Umnumzaan & Lansky

lars78

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Moin Moin,

Ich überlege meinem Umnumzaan einen anderen Schleifwinkel zu verpassen, da es aktuelle verhältnissmässig empfindlich ist, und es somit leicht kleinen Ausbrüche bekommt. Die Ausbrüche lassen sich leicht, teilweise sogar mit Leder und Polierpaste oder aber mit sehr feinen Steinen leicht wieder entfernen, aber trotzdem hätte ich gerne eine stabilere Schneide.

Mein Zann ist immer Rasierscharf und wir nach Gebrauch mit Leder und polierpaste gepflegt.
Bei Ersten nachschleifen mit dem lansky habe ich den spitzesten Winkel am lansky benutzt, da mir dieser dem Original Winkel am nächsten schien.
Ich spanne die Klinge so ein, dass die Spitze in der Mitte am Klingenrücken in der Mitte der Lanskyklemme und die vordere Kante der Klemme bündig mit der Kante an der Klinge abschließt.
Diese Position ist wegen der Markirungen sehr gut reproduzierbar und vergleichbar.

Nun die Frage, wie sind eure Ehrfahrungen und Einschätzungen ? Macht ein stumpfere Winkel die Schneide stabiler, und wie wirkt sich das auf die möglich Schärfe der Schneide aus ?
Welchen Winkel benutzt ihr ?
Ich weiß, präzise Vorhersagen sind so kaum möglich, aber pber eure Erfahrungen und Einschätzungen würde ich mich freuen.

So weit

Gruß Lars
 
Macht ein stumpfere Winkel die Schneide stabiler...
Ja.

...und wie wirkt sich das auf die möglich Schärfe der Schneide aus ?
Hängt jetzt davon ab, wie man "Schärfe" definiert. Die Schneidleistung wird wegen des größeren Schneidwinkels nicht mehr so gut sein, da es mehr Widerstand beim Eindringen in das Schnittgut gibt.

Welchen Winkel benutzt ihr ?
Sharpmaker 40° für Taschenmesser mit rostfreien Stählen.
 
Meine Taschenmesser sind alle bei 40° (Lansky 20° Marke) geschliffen. Flachere Winkel halte ich für unpraktisch da sie für den täglichen Gebrauch zu empfindlich werden.
Ausnahmen: Ein Opinel Nr.8 auf 30° (Lansky 15°) für die Campingküche und ein Victorinox Sentinel auf 50° (Lansky 25°) fürs Grobe im Wald.
 
Die Winkelangaben auf der Lansky-Klemme gelten vom Loch bis zur Spitze der Klemme. Ich habe das überprüft indem ich die Winkel auf einem Blatt Papier gezeichnet habe und die Klemme auf dieses Blatt legte. Je weiter man sich von der Spitze der Klemme entfernt umso spitzer wird der Winkel. Deine 17° dürften so um die 15-16° gelegen haben und bei der 20°-Marke wirst du auch 1-2° unter den 20° liegen (Schätzung) - je nach dem wie weit die Schneide von der Klemme entfernt ist.

Für hochlegierte Stähle wird von R. Landes ein Gesamt-Schneidenwinkel von 40° bis sogar 60° empfohlen. Mein Spyderco (S30V) bekommt 44°. Sicherlich sind kleinere Winkel möglich aber die Auswirkung auf die Stabilität der Schneide hast du schon erfahren. Die Abnahme der Schneidfähigkeit mit zunehmendem Schneidenwinkel hat @SvenS schon beschrieben aber es geht hier primär um den Potential des Stahls und deine 17° waren in deinem Fall etwas zu viel des "Guten". Damit könnte man Tomaten scheiden unter Vermeidung des Kontakts mit der Schneidunterlage. Nimm das nächsthöhere Loch, schau was passiert und geh ggf. nicht über die 25°-Grenze - eine Axt soll's nicht werden ;)
 
Bei S30V reichen 40° Schneidwinkel, viel darüber und die Schneidfähigkeit sinkt stark ab. Entweder 2*20° mit dem Lansky oder 2*17° mit Mikrofase.

