Unschärfe im Hintergrund

hunter_81

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Hallo,

mal ne Frage an die Fotografen. Beim Fotografieren insb. von Messern, kann es ja erwünscht sein, dass der Hintergrund nur unscharf dargestellt wird, um die volle Aufmerksamkeit auf das Motiv zu lenken.

Also, prinzipiell weiß ich, dass ich zum Erreichen einer geringen Tiefenschärfe eine sehr kurze Belichtungszeit (also kleine Blende) verwenden muss. Allerdings haben DigiCams ja das "Problem", dass sie prinzipiell sehr eine sehr gute Tiefenschärfe haben.

Da ich beim Messerfotografieren ja im Nahbereich arbeite, ist es sehr schwer, selbst bei ganz kleiner Blende, eine Unschärfe in den Hintergrund zu bekommen. Gibt es da Tipps, wie man das besser hinbekommen kann oder muss ich Digital nachbearbeiten ?
 
Also, prinzipiell weiß ich, dass ich zum Erreichen einer geringen Tiefenschärfe eine sehr kurze Belichtungszeit (also kleine Blende) verwenden muss. Allerdings haben DigiCams ja das "Problem", dass sie prinzipiell sehr eine sehr gute Tiefenschärfe haben.

genau umgekehrt ! offene blende = geringe tiefenschärfe...

gruss chris
 
kleiner Zahlenwert,große Öffnung

großer Zahlenwert,kleine Öffnung

der Rest ist Sprachgebrauch ;)

Gruss,
walter
 
Ich habe glaub ich das richtige gemeint aber die falschen Begriffe verwende. Also ich meinte kurze Belichtungzeit + offene Blende (viel Licht in kurzer Zeit) = geringe Tiefenschärfe.

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass man mit dem Fokus noch was rausholen kann, indem man etwas vor das Objekt fokussiert. Hat da schonmal jemand was von gehört...?
 
Lange Brennweite

Hi,
solltest Du eine DigiCam mit optischem Zoom haben solltest Du wenn möglich mit möglichst langer Brennweite fotographieren, je länger die Brennweite, je geringer wird in der Regel die Tiefenschärfe.
So hab ich es mit meiner analogen SLR jedenfalls bisher gemacht wenn ich mit der Wahl der Blende allein nicht zu dem gewünschten Ergebnis kam.
Gruß
Christian
 
optimale ergebnisse erzielst du mit einer spiegelreflexkamera (digital oder analog), die eine abblendtaste besitzt. da siehst du vor dem auslösen schon, wie es sich mit der schärfe(unschärfe) im bild verhält.

aber grundsätzlich schließe ich mich dem bisher geschriebenen an:

tiefenschärfe ist am geringsten bei:

- großer Bende (geringer Blendenwert)
- großer brennweite (also telebereich)

förderlich wäre daher die verwendung eines stativs, damit bei mangelndem licht trotzdem eine große blende verwendet werden kann (...weil daraus resultierend eine lange belichtungszeit; über 1/60 sec ist ein stativ evtl. mit fernauslöser ratsam)

problem bei den meisten kompaktdigitalkameras mit normalo-optik: die blendenwerte beginnen meist bei 3,5 oder sogar noch höher. lichtstarke optik beginnt bei 2,8 (top-optiken sogar noch weniger).

du kannst aber auch im nachhinein (mittels fotobearbeitungsprogramm wie z.b. adobe photoshop) noch einige machen. ohne ins detail zu gehen: das messer mit dem bezier-werkzeug freistellen und auf den verbleibenden hintergrund eine unschärfe anwenden. am besten verlaufend, damit die sache realistisch wirkt. solltest du an detailangaben interesse haben, kann ich das noch weiter ausführen.

lg
schursch
 
schursch schrieb:
o

damit bei mangelndem licht trotzdem eine große blende verwendet werden kann (...weil daraus resultierend eine lange belichtungszeit;

jo, nur genau andersrum :glgl:


also blende auf = kleinster wert + trotzdem ein stativ verwenden (aber nicht unbedingt wegen zu wenig licht, sondern aus ganz anderen gründen)
 
@bonemachine: hast recht :)

war ein logikfehler meinerseits; aber stativ schadet nicht ;))))))
 
Also was auch noch hilft bei selektiver Schärfe ist ein Graufilter
der nimt (je nach Faktor) 1 bis 2 Blenden.
aber die anderen haben auch recht es hängt viel von der Offenblende des Objektives ab.
Was auch eine kleine regel ist je näher man ans Objekt rangeht um
so mehr Unschärfe hat man im Hintergrund.
Grüsse Tom
 
ein graufilter verlänger lediglich die belichtungszeit. die schärfentiefe bleibt aber die gleiche. bringt hier also garnix.
 
Bonemachine schrieb:
ein graufilter verlänger lediglich die belichtungszeit. die schärfentiefe bleibt aber die gleiche.

