Unbekanntes Messer um 1930-42/3

sloth08

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Hallo Forumnutzer,

ein Bekannter von mir hat in seiner Sammlung ein unidentifiziertes Messer, da jede Nummer, Prägung etc. fehlt!

hier ein paar bilder:

czecam362.jpg

czecam360.jpg




Die Klinge war verrostet jedoch wieder in standgesetzt, wie man sieht ist die Klinge ebenfalls verunreinigt.

Zur Geschichte lässt nicht viel sagen, so ist dieses gute Stück seit ca. den 30gern im Familien besitz meines Bekannten. Vermutlich stammt sie aus Deutschland und ist so vermuten wir durch Ende der 30ger nach Tschechien gekommen, also Wehrmacht, SS etc.

Also die Frage nun: kann jemand hier mit dem Messer etwas anfangen? Schon mal in der Hand gehabt oder kann behaupten das er sagen kann das sie möglicherweise Wehrmacht, SS Besitz war?

Wir schliessen natürlich eine alleinige Werkzeug/Nutz Funktion/Herkunft nicht aus. (ps. die Tasche ist kein Original)
 
Hallo,

ich vermute ganz ohne genaue Ahnung, dass es sich um einen (selbst gebauten?) Grabendolch handelt. Schau mal HIER
 
Zumindest nach dem was man auf den Fotos sieht besteht der Griff aus aus Bakelit, einem für die 30er - 50er Jahre üblichen Kunststoff, aus dem in diesem Zeitraum z. Bsp. auch Radio- und Telefongehäuse, Feldflaschenbecher und auch Bajonett-Griffschalen gefertigt wurden. Zumindest ist der braune Farbton für Bakelit typisch. Das grenzt den Fertigungszeitraum etwas ein. Die Klinge hat eine für Fahrten- und Wandermesser seit den 20er Jahren beliebte und von vielen Herstellern gefertigte Form.

Ansonsten ist das bestimmt kein offziell beschafftes Ausrüstungsteil irgendeiner Armee. Fall hier überhaupt ein militärischer Hintergrund vorliegt, ist das einfach ein privat beschaffter Ausrüstungsgegenstand.
 
ich vermute ganz ohne genaue Ahnung, dass es sich um einen (selbst gebauten?) Grabendolch handelt.

Moin.

Wieso, in dreiteufelsnamen, muss jedes olle, angeschliffene Stück Stahl mit einem Griff dran ein "selbstgebauter" Grabendolch sein?

Das ist ein Jagd-/Fahrtenmasser mit einem interessanten und gut erhaltenen Griff.
Ich sehe da weder "Graben" noch "Dolch", geschweige denn irgendeinen Ansatz, dass das Messer vor einen militärischen Hintergrund setzen könnte.
Auch vor knapp 100 Jahren gab es mehr Verwendungsmöglichkeiten für ein Messer als die Küche, das Schlachten und das Schlachtfeld.

Die Bakelit GmbH wurde übrigens 1909 gegründet;)

Gruß
chamenos
 
...
Ich sehe da weder "Graben" noch "Dolch", geschweige denn irgendeinen Ansatz, dass das Messer vor einen militärischen Hintergrund setzen könnte.
Ganz einfache Erklärung, ohne die wirklich schlechten Bilder des o.g. Messers zu bewerten:
Es gibt nunmal viele zeitgenössische Messer, die als militärische Kampfmesser offiziell oder inoffiziell getragen wurden - Stephens hilft da ein wenig weiter :cool:
Und dieses gezeigte hat nunmal gewisse Ähnlichkeit mit einigen Exemplaren, aber der Wunsch dahinter ist vermutlich, es *könne* sich evtl. um ein Kampfmesser von Puma handeln, was bei Sammlern heiß begehrt ist.

Gruß Andreas
 
Es gibt nunmal viele zeitgenössische Messer, die als militärische Kampfmesser offiziell oder inoffiziell getragen wurden - Stephens hilft da ein wenig weiter :cool:

Moin.

Das Buch habe ich auch;)

Aber nur weil irgendein privat beschafftes Jagdmesserchen auf irgendeinem vergilbten Foto von Herrn Obergefreiten Wipfelmoseres Koppel baumelt wird es dadurch nicht zum "Grabendolch":ahaa:

Und von einem Messer, das, egal wie mies die Fotos sind, man mit Sicherheit behaupten kann, es habe eine Clippoint-Klinge kann man eben nicht als "Dolch" sprechen.

Das hier gezeigte Messer ist durchaus interessant und mit diesem Griff nicht der übliche Fahrtenmesser-Einheitsbrei.
Ich habe die Tage nicht wirklich Zeit, werde aber wenn es etwas ruhiger geworden ist mal meine Bibliothek durchstöbern. Ich meine, dass ich so ein Messer schon mal gesehen habe.
Aber vielleicht findet sich ja jemand mit einem echten heißen Tip.

Gruß
chamenos
 
Das Buch habe ich auch;)

Aber nur weil irgendein privat beschafftes Jagdmesserchen auf irgendeinem vergilbten Foto von Herrn Obergefreiten Wipfelmoseres Koppel baumelt wird es dadurch nicht zum "Grabendolch":ahaa:

Und von einem Messer, das, egal wie mies die Fotos sind, man mit Sicherheit behaupten kann, es habe eine Clippoint-Klinge kann man eben nicht als "Dolch" sprechen.
Na wenn es Dir nur um den "Dolch" geht... :rolleyes:
Es hat tatsächlich auch Ähnlichkeit mit einem Puukko und einem Bowie, und wie Du auch weist, umfasst der Begriff "Grabendolch" als umgangssprachlicher Sammelbegriff nicht nur symmetrische Klingen mit symmetrischen Griffen, sondern eine relativ große aber überschaubare Gruppe verschiedener Messertypen.

Mir ging es um die Verneinung "irgendeines Ansatzes", dieses gezeigte Messer "in irgendeinen militärischen Zusammenhang zu bringen" - der aber entsprechend der Bilder in Stephens Buch deutlich vorhanden ist, auch ohne irgendwelche "Uniformbilder mit Messer" und auch ohne ein identisches Messer aus dem Buch.

Was allerdings spekulativ ist, ist der Zeitraum, den man ohne irgendwelche Stempelungen oder sonstige Herstellerhinweise absolut nicht festlegen kann, und damit isses auch spekulativ, von Kampfmesser spezieller Herkunft zu sprechen, um sich einen Wert herbeizureden - denn darauf läuft es meist hinaus.

Ich verschiebe das vorläufig erstmal zu den Feststehenden - für Vintage im Sinne des Unterforums ist es definitiv zu weit hergeholt.

Gruß Andreas
 
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