lG Olli
 
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Ist es dein Erfahrungswert oder ein soz. erworbenes Wissen aus anderen Quellen? Ich habe in einem englischsprachigen Forum einen Testbericht gelesen. Der Tester hat sein neues Military vor dem Test mit Apex nachgeschliffen und bei der Suche nach dem Winkel (er wollte den werksseitigen Winkel treffen) kam er auf ~22,5° pro Seite. Meine 22° haben die werksseitige Fase auch ganz gut getroffen. Sicherlich Fährt man mit 40° oder 17° mit second bevel nicht verkehrt aber meine 44° wirken sich nicht wirklich negativ auf die Schneidfähigkeit aus. Es erschließt sich mir allerdings nicht wie stark sich die 44° gegenüber den 40° auf die Stabilität der Schneide auswirken.
 
Erst einmal vielen Dank für die Tipps und Meinungen, ich werde den nächst stumpferen Winkel bei nächster Gelgenheit mal probieren.

Freuen würde ich mich über Erfahrungsberichte anderer Zaan User.

Hat jemand eine praktikable Lösung den Winkel mit "Bortmitteln" möglichst exakt zu bestimmen ?

Zirkel, Messschieber, geodreieck habe ich, damit muss doch was gehen... Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mal versuchen einen praktikablen Workflow zu entwickeln.
 
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Hat jemand eine praktikable Lösung den Winkel mit "Bortmitteln" möglichst exakt zu bestimmen ?
(...)

Ich habe mir etwas Arbeit angetan und habe zuerst eine Backe der Klemme mit Messschieber ausgemessen. Dann zeichnete ich diese Backe in CAD 1:1 nach und zwar in 3D. Die Bestimmung des tatsächlichen Winkels ist jetzt ein Kinderspiel. Ich messe die Entfernung der Schneide von der Kante der Klemme, übertrage diese als Linie in die Zeichnung, ziehe eine gerade von der jeweiligen Winkelmarke bis zum Ende der Entfernungslinie und messe anschließend den Winkel. Das geht auch auf einem Blatt Papier, die Klemmbacke und die Entfernungslinien evtl im Maßstab 2:1 zeichnen. Die Linien würde ich mit leichtem Druck zeichnen um sie besser radieren zu können. Die gemessenen Winkel sind schriftlich festzuhalten :)

Aja... Zaan-Eigner sind sicherlich die erste Wahl aber wirklich entscheidend sind der Stahl und die Klingengeometrie. Das was für SXXV gilt wird auch für SXXVN und Elmax gelten.
 
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Ich denke nicht, dass man nachweisen kann, dass 36° Schneidwinkel z.B. für vanadis 10 nicht stabil ist (auch für ein Jagdmesser).
Da hängt jedoch viel von WB ab.

So oder so sind meistens die Klingen aus pulvermetal. Stahl an der Schneidfase ca 0,4-0,6 mm dick , sie Klingen aus C-Stahl sind meistens 0,3-0,4 mm dick in dem Bereich.

Mit Schneidwinkel 40° und mehr kann man (leider) nicht gut schneiden. Ich mache das so, dass ich eine Klinge z.B. aus Vanadis 10 auf 30° schleife, beim Schleifen müssen keine Ausbrüche entstehen. Einige Klingen brauchen jedoch ca. 34° sogar 36° Winkel. Danach kann man eine Mikrofase schleifen je nach geplanter Benutzung (meistens bis auf 36-38°).

So kann man mit einem Messer (aus 90V, vanadis und…) dann nach dem (Um)Schleifen effektiv arbeiten.

Winkel kann man auch mit apex messen (Fase mit einen Marker markieren und dann mit einem feinen Stein "Kratzen" und anschauen, wann die Kratzer die Spitze der Schneidfase erreichen, oder wann die Farbe an der Schneidenspitze abgetragen wird). Etwa gleich macht man das mit wiked edge und...

Um "ruhig Brot schneiden zu können" braucht eine Klinge aus Feile einen Schneidwinkel ca. von 30°.

Nachtrag: mit einer dünn (auf 0.1-0.2 mm) ausgeschliffenen Klinge aus C-Stahl schneidet man auch mit einem Schneidwinkel von 40° gar nicht schlecht .
Wenn man Schneidwinkel z.B. mit Apex bestimmen will, braucht man auch eine Vergrösserung ca. um 30 mal.
 
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