Der kann schon helfen, wenn offene Blende + kürzeste Verschlusszeit zu hell wird. Direkt hat er natürlich auf die Schärfentiefe keinen Einfluss.

Bei den Kompaktdigitalen ist bedingt durch den kleinen Chip/kleinen brennweiten die Schärfentiefe immershe hoch. Wobei ich das gerade bei Makro als Riesen Vorteil sehe. Wenn Bildebene-Objektebene nicht exakt parallel sind, hab ich eher zuwenig als zuviel. Insofern verstehe ich das Problem nicht.

Was hilft, neben "Blende auf":

Entweder nachträglich mit PS den Hintergrund unscharf machen. Sieht aber meistens grauenhaft aus.

Oder man sorgt dafür, dass der Hintergrund weiter vom Messer weg ist. Dann wird er automatisch unscharf. Man kann das Messer entweder vorm Hintergrund aufhängen und die Fäden nachträglich rausstempeln. Oder man legt das Messer auf Glas/Plexi und schafft so Entfernung zum Hintergrund. Die Glasgeschichte ist allerdings nervig wegen der Reflexe/Spiegelungen. Das geht dann recht gut, wenn man komplett ums Motiv rum alles schwarz abhängt.

Grüße
Peter
 
pitter schrieb:
Der kann schon helfen, wenn offene Blende + kürzeste Verschlusszeit zu hell wird. Direkt hat er natürlich auf die Schärfentiefe keinen Einfluss.
kürzeste belichtungszeit und trotzdem zu hell? 1/2000 sec glaub ich können die meisten. meine kann 1/8000 sec. da muss man beim messerfotografieren schon mit nem atompilz beleuchten, dass man da wirklich nen graufilter bräuchte.
ich würd hier eher manuell die belichtung runterregeln, als nen graufilter vorzusetzen.

für die, die es interessiert noch was generelles zur belichtung:
wenn ein bild zu hell wird liegts an der einstellung oder der camera. die camera versucht das bild "optimal" zu belichten. dafür gibts ja auch verschiedene messmethoden bei ner anständigen cam. zb spotmessung, mittenbetonte ingegralmessung, mehrfeldmessung usw. wenn man damit nicht zum ziel kommt, muss man eben gezielt eine unter oder überbelichtung einstellen (kann auch jede bessere knippse)

wenn man bei einem zu hellen bild jetzt einfach nen graufilter davorhängt, versucht die camera einfach wieder je nach einstellung "optimal" zu belichten. das bild ist wieder überbelichtet - nur die verschlusszeit war dann durch den graufilter eben etwas länger.
 
Nochmals dazu,
habe vieleicht auser acht gelasen das der Trick mit dem Graufilter gut
im meinem Studio funktioniert,wen also die Blitzlampen zu hell sind und sich nicht mehr runterregeln lassen und ich eine selektive Schärfe brauche
verwende ich den Graufilter.
Aber wer hatt schon ein Studio
Aber wen es laut Bonemaschine "nur" die Zeit verlängert kann ich die
Zeit so lassen und mit der Blende aufgehen bei manueller Funktion,
dadurch habe ich weniger Tiefenschärfe geht natürlich nur bei Spiegelrelex Kameras jetzt hör ich aber auf Haare zu Spalten
Grüsse
 
Ich nehme immer ein Stativ, wenn geht keine direkte Sonne und die Blende auf 8,0.
Dann mit dem Zoom voll ranziehen und so weit weggehen, bis das Motiv in den Bildausschnitt passt.

Denn je geringer die "Tiefe" des Motivs im Vergleich zum Abstand ist, desto weniger Probleme gibts mit der Tiefenschärfe. Ähem...

Und dann kommen solche Fotos raus:

Dragonfly3.jpg
 
Bonemachine schrieb:
kürzeste belichtungszeit und trotzdem zu hell? 1/2000 sec glaub ich können die meisten. meine kann 1/8000 sec. da muss man beim messerfotografieren schon mit nem atompilz beleuchten, dass man da wirklich nen graufilter bräuchte.

Brauche ich täglich, ich fotografiere nur mit Blitz. Und der ist, auch vollkommen runtergeregelt, selbst bei Blende 8 zu hell ;) Und bei Blitzen/Studioblitzen geht idR nicht mehr als 1/250 Synchronzeit.[/Quote]

Das ist die eine Anwendung.

Die andere ist, man will gezielt längere Belichtungszeiten. Dafür gibts Graufilter mit Velängerung >1000fach. "Klassische" Anwenfung und schon zu Tode gerittten ist das "weiche" (wegen der Bewegung unscharfe) Wasser im Bachlauf. Da brauchts halt Belichtungszeiten jenseits der 2 Sekunden, was man tagsüber kaum hinbekommt.

