Umschleifen eines einseitig-geschliffenen Messers

chrid88

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Hallo zusammen,

ich habe bisher eigentlich nur Messer im europäischen Stil geschliffen. Heißt für mich (je nach Zustand) mit dem 400er oder 1000er an der Schneidfase starten und gib ihm :steirer:

Seitdem ich mir unbewusst ein einseitig geschliffenes Messer zugelegt habe (http://www.messerforum.net/showthread.php?129214-Sw%F6rd-Kiwi-Santoku) möchte ich dieses nun auf den beidseitigen Pfad bringen.

Mein Ansatz war dann heute den richtig groben Stein raus und auf gehts.
Hat alles auch soweit funktioniert, jedoch sehen die beiden Seiten jetzt unterschiedlich aus. An der einen Seite (die schon vorhanden war) gibt es Primär (Schneidphase?)- und Sekundärphase.
An meiner Seite gibt es jetzt nur die Schneidfase.
Das möchte ich jetzt gerne nachträglich ändern.

In einem anderen THread habe ich dieses Video gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=STMS-Zm5iig


In den Kommentaren dazu steht, dass man also erst die Sekundärphase anbringen soll und dann die Primärphase. Ok nicht weiter schlimm würde ich die Primärphase nochmal neu anbringen.

Irgendwo im Forum hatte ich auch mal ne schöne Grafik gefunden, wo Sekundär- und Primärphase dargestellt sind. Ich finde es leider nicht mehr, daher hoffe ich, dass ich nichts verdrehe :D

Wie gehe ich beim neuen Anbringen einer Sekundärphase vor? WInkel sehr Flach (2,5° ca stand im anderen Thread)
Da ich sie ja komplett neu aufbaue, würde ich auch wieder richtig grob starten.
Die zweite Frage ist, wie bekomme ich gescheite Optik hin, ich habe die alte Sekundärphase mal provisorisch mit nem 1000er und danach 6000er geschliffen, jetzt ist das ne ziemlich wolkige Angelegenheit :steirer:

Schonmal danke für Eure Hilfe!
 
Wenn das Messer einen klassischen einseitigen Anschliff hatte so ist die "gerade" Seite eben nicht gerade sondern etwas nach innen hohl ausgeformt damit beim Abziehen nicht die komplette Breite der Klinge auf dem Stein aufliegt. (Siehe Bild) Diese Klingengeometrie so auf einen beidseitigen Anschliff zu ändern, daß hinterher alles symetrisch wird, stelle ich mir extrem schwierig vor.
 
Hab grad mal auf die flache Seite nen Lineal gehalten.
Alles gerade.
Meine Frage geht nach ein wenig Recherche nun auch noch in die Richtung Empfehlung eines passenden Schruppsteins. Momentan habe ich nen 100er Cerax. Das Teil ist jedoch sehr weich gebunden und wird schnell hohl. Bin also jetzt auf der Suche nach nem groben Stein mit ordentlich Abtrag aber harter Bindung das Abrichten auf nem Minimum zu halten.
 
Hallo chrid88,

ich benutze für grobe Schrupparbeiten einen runden Schleifstein von einem Doppelschleifbock.

Die kriegt man für kleines Geld und 200 mm x 32 mm ist eine Menge Stein.

Westfalia bietet die zur Zeit für 7,99 € plus 5,95 € Versand an, als 36 und 60 Korn.
 
Hallo,

ich schleife nass.
Der Stein den ich benutze hat eine 80 Körnung.
Also ich würde wohl den 60er nehmen, der dürfte schon ganz ordentlich abtragen.

Nebenbei kann man die Steine auch zum Abrichten anderer Steine nutzen.

Die "Rutscher" die ich bisher gesehen habe lagen in der Körnung zwischen 24 und 36.
Das ist schon sehr grob.
 
Ich habe mir das Kiwi- Santoku und den dazugehörigen Thread auch nochmal angeschaut.

Da habe ich erstmal die Frage ob der Hersteller auch einen Online- Shop hat, ich habe gesucht aber nichts dergleichen auf der Homepage gefunden.

Ich weiß nicht ob du dir mit dem Umschliff einen Gefallen tust.

Das Messer ist ja am Messerrücken gerade mal 1,6 mm stark.

Die linke Schneideflanke ist plan und die rechte ballig.

Um beide Klingenspiegel symetrisch zu formen wirst du einiges an Klingenhöhe verlieren und die Klingenstärke vermutlich auf Konservendosenniveau bringen.

Tut das wirklich Not? :confused:
 
Was mich an dem Messer stört ist der miserable Grundschliff, von dem zumindest mir nicht bewusst war, dass er einseitig ist.
gut ich hab auf die andere Seite jetzt ne Schneidkante drangelegt und auch die Originalschneide nachgeschliffen. Das ist schonmal eine Verbesserung des Ausgangszustands.
Des weiteren stört mich die Geometrie. Bis zur Sekundärphase verliert das Messer gefühlt null an Dicke.
Dementsprechend geht es auch durch härtere Gemüse.
Ich habe das Messer gekauft, weil ich in Erwartung von 1,6mm Rückenstärke auch eine schneifreudige Geometrie erwartet habe.
Mal schauen sie es weiter geht. Eigentlich mag ich das Messer und möchte es auch nutzen, jedoch macht es im gegenwärtigen Zustand wenig Freude
 
Jürgen Schanz ist dir ein Begriff?
Vielleicht solltest du bei ihm mal nachfragen was schleiftechnisch möglich ist.
Ich habe mir von ihm ein Santoku für wirklich kleines Geld dünn schleifen lassen.
Das hat jetzt Laserqualität und das sollte der 15N20 Stahl vom Swörd Kiwi Santoku auch zulassen.
Jürgen Schanz hat hier im Forum einen eigenen Bereich.

Ich meine bevor du dir erst Steine kaufst und Stunden investierst.
 
Servus,

Des weiteren stört mich die Geometrie. Bis zur Sekundärphase verliert das Messer gefühlt null an Dicke.
Dementsprechend geht es auch durch härtere Gemüse.
Ich habe das Messer gekauft, weil ich in Erwartung von 1,6mm Rückenstärke auch eine schneifreudige Geometrie erwartet habe.

genau diesen Eindruck haben die Bilder bei mir hinterlassen, deshalb habe ich die Klingenstärke auch weit höher eingeschätzt als sie tatsächlich ist.

Ein schönes Beispiel, es zeigt das der gesamte Geometrieverlauf vom Klingenrücken bis zur Schneidensspitze(stumpf) passen muss, um ein optimales Ergebnis, das man beim Kauf voraussetzt (in deinem Fall eine dünne Klingenstärke) auch bekommt.

Der Tipp das Messer zu Jürgen Schanz zu schicken um es dünnschleifen zu lassen ist gut. Du wirst das Messer nicht wiedererkennen und es schneidet dann so, wie du es eigentlich erwartet hättest und noch besser! :super:

Gruß, güNef
 
Ja an eine Schanzkur hatte ich tatsächlich auch schon gedacht.
wie ihr sagt, wird es wahrscheinlich die sicherere Alternative sein:super:
 
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