prinzip: Balis und Springer. Die paar "ernsthaften" Balisammler / -interessierten die es in Deutschland gab konnte man wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Bei den Springern ist das wahrscheinlich etwas breiter aufgestellt, da hat sich aber IMO nicht viel geändert - wenn ich das richtig verstanden habe hat da damals Böker ziemlich stark dran gearbeitet dass denen nicht die Springer verboten werden.
Bleiben noch die nichtlegalen Sachen -> OTFs, grosse Springer, Faustdolche - und wieder die Balis. Wurfsterne lasse ich jetzt mal raus.
Die Sachen wieder erlaubt zu kriegen sehe ich keine Chance, es sei denn Ray wird Bundeskanzler, Modi Innenminister, Thomas Wahl macht Sport und ich kriege das Justizressort. Noch jemand nen Posten?
Das Problem an der Sache ist meiner Meinung nach dass Politik nicht nach sachlichen Aspekten gemacht wird sondern nach der Bildzeitung. Zuerst redet man dem Stimmvieh die Gefahren der Balis ein, dann fordert man das Verbot und dann feiert man die Politiker weil sie das Volk vor einer bösen Bedrohung gerettet haben - eine win-win-Situation für alle Beteiligten - ausser für uns.
Um gegen sowas chancenreich anzustinken müsste man eine ziemlich grosse Lobby auf die Füsse stellen - und da glaube ich ehrlich gesagt nicht dass das gelingt.
Ich denke mal dass man sich in Berlin sehr wohl überlegt hat wo die Schmerzgrenzen sind - im Sinne von: was können wir noch verbieten ohne dass man uns die Scheiben einwirft - was eben auch beding dass nur wenige negativ von der Massnahme betroffen sind. Und Fakt ist doch: Die einzigen die sich um das Verbot scheren sind doch wir. Wohl kaum die Leute denen man wirklich besser kein Messer in die Hand geben sollte - oder ist schon mal ein potentieller Räuber von der Tat zurückgetreten weil er legal keine Waffe bekommen hat?
Gruss
Markus