Es handelt sich hier um einen Offizierssäbel der Kaiserlichen Marine.
Eine Zeitangabe ist schwierig, da sowohl verschiedene Hersteller (u.a Eickhorn Solingen) als auch verschiedene Händler hier Modifikationen vorgenommen haben.
Ursprünglich (und vorschriftsmäßig) hatte der Löwenkopf der Griffkappe keine Glasaugen, allerdings sind viele Exemplare mit einem roten und einem grünen Glasauge bekannt (für Steuer- und Backbord), eitle Offiziere ließen auch Rubine einsetzen. Das Gefäß ist normalerweise aus feuervergoldetem Messing, die Klinge eine blanke Steckrückenklinge mit Schör.
Sieht man heute Verkaufsangebote, findet man sehr oft mehr oder weniger geätzte, auch teilvergoldete oder -gebläute Klingen.
Standardmäßig bestand der Griff aus Bein mit dicker Silberdrahtwicklung (auch hier teilweise vergoldeter Silberdraht). Selbst die Anzahl der beschriebenen Wicklungen schwankt zwischen 10 und 12. Es soll wohl auch mit Haihaut bezogene Griffe gegeben haben.
Und, um noch eins daraufzusetzen: Selbst die Stichblätter unterscheiden sich: Während in Deinem Fall die Kaiserkrone in Schlagrichtung zeigt, gibt es Stichblätter wie im beigefügten Bild.
Und noch etwas: Die Beschläge der Lederscheide, ebenfalls aus feuervergoldetem Messing, waren vom Ort bis zum Mundblech eigentlich glatt (mit evtl. Zierpunzen), es gibt aber auch stark strukturierte, reliefartige Scheidenbeschläge.
Du siehst also, eine genaue Zuordnung ist eigentlich aus der Ferne kaum möglich. Unter Umständen könnte es helfen, die Klinge zu sehen, aber Klingen waren austauschbar bei Beibehaltung der Originalgefäßes.