Ursache für Spalt zw. Flacherl und Griffschale

hippi

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Hallo zusammen,

zum Kleben von Holz-Griffschalen nutze ich UHU Plus Endfest 300 oder Uhu Plus Schnellfest. Alle meine Griffschalen wurden bisher zusätzlich durch Pins unterstützt. Die Klebeflächen sind dabei möglichst plan (so gut es ohne Maschinen geht), angeraut, entfettet.

Nun passiert es immer wieder, dass sich nach ein paar Tagen (nach Fertigstellung des Messers) ein kleiner Spalt zwischen dem Flacherl und einer Griffschale bildet.

Die einzige Ursache, die mir so einfällt, wäre ein zu festes Andrücken der Schalen beim Verkleben (auch wenn ich das zu vermeiden versuche). Ich weiß natürlich, dass Holz immer irgendwie noch arbeitet, das trifft aber bei anderen Messermachern ebenso zu.

Hat jemand noch eine Idee wie ich mein Problem in den Griff bekommen könnte??

Grüße
hippi
 
Bei mir war es das Holz welches nicht ganz trocken war, kann ich mir aber bei Euch nicht vorstellen, da Ihr bestimmt welches vom professionellen Händlern nehmt.

Interessant wäre noch ob dies bei allen Holzarten vorkommt oder nur bei einer bestimmten Serie/Sorte ?

Auch bei so kurzem "Holzstückchen" zwinge ich das Holz immer von innen (Mitte) nach aussen - wo tritt der Spalt den am meisten auf in der Mitte oder an den Enden der Griffschalen ?

Wäre nett wenn Ihr das noch angeben könntet
 
Laut Klebeanleitung braucht der Kleber gar keinen Druck. Ist ja kein Leim.
Ich habe schon Steckangelklingen ganz ohne Druck verklebt (wenn ohne Passung etc. nur die Klinge ins Holz geklebt wurde) ohne das was passiert wäre.

Interessant wäre ob das bei dir auch bei Schichtholz oder Plastik (g10etc,) vorkommt dann könnte man von einem Fehler deiner seits sprechen.

Aber ich denke esliegt am Holz. Hat wahrscheinlich vorher noch mal Feutigkeit gezogen und beim Trocknen zieht sich das Aussen liegende Material so zusammen das auf der Kleberseite der Spalt auftritt.
 
Bisher habe ich immer nur eigenes, mindestens 5 Jahre gelagertes Holz verarbeitet.

Der Spalt tritt nicht an einer bestimmten Stelle auf. Mal ist er innen, mal am Griffende. Witzigerweise aber immer nur auf einer Seite. Bisher waren noch nie beide Griffschalen eines Messer davon betroffen.

Grüße
hippi
 
Das passiert auch bei stabilisiertem Holz.

Ich habe ein Messer gebaut, bei dem ich die Griffschalen ohne Pins verklebt habe. Die eine Seite haftet bombenfest und die andere Schale löst sich immer wieder ab.

Man kann dann sehen, daß der Kleber (UHU endfest 300) in Placken sowohl auf der Griffschale, als auch auf dem Erl kleben bleibt. Er löst sich also von beiden Materialien. :confused:

Ich habe schon extra den Erl aufgeraut. Ich entfette erst mit Bremsenreiniger und dann mit Spiritus.
 
Aufrauhen und danach KEINESFALLS mit irgendwelchen Flüssigkeiten/Lösungsmitteln "entfetten" hilft.

Bei letzterem ist es nämlich eher so, dass man das vorhandene Fett gleichmäßig verteilt, da es erst in Lösung geht, dann überall drübergewischt wird und schließlich in feinster Schicht nach Ablüften des Lösungsmittels liegen bleibt. Selbst "Fingerfett" wandert durch benutzte Lappen oder Tücher auf die Oberflächen.
 