Anyway, ein Filter löst das Problem nicht. Hunter will ja gerade Unschärfe im Hintergrund, sprich Hintergrund ausserhalb der Schärfentiefe, Motiv ist aber natürlich nur scharf. Und das geht eben nur, wenn der Hintergrund vom Motiv weit genug entfernt ist.

Ich muss eh gleich ran, mal schauen ob ichs hinbekomme.

Grüße
Pitter
 
pitter schrieb:
Entweder nachträglich mit PS den Hintergrund unscharf machen. Sieht aber meistens grauenhaft aus.

Die Unschärfe in PS nachträglich zu gestalten hängt natürlich von der Eignung aufgrund des Bildaufbaus und Perspektive ab und wird sicher ab einer gewissen Übertreibung unnatürlich ausehen. Aber wenn das Motiv passt und man es auch technisch beherrscht, ist es ein möglicher (wenn auch aufwändiger) weg.
 
schursch schrieb:
Die Unschärfe in PS nachträglich zu gestalten hängt natürlich von der Eignung aufgrund des Bildaufbaus und Perspektive ab und wird sicher ab einer gewissen Übertreibung unnatürlich ausehen. Aber wenn das Motiv passt und man es auch technisch beherrscht, ist es ein möglicher (wenn auch aufwändiger) weg.

Sicher, kann man machen. Aber wenn das sauber aussehen soll, brauchst 1. viel Erfahrung und 2. nen Sack voll Ebenen ;). Das was ich oft sehe, also weiche Auswahl/umkehren/Unschärfefilter sieht grauenhaft aus ;). Aber genau das meintest Du nicht, ich denks mir :steirer:

Grüße
Pitter
 
So erster Test, der fliegende Dolch. Nein, ist nicht ausgeschnitten, ist *eine* Aufnahme. Ergebnis, kauft ne DSLR, wenn ihr das machen wollt.

Beleuchtung über nen Studioblitz, Blende voll auf. Entfernung Messer-Hintergrund 13cm, Kamera wie immer ne C8080 mit 2/3 Chip, Brennweite 7.1mm (also max. Weitwinkel).

Ergebnis: Funktioniert nicht wirklich. Zumindest nicht bei mir, weil mir der Platz fehlt ;) Das Messer muss noch deutlich weiter weg. Ich bin jetzt zu faul, über Zerstreungskreisdurchmesser zu sinnieren, wer rechnen will, kann sich hier: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm austoben. Aber so pi mal Daumen 30cm Entfernung wird man Minimum zum Hintergrund brauchen.

Wer will, kann ja ein bisserl rumprobieren. Wies grundsätzlich gehen kann, sieht man in Bild zwei. Wenn man direkt von vorne fotografiert, sieht man auch den Ständer nicht.

Grüße
Pitter
 

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Offensichtlich ist mein Equipment nicht unbedingt das beste, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Da ich Fototechnisch noch ziemlicher Anfänger bin, hab ich keine DSLR.

Ich hab (nur) ne Canon Powershot A75, die hat zwar Zeit-, Blenden- und Vollautomatik, ist aber halt ne Kompakte und daher die bekannten Probleme (Rauschen, hohe Schärfentiefe wegen kleinem Chip, usw)

Wenn sich meine Fotoleidenschaft aber so weiterentwickelt wie im Moment, muss wohl bald ne DSLR her.....verdammt :D

Egal, durch ein bisschen rumprobieren, hab ich mittlerweile schon kleine Erfolge erzielt.

Pitters Tipp den Hintergrund weiter weg zu positionieren funktioniert ganz gut. Das mit der Brennweite ist so ne Sache. Bei Weitwinkeleinstellung kann ich die Blende bis auf 2,8 aufmachen, sobald ich ranzoome, kann ich die Blende nur noch bis 4,0 bzw. 4,8 aufmachen. Da hab ich bessere Ergebnisse bei Weitwinkel, wenn ich näher ans Objekt gehe und dafür den Blendenwert 2,8 nehme...
 
@pitter: yo, erfahrung ist in gewissem maße schon erforderlich, das mit den ebenen richtet sich nach dem anspruch wie realistisch die sache aussehen soll.

hab mal ein paar minuten investiert und mir ein bildchen von Marc aka beagleboy (thread: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=20662&highlight=socom+bilder+thread ) geborgt und es etwas verändert

original:



nach 13 minuten PS-gewerke (insgesamt 3 ebenen; messer freigestellt mit bezier, gauss'scher weichzeichner und maskierungsebenen, etwas pinselarbeit in den masken):



danach noch ein paar feinheiten mit dem pinsel (200-300 pixel) grob retuschiert, damit es etwas realistischer wirkt:



zugegeben, es ist natürlich bemerkbar, dass die unschärfe nicht echt ist, aber das hauptmotiv kommt viel dramatischer. soll ja kein reportagefoto sein ;)
 
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