Neben der sauberen Vorbereitung zum Kleben kann vielleicht noch eines helfen:
Bei der Verwendung von Holz, das als Kantel gelagert wurde, lasse ich das Holz nach dem Aufschneiden zu Griffschalen und Planschleifen nochmal mindestens (!) eine Woche in der Wohnung liegen, bevor ich es weiter verarbeite. Es kommt immer wieder vor, dass sich auch bei lange gelagertem Holz die Schalenstücke dann noch mal deutlich verziehen. Das selbe mache ich nach Möglichkeit nochmal mit den weitgehend in Form gebrachten Griffschalen, bevor ich die Erlseite endgültig planschleife und verklebe. Ich denke, dass es eher vorhandene Spannungen im Holz sind, die sich dabei abbauen, als dass es noch entweichende Restfeuchte ist.

Grüße
Rainer
 
Ich persönlich verwende keinen Epox wie z.B. UHU mehr. Diese härten in den meisten Fällen zu spröde aus. Gerade bei Griffschalen fahre ich mit einem 2K Kleber auf PU Basis besser.
Dazu wird sehr oft der Fehler gemacht, zu stark zu pressen. Damit drückt man den Kleber raus. Der Klebespalt wird sehr dünn und damit hat man bei einer ungünstigen Belastung eine Ablösung. Nicht umsonst werden in der Industrie bei diesen Verklebungen Materialien mit beigemischt, um den Klebespalt genau zu definieren.

Ich allerdings entfette mit einem Gemisch aus Isoprop und Aceton. Mit Fusselfreien, neuen Lappen und Handschuhen. Wichtig ist auch das Anrühren. Wenn man zu stark rührt, hat man zu viele Luftblasen drin. Ich verwende nur 50ml Doppelkartuschen mit einem statischen Mischrohr. So gehe ich sicher, das die Vermischung richtig und im blasenfrei sicher gestellt ist.
 
@Grover
Welchen Kleber verwendest du denn? Könntest du eine genaue Produktangabe posten? Danke!!

hippi
 
Ich bekomme diesen von einem befreundeten Unternehmen. Such mal im Internet nach 2k PU in Doppelkartuschen. Von Scotch gibt es da was usw. Ich verwende Delo. Doch bin ich mir nicht sicher, ob man diese so bekommt.
 
Aufrauhen und danach KEINESFALLS mit irgendwelchen Flüssigkeiten/Lösungsmitteln "entfetten" hilft.

Und dabei auf gar keinen Fall die bereits aufgeraute Seite anfassen! Ich entfette die Klinge erst und raue diese dann auf.

Diese Spalte und Ablösungen können eigentlich nur von Spanungen im Material herrühren (wovon ich ausgehe) oder vom falschen Umgang mit dem Kleber.

Ich spanne den verklebten Griff dann in den Schraubstock. Wenn man mit Zwingen oder Klammern arbeitet muss man halt ein bißchen aufpassen das man diese grade aufsetzt und nicht verkanntet sonst kann es passieren das sich das ganze minimalst rund zieht und wenns aus den Zwingen genommen wird wieder in die eigentliche Form zurück drängt. Was einige Zeit braucht,aber irgenwann reißt die Verklebung auf und zack hat man nen Spalt.
 
Werden denn die Holzschalen nach dem Kleben noch bearbeitet? Durch Planschleifen mit dem Erl habe ich auch schon manchmal überhitzt und dadurch eine an sich korrekte Verklebung wieder gelöst ...

Gruß, C.
 
Die Schalen werden schon noch ein wenig bearbeitet. Ich achte aber sehr darauf, dass nichts erhitzt wird.
Der größte Teil der Nacharbeit erfolgt auch ohne Maschinen.

Grüße
hippi
 
Dieses Problem kenne ich eigentlich nur von Horn. Holz geht bei mir immer gut und ich nehme auch UHU Endfest. Ich nehme aber meisten tropische Hölzer, dort scheint es nicht so kritisch zu sein.
Ist die Schale extrem dünn?
Wenn du beim Endbearbeiten das Holz aufheizt, reagiert es sicher. Pins werden besonders schnell heiss und lösen dann den Kleber auf.

Gruess René
 
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